Nachdem die Embracer Group über Jahre Studios und zahlreiche Marken aufkaufte, führte ein geplatzter 2-Milliarden-Deal 2023 dazu, dass die Mediengruppe in eine finanzielle Schieflage rutschte. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, leitete die Embracer Group umfangreiche Umstrukturierungen in die Wege.
Im Zuge der Maßnahmen wurden mehr als 1.400 Mitarbeiter entlassen, Projekte eingestellt, bekannte Studios wie Volition („Saints Row“) geschlossen und Niederlassungen wie Saber Interactive oder Gearbox Software in die Unabhängigkeit entlassen oder verkauft. Im finalen Schritt teilten die Verantwortlichen die Embracer Group in drei einzelne Unternehmen auf, die alle an der Börse von Stockholm gelistet werden.
In einem aktuellen Interview stellte sich Embracer-CEO Lars Wingefors kritischen Fragen und räumte ein, dass sein Unternehmen in der Vergangenheit gleich „eine ganze Reihe von Fehlern beging“. Eine Entwicklung, an der er keineswegs unschuldig sei, wie Wingefors eingestand.
Embracer vertraut auf seine neue Struktur
Zur Entwicklung der letzten Monate führte Wingefors aus: „Als Führungskraft und Besitzer muss man manchmal die Schuld auf sich nehmen und demütig sein, wenn man Fehler gemacht hat und etwas hätte anders machen können. Ich bin sicher, dass ich viel Kritik verdient habe, aber ich denke nicht, dass mein Team oder meine Unternehmen all diese Kritik verdienen.“
„Ich könnte einen Großteil dieser Schuld auf mich nehmen. Letztendlich muss ich aber an die Mission glauben, die wir uns vorgenommen haben, und die ist immer noch gültig. Und jetzt ermöglichen wir das durch diese [neue] Struktur“, ergänzte Wingefors.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass er seiner Meinung nach auch weiterhin das Vertrauen der Unternehmen beziehungsweise ihrer CEOs genießt, die der Embracer Group in den letzten Jahren beitraten.
Wingefors spricht von einer harten Zeit
Trotz allem habe die Entwicklung der vergangenen Monate natürlich Spuren hinterlassen, wie Wingefors abschließend einräumte. „Ich habe immer noch das Gefühl, das Vertrauen von vielen, wenn nicht allen, meiner wichtigsten Unternehmer und CEOs zu besitzen, die sich der Gruppe angeschlossen haben“, sagte Wingefors.
„Es war schwierig, aber ich denke, sie alle glaubten an die Mission von Embracer. Sie verstehen auch, dass sich die Welt verändert hat, wir müssen uns anpassen.“
„Es ist schmerzhaft. Wir können nicht alle Spiele machen, die wir vor drei Jahren machen wollten. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir werden weiterhin Spiele machen. Wir haben immer noch eine der größten, wenn nicht die größte, Spiele-Pipeline in der Branche“, so der CEO der Embracer Group abschließend.
„Und wir haben großartige Pläne für die kommenden Jahre oder Jahrzehnte.“
Quelle: Videogames Chronicle
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Kommentare
Horst
24. April 2024 um 10:50 UhrImmerhin erfrischend ehrlich. Na mal sehen, ob er seine Lektion gelernt hat ^^
SithLord
24. April 2024 um 11:06 UhrHa ha, nach dem ganzen Mist der letzen Monate und den unzähligen Entlassungen, sich jetzt hinstellen und einen auf mea culpa machen, ja ne ist klar.
OzeanSunny
24. April 2024 um 11:17 UhrIch glaube für viele die ihren Job verloren haben und dadurch ihre Existenz bedroht ist wird das wohl kein Trost sein.
Da die gierig gewesen sind und auch noch zu dumm waren alles zu managen.
CBandicoot
24. April 2024 um 11:21 UhrDas passiert halt wen man Geld ausgibt welches man nicht besitzt oder einem gehört. Ziemlich viele solcher Abstürze lässts sich auf Spekulation zurückführen.
Solch riesen mist bauen weil man wahrscheinlich Million Verdient hätte und jetzt müsses alle kleinen Ausbaden und sagen Sorry, wow da werden Leute bei 10€ Steuerbetrug härter bestraft.^^
Horst
24. April 2024 um 11:21 UhrJa, also, diejenigen, die es getroffen hat, mein tiefstes Beileid! Das ist leider dadurch nicht wieder gut zu machen.
Zockerfreak
24. April 2024 um 11:42 UhrDas hilft den betroffenen jetzt auch nicht mehr
Yamaterasu
24. April 2024 um 11:42 Uhr„Ich habe immer noch das Gefühl, das Vertrauen von vielen, wenn nicht allen, meiner wichtigsten Unternehmer und CEOs zu besitzen, die sich der Gruppe angeschlossen haben“ – Natürlich. Die sind ja auch wichtiger, als die Mitarbeiter.
Khadgar1
24. April 2024 um 12:06 UhrNa da werden sich die ganzen Betroffenen doch sicherlich freuen sowas zu lesen. Und dann noch dieses Geheuchelte Mitgefühl und die fake Schuldgefühle. Als würde den das auch nur ansatzweise jucken.
B30
24. April 2024 um 12:26 Uhr„… Wir werden weiterhin Spiele machen. …“
Ja, was denn sonst, Pappnasen vielleicht?
Na ja, dann würd‘ ich jetzt vorschlagen, wieder einmal ein paar Studios zu kaufen, wäre wohl wieder an der Zeit. LOL!
dharma
24. April 2024 um 12:35 UhrDer Aufstieg und Fall der Embracer-Group
Shelley
24. April 2024 um 14:00 UhrDas schlimmste ist, die haben Asmodee (Brettspielverlag) erst vor ein paar Jahren akquiriert. Nun haben sie die wieder abgestoßen und 900 Mio Schulden dem Verlag mitgegeben.
StoneyWoney
24. April 2024 um 14:38 UhrCool Cool. Und wird der Verantwortliche für die ganzen Fehler dann wenigstens auch rausgeschmissen? Nö.
xjohndoex86
24. April 2024 um 17:01 UhrNach wirklicher Einsicht klingt das für mich nicht… ^^
Magatama
25. April 2024 um 12:22 UhrIrgendwie lese ich im obigen Text nict wirklich, dass er Fehler einräumt … „Ich könnte einen Großteil dieser Schuld auf mich nehmen. (…) aber …“ Naja.