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2024 ein Jahr der Studioschließungen?: Führungskräfte mit düsteren Prognosen

In einem von GamesIndustry.biz veröffentlichten Bericht sprachen mehrere Führungskräfte und Investoren über die Zukunft der Videospielindustrie. Vor allem in den nächsten ein bis zwei Jahren könnte es verstärkt zu weiteren Entlassungen und Studioschließungen kommen.

2024 ein Jahr der Studioschließungen?: Führungskräfte mit düsteren Prognosen

Im vergangenen Jahr bauten zahlreiche Studios beziehungsweise Publisher Stellen ab und sorgten dafür, dass uns 2023 als ein Jahr der Entlassungen in Erinnerung bleiben wird. Wie verschiedene CEOs und Führungskräfte gegenüber GamesIndustry.biz angaben, ist 2024 und auch 2025 nicht mit einer Entspannung zu rechnen.

Stattdessen zeichnen die Befragten für die nächsten beiden Jahre düstere Zukunftsaussichten. Wie es heißt, werden die anhaltend hohen Zinssätze, übersättigte Videospielgeschäfte und gesunkene Investitionen zu weiteren Umstrukturierungen, Entlassungen und Schließungen von Studios führen. Laut einem anonymen CEO eines börsennotierten Unternehmens steht die Videospielindustrie vor zwei weiteren herausfordernden Jahren.

„Wenn 2023 das Jahr der Entlassungen war, wird 2024 das Jahr der Schließungen sein“, wird der CEO zitiert. „Nicht nur für Entwickler. Sondern auch für Publisher, Medien, Dienstleistungsunternehmen.“

„Es gibt einfach zu viele unrentable Unternehmen in der Videospielbranche. Wir stehen vor bis zu zwei Jahren der Schmerzen.“

Aktuelle Zinssätze bereiten Kopfzerbrechen

Die Hoffnungen liegen laut einem Angel-Investor auf sinkenden Zinssätzen, die zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2024 zu neuen beziehungsweise verstärkten Investitionen in Videospielprojekte führen könnten. Hier ist laut einem Risikokapitalgeber allerdings ein wenig Geduld gefragt. Bei den aktuellen Zinssätzen mache es nämlich nur wenig Sinn, in riskante Anlagen wie Videospiele zu investieren.

Weiter führte der Risikokapitalgeber aus, dass die derzeitigen Zinssätze für kontinuierlich steigende Betriebskosten sorgen. Sei es bei den Gehältern, den Versicherungen, Reisen, den Mieten oder anderen Geschäftskosten.

Als problematisch erweist sich in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass es bei Videospielen keinen Spielraum für Preiserhöhungen gibt, mit denen die steigenden Kosten aufgefangen beziehungsweise kompensiert werden können.



Der Boss eines Publishers ergänzte, dass in den Jahren 2020 und 2021 zu vielen Videospielprojekten grünes Licht gegeben wurde, was wiederum zu einer Übersättigung des Markts führte. „Wir müssen zu den Veröffentlichungsplänen vor der Pandemie zurückkehren und das wird wahrscheinlich zwei Jahre dauern“, so der CEO.

„Man kann bereits sehen, dass Publisher weniger Spiele unterzeichnen. Das passiert überall. Die Geschäfte sind übersättigt. Nicht nur auf Steam. Hinzukommt, dass die Spiele einfach nicht mehr die gleichen Erfolge wie früher liefern.“

Viele Projekte sind nicht profitabel

Da der Markt zuletzt förmlich mit neuen Spielen überschwemmt wurde, sorgte der daraus resultierende Wettbewerb unter dem Strich für zahlreiche nicht profitable Projekte. „Der Wettbewerb ist nicht der größte Faktor [in dieser aktuellen Situation]. Aber er ist eine Herausforderung. Insbesondere wenn man bedenkt, wie viel verfügbares Einkommen die Menschen derzeit haben“, ergänzte der Risikokapitalgeber.

„Es sind auch nicht nur die vielen neuen Spiele, mit denen man konkurriert. Sondern auch alle alten Spiele und Live-Service-Spiele, die bereits existieren und hohe Zahlen verzeichnen“, wurde ergänzt.

Somit müsse es den Publishern und Unternehmen darum gehen, sich auf ihre Kerninhalte zu konzentrieren und nicht profitable Sparten beziehungsweise Projekte abzustoßen.



Zumal viele Herausforderungen, mit denen sich die Videospielindustrie aktuell konfrontiert sieht, auf Entwicklungen zurückzuführen sind, auf die die Branche keinen Einfluss hat. Genannt wurden Ereignisse wie der Brexit, die COVID-19-Pandemie oder militärische Konflikte. Trotz der aktuell herausfordernden Situation steht die Videospielindustrie laut Meinung der CEOs und Investoren zumindest langfristig vor einer positiven Entwicklung.

„Wenn man sich die Spieler ansieht, sind sie glücklich. Sie spielen diese fantastischen Spiele und spielen sie in Hunderten von Millionen. Und sie spielen mehr als vor fünf Jahren… und kaufen mehr. Die Industriekurve zeigt nach oben.“

„Die Spielebranche ist derzeit an einem seltsamen Ort. Aber für diejenigen von außen sieht es nicht so aus“, heißt es zu den Zukunftsaussichten der Games-Branche.

Quelle: GamesIndustry.biz

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Kommentare

Silbermetallic

Silbermetallic

23. Januar 2024 um 10:39 Uhr
Rushfanatic

Rushfanatic

23. Januar 2024 um 10:49 Uhr
SasukeTheRipper

SasukeTheRipper

23. Januar 2024 um 11:01 Uhr
BoC-Dread-King

BoC-Dread-King

23. Januar 2024 um 11:14 Uhr
Knoblauch1985

Knoblauch1985

23. Januar 2024 um 12:13 Uhr
blunafunVR

blunafunVR

23. Januar 2024 um 13:12 Uhr