Am 22. März erscheint für PlayStation 5 das exklusive Samurai-Abenteuer „Rise of the Ronin“. Wie wir jetzt erfahren haben, sind die Südkoreaner davon allerdings ausgenommen.
Darüber berichteten mehrere koreanische Seiten, unter anderem Ruliweb. Hier heißt es, Sony habe bestätigt, dass in Korea weder ein physischer noch ein digitaler Release stattfindet.
Laut den Berichten wurde das Action-RPG aus dem koreanischen PlayStation Store entfernt. Zudem sind auf dem YouTube-Kanal von PlayStation Korea keinerlei Werbevideos mehr zum Spiel zu sehen.
Der Einfluss von Yoshida Shōin
Warum „Rise of the Ronin“ nicht in Südkorea herauskommt, ist unbekannt. Aussagen von Game Director Fumuhiko Yasuda im ersten Behind the Scenes Video geben jedoch einen Hinweis auf den Grund.
Hier seht ihr, wie Yasuda in der japanischen Stadt Hagi die Shoka-Sonjoku-Schule besucht. Der Gründer dieser Schule heißt Yoshida Shōin, der viele wichtige Personen der Meiji-Restauration unterrichtete. In dieser Zeit wurde die Modernisierung Japans eingeläutet.
Yoshida Shōin gilt als eine der treibenden Kräfte hinter Seikanron, einem politischen Richtungsstreit. Wörtlich übersetzt heißt das „Debatte über die Eroberung Koreas.“ Zwar wurde die Eroberung im Jahr 1873 zuerst abgelehnt, doch 37 Jahre später nahm Japan tatsächlich Korea ein. Weil Yoshidas Ideologien von den Japanern bis heute als einflussreich angesehen werden, ist er in Korea umstritten.
Der Game Director verglich ihn mit Sokrates und erklärte, sein Leben und seine Lehren im Spiel darzustellen. Bei den Koreanern führte diese Entscheidung zu deutlicher Kritik.
Noch steht die offizielle Bestätigung aus. Sobald ein Statement oder ähnliches verfügbar ist, werden wir diesen Artikel umgehend updaten.
Im PlayStation Store kostet „Rise of the Ronin“ 79,99 Euro. Mehr Inhalt bietet die zehn Euro teurere Deluxe Edition. Hier ist zusätzlich ein Artbook und der Soundtrack in digitaler Form, ein Kleidungsset für den Helden sowie mehrere Ingame-Waffen enthalten.
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Kommentare
OzeanSunny
13. Februar 2024 um 16:15 UhrManchmal frage ich mich wirklich ob das alles wirklich so sein muss.
Heutzutage muss man echt politisch korrekte Games launchen bevor man einen Shitstorm abbekommt.
Internet
13. Februar 2024 um 16:17 Uhr„Weil Yoshidas Ideologien von den Japanern als einflussreich angesehen werden, ist er in Korea umstritten.“ Die Begründung scheint mir nicht schlüssig
naughtydog
13. Februar 2024 um 16:18 UhrDie Welt ist nur noch Schrott mittlerweile.
Horst
13. Februar 2024 um 16:22 Uhr@Internet: War auch mein Gedanke 😀 😀
DerKanzler
13. Februar 2024 um 16:26 UhrGut
Freezy
13. Februar 2024 um 16:48 UhrMan stelle sich vor wir Deutschen müssten auf alle Wolfenstein Spiele verzichten weil Adolf Hitler darin eine Rolle spielt.
Manche Länder können sich damit arrangieren, manche nicht.
Ich bin mir ziemlich sicher das jeder Südkoreaner das Spiel spielen möchte, es auch spielen kann, wenn er will. Wir mussten ja auch alles erdenkliche in Richtung 2.ter Weltkrieg aus spielegrotte und Co. importieren um in dem Genuss einer internationalen Veröffentlichung zu kommen, seien es die Hakenkreuze aus World at War die uns von der ganzen Welt aus dem Matchmaking geschnitten hat wegen der Hakenkreuze oder Bulletstorm zu PS3 Zeiten wegen der Unmenge an Gore.
Ich sehe deswegen einfach kein Problem darin Sony schalten und walten zu lassen bei Rise of Ronin.
xjohndoex86
13. Februar 2024 um 16:58 UhrNachvollziehbar es zu kritisieren aber nicht zu veröffentlichen ist wirklich albern. Das ist nunmal Geschichte. Und wenn einige Japaner so dahinterstehen ist auch das eine Begebenheit die nunmal so ist.
GustavHans
13. Februar 2024 um 17:12 Uhr@Freezy
Ist schon ein kleiner Unterschied in deinem Vergleich… In Japan wird das ja gespielt…
Es ist eher so das wenn ein Spiel rauskommt das die NS Ideologie vertritt und positiv dargestellt wird, das dann so ein Spiel in Polen und anderen Ländern wo die NS gewütet nicht gern gesehen wird. Das trifft eher zu zu dieser Situation mit Südkorea… Da man jemanden darstellt der die Eroberung Südkoreas wollte und wenn man guckt was die Japaner im 2twn Weltkrieg und davor schon dort angerichtet haben, kann ich das ein wenig nachvollziehen…. Obs jetzt ein Verbot braucht oder nicht kann und will ich nicht beurteilen…. Aber dein Vergleich mit wolfenstein hängt, da wir das rechte gesocks in dem Spiel abschießen. Und sie nicht spielen.
GustavHans
13. Februar 2024 um 17:13 UhrSeine Gedanken darstellt *
DANIEL1
13. Februar 2024 um 17:32 UhrJapan und Südkorea.. Die werden sich nie mehr mögen.
Echodeck
13. Februar 2024 um 19:23 UhrMal wieder geil wie hier kartoffellig, kulturell und historische japanische / koreanische Selbstverständnis bewertet wird, sollte man einfach mal Kresse fest halten, zuschauen wie die für sie anscheinend schwieriges Thema lösen.
Ryu_blade887
13. Februar 2024 um 21:12 UhrOh man die sind ja genauso dumm wie in europa
Lordran85
14. Februar 2024 um 08:29 Uhr@ Echodeck
Hauptsache Deutsche pauschal als „kartoffelig“ bezeichnen. Richtiger Held.
Magatama
14. Februar 2024 um 14:04 UhrIhr versteht es nicht. Vielleicht verständlich, wenn man sich mit dem Topic noch nie beschäftigt hat. Aber die Annexion Koreas durch Japan am Anfang des 20. Jh. ist immer noch ein riesiger Knackpunkt zwischen diesen Ländern. Im Moment nähern sie sich vorsichtig wieder an, um gemeinsam gegen die empfundene Bedrohung aus Russland und vor allem China anzugehen. Aber Freunde sind sie noch lange nicht. Die Wunden sind noch nicht verheilt.
Xenturion
14. Februar 2024 um 18:01 UhrDas ist zwar nicht schön, politisch betrachtet, aber nachvollziehbar. Zu derzeit hieß Korea noch „Joseon“ (조선) ab 1897 dann „Daehan Jeguk“ (대한제국) bis Korea tatsächlich 1910 bis 1945 von Japan annektiert und wieder als Joseon besetzt gewesen ist, in der Zeit sind unter Japanischer Herrschaft schreckliche Dinge passiert. Die Netflix Serie Gyeongseong Creature (Gyeongseong ist der alte Name des heutigen Seoul) liefert hier ein annährend Akkurates Bild (Abgesehen von dem Monster in der Serie natürlich), was so alles passiert ist. Auch dinge wie das was Einheit 731 der Japaner mit überwiegend – aber nicht nur – den Koreanern angetan hat, ist nicht vergessen und eine Offizielle Entschuldigung seitens Japan gegenüber Korea hat es nie gegeben, was auch heute noch für Spannungen sorgt. Es ist ein Heikles Thema in Korea und wenn das Spiel der Geschichte halbwegs akkurat entsprechen will, wird sich damit in dem Game sicherlich nicht Kritisch auseinandergesetzt. Es ist zwar schade, aber deshalb sehr verständlich, dass das game nicht in Korea erscheint.