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Verbotene Vereinbarungen: Polen nimmt Plattformen wie Steam und PlayStation-Store ins Visier

Digitalen Vertriebsplattformen wie Steam, PlayStation-Store und Co könnte es in Polen an den Kragen gehen. Eine Voruntersuchung wurde eingeleitet, da "verbotene Vereinbarungen oder Missbrauch" vermutet werden.

Verbotene Vereinbarungen: Polen nimmt Plattformen wie Steam und PlayStation-Store ins Visier
Viele Konsolen werden mittlerweile ohne Disk-Laufwerk verkauft, was zu einer höheren Abhängigkeit führt.

Das polnische Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz (UOKiK) nimmt den „Kampf“ gegen digitale Spieleplattformen wie Steam und Sonys PlayStation-Store auf. In der Begründung verweist die Behörde zunächst darauf, dass Spieler immer seltener zu Disks greifen, während der größte Teil des Verkaufs inzwischen über digitale Anbieter erfolgt. Vor allem der Verkauf von PC-Spielen ist im Einzelhandel kaum noch existent.

Mit dem Übergang auf den überwiegend digitalen Vertrieb befürchtet das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz “möglicherweise restriktive Praktiken”. Entsprechend wurde eine Voruntersuchung eingeleitet, die mit einer Inspektion in der Sony-Zentrale sowie bei zwei nicht näher genannten Videospielentwicklern und Publishern einherging.

Anzeichen für wettbewerbswidrige Praktiken gesucht

Die gesammelten Belege wollen auf Anzeichen für wettbewerbswidrige Praktiken untersucht werden. Dazu gehören etwa „verbotene Vereinbarungen oder Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung durch Anbieter digitaler Vertriebsplattformen für Videospiele“.

Derartige Vorgehensweisen könnten laut UOKiK Auswirkungen auf Verbraucher haben, da sie dazu führen, dass konkurrierende Plattformen ausgeschlossen und Entwickler sowie Publisher ausgebeutet werden. Das gehe mit steigenden Preisen für Spieler einher, so die Befürchtung.

Im Detail geht es um:

  • Beschränkungen beim Verkauf von Spielen und Zusatzinhalten auf konkurrierenden Plattformen oder in Online-Shops.
  • Eingriffe in die Preis- und Rabattpolitik von Spieleentwicklern und Publishern.
  • Beschränkung des Marktzugangs für konkurrierende Plattformen und andere Anbieter digitaler Dienste

„Der Markt für den digitalen Vertrieb von Spielen verdrängt den traditionellen Verkauf“, so Tomasz Chróstny, Präsident von UOKiK. „Die Spieler kaufen immer seltener Spiele in Boxen, sondern beziehen digitale Kopien auf Online-Verkaufsplattformen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die großen Akteure auf diesem Markt möglicherweise restriktive Praktiken anwenden.“


Zum Thema – Neue Zahlen enthüllen: So hoch ist der Digitalanteil bei aktuellen Spielen


Bisher ist es eine Voruntersuchung, in deren Rahmen mögliches Fehlverhalten ermittelt werden soll. Da es sich offenbar um übergreifende Untersuchungen handelt, scheint es das Amt nicht explizit auf einzelne Akteure abgesehen zu haben. In der Pressemeldung heißt es: „Die Untersuchung betrifft insbesondere das Vorgehen von Anbietern von Plattformen wie dem PlayStation Store und Steam. […] Das Ermittlungsverfahren wird sachbezogen und nicht unternehmerbezogen geführt.“

Sollten die gesammelten Dokumente und Daten jedoch darauf hindeuten, dass wettbewerbswidrige Praktiken stattgefunden haben, könnten empfindliche Strafen folgen. Möglich seien Geldbußen von bis zu zehn Prozent des Jahresgewinns eines Unternehmens. Den beteiligten Managern drohe eine Geldstrafe von bis zu 2 Millionen PLN (466.000 Euro).

Disk-Spiele verlieren zunehmend an Relevanz

Nachdem Disks oder Cartridges für Videospiele jahrzehntelang die dominierende Vertriebsform waren, sinkt der Anteil seit etwa 15 Jahren kontinuierlich. Eine Analyse von Piers Harding-Rolls ordnet den Umsatzanteil mittlerweile unter dem ein, was jeweils mit digitalen Spielen, Abos und Erweiterungen erwirtschaftet wird.

Sony verwies im jüngsten Geschäftsbericht auf einen Digitalanteil von 77 Prozent, während auf dem PC kaum ein Weg an Steam und Co vorbeiführt. Die Situation wird sich mit der Verbreitung von Cloud-Diensten weiter verschärfen. Es ist etwas, das die Europäische Kommission vorantreiben möchte, da man Vorteile für die Verbraucher sieht. Microsofts Phil Spencer sah in Disk-Laufwerken zuletzt sogar ein Problem.

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Kommentare

Alistair73

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16. Mai 2024 um 10:11 Uhr
StoneyWoney

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16. Mai 2024 um 10:15 Uhr
StoneyWoney

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16. Mai 2024 um 10:16 Uhr
sonderschuhle

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16. Mai 2024 um 10:18 Uhr
Komodo3000

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16. Mai 2024 um 10:28 Uhr
RoyceRoyal

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16. Mai 2024 um 10:28 Uhr
OzeanSunny

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16. Mai 2024 um 10:29 Uhr
sonderschuhle

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16. Mai 2024 um 10:29 Uhr
OzeanSunny

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16. Mai 2024 um 10:31 Uhr
Pitbull Monster

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16. Mai 2024 um 10:34 Uhr
AndromedaAnthem

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16. Mai 2024 um 10:40 Uhr
Alistair73

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16. Mai 2024 um 11:08 Uhr
naughtydog

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16. Mai 2024 um 11:14 Uhr
Komodo3000

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16. Mai 2024 um 12:38 Uhr
AndromedaAnthem

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16. Mai 2024 um 12:56 Uhr
Dunderklumpen

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16. Mai 2024 um 13:36 Uhr
Weitenrausch

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16. Mai 2024 um 16:33 Uhr
AllroundGamer79

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16. Mai 2024 um 18:47 Uhr