Die Entlassungswellen in der Games-Industrie scheinen unaufhörlich weiterzugehen: Nachdem zuletzt unter anderem Deck Nine Games und Sony nicht unerhebliche Anteile ihres Personals entlassen haben, setzt nun auch Electronic Arts den Rotstift an. Laut übereinstimmenden Berichten von IGN und Reuters entlässt das Unternehmen 5 Prozent seiner kompletten Belegschaft. Damit sollen ungefähr 670 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Job verlieren.
Über diesen Schritt informierte CEO Andrew Wilson die Angestellten in einer Mitteilung, die den Kollegen von IGN vorliegt. Darin heißt es, die Firma müsse auf „den „sich beschleunigenden Wandel in der Branche“ reagieren, da sich „die Bedürfnisse und Motivationen der Spieler erheblich verändert“ hätten. Darüber hinaus möchte EA sich künftig weniger auf die Entwicklung von Lizenz-Games konzentrieren. Stattdessen soll der Fokus auf hauseigenen IPs liegen.
Erste Spieleentwicklungen bereits gestoppt
Die Entwicklung einiger Projekte soll zudem bereits gestoppt worden sein. Hierzu zählen unter anderem die beiden Mobile-Games „F1 Mobile Racing“ und „MLB Tap Sports“. Mit diesem Schritt möchte Electronic Arts gewährleisten, „die Kreativität voranzutreiben, Innovationen zu beschleunigen und uns auf unsere größten Chancen zu konzentrieren – einschließlich unseres eigenen geistigen Eigentums, des Sports und der großen Online-Communities – um den Spielern die Unterhaltung zu bieten, die sie heute und morgen wollen.“
„Zu guter Letzt rationalisieren wir unsere Unternehmensabläufe, um den Fans überall tiefere, besser vernetzte Erlebnisse zu bieten, die eine Gemeinschaft aufbauen, die Kultur prägen und die Fangemeinde vergrößern“, führt Wilson anschließend in der Mitteilung aus.
Die Kollegen von IGN gehen davon aus, dass die Entlassungen mehrere Electronic Arts-Teams treffen werden. Insbesondere Support Teams sollen von den Stellenstreichungen betroffen sein. Einige Entwickler sollen zwar ebenfalls betroffen sein, doch hier hoffe EA, dass diese Personen zukünftig an anderen Projekten des Unternehmens als Teil anderer Teams arbeiten könnten. All diese Änderungen sollen bis Anfang des nächsten Quartals abgeschlossen sein.
Am Ende der Mitteilung heißt es: „Ich möchte allen, die zur Weiterentwicklung von EA beigetragen haben, meinen Dank aussprechen. Wir sind ein Team, das sich auf unsere Werte stützt, um die Zukunft der Unterhaltung anzuführen, und ich freue mich auf das, was wir gemeinsam schaffen werden. Ich danke Ihnen für alles, was Sie tun.“
Der Trend des letzten Jahres setzt sich somit unaufhaltsam in 2024 fort. 2023 verloren rund 10000 Personen aus der Games-Industrie ihren Job. Nach gerade einmal 59 Tagen im aktuellen Jahr sind bereits mehr als 8100 Stellen betroffen. Eine komplette Übersicht der 2024-Entlassungen haben die Kollegen von Kotaku zusammengestellt.
Was ist eure Meinung zu den jüngsten Entwicklungen bei Electronic Arts?
Weitere Meldungen zu Electronic Arts.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
DerMitDemControllerTanzt
29. Februar 2024 um 07:54 UhrHaha EA und Werte.
Kinder und Jugendliche durch scheinheilige, onlinecasino-angelehnte Programme abzuzocken und es hinter einer sportlichen Ausrichtung zu tarnen ist zutiefst scheinheilig und müsste eigentlich gerichtlich verfolgt werden.
Rikibu
29. Februar 2024 um 08:13 UhrAls Elterliche Verantwortung könnte man seine Kinder auch medienkompetent erziehen und die Casino Mechanismen würden ins Leere laufen. Andererseits Panini und Pokemon sind nichts anderes und müssten theoretisch ebenso verachtet werden… aber nein, man organisiert richtige Börsen rund um erfundene Werte.
Der Konsument ist doch das Hauptproblem?
Horst
29. Februar 2024 um 08:13 UhrUnd es geht weiter, ach herrje. Gut, um EA als Firma tut’s mir dann nicht leid, aber um jeden Einzelnen der gehen muss… Die Gamingindustrie muss gerade durch schwere Zeiten, hoffentlich legt sich schnellstmöglich wieder alles.
Patrick86
29. Februar 2024 um 08:15 UhrIst das jetzt modern,einer fängt an und dann kommen auf einmal alle darauf Leute zu entlassen.Sehr interessant.
Das wird sich sicherlich irgendwann mal rächen und dann jammern alle sie finden keine geeigneten Entwickler mehr haha.
Dasselbe hatten wir ja kürzlich mit Corona
Zuerst schmeißen die Unternehmen Mitarbeiter raus und jetzt auf einmal jammern alle sie haben kein Personal mehr haha.
Irgendwannn lassen sich die Leute es nicht mehr gefallen und kehren nicht mehr zurück.
Ich hoffe das alle Entwickler die überall gerade gekündigt werden sich vielleicht viele finden und ein eigenes Studio aufbauen und am Besten mit spiee die ein hit werden.
Rikibu
29. Februar 2024 um 08:26 UhrDie neuen Studios dürfen sich dann aber nicht an die Börse binden, um Gefahr zu laufen, wieder geschluckt und entlassen zu werden
Oipoi
29. Februar 2024 um 08:28 UhrEin eigenes Studio gründen hört sich erstmal toll an.
Aber wer zahlt 4-6 Jahre lang die Studiomiete und die Gehälter der Mitarbeiter bis das Geld nach der Veröffentlichung reinkommt?
Deshalb gibt es ja z.B. diese early acces-Spiele.
Bis zum Schluss hält das kaum einer aus.
Auch der Grund für Publisher-Verträge oder warum ein Studio sich aufkaufen lässt.
Und warum die big player immer davon sprechen die Branche sei in der Krise, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Da werden noch und nöcher Spiele veröffentlicht, die einfach nicht reif sind oder Spiele die einfach nicht gut genug sind, dass immense Produkrionskosten gerechtfertigt wären.
In der Summe würde ich sagen, das sind alles vom Management verursachte Probleme, welche nun die Entwickler ausbaden dürfen.
TemerischerWolf
29. Februar 2024 um 08:55 UhrHorst
„Und es geht weiter, ach herrje […] aber um jeden Einzelnen der gehen muss… Die Gamingindustrie muss gerade durch schwere Zeiten, hoffentlich legt sich schnellstmöglich wieder alles.“
Jup, da kann ich einfach nur zustimmen.
Eye85
29. Februar 2024 um 09:07 UhrWiderlich was momentan los ist auf der Welt
The-Last-Of-Me-X
29. Februar 2024 um 09:59 UhrSo leid es einem für jeden Einzelnen tut, es ist scheinbar bitter nötig, dass sich die Branche umstrukturiert und vielleicht auch die Wege überdenkt, die eingeschlagen wurden… dass mein Hobby längst nicht mehr so schön ist, wie es einmal war, empfinde ich schon länger…
Barlow
29. Februar 2024 um 11:27 UhrDa waren die Abgänge von Lehto und Matthews doch mehr als normaler Abgang weil soweit „alles“ fertig.
Schade EA
RegM1
29. Februar 2024 um 12:21 UhrEA bringt für mich seit Jahren kaum noch interessante Spiele raus, sollen die ihre Lemminge melken, mir komplett egal.
Jeder der solche Praktiken unterstützt trägt eine Mitschuld am Zustand der Industrie.
Ich unterstütze lieber geile AA/Indie-Projekte (Palworld, Enshrouded, Helldivers 2, Balatro, Banishers uvm.) und Nintendo.
Mit anderen Worten:
Mir komplett egal wer bei EA gehen muss, je weiter oben, desto besser, aber das passiert natürlich nie.
Crysis
29. Februar 2024 um 12:29 UhrPuhh was für ein verrücktes Jahr. Irgendwie liest man ja nichts andres mehr als das Unternehmen XY Leute auf die Straße setzt. Das wird ein wirklich dunkles Jahr für Spiele Entwickler.
Der_King_der_Kings
29. Februar 2024 um 13:16 UhrDerMitDemControllerTanzt
Böses EA, jaja und gääähn. Man hatet gegen EA als wären Sie die einzigen. Das macht doch jeder Publisher und zwar jeder und der, der es nicht macht, hat es schon versucht und ist gescheitert oder es fehlt Ihm an fähigen Männern. WoW damals war nicht anders, man musste für das Spiel bezahlen und natürlich monatlich Abopreis bezahlen, sonst kam man nicht ins Spiel rein, IngameShop gab es dann auch noch usw. Keiner hat sich beschwert mich eingeschlossen. Lass die Leute Spielen und Spaß haben, hat dich nichts zu interessieren wo wer wie viel ausgibt.
RegM1
29. Februar 2024 um 14:59 Uhr@Crysis
Naja… für AAA-Entwickler, aber dieses Jahr gab es bereits Indie/AA-Titel, die jeden AAA-Launch vernichtet haben.
Qualität setzt sich durch und wenn diese nicht mehr aus dem AAA-Bereich (Suicide Squad) oder sogar dem AAAA-Bereich (Skull and Bones) kommt, dann profitieren halt die guten Indies/AA.
Gab dieses Jahr schon mehr als 10 sehr erfolgreiche kleinere Titel:
Palworld, Helldivers 2, Enshrouded, Deep Rock Survivor, Balatro, Last Epoch, Sons of the Forest, Granblue Fantasy Relink, Persona 3 Reload uvm.
Gibt einige große Publisher die meinetwegen komplett zu machen können, ständig die gleiche Formel und insgesamt geringe Qualität brauche ich nicht.