Am gestrigen Dienstag kündigte Microsoft die Schließung von insgesamt vier Studios des 2021 übernommenen Publishers Bethesda Softworks an. Betroffen waren die „Redfall“-Macher von Arkane Austin, Tango Gameworks, das Studio hinter „The Evil Within“ und „Hi-Fi Rush“, sowie Alpha Dog und Roundhouse Games.
Die Studioschließungen stießen nicht nur vielen Spielerinnen und Spielern sauer auf. Dinga Bakaba, der Boss der Arkane Studios, fand ebenfalls deutliche Worte. Kurz nach der Ankündigung der Studioschließungen meldete sich mit Mike Ybarra zudem der ehemalige Präsident von Blizzard Entertainment zu Wort. Dabei versuchte Ybarra, der Microsoft im Zuge der Massenentlassungen Anfang 2024 verlassen hat, Xbox-Boss Phil Spencer in Schutz zu nehmen.
Ein Unterfangen, das erwartungsgemäß nach hinten los ging. Vor allem die Aussage, das „Spencer unter den Entlassungen genauso leide wie die Betroffenen“ sorgte auf X (ehemals Twitter) für reichlich Kritik und Gegenwind seitens der User.
Das sagt Ybarra zu den aktuellen Geschehnissen
„Ich sehe, dass es wegen der heutigen Xbox-Ankündigungen viele Angriffe auf Phil gibt. Ich verstehe das. Aber weil ich ihn als Mensch kenne, weiß ich, dass ihn das genauso hart trifft wie jeden anderen. Ich kann nicht für alle Führungskräfte dort sprechen. Aber ich kenne ihn und weiß, was er wahrscheinlich durchmacht“, so Ybarra. „Ich versuche nicht, die Entscheidungen zu verteidigen.“
„Ich denke, wir alle geraten in Situationen, die hart und unerwartet sind (ich sicherlich auch). Das gehört zum Job. Genauso wie die Verantwortlichkeit für die Ergebnisse. Aber er ist ein guter Mensch und ihm liegen der kreative Prozess und die Entwickler sehr am Herzen. Das ist meine Erfahrung aus 8+ Jahren enger Zusammenarbeit mit ihm und 24+ Jahren, in denen ich ihn kenne“, führte Ybarra aus.
„Ich verstehe zu 100 Prozent die Wut und Verwirrung, und ich fühle zutiefst mit den Teams, die heute und in den letzten Monaten betroffen waren. Ich war nicht mit jeder Entscheidung, die er bei Xbox getroffen hat, einverstanden.“
„Das war ziemlich klar. Aber ich glaube an seine Produktführung und ich weiß, wie schwer solche Entscheidungen sein können“, ergänzte der ehemalige Präsident von Blizzard Entertainment.
Ybarra glaubt an eine vielversprechende Zukunft
Auf lange Sicht könnte die Xbox-Sparte aus den aktuellen Entwicklungen gestärkt hervorgehen, wie Ybarra ausführte: „Xbox könnte eine sehr vielversprechende Zukunft haben. Ich hoffe, sie erkennen das und alle Teams haben zusammen eine unglaubliche Erfahrung.“
„Es ist sicherlich eine schwierige Zeit, die große Klarheit darüber erfordert, was der Plan für die Zukunft ist und wie Spieler überall darauf begeistert reagieren können.“
Um möglichen Befürchtungen den Wind aus den Segeln zu nehmen, versicherten Microsoft und Bethesda Softworks, dass der Publisher trotz der Studioschließungen eine wichtige Säule der Xbox-Sparte bleiben wird. In den nächsten Jahren soll der Fokus zum einen auf bekannten Marken wie „The Elder Scrolls“, „Fallout“ oder „Starfield“ liegen.
Zudem möchte sich Bethesda Softworks mit „neuen Marken und innovativen Konzepten den kreativen Herausforderungen der Zukunft stellen“.
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Kommentare
Nerdykent
08. Mai 2024 um 13:42 Uhr@Magatama
Phil ist noch da weil kein anderer bei Microsoft den Job machen möchte, #nojoke
Es gab zu Xbox One Zeiten nachdem Don Mattrick das Unternehmen verlassen hat Diskussionen die Sparte einzustellen. Niemand bei MS war bereit den Posten von Mattrick zu übernehmen bis Spencer ankam und meinte er könnte die Xbox wieder auf die Spur bringen.
Liquidsnake_1
08. Mai 2024 um 13:47 UhrObergamer Phil…eine der größten Gefahren für die ganze Spielebranche…
Alistair73
08. Mai 2024 um 13:59 UhrIch glaube schon das seine Meinung dazu Gewicht hatte bzw er Offenlegung soll was er für richtig hält, mehr aber auch nicht.
Ich arbeite mein ganzes leben mit vielen Amerikanischen firmen zusammen, unter anderem auch MS. Letzten Endes entscheidet eine Schließung meist eine einzige Person. Zuletzt so bei Ford Saarlouis, das ganze werk wird geschlossen weil eine Person ein Persönliches Problem mit dem Standort hatte und das weis ich aus erster Hand.
ResiEvil90
08. Mai 2024 um 14:24 UhrKann natürlich schon stimmen was er da behauptet. Ich kann mir gut vorstellen das Phil Spencer da eben nicht das Letzte Wort hat sondern MS CEO Nadella! Und die Investoren!
Aber wie auch immer diese Schließungen sind ein Fehler alleine schon wegen der Zukünftigen Vertrauensbasis.
OzeanSunny
08. Mai 2024 um 15:06 UhrIch frage mich manchmal ehrlich warum einige denken er hätte nichts zu sagen.
Er ist der Chef of Xbox.
Natürlich hat er auch was zu sagen.
Das ist kein ehrenamtlicher Job den er ausführt.
Er bekommt ne Menge Geld dafür das er immer wieder die falschen Entscheidungen trifft.
Und dafür wird er auch noch zu gut bezahlt.
OzeanSunny
08. Mai 2024 um 15:07 UhrNachtrag:
Diese Entscheidungen hat er voll und ganz mit zu tragen.
Strohhut Yago
08. Mai 2024 um 15:08 Uhr@OzeanSunny
„Er bekommt ne Menge Geld dafür das er immer wieder die falschen Entscheidungen trifft.
Und dafür wird er auch noch zu gut bezahlt.“
Klingt nach einem tollen Beruf 😀
OzeanSunny
08. Mai 2024 um 15:14 Uhr@ Strohhut Yago
Bei
Microsoft zukunftssicher 😉
Alistair73
08. Mai 2024 um 15:38 Uhr@OzeanSunny
Dann schau dir doch mal die Strukturen Amerikanischer Firmen an. Kann da nur viel immer von Ford aus dem Nähkästchen reden, aber die sind alle gleich. Der Ford Europa Chef verdient jedes Jahr Millionen und Ford Europa ist auch autark eigentlich. Dennoch hat der man überhaupt nix zu melden, Stuart Rowley und Martin Sander (Ford Deutschland), die haben 0 Mitsprache recht, okay dir dürfen ihr Hinterteil hinhalten, wenn es mal schlecht läuft.
bastardo
08. Mai 2024 um 15:51 UhrNur um ein klares Statement zu machen.
Es sollte sch..ss egal sein wie sich ein ceo der sicher im Sattel sitzt fühlt wenn gerade hunderte Leute ihren job verloren haben nachdem Microsoft mehr eingenozhaben als sie erwartet haben.
Und wir reden hier auch nicht von gurken studios.
MS ist Abschaum und ybarrra ganz oben wenn er versucht und phils Gefühle als Priorität zu verkaufen.
The White Rabbit
08. Mai 2024 um 16:20 UhrSeid solidarisch, zeigt ihnen dass es so nicht geht.
Kündigt euren Game Pass noch heute
Cyblade
08. Mai 2024 um 21:10 UhrHmmm…,
was kann man dazu sagen?
Ich habe eine Frage, ist den Diskuttierenden hier bekannt, daß aus einer solchen Kündigung auch neue Dinge entstehen können? Ganz klar ist es nicht schön, seinen Job zu verlieren. Doch hat man das auch mal mitgemacht, so können auch wieder neue Dinge entstehen. Es gibt in der Computerspielevergangenheit viele Managemententscheidungen, die man nicht verstehen muss. So wurden damals beim Jahrtausendwechsel, als Sierra Online in HAVAS integriert wurde 4 Studios auch komplett geschlossen. Das hatte zur Folge, daß ein zu 70% fertig entwickeltes Game namens „Babylon 5 Into the Fire“ nicht mehr fertig entwickelt wurde. Die Entwickler wollten gerade mit dem Mission Design anfangen, dann kam das aus. Es ist schon seit über 20 Jahren so. Immer das selbe. Man kann sich darüber aufregen, andererseits schreit die Wirtschaft: „Ich will Gewinn! Wenn sich was nicht lohnt, dann kommt das weg!“
Der Kapitalismus, der führt zu diesen Dingen. Den brauchen wir aber auch, ansonsten würde unser System nicht funktionieren. Den Gamepass kündigen? Ihr glaubt ja wohl nicht, daß das die Lösung wäre. das würde nur zu einer Verschiebung des Problems führen, welche wir in 5 Jahren beobachten könnten.
ericerule
08. Mai 2024 um 22:08 UhrBitte eine GoFundMe fürs Phil’s Tränen einrichten.
Nebenbei da Alice immer aber mit Sony ankommt. Komisch Sony hat Jim Ryan vor sie Tür gesetzt und der hat immerhin in seiner kurzen Zeit, mehr geliefert als Spencer in 10 Jahren.
OzeanSunny
09. Mai 2024 um 00:22 Uhr@ ericerule
Komisch Sony hat Jim Ryan vor sie Tür gesetzt und der hat immerhin in seiner kurzen Zeit, mehr geliefert als Spencer in 10 Jahren.
Da gebe ich dir vollkommen recht.
Was ein Jim Ryan geschafft hat wird ein Phil Spencer nie erreichen trotz dem Geld von Microsoft.
Ob man ihn mag oder nicht er hat eine sehr erfolgreiche Zeit bei der PlayStation gehabt.
Das kann ihm keiner absprechen.
ericerule
09. Mai 2024 um 03:08 Uhr@Kalibri-96 sorry sehe ich nicht so.
Die ps5 ist qualitativ wesentlich besser als was die ps4 pro war. Psvr2 genauso. Dort fehlen die Spiele, das war aber auch bei der vr1 nicht besser.
Dazu haben sich Spiele wie Gran Turismo verbessert. Andere sind stabil geblieben wie God of war und Horizon Forbidden West.
Helldivers als Gaas war ein Erfolg. Man kann noch vieles positives auflisten. Dazu PC Markt erschließung, Abwärtskompatibel zur ps4 usw….
Aber er hat auch Fehler gemacht und Studios wurden geschlossen und Gaas Fehler. Er hat immerhin abgedankt/gefeuert.
Der gute Phil …. ermöglicht arbeitslosen Kindern/Jugendlichen einen günstigen Gamepass. Das ist in etwa alles.
The White Rabbit
09. Mai 2024 um 08:45 Uhr@Kalibrii-96
“@The White Rabbit
Damit noch mehr Studios geschlossen werden weil dann zusätzlich die Einnahmen aus dem Game Pass fehlen?”
Sorry das sehe ich nicht so. Aber ja wenn es ums Geld geht dann höhrts bei euch auf was? Schick billig
The White Rabbit
09. Mai 2024 um 08:47 Uhr@Kalibri-96
“Sind PS+ User auch arbeitslos und bist du PS+ User?”
Ps+ hat nichts mit dem Gamemarkt zerstörenden Billigpass zu tun.
Animefreak7
09. Mai 2024 um 09:54 UhrIch muss sagen Bethesda spiele fand ich immer nur solide. Meisterwerke waren deren spiele auch nicht, meiner Meinung nach zumindest und ich bin seit morrowwind mit deren spiele beschäftigt
mevi90
09. Mai 2024 um 13:15 UhrImmer dieser Boykott, von wegen gündigt euer Tarif (Game Pass). Dafür melden sich auf der anderen Seite der Weltkugel doppelt so viele wieder an. Wieso soll ich mich, Aufgrund so einer Nachricht, jetzt selbst auf den Luxus, der mir bisher Spaß gemacht hat, einschränken. Kommt mal runter von euren hohen Ross runter.
Wie manche vor mir bereits geschrieben haben, ja es ist schlimm, aber es entsehen auch immer wieder neue Studios. Wie oft liest man, dass ein Entwickler, der damals beim großen Studio XY als XY tätig war und jetzt sein eigenes Studio gegründet hat und baut ein Hammer AA-Game (nein kein AAA). Manchmal sogar ein komplett neues IP im Bereich AAA.
The White Rabbit
09. Mai 2024 um 17:47 Uhr@mevi90 klar aber die IPs bleiben gestohlen. Es ist das mindeste was die Community für die Entwickler tun kann, welche erpresst werden.
Neue Verträge – weniger Lohn. Die nächsten überlegen sich ob sie ablehnen.
Übel
GeaR
09. Mai 2024 um 23:25 UhrEs gehört zum Job…. Junge, Junge, Junge… Ihr seid doch am ganzen Schuld. Ihr habt gehofft, dass man durchs wegnehmen von Multiplattform Entwickler mehr Kunden generiert aber genau das ist nicht passiert und jetzt leiden sogar die Mitarbeiter. Das alles wäre nicht passiert, wenn man sich so teure Unternehmen nicht gekauft hätte. Sie hätten unabhängig bleiben müssen. Das wäre vor allem für die Konsumenten am besten und wie man aktuell sieht, auch für die kleinen Mitarbeiter.