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Review

TopSpin 2K25 im Test: Starkes Tennis-Comeback!

Die Tennis-Legende kehrt zurück: Nach über 13 Jahren Pause greift "TopSpin" wieder nach der Krone im Tennis-Genre. Wir erklären, wieso das Comeback glückt und es dennoch nicht für Höchstwertungen reicht!

play3 Review: TopSpin 2K25 im Test: Starkes Tennis-Comeback!

7.5

Im Jahr 2024 feiert Tennis sein Comeback in der Welt der Computer- und Videospiele. Während NACON und Big Ant Studios an der Fertigstellung von „Tiebreak: The official game of the ATP and WTA“ feilen, legen 2K Games und Hangar 13 bereits vor: Am 23. April 2024 erscheint „TopSpin 2K25“ unter anderem für PS4 und PS5.

Es ist eine gewaltige Rückkehr auf die große Bühne, schließlich reicht die Historie der „TopSpin“-Reihe bis ins Jahr 2003 zurück. Damals machte sich die Reihe schon einen Namen durch ihre hervorragende Spielbarkeit und die tolle Technik. Tugenden, die sich auch bei „TopSpin 2K25“ zeigen. Wieso es dennoch Anlass zur Kritik gibt, erfahrt ihr im Test!

Wo sind all die Stars?

Machen wir uns nichts vor: Im Jahr 2024 sind wir in Hinblick auf Lizenzspielen ganz schön verwöhnt. Wir erwarten, dass stets möglichst viele Original-Namen auftauchen und so für maximale Authentizität sorgen.

In “TopSpin 2K25” ist die Auswahl der lizenzierten Spielerinnen und Spieler vergleichsweise klein. Gerade einmal 25 Profis finden sich in der Auswahl. Bei den Legenden freuen wir uns etwa auf Pete Sampras, John McEnroe, Andre Agassi und Steffi Graf. Bei den aktuellen Größen sind Namen wie Roger Federer oder Carlos Alcaraz dabei. Trotzdem: Die Auswahl ist klein. Stars wie Novak Djokovic, Alexander Zverev oder Jannik Sinner fehlen ebenso wie Björn Borg, Boris Becker, Martina Navratilova, Monica Seles, Ivan Lendl und wie sich nicht alle heißen.

Die geringe Auswahl bekannter Gesichter fällt gerade in der Anfangsphase der Karriere auf. Hier spielen wir ständig gegen dieselben langweiligen Editor-Talente. Ehe wir die ersten Stars zu Gesicht bekommen, vergehen einige Stunden. So gut die Profis auch über weite Strecken in Szene gesetzt wurden, so könnte der Wiedererkennungswert angesichts der Möglichkeiten und Tradition des Tennissports weitaus größer sein. In dem von NACOON und Big Ant Studios in Entwicklung befindlichen “Tiebreak: The Official Game of the ATP and WTA” sind beispielsweise über 100 Profis vertreten.

Technisch rangiert “TopSpin 2K25” dennoch auf sehr gutem Niveau – auch wenn es etwa bei der Anzahl individueller Animationen nicht auf Augenhöhe mit „NBA 2K25“ ist. Dennoch laufen die Athleten geschmeidig über den Platz, dreschen die Filzkugeln flott über den Court und überraschen gerade in der Anfangsphase mit ihren Bewegungsabläufen. 

Die Stärke liegt auf dem Platz

Die wahre Stärke von “TopSpin 2K25” liegt ohnehin auf dem Platz. Abhängig vom Untergrund – also etwa Rasen oder Hartplatz – verhalten sich die Bälle deutlich anders und variieren stark in der Art wie sie aufprallen und wie sie Tempo aufnehmen. 

Ihr steuert euren Tennis-Profi aus der Verfolgerperspektive und entscheidet lediglich, ob die Kamera näher oder weiter weg ausgerichtet sein soll. Über die Aktionstasten führt ihr vier grundsätzliche Schläge aus: Top-Spin, Lob, Slice und Volley. Eure Position beim Schlagen entscheidet dabei maßgeblich über die Präzision des Schlags. Die Wucht wiederum justiert ihr durch das Halten der entsprechenden Taste.

Löst ihr diese im perfekten Moment, zündet ihr gar einen Power-Shot. Mit diesem solltet ihr es aber nicht übertreiben: Power-Shots kosten Ausdauer. Ist diese verbraucht, sind Hammer-Schläge nicht mehr möglich und Punktgewinne werden deutlich schwieriger.

Die Athleten reagieren auf Kommandos mit einer leichten, jedoch nachvollziehbaren Verzögerung. Zugleich liefern sie eindeutiges Feedback, ob ihr euren Job am Gamepad richtig gemacht habt. Im Zweifelsfall landet ein Volley auch schon mal weit im Aus. Die Spielbarkeit hinter „TopSpin 2K25“ ist erstklassig – schnell erlernt und dennoch schwierig zu meistern.

Auf diese Weise entbrennen immer wieder lange und dramatische Ballwechsel. In seinen besten Momenten ist “TopSpin 2K25” gleichermaßen dynamisch wie taktisch. Denn schlussendlich genügt ein Fehler, um den Punkt zu verlieren. Die Computer-Gegner beweisen dabei häufig ein gutes Auge und spielen uns immer wieder mit Schlägen gegen die Laufrichtung aus.

Zugleich erweist sich “TopSpin 2K25” im mittleren Schwierigkeitsgrad als zu leicht. Wer die Reihe kennt, sollte daher zeitnah eine der höheren Stufen auswählen. Ansonsten entwickeln sich sehr schnell Musterangriffe und Konter, mit denen sich Matches problemlos gewinnen lassen.

Bei der Karriere wäre mehr drin gewesen!

Herzstück des Spiels ist der Karrieremodus. In diesem tretet ihr allerdings nicht mit einem der Profis an, sondern bastelt euch einen eigenen. Der Editor erweist sich dabei als solide: Wir bestimmen Namen und Nationalität, legen Schlagarm und Haltung fest. Das Aussehen verändern wir über eine ganze Reihe von Schiebereglern und natürlich greifen wir auch auf ein Portfolio an Frisuren und Accessoires zurück. Witzig: Selbst die Häufigkeiten und die Lautstärke des Stöhnens dürft ihr hier einstellen.

Die Karriere selbst allerdings erweist sich als vergleichsweise dröge und wenig inspirierte Angelegenheit. In jedem Monat erwarten euch Training, Showveranstaltungen und Turniere. Die Trainings bestehen etwa aus Mini-Spielen, in denen wir beispielsweise Glasscheiben mit Power-Schlägen zerstören oder Aufschläge in vorgegebene Zielbereiche schlagen müssen. Für Erfolge erhaltet ihr u.a. Erfahrungspunkte, mit denen ihr euren Spieler aufwertet.

Sobald ihr Level 2 erreicht habt, bekommt ihr einen Coach. Von diesem erhaltet ihr weitere Challenges, die euch weitere VC-Boni bescheren. Mit hochrangigen Trainern aktiviert ihr später auch Gameplay-Fertigkeiten, die euren Spieler prägen. Zusätzlich erhaltet ihr Karriereziele, die ihr erfüllen müsst, um so im Rang aufzusteigen. Dadurch schaltet ihr wiederum kniffeligere Turniere frei und arbeitet euch Stück für Stück auf der Rangliste nach oben.

Zu viel dürft ihr eurem Athleten aber nicht zumuten. Wer keine Pausen einlegt, läuft Gefahr, sich zu verletzen und bringt dann womöglich im entscheidenden Moment weniger Leistung.

News zu TopSpin 2K25:



Uns fehlte bei der Karriere vor allem das Drumherum: Die eingestreuten Nachrichten haben nahezu keine Bedeutung, gleiches gilt für die integrierten Podcasts als Untermalung. Es gibt keine Interaktion mit anderen Spielern, keine Rivalitäten, keine Sponsoren, keine Manager. Auch mangelt es an erweiterten Funktionen, die mehr bieten als nur das Sammeln irgendwelcher Stats und Währungen.

Am Ende vom Tag absolvieren wir in “TopSpin 2K25” einfach ein Match oder ein Turnier nach dem anderen. Die Regeln variieren. Aber es wäre schön, wenn man zukünftig auch den Tennis-Zirkus noch stärker in den Mittelpunkt rücken würden.

Die integrierten Online-Optionen wie die World-Tour waren zwar bereits vor Release spielbar – allerdings noch nicht final bewertbar.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Stimmungsvolle Präsentation
  • Gelungenes Tennis-Gameplay
  • Einsteigerfreundlich, aber dennoch fordernd
CONTRA
  • Nur 25 Spielerinnen und Spieler
  • Karriere arg trocken präsentiert
  • Insgesamt geringer Spielumfang

TopSpin 2K25 im Test: Starkes Tennis-Comeback!

“TopSpin 2K25” ist ein sehr gutes Tennisspiel, hat aber auch noch sehr viel Luft nach oben. Man merkt, dass es sich um den ersten Teil nach einer langen Pause handelt und dass die Ressourcen vor allem in das Basis-Gameplay geflossen sind.

Wenn man motzen möchte, dann bieten der dröge Karriere-Modus und die dünne Spielerauswahl ausreichend Raum für Kritik. Auf dem Platz allerdings entfaltet das neue “TopSpin” sofort wieder die Tiefe und den Flow der frühen Teile. Die Matches gestalten sich abwechslungsreich, fordernd und taktisch.

Zugleich ist es dank Trainingsmodus und Mini-Spielen angenehm einsteigerfreundlich. Technisch spielt “Top Spin 2K25” ebenfalls oben mit, auch wenn wir uns eine ähnliche Detailversessenheit wie bei anderen 2K-Spielen wünschen würden.

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XiscoBerlin

XiscoBerlin

22. April 2024 um 17:00 Uhr