Am gestrigen Dienstag veröffentlichten die Marktforscher von Newzoo ihren jährlichen Bericht zur Videospielindustrie. Dieser liefert uns diverse interessante Details zur Entwicklung, die die Branche im letzten Jahr durchlebte.
Beginnen wir mit den guten Neuigkeiten: Laut Newzoo wuchs die Videospielindustrie 2023 weiter und generierte Umsätze in Höhe von 93,5 Milliarden US-Dollar. Hier gilt allerdings zu beachten, dass es nur wenige führende Studios und Publisher sind, die den Markt unter sich aufteilen.
Kleinere Entwickler und Indie-Studios profitieren vom wachsenden Markt also nur bedingt. Eine Entwicklung, die sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen könnte. Laut Newzoo entfiel nämlich mehr als die Hälfte der Spielzeit im letzten Jahr auf ältere Spiele – vor allem Live-Service-Titel.
Weniger als 70 Titel sorgen für den Löwenanteil der Spielzeit
Weiter führte Newzoo in dem jährlichen Bericht aus, dass im letzten Jahr gerade einmal 66 Titel 80 Prozent der Spielzeit auf sich vereinten. Auffällig sei in diesem Zusammenhang, dass Titel, die mittlerweile sechs oder sogar noch mehr Jahre auf dem sprichwörtlichen Buckel haben, für 60 Prozent der Spielzeit im Jahr 2023 verantwortlich waren.
Laut Newzoo machten fünf dieser älteren Spiele alleine 27 Prozent der gesamten Spielzeit des Jahres aus. Hierbei haben wir es mit „Fortnite“, „GTA 5“ beziehungsweise dessen Online-Komponente „GTA Online“, „League of Legends“, „Minecraft“ und „Roblox“ zu tun.
Bezüglich der Spielzeit, die für Titel aufgewendet wurde, die als „neu“ gelten (zwei Jahre oder jünger), heißt es, dass diese mit 23 Prozent ebenfalls recht hoch ausfiel. In diese Sparte fallen unter anderem jährliche Sportspiele wie „Madden NFL“ oder „EA Sports FC“.
Den Daten zufolge entfielen lediglich acht Prozent der Spielzeit auf neue, nicht jährlich erscheinende Spiele wie „Diablo 4“ oder „Baldur’s Gate 3“. Statistiken, die deutlich machen, wie schwer es für Neuveröffentlichungen mittlerweile ist, sich auf dem Markt zu behaupten und ausreichend große Nutzerzahlen zu verbuchen.
Das sind die Gewinner des Jahres 2023
Doch welche Titel gingen als große Gewinner aus dem Jahr 2023 hervor? Wie die von Newzoo veröffentlichten Charts verdeutlichen, gibt es in diesem Bereich nur wenige Überraschungen. Auf allen Plattformen sicherte sich Epic Games‘ Battle-Royal-Dauerbrenner „Fortnite“ im letzten Jahr die Spitzenposition der Aktivitäten-Charts.
Hinzukommen weitere Multiplayer- beziehungsweise Live-Service-Titel wie „Call of Duty: Warzone 2.0“, „Minecraft“ oder „Apex Legends“, die auf den PlayStation- und Xbox-Konsolen die Charts dominieren.
Während es Nintendo gelang, mit „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ und „Super Mario Bros. Wonder“ zwei neu veröffentlichte Singleplayer-Titel in den Top 10 zu platzieren, gelang Microsoft dieses Kunststück lediglich mit „Starfield“.
Auf den PlayStation-Systemen hingegen gelang 2023 keinem neuen Singleplayer-Titel der Sprung unter die Top 10 der meistgespielten Titel – trotz namhafter Veröffentlichungen wie „Final Fantasy 16“ oder „Marvel’s Spider-Man 2“.
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Kommentare
OptimusMaximus
03. April 2024 um 19:22 UhrHaha Legion der alte CoD Suchti XD
Komodo3000
03. April 2024 um 21:09 UhrAbgefahren. Da führt das goldene Kalb in Form von Live-Service-Titeln die Publisher zur Schlachtbank.
Argonar
03. April 2024 um 21:12 UhrWo soll der Unterschied zu früher sein?
Vor 10 Jahren wären es noch WoW, Team Fortress 2, Minecraft, Skyrim und co. gewesen.
Inwiefern hat die Spielzeit eine Aussagekraft zu „kann nicht dagegen bestehen“?
Rein an der Spielzeit gemessen gehören City of Heroes, Smite, Hearthstone und Legion TD zu meinen meistgespielten Titel. Sind es die Spiele/Serien die mir am besten gefallen oder für die ich das meiste ausgegeben habe? Nein.
CoH war halt damals mein MMO und hat mich mti den Superhelden abgeholt. Hatte ich Lust auf MMO Rpgs, habe ich genau das gespielt, eine Alternative gabs für mich nicht.
Das selbe gilt für Smite und Mobas.
Bei Hearthstone und Legion TD ist es noch simpler, das habe ich nebenbei beim Fernsehen gespielt und war recht entspannend.
Während dieser Zeitspanne habe ich reihenweise Singpleplayer Games gespielt, neben diversen anderen Genres. Die sind halt in der Regel auch für 20 bis 60 Stunden ausgelegt. Sind sie nicht erfolgreich, wenn diese Spielzeit erreicht wird? Ein God of War oder Spider-Man wird in dieser Liste nie auftauchen und trotzdem waren beide sehr erfolgreich.
Der Titel und die Prämisse dieser News sind imo falsch
Puhbaron
04. April 2024 um 06:46 Uhr@Orochi
Dann fange doch bei deinem Verhalten an, du behauptest schließlich, das die Leute die diese Spiele spielen: „Ihr Leben verschwenden“ oder kein Leben haben. Stimmt, ist natürlich keine Anfeindungen. Ich habe deine Meinung übrigens nur kritisiert, das sie abfällig solchen Spieler gegenüber ist. 😉
Puhbaron
04. April 2024 um 06:53 Uhr@The Man
Gerade die MP spiele leben halt vom Wettbewerb mit anderen, das stetig besser werden. Dadurch ist’s halt nicht immer das gleiche, auch wenn es nach einem Loop aussieht. Vor allem das durch Freunde spielen motiviert, so fern man das mag.
Es geht auch gar nicht darum, wer was spielt. Zu sagen die einen verschwenden Zeit oder ihr Leben, weil sie SpielX spielen oder eben nicht, ist halt lächerlich. Dieses sich über andere Stellen ist widerlich und hat nichts mit einer Meinung zu tun.
Puhbaron
04. April 2024 um 06:54 Uhr@@Orochi
Wo denunziert er denn andere Spieler oder behauptet, man würde sein Leben verschwenden ?
Genau, nirgends.
Barlow
04. April 2024 um 08:37 UhrWundert mich nicht, wenn ich die Konsole mal anmache, ist es meist für Rocket League.
RegM1
04. April 2024 um 12:51 Uhr@Orochi
Das ist das Problem bei Urteilen und Vorurteilen, du merkst gar nicht, dass du eine bestimmte Verhaltensweise als „verschwendetes Leben“ ansiehst, weil es konträr zu deiner eigenen Ansicht ist.
Ich persönlich möchte keine Kinder, weil ich mein Leben für MICH nutzen möchte, würde aber niemals sagen, dass man seine Lebenszeit an Kinder verschwendet, merkst du da den Unterschied zu deiner Aussage?
naughtydog
05. April 2024 um 13:42 Uhr@El Presidente
Geht mir quasi genauso.
Früher hat das Marketing die Spiele nur beworben und an den Kunden gebracht. Heute ist das Marketing so tief in die Entwicklung involviert, dass die meisten Spiele förmlich danach stinken. Alles wird immer glatter und beliebiger damit es immer noch breiter verkauft werden kann. Dadurch werden die Spiele leider auch immer belangloser. Zumindest ist das mein Empfinden. Was von allen gemocht wird, wird von keinem geliebt.