Während der COVID-19-Pandemie erlebte die Videospielbranche einen Boom. Die Leute waren monatelang gezwungen, sich vorrangig zu Hause aufzuhalten und nahmen regelmäßig den Controller in die Hand.
Nach dem Boom folgten Entlassungen. Etliche Unternehmen der Videospielbranche trennten sich von Mitarbeitern. Besonders häufig fiel dabei der Name Embracer Group. Die Gründe reichen allerdings weit über die Pandemie hinaus.
Im Juni des vergangenen Jahres kündigte das Unternehmen einen Umstrukturierungsplan an, der die Schließung von Studios und den Abbau von Projekten beinhaltet. Man hatte sich offenbar verkalkuliert. Mittlerweile gibt es einen Zwischenstand.
Fast 1.400 Stellen abgebaut
Seit dem Beginn der Umstrukturierung wurden 1.387 Mitarbeiter entlassen. Allein im Weihnachtsquartal traf es 483 Mitarbeiter, wie die Embracer Group im neusten Geschäftsbericht einräumt. Im vorangegangenen Quartalsbericht war von 904 Mitarbeitern die Rede, was zur Gesamtsumme führt.
Die Entlassungen erfolgten unter anderem bei Gearbox Publishing, dem “Tomb Raider”-Entwickler Crystal Dynamics, dem “Knights of the Old Republic”-Remake-Studio Beamdog, dem “Pinball FX”-Entwickler Zen Studios und dem “Deus Ex”-Studio Eidos Montreal.
Bei anderen Studios kam es gar zu vollständigen Schließungen. Dazu gehören der “Saints Row”-Entwickler Volition und das “TimeSplitters”-Studio Free Radical Design. Der “Borderlands”-Entwickler Gearbox soll wiederum zum Verkauf stehen oder gestanden haben.
Weitere Maßnahmen könnten folgen, warnt Lars Wingefors, der Vorstandsvorsitzende von Embracer. Allerdings werde der Umstrukturierungsplan nun in die „Endphase“ eintreten.
„Als Teil des Restrukturierungsprogramms hat Embracer noch einige größere strukturierte Veräußerungsprozesse laufen, die unsere Bilanz stärken und die Investitionsausgaben weiter senken könnten“, so seine Worte.
Auch Entlassungen scheinen möglich zu sein: „Die Prozesse sind in einem ausgereiften Stadium. Es ist wichtig, hinzuzufügen, dass bestimmte Unternehmen Umstrukturierungen einleiten könnten, bevor eine Veräußerung angekündigt wird.“
Ebenfalls gab Embracer bekannt, dass in den sechs Monaten von Juli bis Dezember 2023 insgesamt 29 unangekündigte Spiele eingestellt wurden.
Die Embracer Group möchte weiterhin den Wert der Investitionen steigern. Allerdings sei es unwahrscheinlich, die Nettoverschuldung bis zum 31. März 2024 wie geplant auf 8 Mrd. SEK zu senken. “Bestimmte Veräußerungen” können die Neuverschuldung allerdings reduzieren.
Die Embracer Group legte in den vergangenen Jahren ein beachtliches Wachstum hin und schnappte sich einen großen Teil der Videospielbranche. Dazu gehören THQ Nordic, Plaion (ehemals Koch Media), Saber Interactive und weitere Unternehmen, die sich wiederum selbst aus zahlreichen Studios zusammensetzen.
Nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde folgte der Beginn des Rückbaus. Derzeit soll die Embracer Group knapp über 15.000 Angestellte haben.
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Kommentare
FURZTROCKEN
15. Februar 2024 um 12:13 UhrAlleine dass ein Deus Ex in Entwicklung war und gecancelt wurde ist sowas von schade. Geilster Trailer Soundtrack und Inszenierung ever. Bei beiden Teilen. Bis heute unerreicht.
DUALSHOCK93
15. Februar 2024 um 12:20 UhrF I C K diesen Verein…
Kiki0815
15. Februar 2024 um 12:36 UhrEmbracer ist eine reines Portfolio Unternehmen-die Führungskräfte dort hat keine Ahnung vom Gaming, denen ist das auch herzlich egal welche Marke stirbt, Hauptsache sie überleben die nächsten 12 Monate da sie sich massiv verzettelt haben…bin ja kein Fan von Gamestar, aber der letzte Talk im Podcast mit einem Berater aus der Gaming Branche hat einige Fakten aus dem Embracer Jahresbericht näher erläutert
OzeanSunny
15. Februar 2024 um 12:41 UhrDas passiert wenn man irgendwo mitmischt und keine Ahnung davon hat wie der Gaming Markt funktioniert.
Schade dass es so weit kommen musste.
Index
15. Februar 2024 um 12:49 UhrSehr gut. Jetzt kann Sony einkaufen 🙂
Gleich die restlichen Prozent von From Software kaufen !
Gaia81
15. Februar 2024 um 12:52 UhrWie man so Marken wie deus ex und tomb Raider an so eine Firmen verkaufen konnte ist mir wirklich ein Rätsel
Crysis
15. Februar 2024 um 12:55 UhrNaja wildes Wachstum bedeutet halt Krebs, bemerkt man auch bei MS nach der ABK übername direkt mal 1.900 Angestellte Entlassen.
SasukeTheRipper
15. Februar 2024 um 13:00 UhrDie Aktie ist ja heute mal richtig abgestürzt, dachte schon, ich hätte mich verschaut, dabei ging es doch gerade wieder leicht bergauf.
StoneyWoney
15. Februar 2024 um 13:04 Uhr@SasukeTheRipper Tja, verdient
Saleen
15. Februar 2024 um 13:07 UhrSchaut euch mal die Dokumentation über Tencent/Embracer an
Richtig mieser Verein und das nicht erst seit gestern
naughtydog
15. Februar 2024 um 13:08 UhrSolange die Menschheit mit dem Aktienscheiß nicht aufhört, werden solche Nachrichten nicht aufhören.
Puhbaron
15. Februar 2024 um 13:18 Uhr@Index
Na auf die Verhandlungsgespräche mit Tencent bin ich gespannt 😀
Puhbaron
15. Februar 2024 um 13:22 Uhr@Crysis Nur das deren Kurs weiter floriert, Ebracer bricht völlig ein.
Don Jekyll
15. Februar 2024 um 13:29 UhrBin gespannt wer zu erst zuschlagen würde wenn es zum Verkauf steht. Tencent hält immerhin 16,25 Prozent der Aktien, während Sony 14,09 Prozent hat.
Ich denke am Ende des Tages entscheidet es wer mehr Geld auf dem Tisch legt bekommt das Studio auch.
Bleibt abzuwarten wie sich das entwickelt wird.
Echodeck
15. Februar 2024 um 13:30 Uhrtippe ja mal das Crystal Dynamics von Microsoft mitgenommen wird und Gearbox Take2.
Zockerfreak
15. Februar 2024 um 13:36 UhrEigentlich sollte man die Spiele von denen nicht mehr kaufen,was aber auch kontraproduktiv ist und dann noch mehr Leute gehen werden müssen
Ezio_Auditore
15. Februar 2024 um 13:48 UhrHauptsache jeden Mist aufkaufen, kp haben und die Kontrolle über sein Leben verlieren. CEO des Jahres
Crnstionnr1
15. Februar 2024 um 13:48 UhrIch bin gespannt ob sich da Sony an 1 oder 2 Studios, oder nur Marken, bedienen wird.
Licht
15. Februar 2024 um 13:56 UhrIch kauf den Bums für 2,50€
BlackPlayerX
15. Februar 2024 um 14:05 UhrSoll sich Sony für paar Millionen gearbox schnappen und nen paar Shooter ala killzone wiederbeleben 🙂
Tobi123
15. Februar 2024 um 14:49 Uhr@naughtydog
dieser „Aktienscheiß“ sichert nun mal Wohlstand und ermöglicht es erst überhaupt, dass unser Wirtschaftssystem funktioniert.
Nur weil da ein paar Gamingbuden den Bach runter gehen, gleich die Mistgabeln rauszuholen, zeugt davon, dass du wirtschaftlich so gar nichts auf der Pfanne hast.
B30
15. Februar 2024 um 14:58 UhrEmbracer = Umarmer, Umschlinger
Zuerst alles zusammen raffen und an sich reißen, aber scheinbar überhaupt keinen Plan haben.
Und jetzt ging’s eben in die Hose, und sie haben nur eine dabei. Tja, Schei…e.
Nostrum
15. Februar 2024 um 15:21 UhrDer Gamingmarkt erreicht eine kritische Schwelle ähnlich wie im Film und Musikgeschäft. Viel zu viel Content in allen Bereichen buhlt um die begrenzte Lebenszeit der Konsumenten. Die ist aber gleich geblieben, der Tag hat nur 24h. Wie soll man so alle coolen Filme, Songs, Konzerte und Games in seiner begrenzten Freizeit also aufteilen? Die Produktionskosten steigen und steigen jedes Jahr weiter an aber der ROI funktioniert nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren. Der Markt muss sich so einfach wieder bereinigen. Entweder zu Lasten der Qualität oder Quantität. Beides funktioniert nicht, denn das Budget der Konsumenten steigt nicht linear dazu an, sondern sinkt aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten eher. Also entweder wieder günstigere Spieleproduktionen oder insgesamt weniger Content, dafür nachhaltiger oder die Preise steigen weiter für Content. Alle erhöhen inzwischen Netflix, Amazon, Disney. Irgendwann ist aber der Sweetspot erreicht und eine Erhöhung wirkt nicht mehr, weil es dann weniger Käufer werden. Ein Dilemma.
Stobbart86
15. Februar 2024 um 15:32 UhrDanke Merkel!!1!11!!!1!!!!!
xjohndoex86
15. Februar 2024 um 17:53 UhrHoch gepokert und schön auf die Fr*sse geflogen. Wie unsere Bundesregierung. Schade nur, dass hier wie da die Kleinen die Sache ausbaden müssen. Embracer dachte wirklich, sie könnten auf Tencent machen, ohne aber die Kohle dafür im Rücken zu haben. Und dann wird man schnell auf den Boden der Tatsachen gebracht.