Microsofts Gaming-Umsatz konnte verglichen mit dem Vorjahr deutlich zulegen. Darauf verweist das Unternehmen hinter der Xbox im neusten Quartalsbericht. Allerdings gibt es für den massiven Boost einen Grund, den sich die Redmonder viele Milliarden US-Dollar kosten ließen.
Tatsächlich täuschen die Rekordzahlen über eine negative Tendenz hinweg, die ohne Übernahme von Activision Blizzard in der Bilanz stehen würde.
Microsofts Gaming-Einnahmen um 51 Prozent gestiegen
Im Verlauf des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2024 konnte Microsoft gegenüber dem Vorjahresquartal einen Zuwachs der Einnahmen aus dem Spielgeschäft um 51 Prozent bzw. 1,8 Milliarden US-Dollar verbuchen. Das führte zu einem Gesamtumsatz von 5,45 Milliarden US-Dollar.
Mit dem Zuwachs legte Microsoft in der Gaming-Sparte ein Rekordquartal hin, profitierte aber in erster Linie von der Übernahme des Publishers Activision Blizzard samt der Mobile-Sparte King.
55 Prozentpunkte des Nettoeffekts seien auf die Akquisition des Unternehmens hinter “Call of Duty” zurückzuführen. Das heißt gleichzeitig, dass der Umsatz mit Gaming-Produkten, die kein Teil von Activision Blizzard und King sind, im Jahresvergleich zurückging.
Auch bei den reinen Einnahmen aus Xbox-Inhalten und -Diensten kam es aufgrund der Übernahme zu einem Boost. Der Umsatz stieg verglichen mit dem Vorjahr um 62 Prozent, wobei 61 Prozent auf die Umsätze von Activision Blizzard King zurückzuführen sind. Ohne diesen Effekt hätten Xbox-Inhalte und -Dienste demnach einen minimalen Anstieg erzielt.
Deutlich wird die Situation anhand der reinen Hardware-Umsätze, die von der Übernahme weniger beeinflusst wurden. Hier könnten die Aussicht auf exklusive Spiele und die Aufnahmen von Activision-Blizzard-Titeln in den Xbox Game Pass einen gewissen Effekt gehabt haben, der Käufer zu einer Xbox-Konsole tendieren ließ. Doch die Zahlen enttäuschen am Ende. Der Hardware-Umsatz sank aufgrund weniger verkaufter Konsolen um 31 Prozent. Absatzzahlen gaben die Redmonder wie gewohnt nicht preis.
Hat sich der Kauf von Activison Blizzard gelohnt?
Ob die Übernahme von Activision Blizzard samt King für Microsoft ein lohnenswertes Geschäft ist, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Denn der Umsatz eines Unternehmens gehört zu einer Reihe von Kennzahlen, spiegelt aber nicht die Wirtschaftlichkeit wider. Relevanter ist der (nicht genannte) Gewinn und auch die Synergien müssen betrachtet werden.
Letztlich stieg nicht nur der Umsatz, auch die Ausgaben innerhalb der Gaming-Sparte kletterten mit der Übernahme deutlich nach oben.
- Die Betriebskosten des Geschäftsbereichs More Personal Computing (zu dem die Spielesparte gehört) stiegen im letzten Quartal um 1,3 Milliarden US-Dollar bzw. 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was ein Resultat der Übernahme ist.
- Die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung stiegen um 669 Millionen US-Dollar, was einem Zuwachs von zehn Prozent entspricht. Activision Blizzard war auch hier der treibende Faktor.
- Zudem sind die Vertriebs- und Marketingkosten durch die Übernahme deutlich gestiegen. Gleiches gilt für die allgemeinen Ausgaben und Verwaltungskosten.
Außerdem lohnt ein separater Blick auf die Geschäfte von Activision Blizzard: Im dritten Quartal erzielte der Publisher einen Umsatz von 1,97 Milliarden US-Dollar. Die Gesamtkosten für Integration, Transaktionen und andere Umsatzkosten betrugen jedoch 980 Millionen US-Dollar.
Zusammen mit den übrigen Betriebsausgaben in Höhe von 1,34 Milliarden US-Dollar verzeichnete Activision Blizzard einen Gesamtverlust von 350 Millionen US-Dollar. Zumindest kurz nach der Übernahme macht sich der Deal weiterhin mit einem Geldverlust bemerkbar.
Zugunsten niedrigerer Kosten kam es Anfang des Jahres zu drastischen Maßnahmen:
Quartals-Boost wird sich wiederholen
Eine vergleichbare Situation mit wachsenden Gaming-Umsätzen im Jahresvergleich wurde bereits im vorherigen Quartal verzeichnet und wird auch in den kommenden beiden Quartalen auftreten.
Entsprechend prognostiziert Microsoft für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen prozentualen Gaming-Zuwachs im niedrigen bis mittleren 40er-Bereich, wofür die Einnahmen mit Inhalten von Activision Blizzard King ausschlaggebend seien.
Auch das Wachstum beim Umsatz mit Xbox-Inhalten und -Diensten wird voraussichtlich in den hohen 50er-Bereich hineingehen, wobei der übernommene Publisher mit einem Nettoeffekt von etwa 60 Punkten als treibende Kraft angesehen wird. Gleichzeitig geht Microsoft von weniger Einnahmen im Xbox-Hardware-Geschäft aus.
Zum Thema:
Weniger Hardware-Umsatz und mehr Software-Umsatz untermauern einmal mehr den Ansatz, den Microsoft zunehmend verfolgt. Mit Activision Blizzard im Portfolio ist das Unternehmen längst einer der größten Multiplattform-Publisher. Und PS5-Veröffentlichungen von Xbox-Spielen wie “Sea of Thieves” oder “Hi-Fi Rush” lassen erahnen, wohin die Reise führt – trotz schwammiger Hardware-Beteuerungen.
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Kommentare
OzeanSunny
26. April 2024 um 21:37 Uhr@ AllesSpieler
Natürlich ist es subjektiv.
Und die Verkaufszahlen der Hardware untermauern die Subjektivität der Gamer.
Anscheinend mögen viele subjektiv die Games von MS nicht sonst würde sie sich nicht so schlecht verkaufen.
Dein Argument ist zwar nett aber die Realität sieht etwas anders aus
Jordan82
27. April 2024 um 05:57 Uhr@Kalibri-96
Die Sony Konsole ist schon effizienter Gebaut von der Hardware als die Xbox , dazu sind noch die Entwickler Tools wohl besser . Direct X könnte auch ein Schwachpunkt bei der Xbox sein , das zieht der Xbox sicher en größten Teils der Mehrleistung unter dem Boden weg .
Puhbaron
27. April 2024 um 13:29 UhrSo sieht also der hier stetig propagierdnde Untergang aus. So so
KoA
27. April 2024 um 16:55 Uhr@ Kalibri-96:
„Du hast es noch immer nicht verstanden. […] Personen wie du die offensichtlich einen Groll gegen dieses Unternehmen haben, wurden sich in einer Welt, wo M$ beste Spiele anbietet, dennoch niemals „abholen“ lassen“
Nur, weil ich auf eine derart unqualifizierte Argumentationsweise deinerseits anfänglich nicht näher einging, heißt das nicht, dass Ich deinen Versuch einer pauschalen und substanzlosen Unterstellung nicht von Beginn an korrekt wahrgenommen und verstanden hätte. 😉
Allerdings frage ich mich, mit was genau du in der eigentlichen Sache argumentativ zu punkten versuchst? Was du hier betreibst, ist pures Scheinargumentieren und undifferenziertes Zwangsverteidigen Microsofts, allein auf Basis einer deinerseits völlig willkürlich an den Haaren herbeigezogenen Unterstellung, ohne hierbei irgendeinen wirklichen Faktenbezug auf deiner Seite zu haben. Belege und eine substantiell nachvollziehbare Gegenargumentation hast du in diesem Fall schlicht nicht aufzubieten. Letztendlich bleibt dir also lediglich allein noch das Mittel der bloßen Unterstellung, als einzige Möglichkeit einer Gegenreaktion zu einem dir nicht genehmen Kommentar. Das Ganze ist im Endeffekt allerdings argumentativ äußerst dürftig und schwach.
Du bezeichnest andere, dir und deiner Haltung nicht genehme Personen als „Fanboys“, jedoch ohne dabei zu bemerken, das du selbst entsprechendes Verhalten an den Tag legst, wenn du MS in der betreffenden Sache vehement zu verteidigen versuchst, ohne diesbezüglich jedoch wirklich sachbezogene und stichhaltige Argumentationspunkte anzuführen. DU verteidigst also Microsoft, abseits jeglicher Fakten!
Ich denke daher nicht, dass du hier nur ansatzweise über die passende Grundlage verfügst, andere Personen völlig undifferenziert als „Fanboys“ abzuqualifizieren, während du selbst MS völlig substanz- und faktenlos zur Seite springst.
KoA
28. April 2024 um 11:41 Uhr@ Kalibri-96:
„Du interpretierst da viel Blödsinn rein.
Meine simple Aussage war, dass M$ die Sony Fanboys nie abholen wird (und vice versa ebenso). Dabei war das nicht mal auf dich bezogen […]“
🙂 An dieser Stelle mal eine offensichtlich notwendige Erinnerungshilfe, gegen sich abzeichnende Vergesslichkeit bezüglich „simpler Aussagen“ und „viel Blödsinn“ deinerseits:
Aus meinem ursprünglichen Kommentar… Zitat:„ Liebes MS-Team… Wenn ihr mich tatsächlich abholen möchtet, […]“
Deine diesbezügliche Antwort – Zitat: „Einen Fanboy wird M$ nie abholen können.“
und Zitat: „Personen wie du […], wurden sich in einer Welt, wo M$ beste Spiele anbietet, dennoch niemals „abholen“ lassen.“
play3.de/2024/04/26/microsoft-gaming-umsatz-schiesst-in-die-hoehe-milliarden-fuer-noch-mehr-milliarden/comment-page-1/#comment-2159392
play3.de/2024/04/26/microsoft-gaming-umsatz-schiesst-in-die-hoehe-milliarden-fuer-noch-mehr-milliarden/comment-page-2/#comment-2159632
„Diesen Blickwinkel brauchst du mir nicht überstülpen“
Interessant. 🙂 Du selbst möchtest Sichtweisen also nicht übergestülpt bekommen, hast dementgegen aber offenkundig kein Problem damit, anderen Personen Sicht- bzw. Verhaltensweisen anzuhängen/überzustülpen, die du jedoch nicht einmal mittels Fakten zu belegen in der Lage bist.
Darum an dieser Stelle an dich hier nochmals die Frage: Mit welchen faktenbasierten und dementsprechend wirklich ernsthaft diskutablen Punkten, meinst du hier, bezüglich des von mir hier ursprünglich veröffentlichten Kommentars, inhaltlich tatsächlich entgegnen zu können?
Bisher hast Du dahingehend ja leider rein gar nichts geliefert.
supreme-ikari7
28. April 2024 um 18:51 UhrAlice hat sich vom Xbox Dynasty Wunderland ins play3 Wunderland verirrt lol