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CYGNI All Guns Blazing: Hands-On-Preview - Gradius in Modern!

Eine Portion "Gradius", eine Prise Twin-Stick-Shooter und ganz viel Bombast-Action: "CYGNI" ist mehr als Shooter-Nostalgie, sondern bringt auch eine gehörige Portion Persönlichkeit mit. Was hinter dem kryptischen Top-Down-Action-Spiel steckt, verraten wir in der ausführlichen Hands-On-Preview.

CYGNI All Guns Blazing: Hands-On-Preview – Gradius in Modern!

KeelWorks ist ein Familienunternehmen. Gegründet von Nareg und Meher Kalenderian versuchte man sich zunächst im Bereich der 3D-Animationen, ehe man auf Computer- und Videospielen umsattelte. Das am 6. August 2024 u.a. für PlayStation 5 erscheinende „CYGNI“ ist der Debüttitel des schottischen Spieleentwicklers und wird durch Konami vertrieben.

Als Top-Down-Shooter soll „CYGNI“ aber sowohl Action als auch Story unter einen Hut bringen. Das Spiel entführt euch in eine ferne und nicht minder finstere Zukunft: Die Menschheit lebt auf dem namensgebenden Planeten „CYGNI“ und beutet die dortigen Artefakte und Technologien einer zuvor dort lebenden Zivilisation aus. In der Folge aber greifen Alien-Horden den Stern an. Als Raumpilotin Ava steigt ihr nun in euren Orca-Kampfjet und versucht, die Invasoren abzuwehren.

Wie schwer ist „CYGNI“?

„CYGNI“ ist ein fordernder Top-Down-Shooter und mäandert zwischen Bullet-Hell und Actionspiel. In der ausführlichen Anspielrunde experimentierten wir mit den drei Schwierigkeitsgraden. Diese beeinflussen nicht einfach nur den Schaden, den gegnerische Treffer ausrichten, sondern auch andere Gameplay-Komponenten. Beispielsweise fliegen Projektile schneller, je höher ihr den Anspruch einstellt. Und auch die Anzahl der feindlichen Objekte variiert abhängig vom Schwierigkeitsgrad.

Im Klartext bedeutet das: Auf „Einfach“ ist „CYGNI“ problemlos machbar – vor allem, weil man euch ausreichend Energiekerne zum Wiederaufladen der Schilde und Waffen spendiert. Außerdem haben wir hier drei Leben, was das Meistern eines Levels deutlich vereinfacht. Auf „Mittel“ mussten wir bereits das erste Kapitel mehrfach neu starten. Und bei „Schwer“ hagelt es Treffer und Feinde. Wir müssen uns wirklich vollends auf das Geschehen konzentrieren, um die Lücken zu finden.

Als Belohnung winken zwischen den Missionen umfangreiche Upgrade-Funktionen, mit denen ihr etwa eurem Schiff zusätzliche Drohnen zur Seite stellen oder eine Schildexplosion spendieren könnt. Hier gibt es eine Menge freischaltbarer Fertigkeiten, die zum einen zum Aufmotzen motivieren, zum anderen aber auch ein Anreiz zum Ausprobieren höherer Schwierigkeitsgrade oder erneutem Durchspielen bieten sollen.

Die Energie im Blick

Wieso „CYGNI“ jedoch mehr ist als nur ein weiteres Shmup (kurz für Shoot’em Up) stellt sich erst auf den höheren Stufen heraus. Um unseren Orca-Kampf-Jet befinden sich zwei Energieringe: Einer für die Schilde und einer für die Waffen. Auf Tastendruck können wir die Leistung dieser beiden Systeme – ähnlich wie im Klassiker „Tie Fighter“ – umverteilen. Geraten wir also in die Defensive, schrauben wir die Schilde hoch, richten im Gegenzug aber weniger Schaden an.

Auf der anderen Seite können wir unsere Blaster stärken, indem wir die Schildenergie reduzieren. Daraus ergeben sich spannende „Risk & Reward“-Momente und auch ein wenig Taktik. Denn die bereits angesprochenen Energiekerne fallen nicht vom Himmel und sind gerade in den höheren Stufen relativ rar.

Darüber hinaus mixt „CYGNI“ Luft- und Bodenkampf. Während wir also mit der R2-Taste die Laser abfeuern, bombardieren wir mit L2 Einheiten am Boden. Wir kämpfen hier also auf zwei Ebenen. Und auch wenn „CYGNI“ dies in den meisten von uns angespielten Sequenzen gut macht, kommen hier auch einige Probleme auf. Denn die Perspektive ist nicht immer absolut eindeutig.

Natürlich haben wir die klar erkennbaren Momente, in denen wir weit über dem Schlachtfeld schweben und unter uns winzig kleine Alien-Armeen marschieren. Zugleich gibt es aber auch immer wieder Momente, in denen diese Unterteilung nicht so klar ist und somit (vor allem beim ersten Durchspielen) für Verwirrung sorgt.

Dennoch kreiert der Action-Flugi aber auch Überraschungen. Etwa, wenn wir auf einmal von verbündeten Truppen am Boden Unterstützung erhalten und sie einige Jäger der Aliens vom Himmel holen.

Viel Feind, viel Chaos!

Auch wenn das Team hinter „CYGNI“ betont, dass es sich beim Actionspiel um KEINEN AAA-Titel handelt, so entfacht es doch ein fulminantes Feuerwerk auf dem Bildschirm. Im vierten und fünften Kapitel ziehen die gegnerischen Schlachtschiffe, Drohnen und Jäger in feinen Choreografien über den Bildschirm, feuern Geschosse ab und explodieren in Feuer und Rauch. „CYGNI“ sieht in Bewegung atemberaubend aus. Hier ist eindeutig erkennbar, dass KeelWorks aus dem Sektor der 3D-Animationen stammt und auch Erfahrung mit Filmproduktionen hat.

Doch hinter der Fassade steckt gewohnt harte Vertical-Shooter-Kost, bei der Übersicht, Taktik und schnelle Reaktionen gefragt sind. Beim Waffen-Handling borgt sich das Spiel Elemente von Twin-Stick-Shootern aus: So könnt ihr die Luft-Luft-Kanonen dezent kontrollieren und so nach links und rechts bewegen. Das ist auch dringend notwendig, um die gegnerischen Formationen aufzubrechen und so Lücken zum Hindurchstoßen zu schaffen. Mittels Kurzbefehlen wechseln wir das Kanonen-Layout und können so beispielsweise die Breite unserer Salven verändern. Auch das bringt ein weiteres, taktisches Moment ins Spiel.

Zum Ende der Kapitel wartet natürlich ein gewaltiger Boss-Gegner auf uns: Diese Brocken füllen gerne den halben Bildschirm und erhalten oftmals noch Unterstützung durch weitere Alien-Gleiter. Hier kommt es in bester “Dark Souls”-Manier darauf an, Schwachstellen zu erkennen, Muster zu lesen und vor allem dem mannigfaltigen Beschuss auszuweichen. Die bisherigen Endgegner gestalteten sich ebenso imposant wie fair designt. Deren Angriffe waren gut lesbar und auch die besagten Schwachstellen waren dank roten Treffer-Feedbacks schnell erkennbar.

Übrigens müsst ihr “CYGNI” nicht alleine durchstehen. Das Spiel besitzt auch einen lokalen Koop-Modus an einem Bildschirm. Hinzu kommen Ranglisten-Features im Online-Betrieb.

Einschätzung: gut

„CYGNI“ ist sicherlich kein Spiel für jedermann, verströmt aber aufgrund seiner starken Präsentation und dem fordernden Gameplay von der ersten Sekunde an eine gewissen Reiz. Freunde von „Gradius“, „R-Type“ und Co. frohlocken ob der technisch und spielerisch aufgefrischten Top-Down-Shooter-Mechanik.

Upgrade-Funktionen, Twin-Stick-Shooter-Anleihen und die Umverteilung der Energieversorgung geben dem ohnehin schon fordernden Action-Spielablauf noch mehr Tiefe. Die Endlos-Schlachten selbst punkten mit fulminanten Effekten, wilden Choreografien und solidem Gegner-Design.

Störend fallen derzeit die gelegentlich problematische Lesbarkeit des Schlachtfelds und fehlende Erklärungen beim Upgraden des Schiffs auf. Alles in allem aber bringt “CYGNI” Shmup-Vergangenheit und -Zukunft clever zusammen. Ob das auch zum Verkaufserfolg führt, wagen wir aktuell aber noch zu bezweifeln.

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Silbermetallic

Silbermetallic

08. Juli 2024 um 19:03 Uhr