Mit „For All Mankind“ oder auch „Foundation“ konnte Apple TV+ weltweit die Herzen zahlreicher Sci-Fi-Fans gewinnen. Mit „Constellation“ steht nun ein weiterer Genre-Ableger in den Startlöchern, der eine düstere Reise zu werden verspricht. Im Psycho-Thriller begleiten wir Noomi Rapace („Prometheus – Dunkle Zeichen“) als Astronautin Jo bei ihrem Fall in den Wahnsinn.
Vorab durften wir uns bereits die ersten drei Episoden der Serie ansehen und ob auch ihr Jo auf diesem Trip begleiten solltet, verraten wir euch nachfolgend in unserem Ersteindruck.
Realität ist eine Verschwörung
Jo ist Teil eines Teams, das an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) Forschungsarbeiten nachgehen soll. Allerdings geht eines Tages alles schief: Die ISS wird von etwas getroffen, ein Astronaut stirbt und Jo bleibt freiwillig zurück, um ihre übrigen Kollegen zu retten. Allein im All beginnt sie zusehends an ihrer Wahrnehmung zu zweifeln. Sie glaubt immer öfter Geräusche zu hören oder Dinge zu sehen. Doch passiert das alles wirklich?
Einige Zeit später gelingt es Jo unter großen Anstrengungen, ebenfalls heile zur Erde zurückzukommen. Sie freut sich, endlich wieder bei ihrer Tochter Alice (Rosie Coleman) sein zu können, allerdings bemerkt Jo schon bald weitere Halluzinationen. Darüber hinaus scheint es so, als würden ihre Erinnerungen teilweise nicht mehr mit denen ihrer Familie übereinzustimmen – doch wie kann das sein und welche Ursache könnte es dafür geben?
Das verraten wir euch an dieser Stelle natürlich nicht, doch wir hatten während der ersten drei „Constellation“-Folgen unseren Spaß dabei, die verschiedenen Puzzlestücke zusammenzusetzen. Zumindest den einen oder anderen möglichen Erklärungsansatz konnten wir uns so erschließen. Allerdings verläuft die Story zwischendurch auch etwas vorhersehbar und verliert etwas an Reiz. Gerade im Falle eines Psycho-Thrillers ist das eher ungünstig.
Darüber hinaus ist das Pacing, also das Erzähltempo der Sci-Fi-Serie, gerade am Anfang sehr gemächlich. Hier erwartet euch also gewissermaßen ein „Slowburn“, der später zusehends spannender und packender wird. Womöglich ist diese zwischendurch sehr ruhige Erzählweise jedoch nicht unbedingt für jeden etwas.
Ein Cast in Höchstform
Dass „Constellation“ dennoch immer zu fesseln vermag, ist vor allem Hauptdarstellerin Noomi Rapace zu verdanken, die schlichtweg fantastisch aufgelegt ist. Ihr gelingt es, die zunehmende Verzweiflung und auch Paranoia der zurückgekehrten Astronautin stets glaubhaft zu vermitteln. Wenn Jo etwa daran zu zweifeln beginnt, ob Alice wirklich ihre Tochter ist, weil sie anders riecht als sonst, bringt die Darstellerin diese Angst sehr überzeugend rüber.
Ein besonderes Lob hat sich an dieser Stelle auch Alice-Schauspielerin Rosie Coleman verdient, deren Dynamik mit Rapace toll anzuschauen ist. Während Jo nach ihrer Rückkehr irgendwann nicht mehr weiß, was sie noch glauben soll, nimmt das Alice nachvollziehbarer Weise ebenfalls mit. Die zunehmende Angst und Hilflosigkeit, da sie nicht weiß, wie sie mit den Zusammenbrüchen ihrer Mutter umgehen soll, bringt Coleman hervorragend rüber.
Generell gibt es an den schauspielerischen Leistungen in „Constellation“ nichts auszusetzen, denn der gesamte Cast ist toll aufgelegt. Hierzu zählt beispielsweise auch Jonathan Banks („Better Caul Saul“), mit dem Regisseurin Michelle Maclaren („Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI“) bereits bei der Hit-Serie „Breaking Bad“ zusammengearbeitet hat. In Apples neuer Sci-Fi-Serie spielt Banks einen in die Jahre gekommenen Astronauten namens Henry.
Er steckt in Jos Mission auf der ISS mit drin und sieht darin eine Möglichkeit, seiner Karriere neuen Schwung zu geben. In einigen Szenen scheint er fast schon zwischen Aggressionen und Verbitterung zu schwanken, was in diesen Momenten eine ganz eigene Spannung erzeugt. Dank seiner jahrelangen Erfahrung ist auch Banks‘ Timing in diesen Augenblicken immer on Point.
Abgerundet wird der Cast von „Constellation“ von weiteren bekannten Gesichtern wie MCU-Darsteller James D’Arcy („Agent Carter“) oder auch Barbara Sukowa („Daliland“). Insgesamt haben die Verantwortlichen der neuesten Apple TV+-Produktion einen großartigen Cast zusammengetrommelt.
Offene Fragen
Darüber hinaus lässt sich auch handwerklich wenig an der Serie aussetzen. Die Macher setzen auf viele Close-ups und clevere Schnitte sowie Kameraschwenks, um uns Jos zunehmende Verzweiflung spüren zu lassen. Die kalte Ästhetik, sowohl an Bord der Internationalen Raumstation als auch auf der Erde, helfen zusätzlich dabei, uns ihre Einsamkeit und ihr Gefühl, an einem Ort, den sie kennt, verloren zu sein, überzeugend zu vermitteln.
Des Weiteren bleiben rund um das große Mysterium, das „Constellation“ aufbaut, natürlich noch allerlei Fragen offen. Gemeinsam mit Jo zu überlegen, was hier tatsächlich vor sich geht und woher ihre Halluzinationen kommen könnten, ist dabei durchgehend spannend.
Natürlich bleiben nach drei Folgen viele Fragen offen, doch warum das so ist, erörtern wir an dieser Stelle lieber nicht weiter.
Ebenfalls sehr gut gelungen ist die musikalische Untermalung, die es stets schafft, auf positiv unheilvolle Art und Weise die Lage der Charaktere zu unterstreichen. Zur deutschen Synchronisation können wir euch indes leider noch nichts sagen, da wir die ersten drei Episoden im englischen Originalton gesehen haben.
„Constellation“ startet am 21. Februar 2024 bei Apple TV+.
In den vergangenen Jahren hat Apple TV+ mit „Foundation“ oder auch „For All Mankind“ einige fantastische Sci-Fi-Serien abgeliefert, die schnell Millionen Fans überall auf der Welt in ihren Bann ziehen konnten. Mit „Constellation“ scheint das Unternehmen nun einen weiteren potentiellen Hit in der Pipeline zu haben, der sich vor allem durch seinen emotional berührenden Umfang mit Angst, Verlust und Verzweiflung auszeichnet.
Es ist zwar schade, dass die Geschichte in der einen oder anderen Szene etwas vorhersehbar verläuft, doch der hervorragende Cast und die handwerklich einwandfreie Umsetzung gleichen das gekonnt wieder aus. Jos langsamer Fall in die Verzweiflung hat uns schnell gepackt und wir hatten definitiv unseren Spaß, die Puzzleteile zusammenzusetzen, um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen. Sci-Fi-Fans sollten die Serie unbedingt im Blick behalten.
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Kommentare
SEEWOLF
11. Februar 2024 um 21:17 UhrFilme mit Noomi Rapace schaue ich wirklich sehr gerne, da sie für mich sehr überzeugende Rollen darstellt. Ich würde mir jetzt natürlich auch gern „Constellation“ ansehen, doch dann müsste ich extra Apple TV abonnieren. Ich warte lieber auf alternative Veröffentlichungen.
For The Payers
12. Februar 2024 um 01:50 UhrApple TV+ bringt schon echt gute Filme und Serien. In der Menge ein geringeres Angebot als z.b. bei Netflix, Qualitativ aber in den meisten Bereichen wesentlich hochwertiger, was ich absolut bevorzuge.
DerKanzler
12. Februar 2024 um 02:59 UhrSicherlich interessant für Leute die sich beim zocken langweilen…
OzeanSunny
12. Februar 2024 um 09:08 UhrAppleTv hat einfach eine tolle Qualität.
Wenn die was bringen dann lassen Sie sich nicht lumpen
Ridgewalker
12. Februar 2024 um 10:07 UhrIch finde Apple TV tot.
austrian
14. Februar 2024 um 11:56 Uhr@For The Payers
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Apple TV+ ist mein Lieblingsstreamingdienst – Qualität statt Quantität. So soll es sein finde ich.