Sony Interactive Entertainment gab im vergangenen Februar bekannt, dass im mittlerweile begonnenen Geschäftsjahr keine großen Spiele der Top-Franchises erscheinen werden. Auf neue First-Party-Titel müssen Besitzer der PS5 aber keinesfalls verzichten.
Als bevorstehendes Beispiel kann “Concord” genannt werden. Der Titel entsteht bei Firewalk. Es ist ein Studio, das Sony im Jahr 2023 übernommen hatte. Beim Multiplayer-Shooter, der für dieses Jahr geplant ist, wird es mittelfristig nicht bleiben. Laut Sonys Hiroki Totoki werde First-Party-Software künftig einen höheren Stellenwert einnehmen.
Verkäufe von First-Party-Software sollen steigen
In einer heute veranstalteten Präsentation bekräftigte Totoki das Engagement von Sony, im Rahmen eines Dreijahresplans den Output der PlayStation-Studios zu erhöhen. Das schließe eine „Verbesserung der Erstanbieter-Software und der PC-Bereitstellung“ ein, während den Kunden „reichere Spielerlebnisse“ geboten werden.
„Wir wollen die Verkäufe von First-Party-Software, die wir in den letzten Jahren aktiv gestärkt haben, steigern und damit in diesem Segment bezüglich der Gewinne ein neues Rekordhoch erreichen“, so der Wortlaut.
Im weiteren Verlauf fügte Totoki hinzu, dass PlayStation einen „zweigleisigen Ansatz verfolgen wird“, indem man in den PC-Bereich expandieren und „First-Party-Software-Titel aus unseren hauseigenen Studios, in die wir investiert haben, verbessern“ möchte. Spieler können sich letztlich auf ein umfangreiches First-Party-Angebot einstellen.
Vor allem die Unterstützung des PCs ist eine Strategie, die sich zunehmend auszahlt. Erst heute gab Sony eine Verkaufszahl zu “Helldivers 2” preis, die ohne parallele Veröffentlichung auf PS5 und PC nicht möglich gewesen wäre.
Auf die Spielzeit kommt es an
Während Sony für einen höheren Spiele-Output sorgen möchte, betrachtet das Unternehmen den Verkauf von Videospielen pro Konsole nicht mehr als alleiniges oder oberstes Erfolgsmerkmal. Auch die Spielzeit müsse berücksichtigt werden.
„Das Geschäftsmodell bis einschließlich der PlayStation 3 war darauf ausgerichtet, die Anzahl der verkauften Softwareeinheiten im Verhältnis zur neu verkauften Hardware für jede Konsolengeneration zu erhöhen“, so Totoki weiter.
Nach einer Übergangsphase während der PS4-Generation sei das „PS5-Modell zu etwas übergegangen, bei dem die Spielzeit auf der Plattform aufgrund der Ausweitung der User-Community über die Konsolengenerationen hinaus gestiegen ist.“
Zudem machen Statistiken deutlich, dass ein überwältigender Teil der Videospieler ihre Zeit mit Service-Titeln verbringt. Sie werden einmal gekauft oder kostenlos geladen und erhalten mitunter eine jahrelange Unterstützung.
Totoki fügte hinzu, dass die PS5 aufgrund der hohen PS4-Installationsbasis und der Möglichkeit, die Bibliotheken über die Konsolengenerationen hinweg mitnehmen, ein „stabileres“ Gewinnwachstum erzielt habe. Das jüngste Geschäftsjahr konnte Sony Interactive Entertainment mit steigenden Umsätzen und Gewinnen abschließen.
Im Jahresvergleich stiegen auch die PS5-Verkäufe, blieben am Ende aber unter den einst gestellten Prognosen, die bereits im Februar korrigiert wurden. Bei einem Quartalsvergleich machen sich sinkende PS5-Verkäufe bemerkbar. In den drei Monaten bis zum März 2024 waren es 4,5 Millionen Verkäufe, ein Jahr zuvor aber 1,8 Millionen Exemplare mehr.
Auch Microsoft musste Federn lassen und meldete kürzlich sinkende Hardware-Umsätze. Während die Redmonder keine Verkaufszahlen zu Xbox Series X/S nennen, legten die Hardware-Charts der vergangenen Monate nahe, dass es hier zu erheblich höheren Rückgängen als bei Sony kam.
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Kommentare
Red Realm Rabbit
14. Mai 2024 um 20:52 UhrAlso noch mehr vom gleichen Kram?
Bei Nintendo findet man von fast allem irgendetwas in derem 1st Party Line-Up, selbst wenn das Genre „Nintendofiziert“ wurde (Bsp: Splatoon als Shooter)
Bei Sony hingegen konzentriert sich alles auf Actionspiele und seltener mal ’nen Shooter oder Rennspiel.
Was ich mir wünschen würde, wären Abenteuerspiele, richtige RPGs und Plattformer.
Und davon lieber Cartoon/CellShading look als Realistmus 08/15 die 666te
Achja.. und lieber kleinere Spiele, die schneller zu entwickeln sind, als der x-te Pseudo AAA Titel der wieder 5 bis 7 Jahre verschlingt.
-Ash-
14. Mai 2024 um 21:14 UhrAlso doch GaaS Games?
Liest sich zumindest im Text so.
Spielzeit kann man auch durch 1-2 DLCs erhöhen.
Außerdem muss nicht jedes zweite Spiel eine Spielzeit von 100+ Stunden umfassen.
Es gibt doch genug Live-Service Schrott auf dem Markt.
Na das kann ja was werden…
Gibts in der Branche eigentlich auch mal wieder gute Nachrichten?
Waltero_PES
14. Mai 2024 um 21:29 UhrIch lese aus dem Interview nur, dass
a) dieses Jahr noch diverse First-Party Titel kommen und
b) mehr in den PC-Bereich expandiert wird.
Einer der Titel ist Concord. Aus vorherigen Aussagen wissen wir, dass bei den First-Party Titeln nicht die großen Marken, wie God of War, dabei sein werden. Er sagt es zwar nicht explizit. Wir sprechen aber bei den First-Party Spielen sicher auch über diverse Single-Player Erfahrungen. Für mich hört sich das sehr vielversprechend an.
Spritzkuchen
14. Mai 2024 um 21:30 UhrSony müsste sich mal was Genres betrifft breiter aufstellen. Am besten ein TES Klong im Game of Thrones Universum
WAR
14. Mai 2024 um 21:33 UhrHoffen wir das Waltero recht behält.
Waltero_PES
14. Mai 2024 um 22:13 UhrWas er im Endeffekt sagt ist, dass es Sony nicht mehr nur um die abgesetzten Einheiten in Relation zur verkauften Hardware geht, sondern auch um die Zeit, die auf der Plattform verbracht wird. Und die hat sich durch die installierte PS4-Basis und die Veröffentlichungen auf dem PC erheblich erhöht. Was sich auch bereits in den Gewinnen der Sparte niedergeschlagen hat. Das ist sehr positiv, weil die Gewinnmarge zuletzt gesunken ist. An GaaS Spielen würde ich dieses Jahr gar nicht mehr viel erwarten, da ja mit Helldiver 2 und Concord bereits zwei kommen bzw. bekannt sind. Bei kleineren Titeln würde ich auch eher an SP-Titel denken. Aber das ist Spekulation. Bin sehr gespannt, was diesen Monat noch veröffentlicht wird!
El Presidente
15. Mai 2024 um 00:37 Uhr@AlgeraZF
„Weniger geht ja auch fast nicht mehr. Kein Plan warum Sony diese Gen bis jetzt so verschlafen “
Ganz einfach. Weil Sony nicht mehr so unter Zugzwang ist. Nintendo ist eine andere Zielgruppe und die Xbox geht immer weiter bergab. Sollte die Xbox wegfallen werden sie noch weniger machen.
Echodeck
15. Mai 2024 um 08:09 Uhrja klar warten auch alle drauf ein weitere MP Spiel; das die immer meinen die Funktionieren wie Single Player Titel, man bringt die nur raus haut ordentlich Werbung dazu raus und alle sind hinterher !
Auch der quatsch mit der Spielzeit, ist wie von Luft und Liebe reden, wie monetisiert denn Spielzeit ein Game ? gibts jetzt Playstation Hardware dann nur noch per Stunde ? Lootboxen werden immer mehr verboten, die Regierungen weltweit schieben gerade in der Zielgruppe 10 bis 21 immer mehr ein Riegel davor, weil man hier süchtig machende Tendenzen erkennt, Geschäft mit unter 18 / 21 jährigen werden von vielen Gerichten weltweit als nichtig erklärt kann EA ein Lied mit FIFA sind ob in Belgien oder Österreich wurden die schon verdonnert da Gelder zurück zu überweisen
Waltero_PES
15. Mai 2024 um 09:22 UhrEchodock:
Es geht ja nicht darum, die Spielzeit des einzelnen zu erhöhen, sondern die Spielzeit auf der Plattform.
Auf pushsquare ist dazu ein interessanter Artikel: „Sony: The Future Is Incredibly Bright for PlayStation
Company to outline long-term vision later this month“
Dementsprechend kündigte Totoki an, dass Sony noch in diesem Monat seine langfristige Vision bekannt geben und dass PlayStation dabei eine zentrale Rolle spielen wird. Das Geschäftsjahr 24 markiere den Beginn des Mid-Range-Plans für die Sony Group, in dem die Weichen für nachhaltiges Wachstum gestellt werden“.
Horst
15. Mai 2024 um 09:33 UhrBoah, dieser Trugschluss mit den Service-Games… da gibt es einige gute, und die werden über Jahre gespielt, ist ja klar. Aber, das ist doch im Vergleich zu Nicht-Service-Spielen nur ein geringer Prozentsatz! Deswegen jetzt verstärkt auf GaaS zu setzen, ist falsch. Wenn es jetzt mehr solcher Spiele geben wird, haben die Leute schnell keinen Bock mehr drauf, und das wars mit der verlängerten Spielzeit! Wie kann man nur so kurzsichtig sein?! Nur um sich Entwicklungszeit zu sparen und zu hoffen, dass die Gamer über Jahre mehr Geld in GaaS-Titel liegen lassen?! Das wird so nicht funktionieren!
Aber: Mehr First-Party-Games klingt nicht all zu schlecht, solange nicht alles Service-Spiele werden… mal sehen, was da auf uns zukommt, und wie lange es braucht, bis Sony ihren Fehler merkt!
Waltero_PES
15. Mai 2024 um 09:36 UhrAuch erstaunlich, dass fast durchweg gute Nachrichten so negativ interpretiert werden. Bis auf die Hardwareverkäufe der PS5 wurden ausschließlich gute Nachrichten verkündet und eine First-Party Initiative angekündigt. Helldiver 2: 12 Mio. Verkäufe in 12 Wochen auf PC und PlayStation. MaUs fast auf Rekordwert. Umsatz- und Gewinnwachstum entgegen dem Branchentrend. Es ist ganz klar – bei PlayStation läuft es! Auch die Aktie hat ordentlich profitiert.
Horst
15. Mai 2024 um 10:04 Uhr@Waltero_PES: Alles schön und gut für die Marke Sony, aber ob es auf lange Sicht für den Kunden gut ist, das ist doch auch ne Frage, die man sich stellen sollte 😉 Immer nur Umsatz, Umsatz, Umsatz… Wachstum, Wachstum, Wachstum… Aktien, Aktien, Aktien… die Investoren wird’s freuen, yuhuuu!
Waltero_PES
15. Mai 2024 um 10:50 UhrHorst:
Die Grundvoraussetzung für Qualität ist, dass die gesamte Geschichte wirtschaftlich ist und die Zukunftsaussichten stimmen. Und je mehr User, desto mehr Musik auf der Plattform. Insofern wirst Du es verschmerzen müssen, dass Sony auf die Zahlen schaut und auch etwas vom GaaS-Kuchen abhaben möchte. Auf der eigenen Plattform.
Horst
15. Mai 2024 um 10:58 Uhr@Waltero: Schon klar 🙂 gehts der Firma gut, müsste die Produktion auch stimmen ^^ Ich glaube aber weiterhin nicht daran, dass mehr GaaS-Spiele viel verändern werden. Die wenigen GaaS-Spiele, die erfolgreich sind, haben ja ihre Anhänger. Bei zu vielen Spielen dieser Art, ist die Spielergemeinschaft, die eben solche Spiele spielt, schnell übersättigt, oder die Fanlager verlagern sich. Ich glaube aber nicht, dass es möglich sein wird, mehr Spielstunden zu generieren. Man läuft eher Gefahr, die Leute, die eher kurze SP-Spiele wollen, vernachlässigt werden könnten… also, dass das Gleichgewicht zerstört wird ^^ Das ist meine Sorge. Können gerne GaaS-Spiele kommen, aber ein zu starker Fokus darauf wäre i.m.A. fatal!
Waltero_PES
15. Mai 2024 um 11:30 UhrHorst:
Das ist ja nicht neu, sondern schon lange angekündigt. Und was spricht dagegen, wenn die Spiele so eine Qualität wie Helldiver 2 haben? Und Sony hat allein damit deutlich mehr Spielstunden auf der eigenen Plattform generiert. Insofern ist Deine Einschätzung, dass das nicht möglich ist, unbegründet. Jetzt kommt halt noch Concord, der DLC zu Destiny und nächstes Jahr vermutlich Marathon. Und alles sicher auch für PC. Wo ist das Problem? Ich kann mich an keine Aussage von Verantwortlichen erinnern, die in die Richtung gehen, dass zukünftig Single-Player Inhalte vernachlässigt werden.
Magatama
15. Mai 2024 um 13:23 UhrMehr Spielzeit? Klingt nach GAAS für mich. Ich finde eh, Singleplayer-Games können eher eine kürzere Spielzeit vertragen. Dieses künstliche Strecken durch noch mehr generische Sidequest, Fetch&Grind, das brauch ich nicht. 50h-100h, wenn man alles macht? Hälfte reicht für mich.
Und worüber lässt sich die Spielzeit verlängern? GAAS. Mehr DLCs, mehr Endgame, bäh. Außerdem denke ich, dass das nicht wirklich die klügste Strategie ist. Der Markt verträgt nur ein paar wenige große Servicegames, der Rest krepiert nach relativ kurzer Zeit.
RoyceRoyal
15. Mai 2024 um 15:20 UhrEinfach Trophys für The Final Shape anbieten und schwups hat Desinty 2 500h mehr Spielzeit drauf.