An die Relevanz der Game Awards von Geoff Keighley und ähnlicher Veranstaltungen kommt der Deutsche Computerspielpreis freilich nicht heran. Doch nahezu abseits vom großen Medienrummel wurden am gestrigen Abend auch hierzulande einige Spiele ausgezeichnet.
Dabei handelt es sich in der Regel um deutsche Produktionen. Und so konnte sich “Everspace 2” als bestes deutsches Spiel durchsetzen. Der zuständige Entwickler Rockfish Games ist damit um 100.000 Euro reicher.
Die Entwickler und Publisher hinter “Atlas Fallen” und “Fall of Porcupine”, die ebenfalls in dieser Kategorie nominiert waren, erhielten als Trostpreis jeweils 30.000 Euro.
Bestes Familienspiel wurde “Spells & Secrets” von Alchemist Interactive und Rokaplay. Im PlayStation-Store ist der Titel momentan im Angebot, kommt dort aber auf eher durchwachsene Wertungen.
Die Liste der weiteren Gewinner setzt sich aus mal mehr und mal weniger bekannten Namen zusammen. Bestes internationales Spiel wurde “Baldur’s Gate 3”. Geld gab es dafür nicht. Auch der nun offiziell “beste Spieler des Jahres” konnte sich über keinen Geldregen freuen. Es wurde Maurice Weber von Webedia. Hier war es ausschlaggebend, welches Netzwerk die meisten Leute zur Abstimmung bewegen konnte, womit das Label ziemlich ad absurdum geführt wird.
Alle Gewinner 2024 im Überblick
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 100.000 Euro)
- Everspace 2 (Rockfish Games)
Bestes Familienspiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- Spells & Secrets (Alchemist Interactive/rokaplay)
Nachwuchspreis Bestes Debüt (dotiert mit 60.000 Euro)
- Ad Infinitum (Hekate/Nacon)
Nachwuchspreis Bester Prototyp (dotiert mit 50.000 Euro)
- Misgiven (Symmetry Break Studio)
Beste Innovation und Technologie (dotiert mit 40.000 Euro)
- Marble Maze (Fox-Assembly)
Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
- Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie (Playing History/Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte)
Bestes Audiodesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Ad Infinitum (Hekate/Nacon)
Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Lose CTRL (Play From Your Heart)
Bestes Grafikdesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- The Bear – A Story from the World of Gra (Mucks! Games)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- Cat Rescue Story (Tivola Games)
Beste Story (dotiert mit 40.000 Euro)
- Ad Infinitum (Hekate/NACON)
Studio des Jahres (dotiert mit 50.000 Euro)
- Pixel Maniacs
Spieler des Jahres (undotiert)
- Maurice Weber
Bestes Internationales Spiel (undotiert)
- Baldur’s Gate 3 (Larian Studios)
Sonderpreis der Jury (dotiert mit 10.000 Euro)
- Gaming ohne Grenzen
“Der diesjährige DCP zeigt in besonderem Maße die große Bandbreite und Kreativität der in Deutschland entwickelten Spiele. Diese enorme Vielfalt und Kreativität gilt es zukünftig weiter auszubauen und das Potenzial der Branche stärker zu nutzen“, so Michael Kellner, der Parlamentarische Staatssekretär und Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft, zum gestrigen Abend.
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Kommentare
OzeanSunny
19. April 2024 um 10:54 UhrSchade das Deutschland so hinterher hinkt mit guten Titeln.
Die Förderungen sind ein Witz für Entwickler hier.
Hoffe das sich in Zukunft sich daran etwas ändern wird.
RaVn
19. April 2024 um 11:00 Uhr@OzeanSunny
Was hat das denn mit Förderungen zu tun? Und wer soll die Entwickler hier fördern?
OzeanSunny
19. April 2024 um 11:02 Uhr@ RaVn
Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage von dir?
So wie in anderen Ländern auch der Staat vielleicht?
Die deutschen Fördergelder für Videospiele wurden gekürzt.
Vielleicht hier mal wieder erhöhen zum Beispiel.
Liquidsnack
19. April 2024 um 11:28 UhrEs gibt genug „INDIE“ Spiele, mit 3 Mann und wenig Geld die tolle Spiele rausbringen.
Fast jedes deutsche Spiel ist auch ein Indie spiel. Es hat definitiv nichts mit Geld/Förderungen zu tun.
Sie können es einfach nicht und sind nicht mit der Zeit gegangen. Elex reicht schon als Beispiel aus. Einfach hingeklatschte altbackene Scheiße.
Als ob ein Spiel besser wird wenn die Firmen mehr Geld bekommen, sie können es einfach nicht.
AndromedaAnthem
19. April 2024 um 11:29 UhrHerzlichen Glückwunsch an Rockfish Games!
Everspace 2 ♥️ ist wirklich von ’nem anderen Stern und auch auf der PS5 sooo unglaublich genial! Freu mich wie ein Schneekönig auf den angekündigten Wechsel zur Unreal Engine 5 und den langfristig zugesagten weiteren Support! Bin dabei ~ Preis unabhängig! 🙂
Liquidsnack
19. April 2024 um 11:29 UhrSie sollen bei ihren komischen Point and Click Adventures bleiben und gut ist
OzeanSunny
19. April 2024 um 11:32 Uhr@ Liquidsnack
Es hat definitiv nichts mit Geld/Förderungen zu tun.
Hat es nicht?
Damit kann man nicht mehr kreative Köpfe einstellen oder mehr Mut zum Risiko vagen?
Ich glaube du hast einen kleinen Denkfehler drin.
Mehr Geld bedeutet das man mehr experimentieren kann.
Everest
19. April 2024 um 11:34 Uhr@Liquidsnake du hast keine Ahnung von der Branche und redest deshalb einfach nur Stuss daher. Die Förderung ist essenziell für die Videospielbranche, genauso wie in der Filmbranche.
xjohndoex86
19. April 2024 um 11:34 Uhr@Liquid
Wenn du ganz oben mitspielen willst, brauchst du ein vernünftiges Budget. Das trägt der Publisher nicht alleine. Was denkst du warum so viele große Produktionen überall anders aber nicht in Deutschland stattfinden? Weil Kosten und Förderung ein schlechter Witz sind. Grenzt schon an ein Wunder, dass wir mit Crytek zumindest einen Big Player im technologischen Bereich haben. Aber auch die waren ja schon fast vorm Aufgeben.
Evermore
19. April 2024 um 11:55 Uhr99% der Spiele kennt keine Sau. Erst recht nicht auf dem internationalen Markt.
Maurice Weber Ist Spieler des Jahres. Ja wer hätte das gedacht wo seine Kollegen mit in der Jury sitzen und die Gamestar tief mit den Preis verwurzelt ist? Ist doch klar das die Gamestar Community hauptsächlich den wählt der auf Gamestar für seine Beiträge bekannt ist.
Also ich bleibe dabei. Entweder macht man es richtig oder garnicht. So wie dieser Preis die letzten Jahre abläuft ist den deutschen Studios auch nicht geholfen. In dieser Form ist das ganze einfach nur eine Steuerverschwendung.
Johannes89
19. April 2024 um 11:56 UhrWenn man überlegt das in Deutschland im jahr 2022 ein Umsatz 9,9 Mrd € mit Video und Computerspielen gemacht worden sind und es im Jahr nur 70mio € Förderung zu Verfügung gestellt und durch zusätzliche Fördermittel im Januar 23 ist das Kontingent bis einschließlich 2024 ausgeschöpft…. Anstatt allgemein das Budget von 70mio Euro zu erhöhen wird ein gestoppt. Aber hey es ist ja wichtiger Mrd. Nach Peru zuschicken für Radwege, anstatt Deutschlands Wirtschaft aufrecht zu halten.
black_haze_24
19. April 2024 um 12:00 UhrNicht wirklich bekannte titeln.. Gibt viele Entwickler wie zb Hello Games mit No Mans Sky oder Kingdom Come Entwickler die auch mit wenig und kleinem viel erreicht haben…
RaVn
19. April 2024 um 12:07 Uhr@OzeanSunny
Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Staat als Förderer bei dir herhalten muss, für ein Branche die Unterhaltung bzw Kunst herstellt. Wir können uns jetzt gerne darüber streiten für was für einen Mist der Staat Geld raushaut und für was er es stattdessen tun sollte. Die Gamingbranche gehört aber nicht in diese Debatte.
Andere Frage: Wo sind denn bitte die Fördervereine oder wo geht das Geld der Privatinvestoren hin? Ich denke du zeigst mit den Finger in die falsche Richtung und machst es dir da im Lösungsansatz sehr einfach.
Die deutsche Gamingindustrie ist sehr aktiv und sogar relativ gut aufgestellt. Nur eben nicht im Mainstream. Und sie stinken einfach voll ab gegen die Giganten auf internationaler Ebene. Und der Forderung der breiten Masse an Spielern nach überdimensionalen AAA-Produktionen können sie auch nicht gerecht werden. Wohl aber im Sektor Independent.
Nebenbei gesagt – nur weil von irgendwo her Geld kommt, bedeutet dass auch nicht gleich kreativere und mutigere Projekte.
RaVn
19. April 2024 um 12:18 UhrNur um es klarzustellen. Förderung des Staates an Kunstschaffende (Ob nun Film oder Games ist dabei unerheblich) begrüße ich sehr.
Aber Qualität und Güte daran festzumachen, halte ich für Grundsätzlich falsch.
Verwechselt doch bitte nicht Qualität mit Größe.
OzeanSunny
19. April 2024 um 12:19 Uhr@ RaVn
Wenn du das nicht verstehen kannst dann kann ich dir leider auch nicht helfen.
Laut deiner Aussage müsste der Staat alles schließen was mit Kunst zu tun hat.
Museen und Theater auch.
Du hast deine Meinung und gut ist.
Ich sehe es anders.
RaVn
19. April 2024 um 12:23 Uhr@OzeanSunny
Schließen?? Was sagt denn etwas von schließen? Du hast das Thema Förderung in den Raum geworfen. Und da kann der Staat einfach nicht als Lösung für fehlende Konkurrenzfähig auf Internationalen Markt sein.
OzeanSunny
19. April 2024 um 12:29 Uhr@ RaVn
Ach kann er nicht?
Und wie sollen die dann konkurrenzfähig sein ohne Förderungen?
Und wenn der Staat noch mehr kürzt bei Museen, Theater oder dem Zoo dann müssen die schließen.
Förderungen sind wichtig um ein unternehmen beim wachsen zu helfen.
So das war auch mein letzter Satz an dich gerichtet.
Ich akzeptiere deine Meinung aber gehe nicht konform mit der.
Also akzeptiere auch meine.
Und jetzt gehen wir getrennte Wege.
Viel Spaß noch
RaVn
19. April 2024 um 12:29 Uhr…ach und ich denke wir sollten DIESES Thema nicht mit der Kultur-Subventionierung von Theater vermischen.
RaVn
19. April 2024 um 12:32 Uhr@OzeanSunny
Kultur-Subventionen sind hier gar nicht Thema. Du sprichts von Investitionen und Förderung. Das sind zwei paar Schuhe!
Und jetzt komm mir doch nicht mit der Phrase „akzeptiere meine Meinung“ ……
Wenn du nicht mit Meinungsverschiedenheit klarkommst und Diskurs dir ein Fremdwort ist, dann lass es doch am besten ganz!
Magatama
19. April 2024 um 12:37 UhrAußer Everspace kenn ich persönlich nix. Und bei eurem Teaser-Bild ist zu einem Drittel Atlas Fallen abgebildet … das kommt doch gar nicht vor?!
AndromedaAnthem
19. April 2024 um 12:52 Uhr@Magatama
Das gute Atlas Fallen war auch nominiert, zog aber gegen den Giganten Everspace 2 den Kürzeren! 🙂
Wenn Everspace 2 nicht gewonnen hätte, wär ich echt vom Glauben abgefallen…
FPshooter
19. April 2024 um 14:47 Uhr70 Mio Förderung und dann kommt so ein Mist bei raus. Mit der Logik einiger hier müsste man nur die Fördersumme erhöhen – dann gäbe es noch mehr von dem Mist. Vielleicht liegts auch daran, dass wir schlicht nix mehr können. Wenn man halt lieber Philosophie und Politik studiert statt Informatik, gibt´s am End viel Gelaber aber kein Fachwissen. Warum schaffen es heute denn die Polen und sogar Ukrainer? Weil die vom Staat so viel Kohle bekommen? Ja, die 80 Mio hier geben noch viel fürs Zocken aus, noch, wenn Omas klein Häuschen verfrühstückt ist, wird sich auch das ändern, erwirtschaften tun wir nämlich immer weniger. Wir geben auch viel für Kleidung und Technik aus, sollten wir da nicht auch mal fördern, damit das nicht alles aus China kommt? Nicht mal in der Kernbranche, dem KFZ business wird noch was gerissen, die Jobs gehen ins Ausland nach dem E-Auto fail. Der gefördert wurde. Ach ja, gefördert wird auch der regenerative Strom im wind- und sonnenarmen D. Während man die technisch weltbesten Kohle- und Kernkraftwerke abschaltet. Kostet jeden nur ne Kugel Eis sagte mal ein oberschlauer Minister, nun, heute haben wir den teuersten Strom der Welt. Immerhin da sind wir Spitze. Wenn man nicht langsam mal kapiert, wo der Hund begraben ist und in Politik und Gesellschaft weiter auf Kindergartenträume setzt, dann gehts halt weiter so. Bergab. Unsere Spielebranche ist da nur ein Ausdruck von. Aber vielleicht bringts den ein oder anderen Zocker ja mal zum Nachdenken, falls er noch was anders kann als den Controller zu halten und sich über ubisoft zu beschweren. (Die werden übrigens auch gefördert, in Kanada. Steuerermäßigung auf den GEWINN. D.h. NACHDEM sie ein Spiel produzierten, was dann die Leute gekauft haben, weil sie es als gut befinden) think about it.
chris-ti-an
19. April 2024 um 15:06 UhrIch habe aktuell viel Spaß mit Atlas Fallen