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EA Sports F1 24 im Test: Mit neuer Karriere zum Erfolg?

Codemasters schickt seinen Lizenz-Racer auf die Zielgerade: "EA Sports F1 24" fährt mit überarbeiteten Karriereoptionen und angepasstem Gameplay schwere Geschütze auf. Wie anders aber ist "F1 24" wirklich?

play3 Review: EA Sports F1 24 im Test: Mit neuer Karriere zum Erfolg?

8.5

Noch immer keine neue Grafik-Technologie, dafür aber eine überarbeitete Karriere: Die britischen Rennspielexperten von Codemasters bringen ihr alljährliches Formel-1-Update auf die Strecke.

Auch wenn „EA Sports F1 24“ den ganz großen Umbruch erneut nicht wagt, ist es innerhalb der Serie dennoch ein weiterer Schritt in Richtung Rennspielevolution. Codemasters passt diesmal Steuerung und Karriere-Optionen deutlich an und macht zugleich klar, dass die Zukunft eindeutig im Service-Bereich liegt.

Ein Neuanfang für die Karriere?

Aber widmen wir uns doch zunächst der Einzelspieler-Karriere. Diese wurde spürbar überarbeitet und erhielt beispielsweise neue Einspieler, die dank der deutlich hübscheren Piloten-Modelle ein ganzes Stück atmosphärischer ausfallen. Die Computer-Profis sehen nun ihren realen Vorbildern sehr viel ähnlicher und bewegen sich natürlicher. Der Wiedererkennungswert ist somit deutlich größer.

Das ist auch absolut notwendig, denn erstmals schickt ihr in „F1 24“ nicht nur einen selbst kreierten Piloten ins Feld, sondern könnt auch einen aktiven Fahrer oder eine der Legenden wie Michaels Schumacher oder Nigel Mansell auswählen. Die Piloten besitzen eine Gesamtwertung, die sich aus Punkten in Erfahrung, Rennkunst, Aufmerksamkeit, Tempo und Konzentration zusammensetzen.

Durch Aktivitäten wie absolvierte Runden oder beendete Rennen verändert ihr diese Werte. Allerdings nicht nur im Positiven. Landet ihr etwa mit Spitzenpilot Max Verstappen auf einem der hinteren Plätze, kostet das Punkte und führt zur Abwertung.

Als F1-Pilot kümmert ihr euch um die Entwicklung eurer Fertigkeiten und der eures fahrbaren Untersatzes, aber auch eurer Karriere: Die angekündigten „geheimen Treffen“ mit anderen Teams bringen ein wenig Abwechslung ins Spiel. So erhaltet ihr in kurzen Einspielern die Wahl, wie die Verhandlungen weitergehen sollen. Fliegt ihr aber auf, kostet das wiederum Ansehen gegenüber eurem Teamkollegen und im Zweifelsfall kann euch das sogar euren Job kosten.

Die Präsentation von „F1 24“ erinnert hier stark an „EA Sports FC“. So fehlen etwa Sprachausgabe und auch sonst sind diese Segmente eher nüchtern gehalten. Gleiches gilt für die Einbindung der sogenannten Erfolge. Diese entpuppen sich letztlich als mehrstufige Bonus-Ziele, für die ihr etwa Ansehen oder Erfahrung.

Ansonsten läuft die Karriere ähnlich ab wie schon im Vorjahr und glänzt erneut durch vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Wie viel Zeit ihr in die Rennwochenenden und die Belohnungsziele in den Trainings steckt, bleibt euch überlassen. Im „Schnellen Training“ könnt ihr die Aufgaben auch einfach simulieren, selbst die Rennen könnt ihr überspringen, erhaltet dann aber weniger Boni. Das Aufrüsten und Verbessern des eigenen Boliden wird durch die Integration von Spezialisten samt zusätzlicher Aufgaben erweitert.

Am Ende vom Tag sind viele der neu integrierten Aspekte von „F1 24“ lediglich Zahlenspielereien: Ein paar Charakterpunkte mehr hier, Ansehen dort und am Ende noch ein paar Boni bei den Spezialisten. Zugleich aber erzeugt dieses Konzept einen notwendigen Gesamtzusammenhang und Konsequenzen.

Wenn wir mehrere Grand Prix in Folge versagen, zeigt sich das nicht nur in der Rangliste, auch unser Fahrer verliert in der Gesamtwertung und rutscht hinter seinen Teamkameraden. Stellen wir uns gut mit den Spezialisten, verbessern wir flotter unseren Wagen und haben es in den Rennen leichter.

Und ewig lockt die F1 World

Für die Langzeitmotivation sorgt weiterhin die F1 World. Diese dient als Hub-Menü, in dem ihr Wettbewerbe, Serien und Aufgaben meistert und im Umkehrschluss Belohnungen wie etwa Individualisierungsgegenstände für euren Piloten und dessen Vehikel erhaltet. F1 World verbindet ähnlich wie schon im Vorjahr die Spielmodi miteinander und dient obendrein als zentrale Anlaufstelle, falls ihr nicht gerade in die Karriere springen wollt.

Neben der überarbeiten Solo- oder Zwei-Spieler-Karriere von „F1 24“ findet ihr auch weiterhin den MyTeam-Modus sowie die neue Herausforderungskarriere. Dieser Online-Modus dient als asynchrone Beschäftigung, wenn ihr mit euren Freunden mal keinen gemeinsamen Termin zum Zocken finden könnt. Bedeutet: Das Spiel gibt euch in Episoden bestimmte Rennen vor und ihr müsst diese gegen die KI bestreiten.

Nach den Rennen werden dann die Ergebnisse miteinander verglichen und ihr erhaltet u.a. ein globales Ranking. Codemasters liefert diese Inhalte in Episoden aus und bringt somit immer neue Aufgaben an den Start. So könnt ihr euch also Stück für Stück durch eine separate Karriere arbeiten.

So spielt sich „EA Sports F1 24“ wirklich

Codemasters schrieb sich für „F1 24“ Schlagworte wie „Dynamic Handling“ auf die Fahnen und kündigte an Aspekten wie das Verhalten der Reifen und der Federung einschneidende Veränderungen an. Und tatsächlich spielt sich der diesjährige Lizenzflitzer anders als noch der Vorgänger. Die getestete Controller-Steuerung erscheint insgesamt deutlich direkter, was gerade auf schnellen Strecken wie beispielsweise in Dschidda, Saudi-Arabien sehr zugutekommt. Gerade bei wechselnden Kurven finden wir so flugs in den Rhythmus hinein und fliegen im Idealfall förmlich durch die Kehren.

Im Gegenzug macht sich aber auch der Zustand der Reifen sowie die Oberflächenbeschaffenheit deutlicher bemerkbar. Auf nassen Straßen etwa schieben sich die Boliden förmlich über den Asphalt – Bremswege sind länger und wir benötigen mehr Fingerspitzengefühl beim Einbiegen in Kurven.

Auch äußern sich Höhenunterschiede diesmal stärker, indem die Fahrzeuge unruhiger auf der Straße liegen und auszubrechen drohen. Glücklicherweise gibt es auch in „F1 24“ weiterhin eine Rückspulfunktion zum Korrigieren möglicher Patzer.

Die Computer-Piloten auf der anderen Seite agieren auf den niedrigeren Schwierigkeitsgraden angenehm zurückhaltend, suchen aber bereits auf mittlerer Stufe die direkten Duelle und überholen auch regelmäßig. In diesem Bereich herrscht solider Stillstand im Vergleich zum Vorjahr.

Zum Thema:



Technisch ist „F1 24“ eine Weiterentwicklung aus dem Vorjahr: Die verbesserten Modelle haben wir bereits angesprochen, auch die Vehikel wurden noch einmal überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht – gleiches gilt für einen Teil der Strecken. Das Geschwindigkeitsgefühl bleibt gerade aus der Cockpitperspektive ausgezeichnet und Regenrennen sind herrlich intensiv.

Etwas enttäuschend fallen die versprochenen Einsprecher der Piloten aus: Die kurzen Sätze nach dem Rennen sind zwar nett, passen aber nicht immer zum Renngeschehen. Als wir etwa mit Niko Hülkenberg seinen ersten Grand Prix gewinnen, gibt es nur ein nüchternes „Thank you, guys“.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Viele Hilfen und Optionen zum Anpassen der eigenen Spielerfahrung
  • Karriere-Optionen insgesamt stimmungsvoll und motivierend
  • Verbesserte Fahrermodelle und aufgemotzte Spielbarkeit
CONTRA
  • Keine Sprachausgabe der Piloten in Zwischensequenzen
  • Zunehmender Fokus auf Service- und Podium-Pass-Inhalte
  • Inszenierung kratzt nur an der Oberfläche des Möglichen

EA Sports F1 24 im Test: Mit neuer Karriere zum Erfolg?

Seinem Vorgänger fährt „EA Sports F1 24“ mit wenigen Sekunden Vorsprung davon. Denn insgesamt präsentiert Codemasters in diesem Jahr das rundere Gesamtpaket. Die Kombination aus den überarbeiteten Karriereoptionen und der F1 World ergibt sich ein ordentlicher Spielumfang, auch wenn die ständige Einbindung des Podium-Pass störend ausfällt.

Doch gerade die überarbeitete Karriere funktioniert aufgrund der vielen Gameplay-Verknüpfungen deutlich besser. Der Aufbau von Piloten und Rennstall macht mehr Spaß und ist auch deutlich atmosphärischer als zuvor. Spielerisch gibt es dezenten Fortschritt bei der Handhabung der Boliden und dem grundsätzlichen Fahrgefühl.

Technisch ist „F1 24“ einen Tick flotter als sein Vorgänger und bietet zweifellos schönere Piloten-Modelle. Zugleich aber tritt man auch in Bezug auf die Inszenierung teils auf der Stelle und hält sich an der alten Engine fest. Hier geht sicher mehr.

Kommentare

Cult_Society

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28. Mai 2024 um 18:49 Uhr
Cult_Society

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28. Mai 2024 um 18:50 Uhr
Karotte81

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28. Mai 2024 um 18:58 Uhr
Feuchtmacher

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29. Mai 2024 um 09:05 Uhr
RoyceRoyal

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29. Mai 2024 um 09:42 Uhr