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Microsoft: Diskutiert intern das Ende von Konsolen, meint Peter Moore

Peter Moore, der einst als Xbox-Manager einen Teil der Fäden in der Hand hatte, warf einen Blick auf die Zukunft von Konsolen. Vor allem bei Microsoft wird die Hardware kritisch hinterfragt, glaubt er.

Microsoft: Diskutiert intern das Ende von Konsolen, meint Peter Moore

Microsoft gab erst kürzlich bekannt, dass man nach den schwächelnden Xbox-Series-Verkäufen an einer neuen Hardware arbeitet, mit der das Unternehmen den größten technischen Sprung hinlegen möchte. Was die Redmonder wirklich im Sinn haben, ist offen.

In einem Gespräch mit IGN warf Peter Moore einen Blick in die Glaskugel. Und seine Aussagen haben durchaus Gewicht. Er war Präsident von Sega America, als die Dreamcast-Ära endete. Später heuerte er bei Microsoft an und kümmerte sich als Xbox-Manager um die Xbox 360. Doch wie schätzt er die Konsolenzukunft ein?

Braucht die Generation Z eine Konsole?

Der Prognose von Moore zufolge könnten Konsolen tatsächlich ein Auslaufmodell sein, was er unter anderem mit einem generationsbedingten Wandel begründet.

“Die Generation Z kommt auf uns zu und fragt sich: Warum muss ich 400 oder 500 Dollar für eine maßgeschneiderte Gaming-Hardware ausgeben, wenn ich mein Smartphone, meinen PC oder meinen Mac habe und dort mit einem ziemlich guten Controller spielen kann?”, so Moore.

Allerdings gebe es zwischen Sony und Microsoft Unterschiede, da der PS5-Hersteller ein Hardware-Unternehmen sei und die Konsole ein gewisses Standbein darstellt. Microsoft hingegen würde es laut Moore “sicher toll finden”, wenn sich das Gaming in die Cloud verlagert.

Ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung für oder gegen neue Konsolen sei der finanzielle Aspekt. So verschlingt bereits die KI-Zukunft eine Menge Geld und eine neue Konsolengeneration würde weitere Investitionen verlangen, ohne dass ein Erfolg gesichert sei.

Die Konsumenten könnten laut Moore sagen: “Ich brauche das nicht, die Zeiten sind hart. Ich habe mein Handy, ich genieße, was ich auf meinem Handy habe. Da gibt es viele Spiele, die ich spielen kann. Andernfalls habe ich natürlich meinen PC oder meinen Mac, dort kann ich tun, was immer ich tun muss. Muss ich wirklich 500 oder 600 Dollar für ein maßgeschneidertes Gerät ausgeben, nur um Spiele zu spielen?”



Gleichermaßen stellt sich die Frage, welche Vorteile neue Konsolen bringen müssten, um die Kunden eine erneute Investition schmackhaft zu machen.

Schneller, billiger und mit KI

Während PlayStation zu den erfolgreichsten Sparten von Sony gehört und das Unternehmen mit der PS5 in der neuen Generation Konsolen-Marktführer ist, hat sich Microsoft in den vergangenen Jahren in eine abweichende Richtung entwickelt. Das Unternehmen ist mittlerweile ein großer Publisher von Videospielen, bei einer gleichzeitig kleinen Xbox-Konsolenbasis.

Darauf aufbauend könnte es – so glaubt Moore – Druck auf die Entscheidungen der Xbox-Führung geben, indem der Microsoft-CEO etwa beim Xbox-Chef Phil Spencer auftaucht und fragt: “Was ist hier die Zukunft und wie passt das in die große Strategie der Cloud mit Azure, mit KI? Was machen wir mit der KI-Spieleentwicklung? Wie könnt ihr die Spiele schneller, billiger und mit weniger Mitarbeitern entwickeln?”, so Moore. “Das sind alles Fragen, die meiner Meinung nach gestellt werden.”

Die Übernahme von Activision Blizzard klingt wie eine Vorbereitung auf die künftige Ausrichtung der Xbox-Sparte und Microsoft könnte sich in das verwandeln, was die Wurzeln der Redmonder sind: Ein Software- und Dienstleistungsunternehmen.

“Ich denke, die Frage, die Nadella und das Führungsteam Phil stellen werden, lautet: Na gut, wir haben dir gerade 69 Milliarden US-Dollar gegeben. Aber wie sehen die nächsten fünf bis zehn Jahre aus, Phil? Was ist die langfristige Strategie? Was genau passiert denn jetzt gerade?”, so Moore weiter.



Und tatsächlich könnten die Konsolen in der obersten Führung kritisch hinterfragt werden: “Die Herausforderung wird zweifelsohne von Nadella kommen: Wie sieht es ohne Hardware aus? Und wie sehen wir aus, wenn wir mehr wie EA als wie Sony sind?“, meint Moore. „Ich bin mir sicher, dass das der Fall ist.”

Halo auf PlayStation und schwindender Xbox-Fan-Kern

Ebenfalls nahm sich der ehemalige Microsoft-Manager der neuen Xbox-Strategie an. Sie sieht vor, mehr First-Party-Spiele auf konkurrierende Plattformen zu bringen.

Und auch ein “Halo” auf einer PlayStation-Konsole würde Moore offenbar nicht überraschen: “Wenn Microsoft sagt: Moment mal, wir machen 250 Millionen Dollar auf unseren eigenen Plattformen, aber wenn wir Halo als, sagen wir mal, Drittanbieter herausbringen, könnten wir eine Milliarde machen…”

Ob dieses Szenario jemals eintreten wird, wisse auch Moore nicht. Allerdings glaubt er, dass solche Gespräche hinter verschlossenen Türen durchaus stattfinden: “Ob sie zum Erfolg führen, wer weiß? Aber sie finden definitiv statt, da bin ich mir sicher.”



Die Gegenreaktionen von Xbox-Spielern sieht Moore nicht als Gefahr: “Dieser harte Kern wird immer kleiner und älter. Man muss sich auf die kommenden Generationen einstellen, denn sie werden das Geschäft in den nächsten 10, 20 Jahren bestimmen.”

Das komplette Interview mit vielen weiteren Aussagen und Prognosen lest ihr auf IGN.

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Kommentare

AllesSpieler

AllesSpieler

09. März 2024 um 11:12 Uhr
Darth_Banane567

Darth_Banane567

09. März 2024 um 11:28 Uhr
Darth_Banane567

Darth_Banane567

09. März 2024 um 14:14 Uhr