Im Dezember stellte Ubisoft nicht nur den digitalen Verkauf des Rennspiels „The Crew“ ein. Darüber hinaus gab der Publisher bekannt, dass die Server am 31. März 2024 vom Netz genommen werden.
Ein Schritt, der für Ubisoft möglicherweise rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Wie der für die „Half-Life“-Serie „Freeman’s Mind“ bekannte und mit mehr als 330.000 Abonnenten recht reichweitenstarke Youtuber Ross Scott angibt, plant er nämlich eine Klage gegen den französischen Publisher.
Laut Scott haben wir es bei der Abschaltung von Servern mit einer rechtlichen Grauzone der Videospielindustrie zu tun, bei der er gerne für Klarheit sorgen möchte. Schließlich erwerben die Spielerinnen und Spieler bei vielen Titeln eine unbefristete Lizenz.
Allerdings sehen sie sich irgendwann mit dem Problem konfrontiert, dass die Server abgeschaltet und somit ein Großteil des jeweiligen Spiels unbrauchbar gemacht wird.
So argumentiert der Youtuber
„Ich denke, das Argument, das vorgebracht werden sollte, ist, dass The Crew unter einer dauerhaften Lizenz verkauft wurde. Nicht unter einem Abonnement. Es wurde uns also ein Produkt verkauft, keine Dienstleistung“, sagte Scott in seinem neuesten Video. „Dann hat der Verkäufer das Spiel unbrauchbar gemacht und ihm nach dem Verkauf jeglichen Wert genommen.“
„Es ist möglich, dass dieses Argument [vor Gericht] nicht standhält. In diesem Fall denke ich, dass es keine Möglichkeit gibt, diese Praxis zumindest in den Vereinigten Staaten zu stoppen. Aber meines Wissens wurde dieser Ansatz noch nie vor Gericht getestet und könnte tatsächlich etwas bewirken.“
„Dies ist ein hochkarätiges Spiel, das unter einer dauerhaften Lizenz in Geschäften verkauft wurde. Die Käufer werden aber mit nichts zurückgelassen. Das ist sozusagen eine perfekte Gelegenheit, das System diesbezüglich herauszufordern“, führte Scott zu seiner geplanten Klage aus.
Aktuell fordert der Youtuber Spielerinnen und Spieler von „The Crew“ dazu auf, sich per E-Mail mit ihm in Verbindung zu setzen. Sein ursprüngliches Ziel bestand darin, die Anzahl potenzieller Kläger in einer Sammelklage zu beurteilen, bevor er möglicherweise eine Spendenaktion zur Deckung der Rechtskosten einrichtet.
Klage soll für Klarheit sorgen
Eigenen Angaben zufolge geht Scott nicht davon aus, dass ein Gericht im vorliegenden Fall gegen Ubisoft entscheidet. Allerdings könnte eine Klage gegen die Server-Abschaltung dazu führen, dass eine Grauzone der Verbraucherrechte in Videospielen in ein „Schwarz-Weiß-Problem“ verwandelt wird.
„Eines der Dinge, die mich an Games as a Service frustrieren, ist, dass es eine rechtliche Grauzone darstellt. Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass die Zerstörung eines von Ihnen bezahlten Spiels legal ist, da dies nicht angefochten wurde. Indem wir seine Rechtmäßigkeit in Frage stellen, könnten wir daraus ein Schwarz-Weiß-Problem machen“, heißt es weiter.
Scott ergänzte: „Wenn wir verlieren, möchte ich hart verlieren. Wenn es keine Chance gibt, dies zu stoppen, möchte ich, dass ein Richter uns ins Gesicht sagt, dass wir beim Kauf von Videospielen keine Verbraucherrechte und kein Eigentum an dem haben, wofür wir bezahlen. […] Der Punkt ist tatsächlich größer als das Spiel und größer als Ubisoft. Ich versuche zu verhindern, dass Spiele, die die Leute behalten und für die sie Geld bezahlen wollen, zerstört werden.“
Das komplette Video, in dem Scott ausführlich über seine Pläne spricht, haben wir unterhalb dieser Meldung für euch zur Ansicht eingebunden.
„The Crew“ erschien 2014 für den PC, die PS5 und die Xbox Series X/S.
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Kommentare
Soniel
23. Januar 2024 um 12:00 UhrIm krassesten Fall wird sich was ändern – und was sich in diesem Fall ändern würde, wäre dass man einen Hinweis irgendwo platzieren muss, dass man Online Features in Zukunft abschalten kann.
Also es wird wohl so oder so nichts relevantes passieren.
OVERLORD
23. Januar 2024 um 12:06 UhrJa mehr Transparenz zum Käufer und eine mindest Laufzeit wären nicht schlecht.
monthy19
23. Januar 2024 um 12:08 UhrNaja.
Wenn am Ende auf der Packung steht, dass die Unterstützung des Online Modus irgendwann auslaufen kann, dann ist das schon mal ein richtiger Schritt.
Am Ende ist es einen Versuch wert. Warum auch nicht.
newG84
23. Januar 2024 um 12:36 UhrBeim Kauf hat er guter Mann, aber die AGBs durchgelesen, wo drinne steht, dass man jederzeit die Server abschalten kann. Wenn du nicht dafür bist, kannst du das Spiel nicht spielen. Und man hätte es dann am selbigen Tag auch wieder zurückgeben können. Und weil der digital erworbenen Lizenz macht man nicht umsonst das kleine Häkchen an, bevor man kauft.
bastardo
23. Januar 2024 um 12:56 UhrIst wahrscheinlich auch son typ der den facebook AGBs wiedersprechen möchte indem er einem post auf Facebook teilt. Also nachdem er den AGBs durchs einloggen wieder zugestimmt hat.
Echodeck
23. Januar 2024 um 13:02 Uhr@ newG84 und Firmen AGB´s sind sowas wie die 10 Gebote in Stein gemeißelt und immer sind die Kunden die Dummen ? Finde der macht das schon richtig und mann sollte den Supporten anstatt sich hinzustellen mit der Hände in der Hose Tasche und den noch als Dumm dazustellen der seine AGB´s nicht lesen kann
Playzy
23. Januar 2024 um 13:05 UhrZum glück bocken mich service Games überhaupt kein stück und ich werde mit diesem Problem nie was am Hut haben.
AndromedaAnthem
23. Januar 2024 um 13:32 UhrEs wäre schon schön, wenn irgendwie zu erreichen wäre, dass man nach Server Abschaltungen wenigstens die Kampagne jederzeit spielen kann. Zumindest bei Games, die sich millionenfach verkauft haben, sollte dies auf jeden Fall Standard werden, finde ich!
Anthem 4ever ♥️
newG84
23. Januar 2024 um 13:48 Uhr@Echodeck ja, die sind in Stein gemeißelt, weil du sie ja akzeptierst. Bist du nicht dafür darfst du dieses Produkt nicht nutzen. Nutzt du aber das Produkt hast du den Nutzungsbedingungen zugestimmt. Ergo hast du gesagt ich habe alles gelesen und bin dafür. Von daher gibt es nichts zu diskutieren in dem Fall. Und dann sollte man das auch nicht hinterfragen. Denn wenn du es hinterfragen willst, kannst du das Produkt oder den Service nicht nutzen
Chris_K
23. Januar 2024 um 14:00 UhrIch denke egal wie es ausgeht würde es zumindest für Klarheit sorgen, wie man das zukünftig in der Gaming-Branche zu betrachten hat. Frage: Lässt sich the Crew „1“ denn grundsätzlich auch offline spielen? Oder ist das Game nun unbrauchbar?
Echodeck
23. Januar 2024 um 14:07 Uhr@ newG84 das ist kompletter Blödsinn, AGB´s sind für Unternehmen Verpflichtend da können sie rein schreiben was sie wollen, das hat aber nichts damit zu das sie für den Konsumenten rechtlich Bindend sind das sind bei uns die entsprechenden Gesetze im BGB, Fernmeldegesetzt usw. Apple z.b. hat in ihren AGBS beim Kauf immer drin stehen das du auf ein neues iPhone 1 Jahr Garantie hast und dir Apple Care dazu kaufen sollst um die volle Apple Garantie für die nächsten 24 Monate zu erhalten. das Entbindet aber Apple nicht von den Gesetzlich 24 Monaten Gewährleistung die im Prinzip das bin halten wenn das Gerät einen technischen Mangel hat das Apple den beseitigen muss
newG84
23. Januar 2024 um 14:25 Uhr@Echodeck
Es ist egal was drinne steht, bist du nicht zufrieden und sagst das was drinne steht ist nicht dem Gesetz entsprechend dann darfst du diesen Service auch nicht nutzen.
Nutzt du ihn dennoch sagst du den Unternehmen, dass du mit dem Nutzungsbedingungen einverstanden bist. Da gibt es rechtlich auch nichts zu diskutieren. Du kannst gar nicht sagen „naja, das stimmt nicht. Ich nutze es dennoch“ nein du hast diesen Service dann nicht zu nutzen und dementsprechend auch das Spiel und die online Funktion. Du kannst hinterher gern mit dem Gericht diskutieren, ob die Nutzungsbedingungen zulässig ist das ist eine andere Sache.
Zockerfreak
23. Januar 2024 um 14:58 UhrIch würde die Klage sofort unterschreiben.Wie kann man so blöd sein und sein eigenes Produkt einfach unwiederbringlich in den Müll schmeißen.Gebt uns einen offline Patch und alles ist gut
Zockerfreak
23. Januar 2024 um 15:01 Uhr@Chris_K
Das Spiel kannst dann in Müll schmeißen,da es sich nur online starten lässt
Chris_K
23. Januar 2024 um 15:26 Uhr@Zockerfreak
Danke! Ok, das geht gar nicht. Das Game ist ja überall immernoch als Retailfassung zu kaufen.
Falkner
23. Januar 2024 um 15:57 UhrFinde die Diskussion übertrieben. Alte Spiele müssen auch mal sterben dürfen.
xjohndoex86
23. Januar 2024 um 17:14 UhrNein, dürfen sie nicht. Dass der Publisher keine Liebe für ein Produkt zeigt, mit dem er kein Geld mehr verdient, wundert mich nicht. Aber die Entwíckler und Spieler sollten auf die Barrikaden gehen! Schließlich ist das ein Teil Videospielgeschichte. Stehe hier voll und ganz hinter ihm. Wagt sich Ubisoft bei The Division das Gleiche brennt so richtig der Baum.
Zockerfreak
23. Januar 2024 um 17:25 Uhr@xjohndoex86
So ist es,dann sollen sie so einen Mist mit dem online Modus einfach nicht machen.Hoffe Ubisoft bekommt ne fette Klage und zukünftig werden solche Spiele gemieten
@Chris_K
Das ist ja das Problem,überall gibt es das Spiel noch regulär zu kaufen
CybernetikFrozone
23. Januar 2024 um 17:37 UhrJa, es muss sich etwas zum Gunsten des Verbrauchers ändern, eine Möglichkeit wäre ja, wenn der Hersteller es nicht mehr verkauft und nicht in guten Zustand hält,dass das Spiel nach einer gewissen Zeit und/oder eine gewisse Zeit verstrichen ist, das Spiel frei wird.
Wird es verkauft, so darf der Zugang zum Spiel nicht eingeschränkt werden, wird angekündigt, dass Server geschlossen werden sollen, sollte der Publisher/Entwickler es in die Hand der Community legen, dass Modi wieder funktionieren.
Ziel sollte es sein, dass jeder jederzeit alles spielen kann. Die Metal Gear Solid Master Collection ist ein Desaster, wie so viel anderes, meine Freunde, sowas darf nicht sein.
SeniorRicketts
24. Januar 2024 um 02:44 UhrRoss Scott ist legende, der hat Freeman’s mind gemacht
hab viel gelacht mit seinen videos