Live-Service-Spiele können Publishern regelmäßige und vor allem hohe Einnahmen bescheren, wie “Fortnite”, “Warzone” und Co in den vergangenen Jahren deutlich machten. Andere Unternehmen möchten auf den Zug aufspringen.
Die im Februar veröffentlichten Ergebnisse einer Befragung ergaben, dass 95 Prozent der Entwickler an Live-Service-Projekten arbeiten, was die Entwicklung, Planung und Unterstützung bestehender Spiele einschließt. Mehr als 500 Studios nahmen an der Befragung teil.
Während eine Live-Service-Flut zu befürchten ist, sind Entwickler gleichermaßen besorgt, wie eine weitere Umfrage ergab. Vor allem die Nachhaltigkeit von Live-Service-Spielen betrachtet eine große Gruppe unter ihnen skeptisch.
Angst davor, dass das Interesse der Spieler nachlässt
Im Zuge einer Erhebung des Game-Developer-Magazins wurden zwischen Februar und März 600 Entwickler befragt. Dabei standen die Geschäftsmodelle und Monetarisierung von Videospielen im Fokus.
Den Teilnehmern wurde unter anderem die Frage gestellt, inwiefern sie sich um die Nachhaltigkeit der aktuellen Geschäftsmodelle für Live-Dienste sorgen.
39 Prozent der befragten Entwickler gaben an, dass sie „etwas besorgt“ sind. 31 Prozent seien “sehr besorgt”, während sich 25 Prozent keine Sorgen machen und vier Prozent keine Meinung hatten.
Interessanter als der pure Anteil der besorgten Entwickler hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Live-Service-Spielen sind die Gründe, die diese Besorgnis verursachen. Auch hierzu machten die Teilnehmer Angaben. Den größten Anteil hat die Sorge, dass die Spieler das Interesse verlieren könnten.
Tatsächlich kamen in den vergangenen Jahren Live-Service-Spiele auf den Markt, die nach nur wenigen Monaten wieder verschwanden. Doch auch andere Gründe lassen die Sorgen ansteigen.
Das sind die größten Befürchtungen der Entwickler:
- Spieler verlieren das Interesse an einem Live-Service-Spiel – 63 Prozent
- Konkurrenz durch andere Live-Service-Spiele – 62 Prozent
- Steigende Kosten für Spieler-Akquisition – 47 Prozent
- Steigende Entwicklungskosten – 34 Prozent
- Konkurrenz durch andere Unterhaltungsangebote – 20 Prozent
- Investoren verlieren das Interesse – 12 Prozent
- Andere Gründe – 12 Prozent
Langanhaltende Monetisierung ist das oberste Ziel
Wie werden Live-Service-Games definiert? Dazu gehören in der Regel Spiele, die nach ihrer Veröffentlichung kontinuierlich neue Inhalte erhalten – beispielsweise über regelmäßige Saisons mit Battle-Pass-Angeboten hinweg.
Ziel solcher Produktionen ist es, die Spieler langfristig zu binden und sie dazu zu ermutigen, durch Mikrotransaktionen oder Abonnements mehr Geld in den jeweiligen Titel fließen zu lassen.
Die Einnahmen, die mit “GTA Online”, “Roblox”, “Fortnite” und anderen Größen des Genres erzielt werden, wecken Begehrlichkeiten. Sony wollte eine Live-Service-Initiative vorantreiben, die zwischenzeitlich an Fahrt verlor.
Während “The Last of Us Online” nicht weiter verfolgt wird, zeigt “Helldivers 2” allerdings, dass der gezielte Einsatz gewinnbringend sein kann.
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Auch Warner Bros Discovery möchte den Live-Service-Weg beschreiten: “Anstatt ein einmaliges Konsolenspiel auf den Markt zu bringen, sollten wir ein Spiel entwickeln, das sich zum Beispiel um Hogwarts Legacy oder Harry Potter dreht und ein Live-Service ist, bei dem die Leute heute kommen und in dieser Welt leben, arbeiten, bauen und spielen können, und zwar kontinuierlich”, meinte JB Perrette, CEO für globale Streaming- und Spieleservices, kürzlich.
Allerdings ist die Zeit der Spieler begrenzt und schon jetzt fokussiert sich die größte Spielerbasis auf eher wenige Games. „60 Prozent der Spielzeit wird von 19 Spielen und 75 Prozent von den 33 meistgespielten Spielen in Anspruch genommen“, betonte Tom Wijman von Newzoo im Januar. Er äußerte die Einschätzung, dass sich Publisher wieder den Premium-Spielen zuwenden werden.
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Kommentare
Komodo3000
17. April 2024 um 12:06 UhrIch vermute da wird ein großes Studiosterben auf uns zukommen. Die Entwickler werden einfach weiter ziehen können, da die Nachfrage nach nicht Service Games weiterhin bestehen bleibt.
Der Markt wird sich schon bereinigen.
Zero, Sub
17. April 2024 um 12:11 UhrWie hieß es in Jurassic Park so schön: „Die Natur findet einen Weg“. Aktuell wird überall gejammert, aber das regelt sich von alleine.
Magatama
17. April 2024 um 12:14 UhrWäre doch gut, wenn die Live-Service-Überschwemmung die Leute komplett abfu**t und keiner mehr Bock drauf hat. Dann hätten wir diesen Müll endlich hinter uns.
Horst
17. April 2024 um 12:16 UhrKann einfach mit LS-Games nix anfangen. Liegt aber am grundsätzlichen System und dem dort meistverbreiteten Genres. Komme also kaum damit in Berührung. Hatte mal vor, mir Genshin Impact anzuschauen, aber kamen viele tolle andere Games dazwischen… 😀
RaVn
17. April 2024 um 12:17 UhrWie durchgeknallt ist denn das?! 95% arbeiten an einen Service Game…. wer bitte soll das alles spielen. REGELMÄßIG!? Das ist, als wenn man jemanden aus dem Mäcces zerrt, der gerade isst und ihm einen anderen Fast-Food Mist unter die Nase hält. IRRE!
Die Spieler haben doch idR schon ihr Service Games die sie täglich beackern. Die musst du auch erstmal abwerben. Jeder Entwickler werkelt verzweifelt an seinem eigenen Goldesel und zerstören dabei das, was Gaming einst war.
Hier braucht sich keiner über die Entlassungswellen wundern. Hier sehen wir den Grund.
Sam1510
17. April 2024 um 12:17 UhrEs gibt einfach viel zu viele Live-Service Spiele und die Leute haben auch nicht mehr so viel Zeit wie zur Corona Zeit. Sprich wer soll das alles Spielen? Selbst wenn man die nötige Zeit hat in der Regel lässt man sich höchsten auf 1 oder 2 Live-Service Games richtig ein.
Krawallier
17. April 2024 um 12:18 UhrIch spiele solche Spiele eher so wie ich auch normale Gamwq spiele. Kampagne durch und aus die Maus (Destiny, Anthem) oder alle paar Wochen/Monate mal ein paar Runden wenn mir danach ist. (Dead by Daylight oder einem guten Battlefield)
Wäre mir zu nervig nur ein Spiel zu spielen.
Horst
17. April 2024 um 12:24 Uhr@RaVn: Bingo!
Brok
17. April 2024 um 12:25 UhrWenn man es richtig macht können solche Spiele über viele Jahre sehr erfolgreich sein.
Aber viele können es halt nicht oder fischen nur kurzfristig nach den Walen unter den Spielern.
SEGA-Fanatic
17. April 2024 um 12:25 UhrIch sehe hier kein Problem, dass nicht durch den Kauf eines legendären Skins gelöst werden könnte.
Affenknutscher
17. April 2024 um 13:14 UhrWenn alle nur ein neues Fortnite oder CoD entwickeln kein Wunder das braucht halt niemand der Markt ist gesättigt.
Es gibt genug andere Genre.
Hendl
17. April 2024 um 13:30 Uhr„Konkurrenz durch andere Live-Service-Spiele“ gibt es doch in jedem Bereich und nicht nur bei Live-Service-Spielen!
RegM1
17. April 2024 um 13:51 Uhr@SEGA-Fanatic
Nix Legendary, Overwatch 2 verkauft jetzt endlich Mythic Skins aus vorherigen Battlepasses!
Nur 80€ pro Skin, das ist mal wirklich fair und genau deswegen liebe ich Live-Service:
20€ pro Skin? Ah klappt…
40€ pro Skin? Ah klappt auch…
80€ pro Skin? Mal schauen ob’s klappt…
Zum Thema:
Oh ist es schon wieder Zeit für die nächste Entlassungswelle?
Ganz ehrlich, Premium-Games lassen sich über etliche Jahre verkaufen, wenn man Synergieeffekte nutzt (wie z.B. aktuell bei Fallout zu sehen), kann man auch etliche Jahre nach Veröffentlichung noch richtig Geld aus einem Franchise holen.
Live-Service-Games sind schwierig, sie binden die Entwickler lange (ständig neue Inhalte, zusätzlicher Aufwand für Online, wie z.B. Netzcode etc.) und sind nur sehr selten extrem erfolgreich.
Suicide Squad hatte nur 13500 Spieler in der Spitze auf Steam, mittlerweile ist man trotz Season 1 bei unter 500 täglich, das wesentlich erfolgreichere Avengers war schon ein Flop….
Mit anderen Worten:
Wir werden dank Live-Service noch einige Jahre von Entlassungen lesen.
RegM1
17. April 2024 um 13:55 Uhr@Hendl
Ein gutes SP-Offline-Spiel kaufen die Leute aber auch, wenn sie eigentlich noch gut mit Nachschub versorgt sind, es läuft im Zweifelsfall ja nicht weg.
Hier wird der Spieler nicht unter Druck gesetzt das Spiel sofort zu starten und danach ständig zu spielen.
Wenn du ein Live-Service-Spiel ohne große Spielerbasis hast, dann will da auch kein Spieler mehr Zeit und Geld für ausgeben, siehe Suicide Squad, trotz 50% Sales taucht es in keiner Bestsellerliste mehr auf 😉
Yamaterasu
17. April 2024 um 14:11 UhrBei „Live Service“ bin ich von vornherein raus.
RoyceRoyal
17. April 2024 um 14:45 UhrGaaS Spiele sind toll. Früher hätte ich wohl einfach MMO gesagt, aber nennen wir es wie man will.
Ich liebe es zu wissen das jede Minute die ich investieren langlebig ist. Spiele grad Demons Souls und weiß schon jetzt das alle meine Taten, mein Loot nach der Platin für immer im Datennirvana verschwinden. Mache ich SWTOR an erfreue ich mich an Dingen die ich bereits 2012 erspielt habe.
Aber, ein Spiel muss am Ende des Tages immer noch gut sein und unsere Zeit wert. Und Zeit habe ich halt leider keine. So ist mein GaaS der Stunde eben Helldivers 2. Hoffentlich im Juni dann wieder Destiny 2. Aber abseits meiner „normalen“ Onlinespiele und SP Games…woher die Zeit für mehr nehmen?
-Ash-
17. April 2024 um 15:23 UhrDen Müll am Besten gar nicht erst/mehr unterstützen.
RegM1
17. April 2024 um 15:33 Uhr@RoyceRoyal
Und was ist, wenn du deine Errungenschaften in Babylon’s Fall, Hyperscape, Radical Heights, The Day Before, Lawbreakers, Super People, The Crew, Wildstar, Crucible oder Tera mal wieder betrachten möchtest?
Oh… warte, die sind alle offline und davon gibt es noch tonnenweise mehr.
Niemand garantiert einem bei neuen Live-Service-Titeln eine Laufzeit von über 1 Jahr, selbst Babylon’s Fall wurde ohne Refunds nach 12 Monaten komplett unzugänglich gemacht – will ich für sowas wirklich 60-120€ ausgeben?
Und wenn du Demon’s Souls nur für die Platintrophäe spielst, dann würde ich mir mal Gedanken über die Motivation machen, die Spiele machen auch 10 Jahre später noch Spaß… gab da mal so einen From Software-Titel, der ein Remake nach 10 Jahren bekam… achja Demon’s Souls.
Natürlich zocke ich auch Live-Service-Spiele wie Overwatch 2 und Guild Wars 2, aber ich bin mir auch bewusst, dass meine erspielten und gekauften Gegenstände jeden Tag ohne Kompensation entfernt werden können und dementsprechend gebe ich mittlerweile deutlich weniger aus 😉
RoyceRoyal
17. April 2024 um 15:46 UhrLustigerweise habe ich keines der oben genannten Spiele gezockt. Doch WildStar…aber nach 2h wieder ausgemacht.
Ich habe Demons Souls 2008 auf der PS3 gespielt und meine Motivation ist jetzt in diesem Ausnahmespiel endlich die Platin zu holen.
Wenn ich in Destiny 2 jemand vor 6 Jahren gekillt habe, dann steht dieser Kill auch heute noch in meiner PVP Akte. Demons Souls werde ich nach der Platin nie wieder anrühren, vielleicht auf der PS8 dann das Re-Remake.
Deswegen mag ich halt GaaS und MMOs sehr gerne, weil es sich nach „für immer“ anfühlt. Nein, ich will sowas wirklich nicht in jedem Spiel. Bei Storygames geht mir OpenWorld schon auf die Nerven, weil das von der Story ablenkt. Aber bei den „großen“ Onlinegames liebe ich es ein Second Life zu führen.
So muss für mich als nächstes auch klar Bloodborne/Dark Souls/Elden Ring als MMO kommen. Für immer leiden, für immer sterben. Schön 🙂
Tobi123
17. April 2024 um 16:26 UhrIst doch wie beim Battle Royal vor ein paar Jahren. Alle entwickeln, aber davon setzen sich 2-3 durch.
Wenn ich mich Recht entsinne hatte alleine Ubisoft mal zugegeben 15 BR Games in der Pipeline gehabt zu haben.
Da wird ohne Sinn und Verstand einem Trend nachgerannt ohne aus den eigenen IPs was zu machen, siehe Suicide Squad.
RegM1
17. April 2024 um 16:26 UhrElden Ring und co. funktionieren als MMO doch überhaupt nicht, selbst mit nem Coop-Summon ist der Schwierigkeitsgrad nicht mehr wirklich existent.
Klar haben Online-Games häufig ein langes Leben und man kann sich dort auch wohl fühlen, aber es hat eben auch Schattenseiten, die Mikrotransaktionen werden immer teurer und stärker gepusht, das Spiel kann jederzeit enden.
Und die Entwickler sind etliche Jahre an das Spiel gebunden, wenn du dich nach 3 Jahren mal wieder in Warframe einloggst, dann gibt es ja nur neuen Content (der dich vermutlich erst zur Rückkehr gebracht hat), welcher aber auch entwickelt werden musste.
Wären diese Entwickler an einem SP-Projekt hätten sie in der gleichen Zeit vermutlich einen neuen Titel rausgebracht.
Ich gebe tatsächlich lieber alle 3-4 Jahre Geld für ein neues SP-Spiel aus, anstatt ständig in alten Welten auf neuen Content zu warten, der sich überwiegend durch MTX finanziert.
KlausImHausAusDieMaus
17. April 2024 um 19:48 UhrIch bin zwischendurch immer mal wieder in F76 unterwegs und habe meinen Spaß dabei.
SilkBot
18. April 2024 um 08:34 Uhr@RoyceRoyal
Das ist mal eine krasse Fehleinschätzung. Ich mag GaaS nicht, weil es sich eben nach sehr begrenzt anfühlt, da die Spiele, wenn es sehr gut läuft, nur eine Lebensdauer von vielleicht 5, maximal zehn Jahren haben.
Ganz anders als bei Spielen, die nicht von Servern abhängig sind. Da kann ich meine lokal aufgezeichneten Statistiken auch nach dreißig Jahren noch einsehen.
RoyceRoyal
18. April 2024 um 10:42 Uhr@SilkBot
Dann haben wir unterschiedliche Einschätzungen. WoW, SWTOR, TESO, FF Online…alles über 10 Jahre am laufen.
Warum solltest Du Dir in einem SP Games in 30 Jahren die Statistik ansehen? Das mehr für mich nur in kompetitiven Spielen sind. Es lohnt einfach wenn ich monatelang meinen DD hochladen und dann im Raid sehe ich bin auf Platz 1 im Schaden austeilen.
Zudem sind 10 Jahre doch auch sehr lang für ein Onlinespiel, wenn man bedenkt, dass unser Hobby in der Form vielleicht seit 30 oder 40 Jahren erst existiert.