Mit dem Anime-Kinofilm „Haikyu!! Das Play-Off der Müllhalde“ geht für Fans eine mehr als dreijährige Wartezeit endlich zu Ende! Seit dem Finale der 4. Staffel der Anime-Serie warten Fans von Hinata & Co. darauf, das nächste Spiel der Krähen bei den Nationalmeisterschaften in Tokio mitverfolgen zu können. Jetzt ist diese Zeit tatsächlich gekommen und nach einem enorm erfolgreichen Start in Japan läuft der Film nun auch in den deutschen Kinos.
Wir durften uns das heißerwartete Match anschauen und verraten euch in unserer Filmkritik, warum euch hier eine tolle Zeit erwartet. Ehe wir richtig in die Kritik einsteigen, noch eine kleine Info vorab: Wir haben uns den Anime-Blockbuster im japanischen Originalton angesehen. Zur deutschen Synchronisation können wir euch dementsprechend leider nichts sagen.
Die Entscheidungsschlacht am Müllplatz
Bereits in der 1. Staffel der „Haikyu!!“-Anime-Serie wurde die Rivalität zwischen unseren Hauptcharakteren der Karasuno-Oberschule und ihren Kontrahenten der Nekoma aufgebaut. Seither haben sie sich in verschiedenen Trainingsmatches gemessen, doch Hinata und seine Freunde konnten nicht ein einziges Spiel für sich entscheiden. Dennoch sind beide Teams fest entschlossen, sich eines Tages ein richtiges Match zu liefern und für ihre Trainer die „Entscheidungsschlacht am Müllplatz“ Realität werden zu lassen.
Dieser schicksalhafte Tag ist in „Das Play-Off der Müllhalde“ endlich gekommen und so können wir den legendären Kampf zwischen Krähen (Karasuno) und Katzen (Nekoma) tatsächlich auf der großen Bühne im Rahmen der Nationalmeisterschaften bestaunen. Ein Duell, in dem es um alles geht und in dem eine Niederlage das Aus für den Verlierer bedeutet. Aufgrund ihrer von Respekt füreinander geprägten Rivalität sind beide Teams direkt Feuer und Flamme!
Wie die „Entscheidungsschlacht am Müllplatz“ ausgeht, verraten wir euch natürlich nicht. Der gesamte Anime-Kinofilm dreht sich nur um dieses Match, das für verschiedene Charaktere wundervolle Zirkelschlussmomente bereit hält. Doch nicht nur das, denn die drei Sätze des Spiels sind enorm spannend anzusehen, handwerklich großartig inszeniert und versprühen vom ersten Aufschlag bis zum finalen Punkt vor allem eines: Jede Menge gute Laune.
Ein Spiel, in dem es um alles geht
Auch wenn die Matches immer wieder ein großes Spektakel abliefern, ist die größte Stärke von „Haikyu!!“ die sympathischen Charaktere. Selbst Nebenfiguren bekamen im Rahmen der 4 Staffeln immer wieder ihre Momente im Rampenlicht, weshalb wir auch mit ihnen richtig mitfiebern konnten. Ehrlich gesagt machen in „Das Play-Off der Müllhalde“ die meisten unserer Charaktere jedoch keine großen Sprünge oder Entwicklungen durch.
Böse formuliert, treten viele Figuren während des Anime-Kinofilms auf der Stelle. Doch dafür erhalten wir, wie zuvor bereits kurz angedeutet, großartige Zirkelschlussmomente zu sehen. Hinatas Mitspieler Tsukishima, der lange mit sich gehadert hat, ob er Volleyball wirklich mag, kann seine Emotionen nun zum Beispiel zum ersten Mal aufrichtig zeigen. Er lächelt, lacht und macht sogar bei einem High Five mit, was zuvor nahezu undenkbar war.
Charakterlich den größten Sprung macht indes sicherlich Nekomas Zuspieler Kenma durch, der dem Kräftemessen mit seinem Freund Hinata schon lange entgegengefiebert hat. Mit seinem Team der Nekoma hat er eine Taktik ausgearbeitet, um Hinata weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen und so dessen Motivation langsam zu brechen. Doch Hinata lässt sich davon natürlich nicht unterkriegen und so entfaltet sich vor unseren Augen ein atemberaubendes Match.
Apropos Kenma: Die Beziehung zwischen ihm und seinem Freund sowie Mitspieler Kuro wird immer mal wieder in kleinen Flashbacks näher beleuchtet. Wir sehen, wie Kuros Begeisterung für Volleyball langsam auf Kenma überspringt und beide gemeinsam immer besser werden wollen. All das gipfelt schließlich in emotional berührenden Momenten im finalen Abschnitt des Spiels gegen die Karasuno und bei langjährigen Fans dürfte hier kein Auge trocken bleiben.
Mittendrin im Spiel
Stilistisch erwartet uns hier übrigens ein Mix aus dem Look der ersten 3 Staffel und dem etwas kantigeren Style aus Season 4. Optisch sieht dies hervorragend aus und Studio Production I.G („Kaiju No. 8“) zeigt einmal mehr sein ganzes Können. Alles wirkt wie aus einem Guss und es sieht noch einen Tick sauberer aus als in der ohnehin schon hübschen Serie. Uns regelmäßig den Atem stocken lassen hat indes die Inszenierung von „Haikyu!! Das Play-Off der Müllhalde“.
Bereits Spiele gegen die Aoba Johsai, die Shiratorizawa oder auch Izarizaki hatten hervorragend animierte Szenen, die uns förmlich in die Action hineingezogen haben. Im neuen Anime-Kinofilm bringen die Macher dies jedoch auf das nächste Level, insbesondere die Kameraarbeit. Hinatas Schnellangriffe wirken noch dynamischer als je zuvor, wir spüren regelrecht die Kraft der Blocks und verschiedene POV-Shots, in denen wir das Geschehen aus der Perspektive eines Charakters erleben, sehen fantastisch aus. Hier sticht gerade der finale Ballwechsel heraus, den wir aus der Sicht einer unserer Hauptfiguren sehen.
Die enorm hochwertige audiovisuelle Qualität sorgt für ein fantastisches Seherlebnis und wir haben uns immer wieder dabei erwischt, wie wir uns über gelungene Aktionen beider Teams richtig gefreut haben. In einem Kinosaal mit anderen „Haikyu!!“-Fans dürfte dies eine großartige Erfahrung sein. Zu verdanken ist dies auch dem einmal mehr wunderschönen Soundtrack, der mal die Charaktere regelrecht nach vorne peitscht, mal die Emotionen perfekt untermalt.
Kein perfekter Einstiegspunkt
Ihr merkt es schon: Wir hatten eine fantastische Zeit mit „Haikyu!! Das Play-Off der Müllhalde“, die tatsächlich viel zu schnell vorbeigegangen ist. Die rund 85 Minuten flogen geradezu an uns vorbei und wir hätten uns den Film im Anschluss am liebsten direkt noch einmal angesehen, um die kleinen und großen Momente noch mehr genießen zu können. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die uns trotz der tollen Zeit etwas sauer aufgestoßen sind.
Von den zuvor bereits erwähnten eher kleinen Charakterentwicklungen ist es vor allem das sehr hohe beziehungsweise extrem hohe Tempo, das uns ein bisschen geärgert hat. In die eine Stunde und 25 Minuten werden satte 33 Manga-Kapitel gepresst, weshalb kaum ein Moment genug Zeit bekommt, um sich richtig entfalten zu können. Dass soll die Wucht der großen Momente nicht schmälern, doch ein paar kleinere Augenblicke sind so leider viel zu schnell vorbei.
Darüber hinaus ist der Anime-Kinofilm nicht unbedingt ein idealer Einstiegspunkt für „Haikyu!!“-Neulinge. Natürlich könnt ihr mit den sympathischen Charakteren mitfiebern, Spaß haben und euch von der Energie ihres packenden Matches mitreißen lassen. Doch die besten Momente des Films wirken noch einmal deutlich besser, wenn ihr wisst, was die Charaktere bisher alles schon zusammen erlebt haben und was sie miteinander verbindet.
Kommentare
Arantheal
06. Juli 2024 um 20:24 UhrIch mag den Anime im Allgemeinen sehr gerne und der Film war einfach grossartig und spannend.
Animationen waren top und es hatte viele Momento, wo ich richtig mitgefiebert habe.
Kann den Film auf jeden Fall weiter empfehlen. ^^
@Play3
Schöner Artikel zu dem Film aber den Kritikpunkt „Kein optimaler Einstiegspunkt für „Haikyu!!“-Neulinge“ versteh eich überhaupt nicht. Immerhin knüpft der Film direkt nach dem Ende der 4 Staffel an und das wurde auch so kommuniziert. inwiefern kann das also ein Kritkpunkt sein?
ADay2Silence
06. Juli 2024 um 22:50 UhrGrandiose Serie allgemein und der Film fand ich klasse alles was die Reihe ausmacht tolle Charaktere spannende Matches und Hauch von Mitgefühl ich freue mich auf den finalen zweiten Part 🙂
MarchEry
07. Juli 2024 um 10:28 UhrSelbst wenn kommuniziert wurde dass der Film an Staffel 4 anknüpft, inwiefern ist die Aussage „Kein optimaler Einstiegspunkt für Haikyu-Neulinge“ falsch? Das gehört schon in eine Kritik für Zuschauer die noch nie was davon gehört haben.
Natchios
08. Juli 2024 um 02:14 Uhrdie anime reihe ist einfach ein genuss.