Der Xbox Game Pass sollte einst zum Netflix der Spiele werden. So verfolgte Microsoft das Ziel, im Jahr 2030 auf mehr als 100 Millionen Abonnenten zu kommen. Diese Zahl war Dokumenten zu entnehmen, die im Rahmen des FTC-Verfahrens anlässlich der Übernahme von Activision Blizzard geleakt wurden.
Nach wie vor hält Microsoft am Xbox Game Pass fest. 34 Millionen Abonnenten wurden zuletzt verzeichnet. Allerdings machen neuste Analysen und Auswertungen deutlich, dass der Umsatz mit Subscription-Diensten stagniert und die tatsächliche Nutzung des Xbox Game Pass vergleichsweise überschaubar ist.
Gleichermaßen wird die neue Ausrichtung der Gaming-Sparte deutlicher. Microsoft verkauft First-Party-Spiele mittlerweile auf Konkurrenzkonsolen. Und erste Studios, mit denen der Xbox Game Pass gefüttert wurde, existieren nicht mehr. Doch was bedeutet das für die Zukunft des Abodienstes und für Schwergewichte wie “Call of Duty”?
Call of Duty im Game Pass? Microsoft debattiert noch
Viele Xbox-Spieler feierten im vergangenen Jahr die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Immerhin hatten sie die Hoffnung, zum Pauschalpreis künftig weitere Spiele – für die der übernommene Publisher jedes Jahr den Vollpreis bezahlen ließ – zu erhalten. “Diablo 4” verweilt mittlerweile im Abo.
Doch wie sieht es mit Neuveröffentlichungen aus? Wird etwa das nächste “Call of Duty” direkt im Abo landen? Ein ausführlicher The-Verge-Artikel von Tom Warren legt nahe, dass dieses Szenario längst nicht in Stein gemeißelt ist. Laut seiner Aussage wird im Unternehmen heftig darüber debattiert, ob die populäre Shooter-Reihe ein Teil des Abos werden sollte.
Für das Zögern gibt es einen plausiblen Grund: “Call of Duty” ist das Zugpferd von Activision und die meisten Studios sind an der Entwicklung beteiligt. Die hohen Kosten rechnen sich am Ende, da “Call of Duty” in jedem Jahr zu den meistverkauften Spielen gehört. Eine Milliarde US-Dollar Umsatz erzielt man oft schon nach wenigen Tagen.
Sollte Microsoft tatsächlich damit beginnen, alle First-Party-Spiele des übernommenen Publishers sofort in den Game-Pass aufzunehmen, wäre es ein erheblicher Verlust. Dem gegenüber stehen Entlassungen und Studioschließungen, mit denen Microsoft für eine Kostenreduzierung sorgen möchte.
“Soweit ich weiß, wird diese Debatte intern schon seit geraumer Zeit geführt, wobei einige befürchten, dass die Einnahmen, die Call of Duty normalerweise für Activision Blizzard generiert, durch den Game Pass untergraben werden könnten“, so Tom Warren, der als gut informiert gilt.
Ebenfalls wurde dem Journalisten gesagt, dass intern darüber nachgedacht wird, den Preis für den Game Pass Ultimate zu erhöhen.
Microsoft könnte sich auch für die Aufnahme von Call of Duty entscheiden
Warren ergänzt, dass es sich derzeit nur um interne Überlegungen handelt. Tatsächlich könnte eine endgültige Entscheidung dahingehend ausfallen, dass künftige “Call of Duty”-Spiele “in den meisten Versionen von Game Pass” erscheinen.
“Die interne Debatte spiegelt die Tatsache wider, dass sich Microsofts Xbox-Strategie von der ausschließlichen Bereitstellung seiner Spiele im Game Pass hin zu Überlegungen, mehr Xbox-Spiele auf mehrere Plattformen zu bringen, verschoben hat“, so der Journalist weiter.
Passend dazu:
Am Ende bleibt abzuwarten, wie Microsoft das Versprechen, alle Neuveröffentlichungen der First-Party-Studios in den Xbox Game Pass zu bringen, und die Kostenstruktur unter einen Hut bringen wird. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass es mit der Aufnahme von “Call of Duty” zu einem sprunghaften Anstieg der Abo-Einnahmen kommen wird.
Das heißt, ein Teil der bisherigen “Call of Duty”-Einnahmen würde wegfallen. Das große Geld wird mit der Reihe aber ohnehin auf anderen Plattformen verdient.
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Kommentare
Gaia81
09. Mai 2024 um 10:58 Uhr100 Millionen wäre nur erreichbar wenn cod nur xbox exklusiv und nur gamepass zu bekommen wäre ansonsten erreicht der gamepass niemals soviel nutzer
PlaySeven
09. Mai 2024 um 11:07 UhrEs gibt Menschen die wollen keinen Abo oder haben mittlerweile genug davon dank Netflix etc pp.
Schön das es ein Abomodell gibt, dieser sollte sich aber im Rahmen bewegen wie bei Sony. Erst nur für den Verkauf ( CD / Digital ) und nach Monaten oder 1 Jahr im Pass. Alles andere rentiert sich doch nicht wirklich
OzeanSunny
09. Mai 2024 um 11:12 UhrCall of Duty direkt in den Gamepass wäre definitiv ein finanzieller Verlust.
Ich glaube auch nicht das es so kommen wird.
Es sei denn der Gamepass muss teurer werden oder es gesellt sich noch ein Abo Modell dazu.
Ich absolut neugierig was passieren wird.
Da Microsoft jetzt schon zusehen muss wie man viel Geld generieren kann bleibt ihnen eigentlich nur die eine Möglichkeit übrig.
Call of Duty nicht in den Gamepass aufnehmen und es so weiterlaufen zu lassen.
Zawa_Furuka
09. Mai 2024 um 11:16 Uhr@Gaia81
Denkbar wäre aber auch, dass teilweise Spieler anderer Plattformen sich dann einfach von CoD abwenden und die gesamte Marke kleiner wird.
Muss sich MS halt gut überlegen. Wie gut MS überlegen kann, haben die ja die letzten Tage gut bewiesen 😉
DANIEL1
09. Mai 2024 um 11:18 UhrAuch mit CoD exklusiv wird das nix… Nicht jeder Gamer der sich für die Box interessiert ist gleichzeitig CoD Fan..
PlaySeven
09. Mai 2024 um 11:36 UhrMom muss ich als COD liebhaber sagen, dass das intresse an COD weniger wird, daher bringt es nicht das direkt in den Gamepass zu stecken.
MS sollte den SONY weg gehen ( zwar mehr Titel einkaufen, das macht SONY mit Extra zu wenig)
Zudem glaube ich das die nächste Generation von der Xbox die letzte sein wird!
Doppeldenker86
09. Mai 2024 um 12:14 UhrIch muss schon sagen. Call of Duty und Microsoft bzw. X-Box passen einfach zusammen. Das verhält sich ähnlich wie Fliegen zu $ch€!§§€.
RegM1
09. Mai 2024 um 13:06 UhrWieviele Spieler bindet der traditionelle Multiplayer-Modus denn langfristig? Ich dachte es hat sich eher Richtung Warzone verschoben?
Ein Release im Gamepass dürfte finanziell eine absolut dumme Entscheidung sein, wenn ich Interesse an CoD hätte, würde ich wohl statt Vollpreis zu zahlen für 1-3 Monate Gamepass kaufen, den neuen SP und MP zocken und danach kündigen und wieder das ohnehin kostenlose Warzone spielen.
Microsoft sollte ja alle Zahlen zur player retention haben… bin gespannt.
RoyceRoyal
09. Mai 2024 um 13:19 UhrIch vermute CoD war eine Nummer zu Groß für den Gamingbereich von Microsoft. Damit hat man sich verhoben und muss jetzt gucken wie man da raus kommt.
Ich denke keine Firma kann auf 1 Milliarde Dollar verzichten. Kommt das Ding aber tatsächlich nicht in den Pass, dann denkt sich doch auch der letzte Boxler: Naja, dann spiele ich es halt auch auf der Playstation wenn ich schon 80€ ausgeben muss.
Und irgendwie leitet es dann auch das Ende des Passes ein, die Blase platzt.
FURZTROCKEN
09. Mai 2024 um 13:55 UhrDa haben sich die Xbox-Jünger vielleicht zu früh die Hände gerieben und wer weiss was sonst noch.
Dustraiz
09. Mai 2024 um 14:17 UhrMicrosoft ist einfach ein Widerling, selbst für Gute Arbeit gibt es keine Wertschätzung, kann man selber vermutlich auch garnicht beurteilen, würde einiges erklären.
AllroundGamer79
09. Mai 2024 um 14:37 UhrStory kann man eventuell in den GP packen,MP weiterhin kostenpflichtig sonst wird sich das nie rechnen.
code4nvictus
09. Mai 2024 um 14:39 UhrKein plan was MS da treibt was gibt es da noch zu überlegen ? vorallem die ganzen älteren CoD Titel gab es nicht die Meldung das die Server gefixt wurden ? Ja dann schmeißt doch die älteren Titel in den Gamepass gibt genug
Spieler die deswegen schon ein Abo holen würden. Oder was ist mit WoW das hat 8-9 Millionen Abonnenten die 12€ monatlich zahlen wieso bindet man das nicht zusammen mit dem PC Gamepass. Wofür hat man den eigtl den ABK Deal überhaupt abgeschlossen frag ich mich da 😀 also MS hat schon ein händchen dafür sich selbst zu vernichten.
The Man
09. Mai 2024 um 15:24 UhrMacht CoD eh nicht den meisten Gewinn mittlerweile mit MTA`s und Season Pässen usw. ? Ähnlich wie EA mit FIFA ? Von daher wäre es doch nur ein logischer schritt, das Grundspiel CoD in den Pass zu packen. Sollte man sich dagegen entscheiden, kann man das GP Modell doch langsam als gescheitert betrachten, wen sich selbst MS davon abwenden sollte.
Ryuga
09. Mai 2024 um 23:10 UhrSinnvoll wären nur „ältere“ Titel als Lockmittel in den Gamepass zu bringen. Day one Titel bei CoD sind aufgrund Gamepass auf PC nicht wirtschaftlich.
Horkruks
10. Mai 2024 um 00:03 UhrEigentlich muss es in den Pass kommen.
Sonst ergibt das gar keinen Sinn.
Systemsüffisanz
10. Mai 2024 um 11:29 UhrSollen sie COD Day One in den Gamepass bringen und die monatliche Gebühr für den GP auf 50 € erhöhen. Dann kann Microsoft den ganzen Schmarn bald einstampfen und nur noch als Publisher fungieren. Hätten alle was von. Der GP ist einfach gescheitert.