Sony entlässt 900 Mitarbeiter der PlayStation-Sparte, was etwa acht Prozent der Belegschaft entspricht. Betroffen ist nicht zuletzt Personal der Vorzeige-Studios wie Naughty Dog, Guerilla Games und Insomniac.
Das zuletzt genannte Entwicklerstudio brachte im Oktober des vergangenen Jahres “Marvel’s Spider-Man 2” hervor, das sich als das am schnellsten verkaufte PlayStation-Spiel erwiesen hat.
Trotz des Erfolgs ist Insomniac Games von den Kürzungen betroffen und zugleich das erste Studio, das eine offizielle Stellungnahme zu den Entlassungen abgibt.
Den Betroffenen soll durch die schwierige Zeit geholfen werden
Die auf Twitter/X veröffentlichte Stellungnahme unterstreicht die Tragweite der Entlassungen und den Verlust, den die betroffenen Mitarbeiter durch ihren Rauswurf hinterlassen.
“Wie mehrere andere Teams bei SIE und PlayStation Studios war auch Insomniac Games von den gestrigen Entlassungen betroffen. Es gibt keine ausreichenden Worte, um unsere Gefühle darüber auszudrücken”, so Insomniac.
Es sei ein “ernster und noch nie dagewesener Moment” für das Studio, erklären die “Marvel’s Spider-Man”-Macher. Man konzentriere die Energie darauf, “allen Betroffenen durch diese schwierige Zeit zu helfen”.
“Für diejenigen, die einstellen: Es gibt großartige Leute, die wichtige Beiträge zur Geschichte von Insomniac geleistet haben. Wir sind ihnen sehr dankbar und werden sie vermissen”, heißt es abschließend.
“Marvel’s Spider-Man 2” wurde in den vergangenen Monaten mehr als zehn Millionen Mal verkauft und hievt die Gesamtserie auf einen Absatz von mehr als 50 Millionen.
Eine hohe Verkaufszahl ist nicht zwangsläufig mit einem hohen Gewinn verbunden, da die Kosten der Entwicklung und des Marketings berücksichtigt werden müssen. Die Margen sind ein zentraler Punkt, den der neue PlayStation-CEO Hiroki Totoki fest im Blick hat.
ZUM THEMA:
Entwicklungskosten explodieren
Auch die Beträge, die bei der Entwicklung und dem Marketing rund um “Marvel’s Spider-Man” anfallen, lassen aufhorchen. “Marvel’s Spider-Man 2” soll einem Leak zufolge 315 Millionen US-Dollar gekostet haben. Während der Kalkulation ging Sony von einem 35-prozentigen Return of Investment bzw. 75 Millionen US-Dollar Gewinn aus.
385 Millionen US-Dollar Budget wurden für “Marvel’s Spider-Man 3” kalkuliert, 305 Millionen US-Dollar für “Marvel’s Wolverine”. Allerdings ist unklar, ob die Zahlen noch aktuell sind.
Passend dazu: Tekken 8 – Entwicklung fast dreimal teurer als bei Tekken 7
Nicht nur bei Sony kam es in diesem Jahr zu Stellenkürzungen. In der Xbox-Sparte von Microsoft erhielten im Januar 1.900 Mitarbeiter ihre Entlassungspapiere. Und neben Unity sowie Entlassungen in den anderen Studios trifft es Beschäftigte des Publishers Electronic Arts, wie wir im Laufe des Vormittags berichteten. Auch Mitarbeiter des „Star Citizen“-Studios Cloud Imperium blieben nicht verschont. Hier wurde „eine kleine Anzahl von Stellen gestrichen“.
Weitere Meldungen zu Insomniac Games.
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Kommentare
Legion
29. Februar 2024 um 08:55 UhrStändig nur negative News. Auch wenn es gesagt werden muss und schlimm ist fände ich es toll, wenn play3 trotz der turbulenten Zeit in der Branche auch mal eigenständig mehr Beiträge postet die einfach mal nur positiv sind
Renello
29. Februar 2024 um 09:00 UhrDas tut schon weh. Bei Insomniac sollte niemand entlassen werden. Wer Quantität UND Qualität liefert, sollte personell nicht schwächer aufgestellt werden.
Da es insgesamt 900 Mitarbeiter bei Sony sind, hoffe ich einfach mal, dass es bei Insomniac so wenig wie möglich sind.
Auf jeden Fall liest sich diese Stellungnahme viel ehrlicher und schmerzhafter als das übliche Blabla von einigen Studios. Insomniac ist einfach toll <3
Maik Seidl
29. Februar 2024 um 09:00 Uhr@Legion
Nur mal auf die Schnelle eine Auswahl:
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Pitbull Monster
29. Februar 2024 um 09:20 UhrIn den letzten Wochen war gefühlt jede zweite Nachricht, die in meiner News Feed App angezeigt wurde, über Entlassungen. Bin leider auch selber betroffen.
Die letzten Jahre waren schon schwer aber die Zukunft sieht nicht viel besser aus. :/
Snakeshit81
29. Februar 2024 um 09:30 UhrDeshalb untersütze ich diese Studios so gut ich nur kann. Aber wenn viele die Spiele erst im Sale oder nur gebraucht kaufen oder nicht zum Vollpreis, bin ich leider nur ein kleiner Fisch. Wie schon einmal gesagt, wir bekommen eine ganz ganz schwere Zeit. Nur meine Meinung
Legion
29. Februar 2024 um 09:30 Uhr@Mark
Nicht falsch verstehen. Das sind natürlich positive Meldungen und ihr seid bei aller Liebe keine Negativpresse.
Habe ehrlich gesagt einen schnellen Gedanken niedergeschrieben. Das bloße lesen von tollen Verkaufszahlen empfinde ich halt etwas … stumpf.
Wollte jetzt keine große Kritik üben. Sorry! Eher ein Gedankengang
Rikibu
29. Februar 2024 um 09:38 UhrWelche Kosten fürs Marketing eigentlich? Habe absolut nichts wahrgenommen, was irgendwie mit „das hat Geld gekostet'“ zusammenhängt. Wirbt man möglicherweise an der Sichtbarkeit der Zielgruppe vorbei und verheizt damit viel Geld? In was für Aktionen ist das Werbegeld geflossen?
Evermore
29. Februar 2024 um 09:42 UhrDa verkauft sich ein Spiel über 10 mio mal und es ist noch immer nicht gut genug.
Spider-Man 2 fand ich großartig. Ich hoffe mal das die Fortsetzung nicht unter den Entlassungen leidet.
Khadgar1
29. Februar 2024 um 09:55 Uhr@Rikkibu
Was glaubst du wieviel Kohle in die U-Bahn Werbung geflossen ist? Oder als man ein ganzes Stadion zugepflastert hat mit Werbung?
Man heult ständig wegen erhöhten Kosten, dann sollte man definitiv bei Kürzungen im Marketing anfangen, denn da wird das Geld am meisten aus dem Fenster geworfen.
Allein schon wieviel Millionen an Influencer gezahlt wird uvm.
Aber dann kein Geld haben um die eigenen Mitarbeiter halten zu können. Genau mein Humor.
newG84
29. Februar 2024 um 10:00 UhrNaja, umsonst schmeißt man nicht Leute raus. Die Aktionäre und Anleger wollen ihre Million auch haben. Das Geschäftsjahr ist für Sony im März beendet. Also heißt das Millionen Ausschüttung. Also muss man Leute feuern. Natürlich nicht zu vergessen, dass man dann redet. Es wäre eine schwere Zeit. Ach, ich mag die Ironie
Rikibu
29. Februar 2024 um 10:01 Uhr@Khadgar1
darum sagte ich ja, dass es Maßnahmen gewesen sein müssen, die nur eine spezielle Gruppe von Menschen, in einer Stadt, einem Viertel etc. bemerkt haben müssen…
Ich würde mir eher wünschen, wenn es ein Werbeverbot in Innenstädten gäbe… dieser Aufmerksamkeitsterror ist eher anstrengend. Am besten sind ja Werbebilder auf Fußböden, da kann man schön auf Marken rumtrampeln… eine Metapher, die ich als Werbetreibender dringend vermeiden würde… 🙂
Echodeck
29. Februar 2024 um 10:04 Uhr@Rikibu der Titel wurde in TV und Streaming Services, YouTube mit Werbeclips beworben, hier in Berlin gab es diverse Werbe Aktionen mit Plakaten Gerüste behängt usw Marketing kosten sind meist 25 bis 35 % von so einem gesamt Budget also irgendwas um die 90 Millionen was sich erstmal viel anhört, bei Filmen kann das auch gerne 180 Millionen und mehr werden
Zockerfreak
29. Februar 2024 um 10:12 UhrImmer dieselben Lobhymnen,als Mensch bist du in der heutigen Zeit vor allem als Arbeitnehmer nichts mehr Wert,nur Umsatz auf Kosten der Leute,kein Wunder das keiner mehr arbeiten gehen will.
Rikibu
29. Februar 2024 um 10:13 Uhr@Echodeck
Ja, das sind so Standardkosten, 30 % ist Usus…
aber wer lässt sich von sowas tatsächlich beeinflussen? Nur weil irgend n Lappen rumhängt mit irgendwas drauf, kauf ich das doch nicht oder finde es interessant genug, um mich damit näher zu befassen?
Die Werbetreibenden rechtfertigen natürlich ihr Tun, aber hat das wirklich nen Einfluss? Werbung im Netz zeigt mir mein Internet nicht an… 🙂
Rikibu
29. Februar 2024 um 10:18 Uhr@Zockerfreak
Dazu reicht ein Wort… Human Ressource…
und so wirds auch behandelt…
Da man in Top to down Hierarchien arbeitet, wird ein Human REssource Manager natürlich nicht entsorgt, der für schlechte Stimmung bei den wirklich kreativen sorgt, während andere einzig Zahlen schieben.
Khadgar1
29. Februar 2024 um 10:18 Uhr@Rikibu
Gab natürlich auch TV Werbung usw, aber es gibt immer noch die ganze grossen Budgetfresser wie die oben gebannten oder den TimeSquare uvm.
Influencer Marketing find ich mit am ekelhaftesten.
„Sorry Leute wir müssen 100 von euch entlassen. Wir haben zwar kürzlich einem Nichtsnutz einen zweistelligen Millionenbetrag gezahlt, damit er UNSER Game für 3 Tage promotet. Mit dem Geld hätten wir euch easy einige Zeit halten können aber who cares. Trotzdem danke für euren Beitrag. Wir lieben euch“
Und die Spieler „Ohje die armen Entwickler, erhöht den Spielepreis bitte auf 150 Tacken, wir möchten euch helfen noch mehr Geld aus dem Fenster zu werfen“
Pure Comedy
Aber solange die Leute ständig bei Werbung anbeissen, wird sich auch nichts ändern. Es gibt ja auch Dumpfbacken, die dafür zahlen sich Streamer im Kino anzuschauen. Da kann man dann nicht viel erwarten ^^
KoA
29. Februar 2024 um 10:20 Uhr@ Rikibu:
„Welche Kosten fürs Marketing eigentlich? […] In was für Aktionen ist das Werbegeld geflossen?“
sonyinteractive.com/en/news/blog/marvels-spider-man-2-an-exclusive-look-into-the-brand-collaborations-surrounding-the-games-launch/
play3.de/2023/10/22/marvels-spider-man-2-uebernahm-mit-einer-kostspieligen-werbung-die-las-vegas-sphere/
Rikibu
29. Februar 2024 um 10:28 UhrDas schlimme ist, dieser ganze Schmonz wird von allen bezahlt, die 80 euro ++ fürs Spiel zahlen….
würde man etwas kleiner skalieren, würde man mehr Spiele bei ähnlicher Werbewirkung verkaufen…
KoA
29. Februar 2024 um 10:50 Uhr@ Rikibu:
„Das schlimme ist, dieser ganze Schmonz wird von allen bezahlt, die 80 euro ++ fürs Spiel zahlen….
würde man etwas kleiner skalieren, würde man mehr Spiele bei ähnlicher Werbewirkung verkaufen…“
Nun ja, ich halte das für etwas zu kurz gedacht. Großangelegte Werbung, wie in den meinerseits oben aufgeführten Beispielen, bewerben ja nicht allein nur das jeweils aktuelle Spiel, sondern darüberhinaus die betreffenden Markren „Spiderman“ u. „Marvell“.
Bspw. die entsprechend designten Schuhe, Sweatshirts oder Brillen, verinnerlichen das entsprechende Markenimage weit über das jeweils aktuelle Spiel- oder Film-Projekt hinaus. Die damit verbundene Wirkkraft auch auf künftige Projekte aus diesem Marken-Universum, sollte man keineswegs unterschätzen. Es geht dabei letztendlich nicht allein nur um das Bewerben eines einzigen Spieltitels, auch wenn dieser, aufgrund seiner Aktualität, bei den kostenintensiven Werbeaktionen, selbstverständlich in den Mittelpunkt der jeweiligen Aktion gestellt wird.
Systemsüffisanz
29. Februar 2024 um 11:36 UhrDie sollen einfach kürzere Spiele machen. Single Player Titel wie Spiderman müssen nicht so lang sein, wie sie aktuell sind. Das reduziert dann auch die Produktionskosten. Gute Qualität mit 20 Stunden Spielzeit ist doch super. Für mehr hat man die großen Rollenspiele. Früher hat sich da auch keiner beklagt und man konnte noch viel mehr interessante Titel spielen. Heute überlege ich mir genau, welches Zeitinvest ich bereit bin einzugehen. Oft spiele ich auch gute Titel nur aufgrund der sehr langen Spielzeit nicht.
Rikibu
29. Februar 2024 um 11:45 Uhr@KoA
Ich habe da so meine Zweifel dran, dass das wirklich so erfolgreich funktioniert, bzw. ob man ohne Werbung signifikant weniger verkaufen würde. Die Zielgruppe brauch die werbung nicht weil sie Bescheid weiß… Unsummen aber einzig für die Erweiterung der Zielgruppe auszugeben, wo nur ein Bruchteil zurückfließt… Wofür zb. Marvel stehen soll, außer für Fließbandmittelmaßcontent, weiß ich jetzt nicht. Emotional kannst du da einzig an irgendwelche Kindheitserinnerungen apellieren… wer die nicht hat, findet in der Regel keinen Zugang zu diesen erdachten „Helden“. Dass Kinder dafür empfänglich sind, weil es viele Eltern überhaupt zulassen, dass das so ist, steht außer Frage. Ich assoziiere den ganzen Lizenzmerch Kram eher mit billigst produziertem Quatsch der nur wegen der aufgedruckten Lizenz teuer ist. Diese Emotionalisierung funktioniert für mich nicht, weil ich nicht so tun kann als sei eine Marke ein Mensch…
RegM1
29. Februar 2024 um 11:53 UhrGanz ehrlich:
Bei jedem Studio verstehe ich Entlassungen, aber INSOMNIAC????
Die haben die PS5-Generation fast alleine getragen, während Studios wie ND NICHTS geliefert haben (Remaster zählen nicht).
CybernetikFrozone
29. Februar 2024 um 12:25 UhrTja Aktienfirmen halt,da war das wachstum nicht gut genug,würde mir sehr gut überlegen,ob ich in der Spielebranche arbeiten möchte,es hat ja auch kleine Studios gebeutelt.
Die Autobranche,KFZ,Werbung irgendein Handwerksberuf oder so dürfte besser sein.
Crysis
29. Februar 2024 um 14:20 UhrEs ist wirklich so lächerlich und zugleich zutiefst erschütternd das man ausgerechnet bei Insomniac Leute vor die Tür setzt. Da fehlen einem einfach die Worte.
Captain Ahab
29. Februar 2024 um 16:44 UhrWo sind eigentlich die Moralapostel, die bei den ganzen Entlassungen in dem Markt Firma XY beleidigt haben.
Irgendwie machen sie bei den Sony Entlassungen wohl einen Bogen,
KoA
29. Februar 2024 um 18:10 Uhr@ Rikibu:
„Ich habe da so meine Zweifel dran, dass das wirklich so erfolgreich funktioniert, bzw. ob man ohne Werbung signifikant weniger verkaufen würde.“
Ich denke nicht, dass Sony unnötig Gelder in entsprechende Werbemaßnahmen investieren würde, wenn es auch ohne ginge und der gewünschte Effekt weitestgehend ausbleiben würde.
Ein verhältnismäßig gut nachvollziehbares Beispiel für die Effektivität von Werbung, stellt – zumindest meiner Erfahrung nach – eBay dar. Bei Artikeln, welche ohne explizit geschaltete Werbung eingestellt sind, erhalte ich im Schnitt merklich weniger Zugriffe bzw. Gebote, als für Artikel, die für eine prozentuale Gebühr zusätzlich beworben werden. In den meisten Fällen erhöht das die Verkaufserfolge, und das bei unverändert angesprochener Zielgruppe.
Bspw. die oben erwähnte Las Vegas Sphere Werbung, erzielte durchaus ihren Effekt, trotz der vermeintlich hohen Kosten von 450.000 US-Dollar. Zwar waren die wenigsten Leute der anvisierten Zielgruppe zum Zeitpunkt dieser Aktion in Las Vegas Vorort, aber dennoch hat diese Werbemaßnahme all diese Leute auf dem gesamten Globus erreicht und in den Köpfen die Erfahrung von etwas Besonderem hinterlassen. Effizienter geht‘s wohl kaum.
KoA
29. Februar 2024 um 18:20 Uhr@ Rikibu:
„Diese Emotionalisierung funktioniert für mich nicht, […]“
In zahlreichen anderen Fällen funktioniert es allerdings durchaus. Und nur das zählt bei der Frage nach der Effektivität diesbezüglich aufgewandter Werbemaßnahmen und deren Kosten.
KoA
29. Februar 2024 um 18:34 UhrVorort -> „vor Ort“ 🙂