Von 1992-1997 flimmerten Cyclops, Storm, Wolverine und weitere beliebte „X-Men“-Charaktere regelmäßig in den USA über die Fernsehbildschirme, doch nach fünf Staffeln und einem ziemlich offenen Ende war schließlich Schluss. Marvel Studios und Marvel Animation beleben die beliebte Kultzeichentrickserie nun mit „X-Men ’97“ wieder und setzen die Geschichte von damals bei Disney+ fort. Doch kann eine Fortsetzung nach einer so langen Zeit wirklich gelingen?
Wir durften uns vorab bereits die ersten drei Episoden der neuen Abenteuer von Marvels Mutanten-Superhelden im englischen Originalton anschauen. Nachfolgend verraten wir euch in unserer Serienvorschau, wie uns diese gefallen haben, wie die Fortsetzung des Cartoon-Klassikers gelungen ist und ob ihr der neuen Serie ebenfalls guten Gewissens eine Chance geben könnt.
„Zu mir, meine X-Men“
Bei „X-Men ’97“ handelt es sich tatsächlich um eine direkte Fortsetzung, die Geschehnisse der vorherigen fünf Staffeln werden also nicht ignoriert. Charles Xavier, oder auch Professor X, ist tot und seine X-Men versuchen auch ein Jahr später noch, diesen gewaltigen Verlust zu verarbeiten. Cyclops hat sich inzwischen als neuer Anführer der Gruppe etabliert, obwohl nicht unbedingt alle Teammitglieder glücklich damit sind, ihn in dieser Position zu sehen.
Für Streitereien bleibt allerdings keine Zeit, denn noch immer gibt es Menschen, die den Mutanten feindlich gesonnen sind. Hierzu zählen beispielsweise die Friends of Humanity (FOH), eine Pro-Menschheit-Gruppierung, die äußerst aggressiv gegen Mutanten vorgeht. Außerdem sind noch einige von Trask Industries geschaffenen Sentinels-Roboter dort draußen. Die X-Men erfahren davon und wollen diese Killermaschinen um jeden Preis aufhalten.
Die größte Überraschung soll ihnen allerdings erst noch bevorstehen, denn zurück auf dem Anwesen treffen sie auf Professor X alten Erzfeind Magneto. Dieser überrumpelt unsere Helden mit der Enthüllung, Charles habe ihm alles hinterlassen, sowohl die Schule als auch das Kommando über die X-Men. Er selbst schätze es sehr, was Xavier alles für die Mutanten geleistet hat und möchte den Traum seines alten Weggefährten wahr werden lassen. Ob das gut geht?
Zu viele X-Men-Charaktere?
Ihr merkt also schon: In „X-Men ’97“ ist bereits in den ersten drei Episoden wirklich viel los. Altbekannte Charaktere kehren zurück, neue Figuren betreten die Bildfläche und einige unserer Helden befinden sich an gänzlich neuen Punkten in ihren Leben. Cyclops und Jean Grey erwarten beispielsweise ihr erstes gemeinsames Kind, weshalb sie sich viele Gedanken darüber machen, wie lange sie noch aktive Mitglieder des Teams sein können.
Zu den neuen Charakteren zählt indes unter anderem Roberto da Costa, ein junger Mann, der von der FOH zu Beginn der Staffel gefangen gehalten wird. Comic-Fans dürfte der Name bekannt vorkommen, denn in der Vorlage ist Roberto vor allem als Mutant Sunspot bekannt. In der Animationsserie steht er jedoch noch ganz am Anfang seiner Superheldenkarriere und versucht herauszufinden, was diese Kräfte aus ihm machen und wer er einmal sein möchte.
Mit Magneto sowie einem, sagen wir mal „sinistren“ Bösewicht, kehren auch prominente Charaktere zurück ins Rampenlicht und übernehmen teils sehr prominente Rollen innerhalb der „X-Men ’97“-Geschichte. Was für Fans der alten Cartoon-Serie zu spannenden Offenbarungen und Charakterentwicklungen führt, könnte für Neulinge allerdings etwas anstrengend sein.
Es sind schlichtweg sehr viele Figuren und Handlungsstränge, die weitergeführt oder in Position gebracht werden, weshalb insbesondere „X-Men“-Neueinsteiger angesichts dieser Masse an Informationen mitunter etwas überfordert sein könnten.
Relevante Themen und moderne Animationen
Doch nicht nur diverse altbekannte Gesichter kehren in „X-Men ’97“ zurück, denn glücklicherweise sind auch all jene Themen wieder dabei, die schon seit Jahrzehnten die Abenteuer der Marvel-Mutanten auszeichnen und prägen. Auch in der neuen Zeichentrickserie geht es somit um Freundschaft und Familie, doch mindestens ebenso um Fanatismus oder die Suche nach der eigenen Identität. Es sind Themen, die nichts von ihrer Relevanz verloren haben.
Ein weiteres wichtiges Thema, das die Macher der Cartoon-Show aufgreifen, ist das der Vergebung. Besonders deutlich wird dies anhand von Magneto. Der Marvel-Schurke hat Cyclops, Wolverine & Co. über die Jahre zahlreiche Wunden zugefügt, doch nun müssen sie sich fragen, ob sie ihm eine zweite Chance geben sollen.
Wenn Professor X in ihm etwas Gutes gesehen hat, können die X-Men das eventuell auch. Die Szenen, in denen Magneto versucht, das Vertrauen seiner einstigen Gegner zu gewinnen und auch die Welt sowie die Menschheit davon überzeugen möchte, dass er gute Absichten verfolge, sind enorm spannend mit anzuschauen.
Viele Stärken der älteren Staffeln konnten die Verantwortlichen in „X-Men ’97“ somit gekonnt bewahren. Audiovisuell hat das Superhelden-Abenteuer dafür eine Frischzellenkur erfahren, obwohl das auf den ersten Blick nicht unbedingt so wirken mag. Studio Mir („Die Legende von Korra“) setzt weiterhin primär auf handgezeichnete Animationen, kombiniert diese jedoch geschickt mit modernen CGI-Momenten und einem stimmigen „Retrofilter“.
Insbesondere in den teils brachialen Kampfszenen machen sich die zeitgemäßen Animationen und natürlich auch die langjährige Erfahrung von Studio Mir bemerkbar. Wenn Wolverine sich durch Sentinels schnetzelt, Cyclops seine Laserstrahlen abfeuert oder Storm ein gewaltiges Blitzinferno entfesselt, sieht das ungemein beeindruckend ist.
„X-Men ’97“ ist am 20. März 2024 exklusiv bei Disney+ gestartet.
Mit „X-Men ’97“ glückt Marvel Studios die erfolgreiche Rückkehr einer ihrer beliebten Zeichentrickserien. Hierbei beweisen die Macher in erster Linie ein gutes Gespür dafür, was die Abenteuer der Mutanten-Superhelden seit Jahren auszeichnet und definiert. Es sind zutiefst menschliche Themen, die hier immer wieder im Vordergrund stehen und die aufregend mitzuverfolgen sind. Insbesondere Bösewicht Magneto entwickelt sich hierbei zu einer polarisierenden wie gleichermaßen faszinierenden Figur.
Im audiovisuellen Bereich spielt derweil das Team von Studio Mir seine Stärken aus und meistert gekonnt den Balanceakt zwischen „Retrooptik“ und modernen Animationen. „X-Men“-Neulinge könnte die Anzahl an Charakteren, Gruppierungen und Handlungssträngen derweil mitunter überfordern, denn es werden wirklich viele Elemente in Bewegung gebracht. Wie gut den Verantwortlichen letztendlich deren Handhabung gelingt, muss die Zeit zeigen. Doch die ersten drei Episoden machen definitiv Lust auf mehr!
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Kommentare
Strohhut Yago
22. März 2024 um 20:30 UhrGeilo, hatte mich vorhin gewundert als ich Disney an hatte.
KerasLucar
22. März 2024 um 20:40 UhrEs ist eine wunderbare Serie und macht sehr viel Spaß. Hatte erst Angst das der Funke nach so langer Zeit nicht mehr zündet aber er wqr instant da. ^^
OzeanSunny
22. März 2024 um 21:37 UhrUnd Cyclops ist der Chef der X-Men.
In den Filmen war er ja irgendwie der Lutscher leider
KerasLucar
23. März 2024 um 05:24 UhrOch es ging, seine Rolle war halt kleiner weil der Fokus bei den Filmen mehr und mehr bei Logan lag. Was auch okay ist. Generell haben die X-Men tolle Figuren.
Sunwolf
23. März 2024 um 06:53 UhrIch weiß noch jeden Samstag Vormittag auf RTL, X-Men, Spider-Man und Mighty Morphin Power Rangers. Da war die Welt noch in Ordnung.
Rahzeal
23. März 2024 um 10:12 Uhr@Sunwolf und die Biker Mouse from Mars !