Hajime Tabata, der einstige Director des Action-RPG-Hits „Final Fantasy 15“, äußerte sich Ende Januar zum Thema generative KI. Genauer tat er dies, wie unter anderem 4Gamer berichtet, im Rahmen einer Online-Diskussion, in der es in erster Linie um die Zukunft der Games-Entwicklung ging. Die Kollegen von Automaton Media haben sich kürzlich die Mühe gemacht, eine englischsprachige Übersetzung der Diskussion anzufertigen und diese zu veröffentlichen.
Tabata führte während seiner Rede aus, Spieleentwickler sollten sich nicht von vornherein vor den Möglichkeiten verschließen, die Künstliche Intelligenz ihnen bieten kann. Wer noch nie generative KI genutzt habe und sich grundsätzlich deren potentiellen Nutzen gegenüber verschließt, sei ungeeignet, um in der Games-Industrie zu arbeiten.
„Wer noch nie mit KI gearbeitet hat, ist für die Spieleentwicklung nicht geeignet“
Dies sei aus seiner Perspektive ein eher ungeeigneter Standpunkt. Stattdessen sollten Entwickler die Vorzüge dieser modernen Technologien vielmehr als Chance begreifen. „Rückblickend hatte sie einen einzigartigen Einfluss auf die Gesellschaft“, führte der „FF15“-Macher diesbezüglich aus. Deshalb sei es seiner Ansicht nach unverzichtbar für Spielentwickler, „offen für neue Technologien und Ideen“ zu sein, etwa in Form von KI, VR, Web3 oder auch dem Metaverse.
Darüber hinaus sei es laut Hajime Tabata für Games-Entwickler wichtig, die Möglichkeiten generativer KI aus der Sicht eines Konsumenten zu betrachten. Außerdem müsse beachtet werden, in welche Richtung sich die Branche selbst bewegt: „Es ist zwar wichtig, ob man das Spiel selbst mag oder nicht, aber die Spieleentwicklung ist eine Dienstleistungsbranche, in der man nur dann Geld verdienen kann, wenn man den Leuten ein zufriedenstellendes Produkt liefert“.
Mehr zum Thema: Über 80 Prozent der Entwickler zeigen sich wegen KI besorgt
Spieleentwickler müssten „offen für neue Technologien und Ideen“ sein
Der einstige „Final Fantasy 15“-Director plädiert deshalb dafür, dass Spieleentwickler bei neuen Technologien wie KI vor allem neugierig sein sollten. Des Weiteren sollten seine Kollegen versuchen, die Vorzüge von generativer Künstlicher Intelligenz schneller zu nutzen als es die Konkurrenz tut: „Bei generativer KI zum Beispiel sollte man versuchen, sie vor anderen Leuten zu nutzen, und kostenpflichtige Dienste ausprobieren, auch wenn es eine kostenlose Version gibt.“
Abschließend fuhrt Hajime Tabata aus: „Sie sollten daran interessiert sein, nach jeder neuen Sache zu suchen, die auf den Markt kommt.“
Das Thema KI erhitzte in den letzten Monaten immer wieder die Gemüter. Gerade Square Enix preschte in Person von CEO Takashi Kiryu nach vorn. In seiner Neujahrsansprache erklärte Kiryu, er sei davon überzeugt, dass generative KI viele Vorteile hätte: „Ich glaube, dass generative KI das Potenzial hat, nicht nur das, was wir erschaffen, neu zu gestalten, sondern auch die Prozesse, mit denen wir erschaffen, einschließlich der Programmierung, grundlegend zu verändern.“
Aus diesen Gründe beabsichtige Square Enix, beim Thema Künstliche Intelligenz in der Zukunft „aggressiv vorgehen“ zu wollen.
Was ist eure Meinung zu den Aussagen von „Final Fantasy 15“-Director Hajime Tabata?
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Kommentare
OzeanSunny
23. März 2024 um 11:56 UhrDas entscheiden die Entwickler zum Glück noch selbst und brauchen sich nicht belehren lassen.
Das es irgendwann mal so kommen wird ist natürlich vorstellbar.
Aber so lange sie nicht gebraucht wird ist es absolut okay.
RegM1
23. März 2024 um 13:21 UhrKI spart Geld, daher werden es bald alle massenweise einsetzen.
Natürlich wird es genutzt um die Gewinnmarge zu boosten, nicht um mehr Spielern Zugang zu ermöglichen (niedrigere Preise) 😉
Die AAA-Branche schafft sich echt selbst ab.
Feulas
23. März 2024 um 14:29 UhrJa es wird einheitsbrei
Loxagon
23. März 2024 um 15:47 UhrCDU: „Wir müssen mehr Arbeitsplätze schaffen!“
KI: „Nänänänänääää! Wozu? Statt 50 Kassenkräften reichen 2 auf 40 SB Kassen! Ich mach euch auch Cover und, ui! Dank mir klingt Pumuckl wie früher!“
So siehts aus. KI wird immer mehr Arbeitsplätze zerstören. Corona hat das ganze allerdings auch nur beschleundigt. Verdis unberechtigte Dauerstreikerei sorgt auch für mehr Tempo bei „Alles automatisch“. NOCH braucht man zum Einräumen Menschen. Aber … eben nur: noch!
Es gibt selbstfahrende Busse und Bahnen …
Hier jetzt: Wenn eine KI mal eben so mit nem Befehl Games zB von PS1 auf 5 bringen kann, oder vom SNES auf PS5 – das wäre natürlich 1A. Oder PC auf PS5. Wird bald alles perfekt klappen. Und zack: Arbeitsplätze entfallen.
Khadgar1
23. März 2024 um 16:46 UhrWenn ich an FF15 denke, würde besser passen, dass Entwickler sich vor Qualität nicht verschliessen sollten.
El Presidente
23. März 2024 um 19:02 UhrIn Hollywood haben sie ja irgendwie schon einen Wisch unterschrieben, dass Ki zb Drehbuchautoren nicht ersetzen dürfen. Wer glaubt denn sowas. In der Unterhaltungs-Industrie wird alles mit einer Ki gemacht, wenn sich dadurch Geld sparen lassen wird.
MonadoX
24. März 2024 um 10:54 UhrBei Final Fantasy 15 hätten sie lieber KI nutzen sollen, die ihnen sagt, die Story nochmal komplett zu überarbeiten. Gameplay war ja super.
Argonar
25. März 2024 um 07:40 UhrWo genau ist das Problem wenn KI Zeit und Geld spart?
Spiele Budgets und Entwicklerzeiten explodieren sein Jahren und dass so viele Leute ihren Job verlieren werden ist pure Angstmache. Wenn die Qualität nachlässt, dann ja haben wir ein Problem. Das hatten wir aber auch bei prozedural generierten Welten schon.
Hat denn immer noch niemand verstanden, dass es in der IT alle paar Jahre ein neues Buzzword gibt, dass dann ausgeschlachtet wird? KIs sind wirklich nicht neu, jetzt gibts halt ein paar neue Einsatzgebiete, wo sie auch tatsächlich funktionieren.
Nur so als Beispiel:
Seit kurzem gibts von FFVII (dem Original) einen Widescreen Mod, wo alle vorgerenderten Backgrounds von AIs erweitert und dann manuell überarbeitet wurden (weil die AI generierten eh noch nicht auf einem Level sind, dass man das nicht müsste).
Hätte die letzten 27 Jahre auch ein Modder ohne KI machen können, hat aber niemand gemacht und man kann der Modder Community echt nicht vorwerfen, dass die faul sind.
RoFaTi
25. März 2024 um 22:20 UhrIch kann mich Argonar, da nur anschliessen Ich würde jetzt einfach mal abwarten, wie Square Enix das genau einsetzen möchte. Wenn es darum geht, z.B. interaktivere Welten zu gestalten, intelligentere NPCs, etc., habe ich überhaupt nichts dagegen. Zwar ist das Thema gerade kontrovers, aber inzwischen ist die ganze Diskussion(wenn man das noch so nennen, mag) nur noch hysterisch. Bei der ganzen Diskussion fehlt die Nuance und Objektivität.