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Dark Matter: Joel Edgerton brilliert in neuer düsterer Sci-Fi-Serie bei Apple TV+ - Serienkritik

Ihr habt Lust auf eine neue packende Science-Fiction-Serie? Dann solltet ihr unbedingt die Romanadaption "Dark Matter" bei Apple TV+ im Auge behalten. Warum, das verraten wir euch in unserer Serienkritik.

play3 Review: Dark Matter: Joel Edgerton brilliert in neuer düsterer Sci-Fi-Serie bei Apple TV+ – Serienkritik

8.0

"Dark Matter" startet am 8. Mai 2024 exklusiv bei Apple TV+.

Nur wenige Wochen nach dem großen Finale von „Constellation“ schickt Apple TV+ mit „Dark Matter“ eine neue Sci-Fi-Serie ins Rennen. Der Streaming-Service hat sich im Laufe der Jahre zur womöglich besten Anlaufadresse für Fans des Genres gemausert, doch kann sich die neue Show in die Riege toller Science-Fiction-Geschichten des VoD-Anbieters einreihen? Wir durften uns alle neun Episoden bereits anschauen und geben euch eine Antwort darauf in unserer Serienkritik.

Vorab noch eine kleine Info: Wir haben uns die Serie im englischen Originalton angesehen. Zur deutschen Synchronisation können wir euch dementsprechend nachfolgend leider nichts verraten.

Was wäre, wenn…?

Im Mittelpunkt von „Dark Matter“ steht Jason Desson, der als Professor Physik unterrichtet und glücklich mit seiner Frau Daniella verheiratet ist, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat. Er scheint zufrieden mit dem Leben zu sein, das sie sich zusammen in Chicago aufgebaut haben und geht sichtlich in der Rolle des Familienvaters und Ehemanns auf. Doch nach einem Barbesuch mit einem langjährigen Freund soll sich Jasons Leben in einen Albtraum verwandeln.

Ein mysteriöser Mann bedroht ihn mit einer Waffe, spritzt ihm eine unbekannte Substanz und verschwindet wieder. Als unser Protagonist wieder zu sich kommt, scheinen viele Dinge anders zu sein als er sie in Erinnerung hatte. Wie sich später herausstellt, ist Jason in einer alternativen Realität gelandet, einer alternativen Version dessen, was sein Leben hätte sein können. Wird er es schaffen, in seine Welt zurückzukommen und sich sein Leben zurückzuholen?

Sollte euch die Handlung bekannt vorkommen, könnte das womöglich daran liegen, dass ihr mal über die Vorlage der Show gestolpert seid. Diese basiert nämlich auf dem von Blake Crouch geschriebenen Roman „Der Zeitenläufer“. Falls ihr den Roman, dessen Handlung um einige etwas unnötige Filler-Elemente gestreckt wird, nicht kennen solltet: Keine Angst, wir verraten euch natürlich nicht, wie die Story ausgeht. Diese gehört nämlich zu den größten Stärken der Serie.

Allerdings brauchte die Geschichte für unser Empfinden einige Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Vollends in ihren Bann gezogen hat uns die Sony Pictures Television-Produktion ehrlich gesagt erst ab Episode 3. Davor verlief die Handlung in manchen Aspekten etwas zu vorhersehbar, doch die tolle Inszenierung, die spannenden Mysterien und der stark aufgelegte Cast konnten uns immer wieder zum Weiterschauen von „Dark Matter“ animieren.



Bereust du deine Entscheidungen?

Über allem schwebt dabei wiederholt die Frage „Bereust du deine Entscheidungen?“ Sicherlich hat jeder von uns bereits selbst Momente erlebt, auf die wir sehr viel später zurückgeblickt und uns gefragt haben „Was hätte sein können, wenn ich mich damals anders entschieden hätte?“ Manchmal sind es diese Momente, die uns besonders lange in Erinnerung bleiben und bei denen wir es womöglich bereuen, letztendlich nicht etwas anderes getan zu haben.

Dadurch erhält das Multiverse-Drama „Dark Matter“ eine besonders emotionale Note und zumindest wir konnten uns im Laufe der Story immer besser in Jasons Gefühlswelt hineinversetzen. Es gibt zwar viele wissenschaftliche Konzepte, die im Laufe der Sci-Fi-Serie aufgegriffen werden, doch was sie auszeichnet, ist ihr Herz. Es geht um die Menschen, ihre Entscheidungen sowie die Dilemmata, die daraus erwachsen können, und das ist richtig packend.

Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die Welt beziehungsweise die Welten, in die uns die Apple TV+-Show entführt, nicht ebenfalls zu fesseln vermögen. Jason bereist verschiedene Realitäten, einige im erbarmungslosen Griff der Naturgewalten, andere bar jeder Hoffnung. Diese tragen ihren Teil dazu bei, dass wir als Zuschauer am Ball geblieben sind. Die Macher der Sci-Fi-Serie spielen hier immer wieder gekonnt mit der Unwissenheit der Zuschauer und schmeißen oft gerade genug Brotkrumen hin, damit wir uns selbst neue Theorien zusammenbauen können, wie die Odyssee unseres Hauptcharakters weitergehen könnt.

Also alles super bei „Dark Matter“? Nun ja, fast. Bis hierhin waren wir zwar voll des Lobes für die aufregende Story, doch ein paar Dinge haben uns am Ende dann doch gestört. Von den Kleinigkeiten, die wir bisher angesprochen haben, abgesehen, hatten wir ab und an den Eindruck, als ob die Serie ihr Potential nicht immer ganz ausspielen könnte. Dieses Multiversum bietet schier unendliche Möglichkeiten, doch einige Ideen werden nur oberflächlich behandelt.

Nichts zu meckern haben wir dafür bei den Schauspielleistungen in der neuen Apple TV+-Show. Die Verantwortlichen haben wir einen hervorragenden Cast zusammengetrommelt, der wunderbar miteinander harmoniert und in gemeinsamen Szenen eine überzeugende Chemie hat. Seine Co-Stars in den Schatten stellt jedoch vor allem einer: Hauptdarsteller Joel Edgerton.



Joel Edgerton in Bestform

Den Hollywood-Star dürften viele vermutlich aus Rollen im Drama „Warrior“, dem Bibelfilm „Exodus: Götter und Könige“ oder auch dem Thriller „Zero Dark Thirty“ kennen. Zudem spielte er eine Nebenrolle in den „Star Wars“-Episoden II und III die Rolle von Owen Lars, den er zuletzt in „Obi-Wan Kenobi“ zuletzt verkörpert hat. So gut und nuanciert wie in „Dark Matter“ hat Edgerton jedoch schon lange nicht mehr gespielt und es macht großen Spaß, ihm zuzusehen.

Da er mit beiden Jasons die zentralen Charaktere der Serie spielt, steht Joel Edgerton natürlich besonders im Fokus und diese Herausforderung meistert er mit Bravour. Es ist ein sehr feines Spiel, das er hier zeigt und das bei uns immer wieder die Frage aufkommen ließ, ob in „unserem“ Jason womöglich eine ähnliche Dunkelheit lauert wie in seinem Gegenstück aus der Paralleldimension. Kurzum: Edgerton brilliert in dieser packenden Sci-Fi-Serie!

Doch auch die übrigen Darsteller und Darstellerinnen wissen, wie bereits kurz erwähnt, zu überzeugen. Jennifer Connelly („Hulk“) spielt Jasons Ehefrau Daniella ebenso mysteriös und facettenreich und Alice Braga („I Am Legend“) ist eine interessante Expartnerin des bösen Jasons. Hinzukommen noch weitere stark aufspielende Mimen mit Jimmi Simpson („Westworld“) oder auch Dayo Okeniyi („Rise“). Wer auf tolles Schauspiel steht, kommt hier auf seine Kosten.

Darüber hinaus können wir auch handwerklich wenig gegen „Dark Matter“ sagen. Ein paar alternative Realitäten visuell nicht unbedingt allzu spannend und auch die Qualität des CGIs schwankt etwas, doch die gute Kameraarbeit und der überaus gelungene Schnitt machen dies wieder mehr als wett. Abgerundet wird der insgesamt positive audiovisuelle Eindruck vom herrlich atmosphärischen Soundtrack, der die Geschehnisse rund um Jason wunderbar untermalt.

„Dark Matter“ startet am 8. Mai 2024 exklusiv bei Apple TV+.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Spannende Multiverse-Story
  • Emotionaler Kern der Sci-Fi-Geschichte
  • Starke Performances, vor allem von Joel Edgerton
  • Tolle Inszenierung
CONTRA
  • Story braucht etwas, um in Fahrt zu kommen
  • Multiverse-Konzept wird nicht vollends ausgereizt
  • CGI-Qualität etwas schwankend

Dark Matter: Joel Edgerton brilliert in neuer düsterer Sci-Fi-Serie bei Apple TV+ – Serienkritik

Apple TV+ zeigt mit „Dark Matter“ einmal mehr, warum es die beste Anlaufstelle für Fans hochklassiger Sci-Fi-Serien ist: Jasons Odyssee durch unterschiedliche Universen ist spanend anzuschauen und detailverliebt erzählt. Hier solltet ihr unbedingt ganz genau hinsehen, wenn ihr nichts verpassen möchtet. Belohnt werdet ihr für eure Aufmerksamkeit mit einer zwischenzeitlich überraschend emotionalen Geschichte, die das Herz definitiv am rechten Platz hat und dank der wir stets mit den Charakteren mitfiebern konnten.

Zugegeben, ein paar Dinge haben uns während dieser rund achtstündigen Reise auch gestört. Hierzu zählt etwa der Umstand, dass die Handlung einige Zeit braucht, um wirklich spannend zu werden, sowie die eine oder andere inhaltliche Länge. Doch auch wenn das Multiverse-Drama sein ganzes Potential nicht immer vollends entfalten kann, kommen Fans des Genres und all jene, die Spaß an vielschichtigen Geschichten haben, hier definitiv auf ihre Kosten. Jasons Odyssee solltet ihr unbedingt eine Chance geben.

Kommentare

OzeanSunny

OzeanSunny

08. Mai 2024 um 06:22 Uhr
Alistair73

Alistair73

08. Mai 2024 um 07:36 Uhr
TemerischerWolf

TemerischerWolf

08. Mai 2024 um 08:52 Uhr
TemerischerWolf

TemerischerWolf

08. Mai 2024 um 08:55 Uhr
Systemsüffisanz

Systemsüffisanz

08. Mai 2024 um 09:02 Uhr