Microsoft gab gestern die Entlassung von 1.900 Xbox-Mitarbeitern bekannt. Darunter befindet sich ein Teil der Belegschaft des kurz zuvor übernommenen Publishers Activision Blizzard.
Nicht alle Betroffenen wurden über ihren Jobverlust unmittelbar in Kenntnis gesetzt. Aufgrund verschiedener Zeitzonen und Feiertage ist es laut Microsofts Matt Booty erst möglich, sie in der kommenden Woche zu informieren.
“Bei fast 2.000 Arbeitsplatzverlusten müssen die betroffenen Personen nun abwarten, um herauszufinden, ob sie ein Teil dieses Blutbads sind“, so der Bloomberg-Journalist Jason Schreier, der von einem “Durcheinander” sprach.
So beschreiben ehemalige Mitarbeiter die Situation
Nachdem Matt Booty und Phil Spencer ihre vorbereiteten Stellungnahmen abgeben konnten, meldeten sich in den sozialen Medien teils geschockte und irritierte Mitarbeiter zu Wort. Viele müssen sich kurzfristig einen neuen Job suchen. Dazu gehört ein Character-Technical-Artist, für den es um viel mehr als nur einen Job geht.
“Ich wurde von der Massenentlassung bei Blizzard getroffen und bin seit heute nicht mehr angestellt. Ich bin ein Associate Character Technical Artist und suche sofort einen Job, da ich ein Arbeitsvisum habe. Das ist scheiße.”
Twitter/X
Dass es auch langjährige Mitarbeiter traf, verdeutlicht ein weiterer Tweet. Und nicht nur die Entlassenen müssen sich mit den Folgen von Microsofts Personalentscheidungen arrangieren. Ganze Familien stehen offenbar vor dem Rande ihrer Existenz.
“Ich bin nach 13 Jahren Beschäftigung bei Activision Blizzard entlassen worden. Ich war der einzige Einkommensbezieher für unseren Haushalt, daher wären Hinweise auf neue Stellen sehr willkommen.”
Twitter/X
Andere Mitarbeiter hatten nicht einmal die Chance, sich richtig einzuleben, wie ein weiterer Tweet verdeutlicht:
“Nach jahrelangen Bewerbungen erhalte ich schließlich einen Job bei Blizzard. Ich ziehe nach Kalifornien und werde von einem unglaublichen Team empfangen. Ich könnte nicht begeisterter sein, als mit der Entwicklung von Tools und Kursen zur Unterstützung der Qualitätssicherung zu beginnen. Nach vier Monaten im Job werde ich entlassen. Was zum Teufel, Microsoft?”
Twitter/X
Frisch verheiratet und zugezogen
Weitere Beschäftigte der Xbox-Sparte samt Activision Blizzard wissen nicht einmal, ob sie betroffen sind, auch wenn sie während der Bekanntgabe der Entlassungen vor Ort waren.
“Ich kann euch gar nicht das Gefühl beschreiben, zu sehen, wie den Kollegen nacheinander in Echtzeit verkündet wurde, dass sie betroffen sind. Einige von ihnen hatten nicht einmal die Chance, es uns zu sagen. Meine Abteilung wurde so gut wie entkernt. Ich bin wütend. Und das Beste daran? Ich weiß weiterhin nicht, ob ich in Sicherheit bin.”
Twitter/X
Ein weiterer Tweet verdeutlicht, dass die Entlassungen für viele der Betroffenen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt kommen.
„Leider wurde heute ein Drittel meines Teams entlassen, darunter auch ich. Für die anderen tut es mir sehr leid. Einer hat gerade einen Mietvertrag unterschrieben, ein anderer hat gerade geheiratet, ein anderer ist gerade für den Job hierher gezogen und war kaum einen Monat hier, und so weiter. Ich wünschte, ich könnte das für sie in Ordnung bringen.“
Twitter/X
Die Zitatsammlung könnte fortgesetzt werden. Allerdings machen die wenigen Beispiele deutlich, dass viele ehemalige Mitarbeiter erwartungsgemäß schwer mit den Entlassungen zu kämpfen haben.
Auf der anderen Seite: Microsoft schaffte es in diesem Jahr, einen Marktwert von drei Billionen US-Dollar zu überschreiten und gesellte sich damit als zweites Unternehmen zu Apple.
Zudem erwirtschaftet Microsoft seit Jahren Rekordgewinne, während der Wert der Dividenden des ehemaligen Microsoft-Chefs Steve Ballmer im vergangenen Jahr die Milliarden-Dollar-Marke erreicht haben soll.
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Kommentare
IpMan41
27. Januar 2024 um 10:09 Uhr@OzeanSunny
„Tja, Microsoft halt“
Du hältst dich wohl auch für einen ganz cleveren Marktanalysten, was? Red nicht so als ob du Ahnung hast.
Ich finds auf jeden Fall auch erschreckend. Ich glaube mittlerweile auch, dass Microsoft nur noch son Geldhai Unternehmen wie Disney ist. Hauptsache die großen Lizenzen Aufkaufen, um sich Abonnenten zu sichern, ob die Qualität dann auf der Strecke bleibt wird sich zeigen.
Ich werde auch den Gamepass auslaufen lassen und nicht weiter nutzen. Wären nicht n paar Dinger wie die Masterchief Collection oder so, würde ich die Konsole grad am liebsten glatt abstoßen.
OVERLORD
27. Januar 2024 um 10:13 UhrPhil hätte auch einmal ehrlich sein können denen die entlassen werden gegenüber und sagen können das er sich freut, ihre hart erbrachten Leistung jetzt im Abo zu verramschen.
Den der sie vorher ausgebeutet und für tolle Arbeitsbedingungen gesorgt hat dafür fürstlich zu entlohnen und deshalb jetzt kein Geld mehr da ist um sie zu bezahlen.
Qualität und Liebe zu Detail eh überbewertet sind bei Xbox und sie deshalb ja auch nicht mehr gebraucht werden.
Aber dem nächst steht er wieder auf der Bühne und gibt interviews und wird dafür das er die ganze Industrie herunterzieht mit seinem Ramsch Abo so das Kunden jegliche Erkennung eines Wertes der arbeiten der Entwickler verlieren.
Aber er kann ja weiter mit Kohle um sich werfen, an der er und seine Team, null Aktien hat und trotzdem wie eine Heuschreckeplage über weitere Unternehmen herfallen und noch beklatscht werden dafür, als hätte er irgendwas geleistet außer die Brieftasche von PaPa Nadella geöffnet.
Patrick86
27. Januar 2024 um 10:17 UhrWenn ein Unternehmen um die eigene Existenz kämpft könnte man es eher verstehen aber sicherlinicht so.
Wieviele Unternehmen machen so derartig hohe Gewinne und das Jahr zu Jahr.
Normalerweise gehört Microsoft bzw die Xbox Sparte boykottiert. Meine xbox verstaubt schon seit 2jahren weil rein gar nichts kommt von den Idioten.
Mein Vertauen ist weg, da werden spiele angekündigt die noch viele Jahren entfernt sind, bis heute hört man nichts von Fable 4 welches eigentlich der Hauptgrund für mein Kauf war.
Heuer kommen mal Indiana Jones und Hellblade, aber erwarte auch nichts überragendes.
Ich hoffe Sony nutzt die Unfähigkeit von Phil und haut einen geilen Showcase mal raus. Wobei Sony schon viel geliefert hat und xbox rein gar nichts.
Vielleicht kommen ja einige Entwickler bei Sony unter, sind sicherlich Topleute dabei.
Murli
27. Januar 2024 um 10:17 Uhreine unschöne Entwicklung in der Gamingbranche hat und wird noch weitere treffen!
OVERLORD
27. Januar 2024 um 10:19 UhrGehts noch kapitalistischer ohne jegliche Empathie?
Microsoft: ja, na klar können wir das, ihr habt ja noch gar keine Ahnung!!!
juggler
27. Januar 2024 um 11:24 UhrKonzerne halt… es geht nur ums Geld, nichts anderes. Denen ist es egal, ob sie mit Videospielen oder Klamotten Umsätze machen (steigern).
Vergesst nicht, dass Sony und Nintendo ebenfalls keine KMU sind. Man kann hier nicht M$ kritisieren und gleichzeitig Sony loben.
Bei Spencer hat man fast das Gefühl, dass er nichts zu melden hat, außer positive Meldungen nach außen hin, Schachfigur.
redeye4
27. Januar 2024 um 11:24 UhrWie manche das schon wieder relativieren hier. Unglaublich. Ist doch völlig egal ob sowas immer wieder passiert bei Großkonzernen etc…
Auf sowas zu reagieren indem man behauptet das es nicht so schlimm ist, dem fehlt wohl etwas Empathie. Diejenigen haben wohl selbst Freude daran einfach ohne Vorwarnung gekündigt zu werden.
Scarface
27. Januar 2024 um 12:12 UhrIst Deutschland soviel besser???
Leiharbeit/Zeitarbeit=Moderne Versklavung(Vaterstaat darf das)
Leiharbeit/Zeitarbeit=Zuhälterei(Vaterstaat darf das)
Nach 45 Jahren Vollzeit noch Pfandflaschen sammeln.
KorruptesKäuflichesDreckspack!!!!!!!!!!!!!!
sAIk0
27. Januar 2024 um 13:54 UhrDie sollen sich mal nicht so anstellen und gefälligst Platz für Philli Boys angekündigte Wachstum und unglaubliche neue Spiele machen. Da werden wieder Innovationen kommen, dass einem der Atem stocken bleibt.
Achja und danke euch für eure unglaublichen Leistungen die letzten Jahre.
Tschö
schwubmexx
28. Januar 2024 um 01:02 UhrTja um Halbfertigen Müll in Gammelpass Qualität zu bringen braucht man eben nicht viele Leute. Da kommen überall bestimmt noch mehr entlassungen von MS
Legion
29. Januar 2024 um 07:38 UhrDas ist wirklich, wirklich hart. Mir tun die Menschen sehr leid. Ich hoffe sie finden schnellstens was Neues.
Noir64Bit
29. Januar 2024 um 08:26 UhrLeute es ist ganz einfach.
Werden mehrere Firmen der gleichen Sparte aufgekauft, wird zuerst geschaut welche Abteilungen in den parallel laufenden Unternehmen wie ausgelastet sind. Wenn man das weiß, werden Performance Sheets der Angestellten erstellt und die mit der höchsten Performance bleiben, die anderen müssen den Hut nehmen!
Danach werden die Abteilungen Konsolidiert und zusammen gelegt. Am Ende hat man dann keine unabhängigen Studios mehr, sondern nur noch Serien und Projekte die unter verschiedenen Marken erscheinen, die man vorher aufgekauft hat.
So denken Kapital Orientierte US Konzerne.
Somit sollte das niemanden überraschen. Das so etwas passieren wird, habe ich übrigens hier vor einigen Monaten schon Mal geschrieben.