In dieser Woche kündigte Microsoft nicht nur an, in den nächsten Tagen knapp 1.900 Stellen der hauseigenen Gaming-Abteilung zu streichen. Darüber hinaus wurde bekannt gegeben, dass die Arbeiten an „Odyssey“, der Anfang 2022 angekündigten Survival-Marke von Blizzard Entertainment, eingestellt wurden.
Wie die Kollegen von Bloomberg unter Berufung auf involvierte Entwickler berichten, wurden große Teile des Teams von dieser Entscheidung eiskalt überrascht und erfuhren erst am gestrigen Donnerstag vom Aus des Projekts. Weiter berichtet Bloomberg, dass „Odyssey“ im Jahr 2017 seinen Anfang nahm.
Damals wandte sich der „World of Warcraft“-Veteran Craig Amai mit einem entsprechenden Pitch an die Führungsetage des Studios. Geplant war ein Survival-Titel, der Elemente aus Spielen wie „Minecraft“ oder „Rust“ in sich vereint – allerdings mit einem sorgfältigeren Feinschliff und weniger Bugs.
In den folgenden Jahren vergrößerte sich das Team, das an dem Spiel arbeitete. Nach der Ankündigung im Jahr 2022 heuerte Blizzard Entertainment zudem weitere Entwickler an, die „Odyssey“ realisieren sollten.
Probleme mit der Engine ließen das Projekt scheitern
Den Quellen von Bloomberg zufolge war es die Entscheidung, bei den Arbeiten an „Odyssey“ auf die hauseigene Synapse-Engine zu setzen, die für allerlei technische Probleme sorgte. „Trotz der zusätzlichen Ressourcen hatte das Projekt hauptsächlich mit technischen Problemen rund um die Engine zu kämpfen. Also der Suite von Tools und Technologien, die Entwickler für die Erstellung eines Spiels verwenden“, so Bloomberg.
„Dies berichten Personen, die mit dem Prozess vertraut sind. Odyssey wurde ursprünglich auf der beliebten Unreal Engine von Epic Games Inc. prototypisiert. Aber Blizzard-Verantwortliche entschieden sich um. Unter anderem, weil diese ihre Ambitionen für riesige Karten, die gleichzeitig bis zu 100 Spieler unterstützen, nicht erfüllen konnte.“
Laut Bloomberg zwang die Führungsetage die Entwickler dazu, mit „Odyssey“ auf Synapse zu wechseln. Bei Synapse handelt es sich um eine Blizzard-Engine, die in erster Linie für Mobile-Titel konzipiert wurde.
„Das führte jedoch zu erheblichen Problemen, da die Technologie nur langsam zusammenwuchs. Die Künstler von Odyssey verbrachten stattdessen Zeit damit, Inhalte in der Unreal Engine zu prototypisieren, von denen sie wussten, dass sie später verworfen werden müssten“, ergänzte Bloomberg.
Als Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard abschloss, hofften einige Blizzard-Mitarbeiter, dass sie möglicherweise wieder zur Unreal Engine wechseln könnten, anstatt zu versuchen, das Spiel auf Synapse fertigzustellen.
Dazu sollte es allerdings nicht mehr kommen. Stattdessen stellten die Verantwortlichen „Odyssey“ ein und lösten das verantwortliche Team auf. Unklar ist aktuell, wie es für die Entwickler weitergeht. Laut Matt Booty, Head of Xbox Game Studios, wurde das aufgelöste Team auf andere unangekündigte Blizzard-Projekte verteilt.
Eine involvierte Künstlerin wies auf X beziehungsweise Twitter allerdings darauf hin, dass das komplette Team entlassen wurde. Ob diese Angaben den Tatsachen entsprechen, ist aktuell noch unklar.
Quelle: Bloomberg
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Kommentare
Horst
26. Januar 2024 um 12:15 UhrUnd da haben wir das Problem, wenn Führungskräfte eines Studios null Ahnung von Programmierung haben! Das Business wurde von Zahlenfanatisten übernommen, und genau da liegt der Hund begraben. Genau deswegen steht die Video-Games-Branche da, wo sie gerade steht!
OzeanSunny
26. Januar 2024 um 12:15 UhrTja was soll man dazu noch schreiben?
Da haben sehr viele negative Faktoren gegriffen und deswegen ist es vorbei.
Khadgar1
26. Januar 2024 um 12:17 UhrWar ne tolle Idee mit dem Engine Wechsel
Puhbaron
26. Januar 2024 um 12:21 UhrDa kann ich Horst nur beipflichten, wenn BWl (synonym) dem Handwerker die Arbeit verschlimmbessern, kommt so etwas dabei raus.
Youh2ohead
26. Januar 2024 um 12:54 UhrWird ein neuen Namen bekommen und schon ist es exklusiv, juckt mich aber nicht.
Der_King_der_Kings
26. Januar 2024 um 16:54 UhrYouh2ohead
Hat damit nichts zutun, nicht mal annähernd.
Microsoft durchbricht die 3 Billionen Marke an der Börse, während Sie 1900 Mitarbeiter entlassen. Ich weiß nicht ob es eventuell unfähige Mitarbeiter sind bzw waren oder einfach keinen Nutzen mehr hatten, MS ist nun mal nicht das Sozialamt. Aber die haben schon 10.000 Mitarbeiter entlassen, darunter auch XBOX Mitarbeiter und nach der Übernahme direkt mal 1900 Mitarbeiter zusätzlich. Ich hoffe wirklich das es eine Säuberung ist sich von unfähigen Mitarbeiter zu verabschieden, andernfalls sehe ich für die Zukunft eher Schwarz. Echt schade was in letzter Zeit alles in der Gamingindustrie passiert.