Sven Wincke ist als CEO bei den Larian Studios tätig, die im letzten Jahr „Baldur’s Gate 3“ herausgebracht haben. Mit GamesIndustry führte der 51-Jährige jetzt ein Interview, in dem es unter anderem um die Veröffentlichung des RPG-Meisterwerks ging.
Dem größeren Boot aus dem Weg gegangen
Der Studio-Chef macht klar, dass er viel Respekt vor Bethesda Softworks habe. Dementsprechend wollte das Team dem „Starfield“-Release aus dem Weg gehen.
„Ich habe großen Respekt vor Bethesda… Wenn man auf dem Meer ist und ein größeres Boot vorbeikommt, gilt die Regel, dass man dem größeren Boot aus dem Weg geht – sie waren das größere Boot. Wir sind Bethesda aus dem Weg gegangen, aber wir wollten trotzdem, dass die Welt uns Aufmerksamkeit schenkt“, erklärt Wincke.
Mit dem Fantasy-Rollenspiel wollten die Entwickler jedenfalls „sehr viel Wert auf Identität“ legen und diese im Spiel widerspiegeln. Zudem wies er darauf hin, das „sehr viel kinoreifere Spiel“ veröffentlicht zu haben. So konnte sich das Spielerlebnis deutlich von den Bethesda-Titeln abheben.
Weiter wachsen oder lieber nicht?
An anderer Stelle ging es um mögliches weiteres Wachstum der Larian Studios. Vincke selbst hegt den „starken Wunsch“, das Team nicht zu vergrößern, doch seine Mitarbeiter setzen sich genau dafür ein.
Daher gebe es momentan eine kleine Meinungsverschiedenheit im Studio: „Die Teams haben mir sehr detailliert erklärt, warum wir wachsen müssen, also gibt es diesen Kampf im Moment. Ich bin eigentlich derjenige, der versucht, es zu verhindern. Und sie haben legitime Gründe, warum sie wachsen wollen, weil sie ehrgeizige Ziele haben, die sie erreichen müssen, also versuchen wir, es vernünftig zu halten.“
Bezüglich des Wachstums vertrat Vincke schon auf der Game Developers Conference eine klare Meinung. Dort kritisierte er die Gier der Publisher und wünschte sich von ihnen, nicht nur auf finanzielle Resultate zu achten. Später bezeichnete der Publishing-Director Michael Douse die vielen Massenentlassungen als „vermeidbaren Mist.“
Zudem stellte er klar, selbst niemals mehrere Spiele auf einmal zu entwickeln. Stattdessen möchte sich das Studio auf maximal „ein paar Dinge“ konzentrieren. Mehr als das wäre in der aktuellen Form auch gar nicht möglich.
Wir haben den Ehrgeiz, wirklich gute RPGs zu machen, und das reicht aus.
Sven Vincke über die Ausrichtung seines Studios
Läuft es gut wie bei „Baldur’s Gate 3“, dann können bessere Spiele entwickelt werden. Läuft es nicht so gut, dann macht das Studio eben weniger Spiele. Auf jeden Fall folgt nach dem RPG-Monster erst mal ein Projekt mit kürzerer Entwicklungszeit.
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Kommentare
Arantheal
18. April 2024 um 16:56 Uhr„Der Studio-Chef macht klar, dass er viel Respekt vor Bethesda Softworks habe. Dementsprechend wollte das Team dem „Starfield“-Release aus dem Weg gehen.“
Im nachhinein war die Angst von Starfield unbegründet, da es sich eher als „Flop“ bezeichnet hat.
Wäre Baldurs Gate 3 Zeitgleich mit Starfield veröffentlicht worden dann hätte sich eigentlich eher Bethesda Sorgen machen sollen, da Baldurs Gate 3 Starfield in Grund und Boden gestampft hätte. ^^
OzeanSunny
18. April 2024 um 17:02 UhrBethesda ist auch nur noch ein Name.
Genauso wie Arkane.
Seitdem die unter Microsoft laufen und mit Geld zugeschüttet werden brauchen die sich keine Gedanken mehr machen um Qualität.
Larian hat gezeigt wie man als hungriges Team was erschaffen kann das Generationen überdauert.
Das ist der Unterschied zwischen denen.
Zischrot
18. April 2024 um 17:34 UhrWas den letzten Satz des Artikels betrifft, dieser ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen worden. Swen sagte, dass er nicht wieder 6 Jahre entwickeln möchte, sondern generell 4 Jahre anstrebt und das auch sehr realistisch für sein Studio sieht. Denn danach sagte er, dass die 6 Jahre Entwicklungszeit von BG3 auch der Pandemie sowie dem Ukraine-Krieg geschuldet waren. Er sagte also nicht wirlklich, dass das nächste Game kleiner wird. Das würde auch gar kein Sinn ergeben, wenn man auf ein Lebensprojekt in Form von „A really big rpg, to dwarm them all“, wie er es nannte, langfristig hinausarbeitet und jedes Game als Meilenstein dahin ansieht.
Zischrot
18. April 2024 um 17:35 Uhr*to dwarf them all
proevoirer
18. April 2024 um 19:40 UhrKann man verstehen!