In den vergangenen Tagen sprach Andrew Wilson, der CEO von Electronic Arts, über die zukünftige Strategie des US-Publishers. Wie Wilson bestätigte, ist EA nicht nur weiterhin an dynamischer Werbung in Videospielen interessiert.
Darüber hinaus sprach Wilson von einem „echten Hunger“ auf das Thema künstliche Intelligenz. Laut dem CEO von Electronic Arts werden die internen Prozesse von den KI-Technologien profitieren. Mittels der Unterstützung der künstlichen Intelligenz sollen die Entwickler beispielsweise die Möglichkeit erhalten, bessere Spiele mit noch größeren Welten abzuliefern.
Laut David Gaider, dem leitenden Autoren hinter den ersten beiden „Dragon Age“-Abenteuern, sind die Aussagen von Wilson allerdings nur eine Seite der Medaille. Im Endeffekt gehe es den Verantwortlichen von EA nämlich nicht um die kreativen Prozesse an sich. Stattdessen sehe die Führungsetage in den KI-Techniken in erster Linie die Möglichkeit, die Entwicklungskosten zu senken und Personal einzusparen.
Dragon Age-Autor mit deutlichen Aussagen
„Falls es unklar ist: Der hier erwähnte Hunger bezieht sich auf die Anziehungskraft einer Tabelle, in der die Arbeitskosten plötzlich als winziger Balken im Vergleich zu den anderen Balken erscheinen und eine Gruppe von Führungskräften am Tisch sitzt und immer wieder ‚ROI‘ und ‚gut, ja, gut‘ wiederholt“, führte Gaider zu den KI-Plänen von Electronic Arts aus.
„Sie wollen Ihnen glauben machen, dass die Entwickler unter ihnen total begeistert sind, generative KI in ihre Prozesse zu integrieren. Aber ich versichere Ihnen, was sie als Begeisterung deuteten, war in Wirklichkeit ein verhüllter Schrei der Verzweiflung. Nicht unähnlich dem Moment, als das Team über ihr neues wirklich cooles Live-Service-Mandat informiert wurde“, ergänzte Gaider.
Die Pläne, die die Verantwortlichen von Electronic Arts mit den KI-Techniken verfolgen, kommentierte Gaider abschließend wie folgt: „Was wäre, wenn wir einen Knopf drücken und einfach… Geld drucken könnten?!“
EA möchte die interaktive Unterhaltung verbessern
Wilson betonte in einer aktuellen Frage-und-Antwort-Runde, dass sein Unternehmen keineswegs das Ziel verfolgt, Arbeitsprozesse oder Mitarbeiter durch KI-Techniken zu ersetzen. Stattdessen sehe der Publisher in der KI eine Möglichkeit, den Bereich der interaktiven Unterhaltung zu verbessern, zu ergänzen und auszubauen.
Dabei zog der CEO von Electronic Arts einen Vergleich mit der Videoplattform Youtube, die die Welt der Serien und Filme erweitert habe, ohne diese zu ersetzen. Geht es um die Integration von generativer KI, dann verfolgt der Publisher laut eigenen Angaben ambitionierte Ziele.
Demnach könnten in den nächsten Jahren mehr als die Hälfte aller Entwicklungsprozesse mittels der generativen KI optimiert werden.
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Kommentare
SithLord
13. Mai 2024 um 12:28 UhrKein Interesse mehr daran gute Spiele für die Kundschaft zu machen, nur noch Profit. So bitter was aus der Gaming Branche geworden ist. Absolut keinen Anspruch mehr, nur noch Dollar Zeichen in den Augen. Eigentlich wünscht man sich der Branche ja schon fast den Untergang.
Silbermetallic
13. Mai 2024 um 12:34 UhrEs geht wie immer nur ums Geld. Ich glaube das wir in Zukunft nicht mehr so viele AAA Titel / Singleplayer sehen werden. Ich hoffe Sony bleibt auf Kurs mit Titeln wie Horizon, Uncharted und Co…
Nathan_90
13. Mai 2024 um 12:42 UhrNicht der Branche sondern nur einzelnen Entwicklern. Und das kann man selbst beeinflussen indem man von EA nichts mehr kauft. So einfach kann das sein…
sonderschuhle
13. Mai 2024 um 12:44 UhrSolange Larian oder Owlcat gibt, ist für mich nicht so tragisch.
longlegend
13. Mai 2024 um 12:44 Uhrnatürlich geht es ihnen nur um Profit, das ist jetzt wirklich keine neue Erkenntnis
Horst
13. Mai 2024 um 12:49 UhrSchön, das von Insidern zu hören. Aber dürfte doch eh jedem klar sein, dass es nur um den Profit geht! Deswegen bin ich dieser ganzen K.I.-Sache eher negativ gegenüber gestimmt. Hat sicher auch seine Vorteile, aber wie so oft rücken die in den Hintergrund! Sehr sehr schade 🙁
Blackmill_x3
13. Mai 2024 um 12:54 UhrEs geht jedem nur um Profit und das ist nichts neues.
Auch Sony und all die anderen, auch wenn da manchmal gute Spiele bei rumkommen. Der Hauptgrund ist immer Profit.
Arraklon
13. Mai 2024 um 13:03 UhrMich kotzt dieser ganze westliche Kapitalismus nur noch an… das nimmt ja immer groteskere Ausmaße an!
Klar muss eine Firma Profit erwirtschaften, aber dennoch sollten sie sich auch ihrer sozialen Verantwortung zumindest ein wenig bewusst sein, das sehe ich bei EA rein gar nicht!
Für mich ist EA aber ohnehin schon seit langem gestorben, ebenso wie Microsoft!
Würden das deutlich mehr so sehen, hätte die Branche auch wieder die Chance, zu genesen!
OzeanSunny
13. Mai 2024 um 13:04 UhrWenn EA meint sie können die Leute ausnehmen dann werden die sich aber in Zukunft wundern.
Irgendwann bekommen sie die Quittung dafür.
Das jedes unternehmen nur auf Profit aus ist sollte jedem bewusst sein aber es ist immer noch die Frage auf welche Art und Weise.
fresh21
13. Mai 2024 um 13:07 UhrDas Problem ist nicht die Branche, das Problem sind die Schlipsträger die in den oberen Etagen sitzen und mit Gaming überhaupt nichts mehr am Hut haben. Denen sind ROI’s, Break-even-Points und Rendite wichtig, was Gamer wollen oder gute Spiele sind denen scheissegal (siehe vor allem bei Ubisoft oder EA). Alleine für die Aussage von Philippe Tremblay das sich Gamer dran gewöhnen sollen Spiele nicht mehr zu besitzen sollte man diesen Menschen aus der gesamten Gamingindustrie entfernen.
dharma
13. Mai 2024 um 13:10 Uhr《《 Lord Catler Beckett von der East India Trading Company gefällt das 》》
Pitbull Monster
13. Mai 2024 um 14:58 UhrWenn man in Zukunft ganz einfach per KI Spiele erstellen kann, dann braucht man auch kein EA mehr. Dann kann jeder sein eigenes Spiel erstellen.
RegM1
13. Mai 2024 um 15:42 Uhr@Bluna
Bevor Videos (Stichwort: Machinima) monetarisiert werden konnten und bevor es eine riesige Esports-Szene gab, haben die Leute diese Dinge aus Spaß an der Freude gemacht, nannte sich damals auch „Hobby“.
Verdient haben damals eigentlich nur die Seiten, die diese Video gehosted haben und trotzdem waren unglaublich gute Kreationen dabei.
Und auch im Indie-Sektor arbeiten noch heute viele kreative Köpfe, klar möchten sie auch gerne für ihre Arbeit entlohnt werden, trotzdem sind längst nicht alle auf Reichtum aus.
Bei Firmen wie EA zählen tatsächlich nur noch die Aktionäre, dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn man langfristig die Gamer verliert… wobei die Sportspiele-Lootboxen-Zombies sind recht gut erzogen und die neue Generation wächst mit werbeverseuchten Smartphonespielen auf, insofern wird der Verlust der „Core-Gamer“ für EA wohl kein größeres Problem.
Samael
13. Mai 2024 um 15:59 UhrIch bin „entsetzt“
naughtydog
13. Mai 2024 um 16:00 Uhr@Bluna
Das Streben nach Gewinn ist nicht das eigentliche Problem, sondern das Streben nach maximalem Gewinn. Diesem wird das Gamedesign so hart untergeordnet, dass oft nur noch ein seelenloser Einheitsbrei rauskommt, der am besten jedem irgenwie schmeckt.
Das Marketing muss einfach wieder rausgehalten werden aus der eigentlichen Entwicklung.
Index
14. Mai 2024 um 07:39 UhrJa EA eben. Das war immer schon so bei denen.
Die wurden nicht umsonst jedes Jahr zur weltweit schlechtesten Firma gewählt. Eben genau wegen solcher Sachen.