Phillipe Tremblay, Direktor für Abonnements bei Ubisoft, sorgte vor einigen Tagen für eine kontroverse Aussage. Demnach sollten sich Spieler vom Gedanken verabschieden, Games zu besitzen.
Tremblay bezog sich auf die Verbreitung von Spiele-Abos, die in der Gaming-Industrie langsamer als bei TV- und Musik-Angeboten voranschreitet. Nutzer dieser Abos mieten die Inhalte im Grunde und müssen sich regelmäßig mit einem Wegfall bestimmter Games, Alben und Serien arrangieren.
Wachstum ist längst abgeflacht
Viele Spieler widersprachen dem Ubisoft-Manager und gaben an, es auch in Zukunft vorzuziehen, Videospiele zu kaufen und zu besitzen. Dabei entstanden hitzige Diskussionen. Und die Befürchtung kam auf, dass wir in der Videospielindustrie etwas erleben werden, das in der Musik- und Film-/Fernsehindustrie mit Angeboten wie Netflix und Spotify etabliert ist.
Mat Piscatella, Analyst für die Spieleindustrie bei Circana, rät dazu, sich entspannt zurückzulehnen. Denn die Zahlen würden derartige Befürchtungen nicht stützen.
„Das Wachstum bei den Abonnements ist abgeflacht. Und Abonnementdienste auf Konsolen und PC-Plattformen machen nur 10 Prozent der Gesamtausgaben für Videospielinhalte in den USA aus“, so Piscatella auf Twitter.
Er verstehe, dass einige Leute ihr bevorzugtes Modell schützen wollen. Aber die Annahme, dass Abonnements auf dem Videospielmarkt eine dominante Richtung einschlagen, werde von den Daten nicht gestützt.
Piscatella fuhr fort: „Abonnements haben sich eher additiv als kannibalisch ausgewirkt und bieten Spielern, Entwicklern und den Anbietern mehr Wahlmöglichkeiten, wie sie spielen oder wie sie auf den Markt gehen wollen. Panikmache zu diesem Thema ist völlig unnötig“.
Zu diesem Thema gab es schon Anfang des Jahres Prognosen:
Das heißt, Abos wie der Xbox Game Pass und Ubisoft Plus sollten eher als Zusatzangebot mit einem geringen Marktanteil betrachtet werden. Mit dem abgeflachten Wachstum solcher Angebote wird der Verkauf von Videospielen weiterhin die dominante Vertriebsform bleiben.
Abos schränken die Vielfalt ein
Doch nicht nur aus den Reihen der Spieler hagelte es Kritik an Ubisofts verbalen Vorstoß. Auch der Larian-Chef Swen Vincke reagierte mit deutlichen Worten auf die kontroversen Aussagen. Laut seiner Ansicht würde die Dominanz von Videospielabonnements die Vielfalt einschränken. Denn eine kleine Gruppe von Unternehmen könnte bestimmen, welche Spiele auf den Markt kommen dürfen und welche nicht.
Die weiteren Aussagen von Vincke sind im folgenden Artikel zusammengefasst.
Abo ist nicht gleich Abo. Sony zum Beispiel bietet mit PlayStation Plus ein Subscription-System an, das zwar Bibliotheken mit Spielen umfasst. Doch in der Regel handelt es sich um ältere Games, denen mit der Aufnahme ein zweites Leben eingehaucht wird.
Ausnahmen bestätigen die Regel: Mit “Foamstars” landet im Februar eine Neuerscheinung im Abo. Und auch in den vergangenen Jahren wurden gelegentlich neue Spiele in die PS Plus-Mitgliedschaft gepackt. Im Gegensatz dazu unterstützen der Xbox Game Pass und Ubisoft Plus als Grundfeature die Aufnahme vieler Neuerscheinungen.
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Kommentare
Mozo1971
18. Januar 2024 um 19:16 UhrRecht hat, Abos sind die Zukunft. Wer kauft noch Filme oder Musik. So wird es bei Games auch bald sein. Und es spart ne Menge Platz zuhause.
SeniorRicketts
18. Januar 2024 um 23:38 UhrIch
ich bin der der noch kauft
Papa Schlumpf
19. Januar 2024 um 05:02 Uhr@Mozo1971
„Recht hat, Abos sind die Zukunft. Wer kauft noch Filme oder Musik. So wird es bei Games auch bald sein…“
Hahaha, lol! xD
Murli
19. Januar 2024 um 06:09 Uhrnur noch mit Abo für mich(Gamepass),wichtig aber ist das es Games für Leute die sammeln oder einfach das Game physisch haben wollen es auch kaufen können!
Radium
21. Januar 2024 um 15:16 UhrUbi Plus ist eh fürn A.! Die Auswahl ist echt mies…
Ansonsten ist das Abo toll, weil man bei mauer Neuerscheinungslage auch mal ein paar ältere Games zocken kann ohne die zum Vollpreis kaufen zu müssen. Und dann ist es auch nicht schlimm, was das Game sich als grottig rausstellt.
Argonar
22. Januar 2024 um 08:19 UhrSchonmal die Bluray/DVD (Ja selbst DVD!) Ecke in Elektromärkten gesehen. Gibt noch genug Leute die kaufen.
Außerdem wurden auch früher die Filme nicht für die VHS/Discs gemacht sondern fürs Kino. Und auch heute kommen so gut wie alle großen Filme ins Kino und machen dort den größten Teil vom Umsatz/Gewinn.
Serien wurden dagegen fürs Fernsehen gemacht, wo auch die Filme gelandet sind. Vom Modell her waren die Kabelanbieter vom Streaming nicht weit weg. Man zahlt pro Monat und kann schauen. Nur das Angebot von Streaming Diensten ist besser, denn man kann sich aussuchen was man man schaut. Allerdings gehen die Abos bei so gut wie allen Anbietern zurück, weil die Services immer schlechter werden.
Und was Musik angeht, auch hier ist es ein Service Thema. Platten/Kassetten/CDs sind sehr unpraktisch, wenn man Musik unterwegs und generell überall hören möchte (was für viele der Hauptverwendungsgrund ist) Drum war der Ipod so beliebt. Aber Musik Streaming hat generell die Leute abgeholt, die früher gepiratet haben, in dem sie einen guten Service zu einem guten Preis anbieten. Und es ist das bessere Radio.
Der große Unterschied ist, Games wurden schon immer für den Direktverkauf gemacht und somit finanziert. Außerdem ist die schiere Masse eine andere. Heutige Serien erreichen in ihrer gesammten Laufzeit nicht mehr die Durchspieldauer eines durchschnittlichen Games.