Zu den Features von PS Plus Premium und Xbox Game Pass Ultimate gehört das Cloud-Gaming, das einen unmittelbaren Zugriff auf Videospiele ermöglicht. Die Berechnung der Games erfolgt auf externen Servern. Ein langwieriger Download ist nicht notwendig, was für einen schnellen Einstieg sorgt.
Da Sonys Cloud-Gaming mittlerweile das Streaming von PS5-Spielen unterstützt, nahm sich Digital Foundry beiden Diensten an und verglich die Bildqualität, die Performance und die Latenz miteinander.
Während das Cloud-Gaming auch weiterhin kein uneingeschränkter Ersatz für die native Konsolenerfahrung ist, konnte sich die Cloud von PlayStation Plus Premium im umfangreichen Test behaupten und ließ die Xbox-Cloud mit einem deutlichen Abstand hinter sich. Nur in einem Bereich lieferten die Redmonder das bessere Ergebnis.
PlayStation-Cloud kann beeindrucken
In einem umfangreichen Artikel geht Digitial Foundry zunächst auf die grundlegenden Funktionen des Cloud-Gamings ein und nennt die technischen Eckdaten der PlayStation-Cloud.
Unterstützt werden Auflösungen bis zu 4K mit HDR, wovon allerdings nur PS5-Spiele profitieren. PS4-Titel werden auf 1080p beschränkt. Bei PS3-Klassikern sind es 720p. In beiden Fällen würden die zugrundeliegenden Spiele mitunter mehr hergeben.
Für die Tests nutzte Digital Foundry eine BT-FTTC-Verbindung mit 70 Mbit/s Download und 20 Mbit/s Upload und verwies darauf, dass das Endergebnis für alle Nutzer maßgeblich von ihrer eigenen Leitung abhängt. Das Test-Setting sei für 4K-Streams allerdings mehr als ausreichend.
Einen Einfluss auf die Spielqualität haben auch die Games selbst. “2D-Spiele mit flach schattierten Formen und vielen Primärfarben wie Monster Boy” etwa ließen sich kaum von einer Installation auf der PS5 unterscheiden. 3D-Spiele mit hohen Kontrastbereichen und Bewegung – wie im Fall von “Cyberpunk 2077” – zeigten hingegen Beeinträchtigungen bei feinen Details.
Weitere Beispiele werden im Artikel von Digital Foundry und im weiter unten eingebetteten Video genannt.
Letztlich kamen die Tester bei einem Spiel wie “Horizon: Forbidden West”, das zwischen den technischen Extremsituationen liegt, zu dem Schluss: “Im 4K 30 FPS-Modus oder im 1800p 60 FPS-Modus sieht die Cloud-Version überraschend ansehnlich aus, auch wenn es immer noch zu Netzwerkproblemen kommt und die Kompression auf grasbewachsenen Elementen aufblitzt.”
PlayStation vs. Xbox mit einem eindeutigen Ergebnis
Doch wie schlägt sich die PlayStation-Cloud verglichen mit der-Xbox Cloud? Zunächst muss betont werden, dass sich die Xbox-Cloud weiterhin in der Beta befindet und diese seit Jahren nicht verlässt. Doch da sich der Streaming-Dienst im Ultimate-Abonnement befindet, ist ein Vergleich mit der Premium-Cloud von PS Plus durchaus gerechtfertigt.
Die Kurzfassung des Vergleichstests von Digital Foundry: “Um ehrlich zu sein, kann das Xbox-Cloud-Angebot aus einer Vielzahl von Gründen aus technologischer Sicht einfach nicht mit dem PS Plus Premium-Service mithalten“, heißt es direkt zu Beginn.
Die Bildqualität der Xbox-Cloud sei deutlich schlechter und auf 1.080p begrenzt, während PlayStation mit 4K beeindruckt. Zum Einsatz kam zunächst “A Plague Tale Requiem”, das auf PS5, PS Plus-Cloud und Xbox-Cloud-Gaming mit bis zu 60 FPS läuft.
Die native PS5-Version schnitt erwartungsgemäß am besten ab, während die PS Plus Cloud-Version Kompressionsartefakte aufwies, das Spiel aber immer noch angemessen darstellte.
“Leider kommt die Xbox-Lösung nicht einmal annähernd an die von Sony heran, mit einem stark komprimierten Bild, das Elemente wie schwankendes Gras, Feuer oder sogar die schattierten Details eines Hauses einfach nicht darstellen kann”, so Digital Foundry.
Es sei “kein Einzelfall”, denn alle reichhaltigen Waldgebiete des Titels hätten dieselben Probleme gezeigt. Auch andere Spiele konnten als Xbox-Cloud-Version nicht überzeugen und hingen den PlayStation-Cloud-Pendants weit hinterher.
ZUM THEMA:
Während der Tests wurde deutlich: Microsofts Cloud-Nutzer erhalten gestreamte Spiele als Xbox Series S-Versionen – obwohl Microsoft bestätigt hatte, dass xCloud-Rechenzentren auf Series X-Technologie basieren. Hier muss beachtet werden, dass die Streams mutmaßlich auf virtualisierten Xbox Series S-Installationen berechnet werden, denen die Xbox-Series X-Technologie zugrunde liegt.
Auch bei anderen Spielen wie etwa “Resident Evil 2” war ersichtlich, dass Spieler die Xbox Series S-Version bzw. ein vergleichbares Ergebnis gestreamt bekommen.
“Als eine Möglichkeit, das Spiel vor der Installation auszuprobieren, erhalten wir nicht das volle Erlebnis, wie es beim PlayStation Plus-Streaming der Fall ist”, so Digital Foundry im Fazit. Das Ergebnis entspreche nicht der Grafik und Performance einer lokalen Spielinstallation auf der Xbox Series X. Beim PlayStation-Straming wiederum erlebte die Publikation ein “PS5-äquivalentes Erlebnis”.
ZUM THEMA:
PlayStation-Cloud schwächelt bei Eingabeverzögerung
Ein großer Schwachpunkt des Cloud-Gamings ist die Eingabeverzögerung, die deutlich von einer lokalen Installation abweicht. Bei Tests mit “Cyberpunk 2077” kamen etwa 50 ms hinzu.
Auf Basis von “Back 4 Blood” konnte ein Vergleich mit dem Xbox-Streaming gezogen werden. Hier hatten die Redmonder die Nase vorn. Digital Foundry weist darauf hin, dass die Nähe zum nächsten Server einen Einfluss haben kann.
Sämtliche Testergebnisse sind im umfangreichen Vergleichstest von Digital Foundry zusammengefasst. Ebenfalls kann ein Testvideo mit reichlich Beispielen und Erklärungen gestartet werden. Es ist in folgende Themen unterteilt:
- Einführung
- Wie PS+ Streaming funktioniert
- Vergleich zwischen PS5-Installation und PS+-Cloud-Bildqualität
- PS+ vs. xCloud Bildqualität im Vergleich
- Bildwiederholrate (A Plague Tale Requiem)
- Bildwiederholrate (Resident Evil 2 Remake)
- Latenz-Tests
- Zusammenfassung/Abschluss
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Kommentare
Waltero_PES
02. März 2024 um 18:06 UhrKann es sein, dass die Xcloud von deutlich mehr Gamern genutzt wird und daher auch in geringerer Qualität (Series S) gesendet wird? Und gleichzeitig halten sie den Beta-Status aufrecht, um zu suggerieren, dass das ja noch besser wird? Dabei haben sie die Cloud-Technologie im eigenen Haus. Oder sind sie Cloud-mäßig einfach nicht konkurrenzfähig?
Soniel
02. März 2024 um 18:19 UhrHab XCloud auch mal auf einem Tablet probiert, mit 50 mbits. Nicht wirklich ernsthaft spielbar finde ich. Aber würd nie ein Spiel von vorne bis hinten streamen, auch wenn der Lag minimal spürbar wäre.
Zum antesten eines Spiels kann Streaming aber in Ordnung sein (wobei selbst dafür XCloud bei mir nicht gut genug ist)
akki_jayjo
02. März 2024 um 18:37 UhrGerade wegen der höheren Latenz ist Cloudgaming gar nichts für mich. Wer richtig gemütlich spielt und nciht so geübt ist, mag da keinen großen Unterschied sehen, aber mir schlägt das sehr auf. In PvP gehts für mich gar nicht und auch in Single Playern oder Coops kann ich gerne drauf verzichten bzw. bevorzuge ich eine lokale Installation. Mir fallen recht wenig Spiele ein, wo es mich nicht so jucken würde. Kann mir auch kaum vorstellen wie sich das groß ändern soll so auf die Schnelle. Da müsste die ganze Daten-Infrastruktur ja global und engmaschig ergänzt werden. Das wird so schnell nicht passieren und das auch nicht nur in Deutschland. Eine andere Technik sehe ich da auch nicht am Horizont. Lasse mich gerne überraschen, aber ich denke nicht, dass dieses Problem massentauglich innerhalb der nächsten zehn Jahre gelöst wird. Von daher gehe auch ganz stark von einer weiteren normalen Konsolenversion aus.
Katsuno221
02. März 2024 um 20:26 Uhr@akki_jayjo wie wäre es mit allem was rundenbasiert ist ? Ich spiele über Xcloud in der Pause aktuell yakuza Like a Dragon und persona 3.
Über ps Remote Play spiele ich immer, ocotpath 1+2, DQ11, Fairy Tail, Final Fantasy 10/10-2 , One Piece Odyssey oder BD3 usw.
Alternativ mache ich leichte Farm Aufgaben zb in Atelier Ryza, New world über GeForce Now mit Tablet + Tastatur Cover und Maus (bald mit gamepad Support ^^ ) oder Diablo4 zb.
Manchmal nehme ich auch meine Switch mit, je nach Lust und Laune 🙂
Möglichkeiten und Einsatzgebiete gibt es mehr als genug. Wer jetzt natürlich ernsthaft irgendwas auf Gold/Diamond spielt nutzt keine Konsole und erst recht keine Cloud bei den meisten Spielen.
Da kommt es natürlich auf die Vorlieben an 😀
Criore
03. März 2024 um 01:50 Uhr@akki_jayjo So ist es habe auch beide Clouds probiert und ich merke da leider sofort den inputlag was für mich leider ein nogo ist und das mit fiber leitung. Aber das wird schon noch werden, werde aber trotzdem immer die local installierte version bevorzugen komme was wolle
IpMan41
03. März 2024 um 02:36 UhrGlaube ich sofort. Ich fand auch PS5 Streaming aufs Tablet wesentlich besser von der Qualität als die Series X rüber zu streamen.
Von diesem Gamepass Cloud Gaming bin ich auch nicht so überzeugt.
TomSir79
03. März 2024 um 06:49 UhrBeide Dienste sprechen mich nicht an. Muss aber sagen das MS irgendwie immer schlechter dasteht. Konsolen verkaufen sich kaum, Cloud-Gaming läuft nicht rund, qualitativ gute Exclusives kaum vorhanden und lauter leere Versprechungen. Das einzige mit dem man punkten kann, ist der Gamepass und der fängt auch schon an zu bröckeln…
Silenqua
04. März 2024 um 02:47 UhrIm Vergleich mit den PS Now Anfängen läuft das Streaming mittlerweile richtig gut.
Aber, dass Sony es besser hinkriegt wundert mich. Hab Xbox Streaming zwar nie probiert, aber ich hätte auf alle Fälle auf MS getippt.
MS müsste doch weit mehr Erfahrung mit Cloud und Streaming haben.
Juan
04. März 2024 um 13:10 UhrHat Sony mit Playstation Now damals nicht angefangen mit streaming? Mir war so, dann hätten sie mehr Erfahrung…