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Helldivers 2 im Ersteindruck: Katastrophen-Launch und Spaß dabei?

Mega erfolgreich, aber leider auch noch super unfertig: "Helldivers 2" begeistert und frustriert die Gaming-Community. Nach etlichen Stunden mit dem Loot-Shooter erklären wir euch die Faszination und beleuchten die aktuellen Probleme des Spiels.

Helldivers 2 im Ersteindruck: Katastrophen-Launch und Spaß dabei?
Diese Meldung sahen Spieler in den vergangenen Tagen häufiger.

Erfolgreicher als “The Last of Us” und “Horizon: Zero Dawn” – zumindest auf Steam. “Helldivers 2” legte beim PC-Launch einen wahren Blitzstart hin und wurde für Sony zum bislang erfolgreichsten Titel überhaupt.

In der Spitze waren hier über 155.000 Spieler gleichzeitig im Spiel. Und wenn man sich die Social-Media-Reaktionen anschaut, dann kommt der Science-Fiction-Shooter erstaunlich gut weg – und das trotz massiver technischer Probleme.

Genau deshalb können und wollen wir das Spiel in seinem aktuellen Zustand noch nicht testen. Viel interessanter sind dagegen die Fragen: Was steckt hinter dem “Helldivers 2”-Hype und wie spielt sich der Loot-Shooter eigentlich aktuell?

Was ist Helldivers 2 eigentlich?

„Helldivers 2“ ist ein von Arrowhead Studios entwickelter Online-Shooter. Das Spiel erfordert eine ständige Online-Verbindung und erlaubt Koop-Missionen mit bis zu vier Spielern. Die Einsätze sind zwar auch im Singleplayer spielbar, entfalten aber erst im Multiplayer ihre gesamte Faszination.

Das Actionspiel ist dabei in einer fernen Zukunft angesiedelt, in der die Menschheit von Terminiden (riesige Käfer, auch „Bugs“ genannt) auf der einen und von Robotern auf der anderen Seite angegriffen wird. Besonders der Einfluss des Kult-Actionfilms „Starship Troopers“ ist bei der Hintergrundgeschichte, der Inszenierung und dem Gegnerdesign deutlich spürbar.

Als Helldiver-Soldat sollt ihr die „Über-Erde“ und vor allem die Demokratie vor den feindlichen Invasoren beschützen. Der Humor kommt ausgezeichnet rüber und passt mindestens genauso gut zum Setting.

Dennoch hält sich das Spiel nicht lange mit seiner Geschichte auf. Nach dem kurzen Tutorial landet ihr bereits an Bord eures Schlachtkreuzers. Dieser dient als Hauptquartier. Von hier aus steuert ihr über den Kriegstisch Planeten an und könnt dort Missionen absolvieren.



Wichtig: „Helldivers 2“ nimmt euch nicht an die Hand. Erster Kritikpunkt: Nach der Einführung schmeißt man euch ohne Führung in den Grind und in den galaktischen Krieg. Wer also eine kurze Kampagne zum „Warmspielen“ oder dergleichen erwartet, liegt hier vollkommen falsch.

In der Waffenkammer stattet ihr derweil euren Spielcharakter aus und wählt etwa die Bewaffnung (Primär- und Sekundärwaffe plus Granate) oder die Ausrüstung. Wichtig: Neben euren Standard-Kanonen könnt ihr Taktikausrüstungen befehligen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Nachschublieferungen, Orbitalschläge, Bonus-Waffen und Hilfsmittel wie Minenfelder oder automatische Kanonen.

Diese an Abklingzeiten gekoppelten Spezial-Aktionen sind gerade in größeren Schlachten oft das Zünglein an der Waage und erleichtern das Meistern bestimmter Aufgaben merklich.

Wie verlief der Launch?

Am Launch-Tag allerdings offenbarten sich große Probleme: Abstürze während laufender Missionen und vor allem Matchmaking-Probleme machten es nahezu unmöglich, den Online-Shooter zu genießen. Das so genannte “Schnelle Spiel” funktionierte nicht. Dadurch wurde “Helldivers 2” für viele Käuferinnen und Käufer zunächst zum Solo-Erlebnis.

Am Samstag veröffentlichte Arrowhead Studios einen ersten Notfall-Patch – zuerst auf Steam, später auch für die PlayStation-Version. Dieser sollte die Absturzhäufigkeit reduzieren und das Matchmaking verbessern.

Im Test am Samstagabend jedoch ergaben sich weiterhin massive Probleme – gerade beim Matchmaking. Das “Schnelle Spiel” klappte weiterhin sehr selten und wenn, dann gab es immer wieder Verbindungsabbrüche beim Zielanflug auf den Planeten. Was hingegen deutlich besser klappte, war der Verbindungsaufbau direkt über den Kriegstisch an Bord des Schlachtkreuzers.

Über diese konnten wir offene Matches direkt ansteuern und siehe da: Das klappte besser. Noch nicht wirklich „Dafür bezahle ich gerne 60 Euro“-besser, aber immer funktionierte das Koop-Gameplay mal. So war es uns möglich, Missionen sowohl mit zwei als auch mit drei Mitspielern zu starten und auch zu beenden.



An dieser Stelle sei gesagt, dass dieser Weg steinig blieb. Im mehrstündigen Tests gab es auch hier etliche Verbindungsfehler und auch einen Komplettabsturz einer laufenden Mission. Und ja, wenn man nach fast 20 Minuten die Konsole mit einer Fehlermeldung neu starten muss und damit alle gesammelten Gegenstände und Erfahrungspunkte futsch sind, dann ist das absolut ärgerlich und frustrierend.

Am Montagvormittag sah das Bild ganz ähnlich aus: Viele Abstürze, viele Fehlverbindungen. Das Spielen mit Freunden blieb ebenso fehlerbehaftet. Auch hier kämpfte “Helldivers 2” mit Verbindungsabbrüchen – mal bereits beim Verbindungsaufbau, mal beim Start einer neuen Mission.

Wie gut ist Helldivers 2 trotz technischer Probleme?

Auf dem Papier klingt „Helldivers 2“ nach einem ziemlich platten Baller-Spektakel mit hohem Service-Anteil: Starten, virtuelle Knarre durchladen, Bugs erschießen, Spaß haben. Das ist es in den niedrigeren Schwierigkeitsgraden auch, aber spätestens auf „Mittel“ kommt auch eine taktische Komponente mit ins Spiel. Arrowhead Studios integriert eine Vielzahl kleinere Funktionen, die das Leben in „Helldivers 2“ auf eine gute Art und Weise erschweren und komplexer machen.

Beim Nachladen beispielsweise entsorgt ihr stets das komplette Magazin – und damit auch die dort verbliebenen Kugeln. Wer also panisch nach jedem Abschuss nachlädt, steht alsbald ohne Munition da. Statuseffekte und Verletzungen beeinflussen massiv die Beweglichkeit. Ein Zeitlimit und eine limitierte Anzahl an Verstärkungslieferungen (also Bonus-Leben) sorgen obendrein für Druck.

Friendly Fire ist der größte Feinde im Koop-Modus, wodurch man gerade im Spiel mit Fremden massiv auf die eigene Position achten muss. „Helldivers 2“ erweist sich somit unter seiner „Starship Troopers“-Fassade als fordernde und anspruchsvolle Multiplayer-Schlachtplatte.

Denn auch Terminiden und Roboter agieren grundsätzlich unterschiedlich: Die „Bugs“ greifen in Schwärmen an, sind aber vergleichsweise angreifbar. Zwar gibt es hier auch dicke Brocken wie grüne Säurebiester und gepanzerte Kreaturen, die Masse an Widersachern ist aber geringer.

Die Roboter dagegen setzen auf fortgeschrittene Waffen und verminen beispielsweise Stellungen auch. Sie sind deutlich häufiger schwer gepanzert, sodass ihr entweder Schwachstellen finden oder panzerbrechende Waffen verwenden müsst. Der angesprochene Zeitdruck und die limitierten Ressourcen sorgen innerhalb der Missionen immer wieder für spannende Momente: Suche ich jetzt noch eine der Gefahrenzonen auf Beute ab oder mache ich mich doch direkt auf den Weg in die Evakuierungszone? Geht ihr nämlich drauf, bekommt ihr in „Helldivers 2“ am Ende gar nichts.

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Und so mäandert das Spielerlebnis immer wieder zwischen Actionfreude, Komik und sogar ein wenig Survival-Horror. Arrowhead Studios inszeniert seine Karten mit viel Liebe und erzeugt durch Nebel sowie Tages- und Nachtwechsel tolle Bilder und noch mehr Atmosphäre.

Ein dickes Fragezeichen hinterlässt aktuell noch das Progressionssystem. Dieses basiert zum einen darauf, dass ihr mit den durch erfolgreiche Missionen gesammelten Medaillen euren Helldiver verbessert und individualisiert. Im Ingame-Shop schaltet ihr Stück für Stück immer stärker Kanonen und Rüstungen frei.

Darüber hinaus könnt ihr beim Schiffsmanagement weitere Taktikausrüstung mit gesammelten Requisition Slips (der Hauptwährung) aktivieren und neue Schiffsmodule mit ergatterten Proben freischalten. Auf diese Weise schaltet ihr passive Erweiterungen frei und verstärkt etwa bestimmte Taktikausrüstungen oder erhaltet mehr Munition für bestimmte Waffen.

Zukunftsaussichten und Mikrotransaktionen

Das große Problem von „Helldivers 2“ könnte aber die Langzeitmotivation werden. Ja, es gibt viele freischaltbare Objekte, aber der intergalaktische Krieg gegen „Bugs“ und Roboter droht auf Dauer repetitiv zu werden. Der Grind beginnt bereits früh und die Progression ist vergleichsweise langsam. Das Spiel schmeißt einen nicht mit neuen Objekten zu.

Die Karten erweisen sich als vergleichsweise groß und bieten neben den Hauptzielen (etwa dem Zerstören von Brutstätten oder Fabrikeinrichtungen) auch Nebenaufgaben und Sehenswürdigkeiten. Aber genügt das auf lange Sicht oder wird das Grinden nach Medaillen und Requisition Slips trotz sehr gutem Koop-Gameplay irgendwann zu monoton? Das muss man knapp vier Tage nach Release noch abwarten!



Ein Wort noch zu den Mikrotransaktionen: Mithilfe der Premium-Währung Über-Credits könnt ihr euch auch Rüstungen einkaufen, die sich auf das Gameplay auswirken. Bei einem Koop-Spiel von einer „Pay-to-Win“-Mechanik zu sprechen, fällt allerdings schwer. Zum aktuellen Zeitpunkt haben diese Optionen noch keinen Einfluss auf den Spielverlauf, allerdings müssen die Macher von Arrowhead Studios zukünftig aufpassen, dass sie sich an dieser Mechanik nicht die Finger verbrennen – etwa falls man irgendwann eine Versus-Option nachliefert.

Helldivers 2: Ersteindruck

Einen derart katastrophalen Start haben weder “Helldivers 2” noch Arrowhead Studios verdient. Denn läuft der Science-Fiction-Shooter mal vernünftig, dann kreiert er einzigartige Momente voller Spannung und Intensität, aber auch schrägem Humor.

Das Spiel dabei als platten “Starship Troopers”-Klon abzutun, wäre falsch. Auch wenn sich die Missionsziele auf Dauer wiederholen, so besitzt es doch eine gehörige Portion Taktik und Tiefe. Von Statuseffekten über Friendly-Fire bis hin zu Spezialmanövern – All das erfordert ein gerütteltes Maß an Fähigkeiten und Kalkül.

In Kombination mit dem beinahe an Satire angelehnten Szenario besitzt “Helldivers 2” enormes Potenzial. Allerdings muss Arrowhead Studios erst einmal beweisen, dass es auch langfristig mit Inhalten motiviert und vor allem auch vernünftig funktioniert. Eine Kaufempfehlung können wir zum jetzigen Zeitpunkt daher nur sehr bedingt aussprechen, werden euch aber in den kommenden Wochen noch mit Updates auf dem Laufenden halten.

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Kommentare

Flex_deine_Ex

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BoC-Dread-King

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