Nachdem sich Meldungen über Entlassungen wie der sprichwörtliche rote Faden durch den Januar zogen, kündigte Microsoft in dieser Woche ebenfalls umfangreiche Umstrukturierungen in der eigenen Gaming-Sparte an.
Wie Gaming-CEO Phil Spencer bestätigte, fallen im Zuge der Maßnahmen knapp 1.900 Jobs dem Rotstift zum Opfer. Unter dem Strich entspricht dies rund acht Prozent der Belegschaft von Microsofts Gaming-Sparte. Aktuellen Berichten zufolge sollen die Entlassungen allerdings reichlich chaotisch verlaufen.
Dies berichtet unter anderem der gut vernetzte Bloomberg-Journalist und Industrie-Insider Jason Schreier. Laut Schreier wissen die Mitarbeiter von Activision Blizzard zum Teil nicht einmal, ob sie von den Entlassungen betroffen sind oder nicht.
Dies räumte in der gestrigen Ankündigung bereits Matt Booty ein, der darauf hinwies, dass Microsoft die Betroffenen zum Teil erst in den nächsten Tagen informieren wird. Bis dahin herrscht bei vielen Angestellten leider traurige Ungewissheit.
„Diese Xbox-Entlassungen sind so ein Durcheinander, dass Mitarbeiter von Activision Blizzard mir schreiben, um herauszufinden, ob sie möglicherweise betroffen sind“, so Schreier. „Bei fast 2.000 Arbeitsplatzverlusten müssen die betroffenen Personen nun abwarten, um herauszufinden, ob sie ein Teil dieses Blutbads sind.“
Entlassungen bei Toys for Bob & Sledgehammer Games?
Wie sich in diesen Stunden abzeichnet, sind von den Entlassungen wohl mehrere Studios von Activision betroffen. Beispielsweise bestätigten Betroffene gegenüber dem bekannten Industrie-Insider Tom Henderson, dass bei Sledgehammer Games 30 Prozent aller Mitarbeiter entlassen wurden. Zuletzt arbeitete das Studio am Ende 2023 veröffentlichten Shooter „Call of Duty: Modern Warfare 3“.
Ein weiteres Studio, bei dem offenbar Stellen abgebaut wurden, ist Toys for Bob. Toys for Bob war in den letzten Jahren unter anderem für die „Spyro Reignited Trilogy“ und „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ verantwortlich. Während Charlie Intel lediglich von Entlassungen bei Toys for Bob spricht, berichten andere Quellen, dass hier etwa 35 Angestellte ihren Job verloren.
Dies würde einer Reduzierung der Belegschaft um knapp 40 Prozent entsprechen.
Komplette Teams von Blizzard entlassen?
Bereits am gestrigen Abend sickerte durch, dass es möglicherweise auch bei Blizzard Entertainment zu Entlassungen kam. Während Microsofts Matt Booty davon spricht, dass das Team hinter der eingestellten neuen Survival-Marke auf andere Projekte verteilt wurde, gibt eine involvierte Künstlerin an, dass das komplette Team entlassen wurde.
Laut dem Senior Designer Jorge Murillo traf es die Entwickler hinter dem Online-Shooter „Overwatch 2“ ebenfalls: „Ich wurde gerade mit praktisch meinem gesamten Team entlassen. Kann es aktuell nicht wirklich verarbeiten. Nach dem holprigen Start von Overwatch 2 haben wir endlich ein großartiges Team zusammengestellt, das an einigen großartigen Sachen arbeitete.“
„Dann werden wir plötzlich alle entlassen. Ich kann heute nicht einmal Sachen von meinem Schreibtisch holen.“
Ebenfalls betroffen ist aktuellen Meldungen zufolge der Kunden-Service von Activision Blizzard. Hier soll sich Microsoft dazu entschieden haben, die Mitarbeiter bis auf wenige Ausnahmen komplett zu entlassen und beim Kunden-Service zukünftig auf eine Outsourcing-Lösung zu setzen.
Microsoft selbst äußerte sich zu den Berichten um die Entlassungen bei den diversen Activision-Studios bislang nicht.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard, Microsoft.
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Kommentare
Horst
26. Januar 2024 um 10:52 Uhr– „Diese Xbox-Entlassungen sind so ein Durcheinander, dass Mitarbeiter von Activision Blizzard mir schreiben, um herauszufinden, ob sie möglicherweise betroffen sind“, so Schreier. „Bei fast 2.000 Arbeitsplatzverlusten müssen die betroffenen Personen nun abwarten, um herauszufinden, ob sie ein Teil dieses Blutbads sind.“ –
Ach du Scheisse… was für ein Desaster! Und wohl auch Toys for Bob betroffen?! Das wars dann für Spyro 🙁 Was für ne Schande.
Wussii
26. Januar 2024 um 10:57 UhrEntlassungen bei Toys for Bob? Dafür gehört MS dann wohl tatsächlich links und rechts in die Fr…. geschlagen. Bin mal gespannt wie es dann mit den ganzen CoD und Halo Supportstudios weitergeht und obs bei ZeniMax Arkane Austin trifft.
Mr_Aufziehvogel
26. Januar 2024 um 10:58 UhrDas erinnert mich an die Aussage von Branchen-Insidern als es um die Übernahme-Debatte zwischen Microsoft und Activison/Blizzard ging:
„Es ist ganz egal, wie viele Entwicklerstudios Microsoft aufkauft, das wird deren Spiele nicht besser machen. Microsoft hat ein Management-
Problem. Deswegen bekommen die auch mit vielen Studios und ihrem vielen Geld keine guten Spiele zustande.“
WAR
26. Januar 2024 um 10:59 UhrDas manche davon nichts wissen ist echt kacke.
Zero, Sub
26. Januar 2024 um 11:00 UhrNaja, die Aktionäre, CEOs und Anwälte haben sich an dem Deal eine goldene Nase verdient. Jetzt wird die Kohle wieder reingeholt.
martgore
26. Januar 2024 um 11:00 UhrVielleicht machen sie es wie musk bei Twitter? Einfach gewollt gegen die Wand fahren ? Kein cod für niemanden mehr ^^
Puhbaron
26. Januar 2024 um 11:02 UhrMensch MS, ihr habt doch euer Teams, welches doch so toll ist, nicht. Setzt 3-4 Praktikanten dran und macht ne gruppe, oder steht die Liste der entlassenen doch noch nicht fest ? 😉
SithLord
26. Januar 2024 um 11:02 UhrAll die Marken und IP’s die diesem Saftladen jetzt zum Opfer fallen, neben diesen unsäglichen Mitarbeiter Entlassung im vierstelligen Bereich. Ich kann es nicht verstehen, wie man diesen Konzern nach all dem, auch was im Verlauf der Verhandlungen zu dem AB Deal noch heraus gekommen ist, Allmachtsfantasien und Übernahme Gedanken von Nintendo usw, noch verteidigen kann. Leute schaltet doch bitte endlich mal euer Hirn ein
Juan
26. Januar 2024 um 11:05 UhrEs ist genau so wie die xbox fans propagiert haben, mit MS wird alles besser bei den dazu gekauften Studios. Ignorieren wir mal das die vorhanden Studios schon nicht so dolle sind aber egal bei den neuen Studios ist das dann anders.
Jordan82
26. Januar 2024 um 11:08 UhrOkay das liest sich jetzt als würden sie auch gut funktionierende Teams auseinander zerren , eine Gegenreaktion kann natürlich sein das auch andere dann was neues suchen und den Laden verlassen .
sAIk0
26. Januar 2024 um 11:14 UhrWas für ein ekelhafter Verein. Völlig unmenschliches Verhalten was die da an den Tag legen. Nur aus diesen Gründen wünsche ich mir, dass die niemals in eine Marktführerposition in der Gaming Branche kommen. MS widert mich mittlerweile so dermaßen an, die schaffen es immer wieder sich selbst zu toppen. Allen voran dieser Spencer *kotz*
OzeanSunny
26. Januar 2024 um 11:20 UhrOh man.
Was für ein Chaos.
Aber wo ist denn unsere Xbox Defence Force die diese verdammte Übernahme bejubelt haben und ihren dünschiss von sich gegeben haben das alles besser dadurch wird.
Es war von Anfang an klar das Microsoft diesen Weg gehen muss um erstmal Geld einzusparen und zu hoffen das man mit weniger Personal mehr verdienen kann.
Nielibor
26. Januar 2024 um 11:20 UhrMoment mal,
meine gut vernetzt Minister aus dem Hause MS haben mir gesagt es betrifft nur doppelt Besetzte Stellen durch den Merger.
Wie? Entwickler jetzt etwas doch!? Das heißt wohl man darf XBOX Boys doch nix glauben. Dabei hab ich so sehr auf deren Expertise vertraut……
SithLord
26. Januar 2024 um 11:22 UhrIch meine denkt da bitte mal genauer darüber nach, in 2023 hat Microsoft bereits über 10.000 Mitarbeiter entlassen und jetzt, wir haben gerade mal Januar, schon wieder knapp 2.000 Mitarbeiter! Wie lange will man sich das selbst als Microsoft Anhänger noch schön reden ? Ein Unternehmen welches immer reicher und reicher wird, entlässt innerhalb nicht mal eines Jahres, fast 15.000 Mitarbeiter ! Ich finde das maximal unanständig und absolut skandalös.
buxte
26. Januar 2024 um 11:24 UhrLaut einigen aussagen, hat Microsoft auch die ganze Abteilung für die Herstellung physischer Spiele rausgeschmissen.
Wussii
26. Januar 2024 um 11:36 Uhr@Nielibor
Wie kann man so verblendet sein? 1.900 Stellen fallen weg, darunter ist alles, auch Entwickler aber eben nicht nur. Wieviel Jobs fallen in Verwaltung etc. weg? Das macht die Situation nicht besser und es bleibt assi aber man kann einmal den Kopf einschalten.
Puhbaron
26. Januar 2024 um 11:40 Uhr@OzeanSunny Woran machst du nun fest, das es dadurch schlechter wird. Klar, für die paar Mitarbeiter ist schlecht, wie es sich nachher aufs Produkt auswirkt, wissen wir nicht.
Puhbaron
26. Januar 2024 um 11:41 Uhr@SithLord Wenn du schon mit den 10k Entlassungen kommst, erwähne auch die 20k, die vorher eingestellt wurden, macht demnach immer noch n Plus. 😀
Puhbaron
26. Januar 2024 um 11:42 UhrZum Thema:
Schreier ist ja für seinen BILD-Journalismus und reißerischen Headlines bekannt, daher Popcorn holen und genießen. 😀
StreeTFigh4R
26. Januar 2024 um 11:44 UhrWürde SONY empfehlen, einige COD Entwickler aufzunehmen und ein neues Studio aufzubauen. SONY brauch noch einen Egoshooter Studio
AEOME
26. Januar 2024 um 11:44 Uhr@Horst
„Ach du Scheisse… was für ein Desaster! Und wohl auch Toys for Bob betroffen?! Das wars dann für Spyro Was für ne Schande.“
Ist so der erste Gedanke, der einem in den Kopf kommt. Die Frage ist aber, ob das auch Entwickler betrifft oder lediglich HR, Marketing, Management etc.
Toys for Bob sollen aber erstmal Banjo 1+2 Remake machen, danach gerne Spyro 4.
Puhbaron
26. Januar 2024 um 11:45 Uhr@Nielibor
Widerspricht sich ja nicht, du willst nicht wissen, wie viele Entwickler nur als *Planter* beschäftigt werden, die nichts anderes machen als 10h Bäume, steine etc zu setzten, davon brauchste keine 100 mitarbeiter mehr, gerade wenn du n riesen Publisher übernommen hast, der selbst locker hunderte davon hat. 😀
Horst
26. Januar 2024 um 11:51 Uhr@AEOME: Ist das nicht egal? Egal, wer seinen Platz verliert, 1.900 Stück sind ne Menge. Und die Art und Weise, wie es abläuft, ist einfach skandalös! Und das, nachdem letztes Jahr bereits 10.000 entlassen wurden!
AEOME
26. Januar 2024 um 11:55 Uhr@Horst
*wie viele Entwickler
Dustraiz
26. Januar 2024 um 11:55 UhrNa dann wissen ja die künftigen Studios die sich von Microsoft kaufen lassen wollen was denen blühen könnte. Was ein Drecksverein, zum Glück ist die Box beliebt wie ein Forunkel.
AEOME
26. Januar 2024 um 11:56 UhrAn der Situation gibt es nichts schön zu reden. Bezüglich der weiteren Spiele von Toys for Bob sollte man aber gelassen bleiben, zumal das Studio eh auch an CoD mitwirkt…
Joyce
26. Januar 2024 um 12:07 UhrHat Ms nicht vorher groß davon gesprochen, dass sie Ordnung bringen wollen? Tja, die haben wohl ne andere Definition davon. Große Unternehmen nehmen sich da nix – alles unpersönlich je mehr Hierachien es gibt. Schade schade.
Also um mich davon zu überzeugen mal wieder ne Box anzuwerfen muss schon mehr kommen als Bad News.
Möppelmann
26. Januar 2024 um 12:10 UhrWieso viele Worte schreiben, wenn auch ein einzelnes genügt:
Tja.
Khadgar1
26. Januar 2024 um 12:11 UhrDas erinnert mich irgendwie an das Formular a38
Waltero_PES
26. Januar 2024 um 12:12 UhrPuhbaron:
Da kann Microsoft auch noch so einen großen Kackhaufen hinsetzen. Du bist immer der erste, der freudig „Schokopudding“ ruft 😉
AEOME
26. Januar 2024 um 12:12 Uhr@Joyce
Bei ABK herrschte ja schon vorher viel Chaos, Sexismus Vorwürfe, ein skandalöser CEO usw. Nun hat man anscheinend durchgeputzt und tatsächlich für Ordnung gesorgt. Vermutlich meintest du aber einen anderen Begriff als „Ordnung“.
Nichtsdestotrotz: die Aktion und der Umgang damit ist überhaupt nicht schön zu reden, aber leider halt auch daily business…
The-Last-Of-Me-X
26. Januar 2024 um 12:16 UhrAuf der einen Seite… „abwarten“
Auf der anderen Seite… „ein mieses Gefhül“
SEEWOLF
26. Januar 2024 um 12:20 UhrErst wird einverleibt und dann ausgemistet. Das war doch bei Microsoft auch nicht anders zu erwarten.
Puhbaron
26. Januar 2024 um 12:24 Uhr@Waltero_PES
Tja, da du nicht im Stande bist, meine Kritiken zu verstehen, lohnt sich auch keine Erklärung. 🙂
Waltero_PES
26. Januar 2024 um 12:25 UhrAOME:
Aus meiner Sicht ist das überhaupt kein Daily Business… Und in der Umsetzung dazu noch höchst unprofessionell. Das Wort „Ordnung“ verbietet sich geradezu. Bei Microsoft herrscht Chaos und sie haben offensichtlich ein riesiges Managementproblem.
Waltero_PES
26. Januar 2024 um 12:28 UhrPuhbaron:
Ich benötige wirklich keine Erklärung, wie Du das meinst. Aber denkst Du nicht, dass der Begriff „Kritiken“ hier nicht ganz passt?
Dustraiz
26. Januar 2024 um 12:37 UhrWer sich vom Teufel kaufen läßt muß auch mit Feuer rechnen
AEOME
26. Januar 2024 um 12:50 Uhr@Waltero_PES
Passiert täglich, weltweit. Natürlich ist nicht jedes Unternehmen so groß wie Microsoft.
Unprofessionell finde ich es auch seitens Microsoft.
Dann nennen wir den professionelleren Begriff: Reorganisation.
Also soll der Chaos bestehen bleiben oder soll man am Chaos arbeiten und diesen aus der Welt schaffen bzw. reduzieren?
Wenn du den Chaos in deinem Keller beseitigen willst, musst du kurzfristig bei den Arbeiten noch mehr Chaos machen, um auszusortieren, aufzuräumen und das Chaos zu bereinigen.
Selbst wenn nur eine Person ein Unternehmen verlassen muss, entsteht erstmal Chaos in einer Abteilung. Man braucht dann Zeit sich neu zu finden, Aufgaben zu verteilen etc.. Die Entlassungen sind natürlich erstmal nur der Anfang. Die großen Baustellen hat Microsoft noch vor sich.
AEOME
26. Januar 2024 um 12:53 Uhr…dann sollte es doch gut sein, dass das Management jetzt ausgedünnt wurde, wenn das einer der großen Probleme bei Microsoft ist? Das ist schließlich einer der größten Kostentreiber.
Waltero_PES
26. Januar 2024 um 13:15 UhrAOME:
Microsoft schafft ja ein Riesen-Chaos, indem Kündigungen v“öffentlich gemacht werden, ohne dass die Betroffenen es selbst wissen. Und dass da Ordnung geschaffen wird, ist ja lediglich eine Vermutung, da wir die Hintergründe nicht kennen. Ordnung würde ich in jedem Fall schaffen, wenn ich dem kündige, der für die Organisation dieser Veranstaltung verantwortlich ist. Am Ende des Tages ist das ohnehin Phil Spencer. Ob der Abgang von Ybarra gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Aber Microsoft hat bei mir sicherlich keinen Vertrauensvorschuss, so dass ich sage, das wird schon seine Richtigkeit haben. Es ist und bleibt einfach eine chaotische Aktion.