Bereits im vergangenen Januar gab es Hinweise darauf, dass der deutsche Entwickler Piranha Bytes geschlossen wurde. Wenig später folgte ein Dementi. Fans sollten das Studio noch nicht abschreiben und man werde mit “voller Kraft” alles daran setzen, auch in Zukunft Welten zu kreieren.
Ein halbes Jahr nach diesem Statement scheint das Ende aber endgültig besiegelt zu sein. Quellen zufolge wurde Piranha Bytes mittlerweile geschlossen.
Piranha Bytes existiert seit Ende Juni nicht mehr
Laut einem früheren Angestellten, der sich an die polnische Publikation CD Action wandte, wurde das deutsche Studio Ende Juni geschlossen, da die Finanzierung durch die Muttergesellschaft Embracer Group auslief und es nicht gelang, einen neuen Besitzer oder Publisher zu finden.
Berichten zufolge hatte Piranha Bytes die Hoffnung, mithilfe einer Finanzspritze ein neues Dark-Fantasy-Spiel zu entwickeln, das dem Stil von „Gothic“ ähnelt und die Unreal Engine 5 nutzt. Hieraus wurde offenbar nichts.
Eine offizielle Bestätigung der Schließung steht aus. Zugleich wird erwartet, dass Piranha Bytes vermutlich keine offizielle Erklärung über die Zukunft des Studios abgeben wird und stattdessen ein unauffälliges Ende eingeleitet wurde.
Ebenfalls ist unklar, wie viele Mitarbeiter es am Ende traf. Im Zeitraum der Übernahme durch THQ Nordic bzw. die Embracer Group, die 2019 erfolgte, sollen es 31 Beschäftige gewesen. Die Gründung des Entwicklers hinter Spielen wie “Gothic”, “Risen” und zuletzt “Elex” sowie “Elex 2” erfolgte im Oktober 1997.
Zwei Piranha-Veteranen machen weiter und gründen neues Studio
Der Creative Director und Piranha-Bytes-Veteran Björn Pankratz soll Piranha Bytes nach Differenzen schon im vergangenen Jahr verlassen haben. Allerdings hat er sich nicht gänzlich aus der Entwicklung von Spielen zurückgezogen. Er war 25 Jahre im Unternehmen tägig. Seine Frau Jennifer Pankratz stieß 2008 als Game-Designerin dazu.
Nach ausgiebigen Überlegungen und zahlreichen Diskussionen hat sich das Ehepaar dazu entschlossen, einen Neuanfang zu wagen und ein Spielestudio namens Pithead Studio zu gründen. Geplant sind besondere und fesselnde Indie-Spiele, die sich auf düstere Action-Abenteuer mit tiefgründigen Handlungen, Horror und Rollenspiel-Elementen konzentrieren.
Jennifer und Björn Pankratz meldeten sich nach einer mehrmonatigen Funkstille in einem YouTube-Video zurück:
Weitere Meldungen zu Piranha Bytes, Pithead Studio.
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Kommentare
SithLord
08. Juli 2024 um 16:50 UhrSeid mir nicht böse, ja schade um die Leute die da gearbeitet haben, aber deren Spiele waren maximal…sagen wir mal solide, um nicht zu harsch zu wirken.
Flex_deine_Ex
08. Juli 2024 um 17:01 UhrBei dem Technischen Schrott was die abgeliefert haben wundert mich das echt nicht.obwohl elex gar nicht so schlecht war.
Affenknutscher
08. Juli 2024 um 17:09 UhrMal schauen ob sie was auf die Beine stellen,ein paar Spiele waren nicht schlecht auch wenn die Qualität fehlt.
OzeanSunny
08. Juli 2024 um 17:13 UhrIst wirklich schade aber Elex 2 war wirklich schlecht.
Hoffe die canceln das aus ihrer Vita.
Ich wünsche denen alles erdenklich Beste aber ich glaube mehr als mittelmäßige Games sollte man nicht erwarten
xjohndoex86
08. Juli 2024 um 17:15 UhrFlex deine Elex.
Falke90
08. Juli 2024 um 17:18 UhrGanz ehrlich ich fande Elex um Welten besser als Risen. Und ich hätte wirklich gerne einen dritten Teil gesehen
An Gothic kommt aber trotzdem nichts ran, wenn man mal das komplett grottige Arcania und die Erweiterung Götterdämmerung weglässt die ja nicht mehr bei PB entstanden.
Das Problem war halt die komplette Weigerung mit der Zeit zu gehen und sich weiterzuentwickeln.
Vor allem Technisch waren die Elex Teile komplett veralltet
Finde trotzdem das Deutschland hir einen Kultentwickler verloren hat der viele Gamer (auch mich), gerade in Deutschland geprägt hat.
Rip Piranha Bytes.
Und mal schauen was das neue Studio so mit sich bringt.
Afgncaap
08. Juli 2024 um 17:58 UhrBjörn wurde ja gerne der Schwarze Peter hingeschoben, was die Qualität – oder das Fehlen von solcher angeht.
IMO war das Problem:
PB hat immer das gleiche gemacht. Aber im Gegensatz zu z.B. From Software, haben sie sich nicht weiterentwickelt. Anstatt die guten Dinge zu nehmen und zu verfeinern, fing man immer wieder bei Null an. Charakter- und Kampfsystem war in jedem Spiel anders – und nie wirklich gut. Aber es wurde nie verbessert, immer wieder ein neues System rangekarrt, was ebenso schlecht war.
Gothic 1+2 ist davon ausgenommen. Das war ne andere Zeit.
ABWEHRBOLLWERK
08. Juli 2024 um 18:31 UhrObwohl die Games technisch nicht der Knaller waren, so haben sie mich trotzdem in ihren Wahn gezogen. Nach ner Weile, fand ich sie deswegen auch irgendwie sympathisch und hab sie gezockt. Ich hatte kein Problem das die games kein AAAAAAA waren
Kiki0815
08. Juli 2024 um 18:42 Uhr@SithLord Sorfy aber da bin ich 0% deiner Meinung- Risen Reihe hatte starke Momente und auch die Elex Reihe hat eine absolut fantastische Open World da kann sich Skyrim und Fallout mehr als einen Scheibe abschneiden. Einzige das Kampfsystem hatte in punkto Animatuonen und Balance Schwächen das mit jedem level Up besser wurde, natürlich waren die Animationen nicht so flüssig und präzise wie in einem fromsoft Spiel aber dafür hat mir die Welt und Charaktere sehr gut in jedem Piranha Byte Spiel gefallen. Mein All-Time Favorit bleibt aber Gothic 2 – noch nie habe ich eine derart perfekte Open World mit Quests und Umfang gespielt. Elex und Gothic kommt auch schon auf Platz zwei. Ich hoffe das sie weiterhin RPGs treu blieben und Elex3 doch noch irgendwie kommt ….
Zockerfreak
08. Juli 2024 um 18:58 UhrManche hier haben null Ahnung von dem Studio,mit Gothic und Risen haben sie 2 Legendäre Spieleserien erschaffen die heutzutage noch ihresgleichen suchen.Also mal bisschen mehr Respekt wenn man keine Ahnung hat.Schade drum,werde aber beobachten was die 2 so auf die Beine stellen und auch unterstützen
Afgncaap
08. Juli 2024 um 19:09 Uhr@Zockerfreak
Mit Gothic 1 und 2 haben sie vor 23 Jahren einen Hit gelandet (zumindest in Deutschland und Osteuropa). Von dem Ruhm haben sie dann zwei Jahrzehnte gezehrt. Risen war nicht einmal ansatzweise legendär. Legendär waren hier maximal die Lorelücken und -fehler zwischen den Teilen.
Risen hätte toll werden können, Risen 1 war eine wunderbare Basis nach dem verpatzten Gothic 3. Aber wie oben geschrieben: Man hat ja nie auf den Stärken aufgebaut.
Es gab gefühlt keinen langfristigen Plan bei dem Entwickler. Keine Motivation etwas wirklich Großes zu erreichen. Solange das nächste Spiel finanziert war, war alles in Butter. Und das hat ihnen letzten Endes das Genick gebrochen.
Logisch, THQ hat da munter mitgeholfen. Elex 2 direkt nach Horizon und Elden Ring zu releasen, war einfach Dämlichkeit in allen Facetten.
BünyPS
08. Juli 2024 um 20:19 UhrSchade,Gothic 2 Gold mit DNDR war schon krank,bedenkt man das Alter dazu.
Weit seiner Zeit voraus,joa und danach? Verbuggte Schweine die dich über die halbe Map jagen.
Elex 1 und Risen waren ok,mehr leider nicht.
Nanashi
08. Juli 2024 um 20:48 UhrZugegeben war ich nie ein großer Fan ihrer Spiele. Beispielsweise empfand ich Elex als eines der miesesten Spiele, die ich je gespielt habe. In vielen Punkten, gerade Kampfsystem, war das schon armselig sowas im Jahr 2017 abzuliefern.
Dennoch einerseits schade um die Leute, aber auch weil die Spiele dennoch viele Fans hatten.
bastardo
08. Juli 2024 um 21:10 UhrElex 1 gern unterstützt war auch ok
Aber elex 2 war ja wohl der letzte Rotz
Zawa_Furuka
08. Juli 2024 um 22:56 UhrSo haben mir die PB Spiele gefallen:
Gothic 1 und 2 waren legendär und damals noch technisch auf der Höhe der Zeit, ABER nur die ersten zwei Drittel waren fesselnd, danach merkte man den Spielen den Release Druck an. Am Ende hat man sich mehr durchgeglitched als gespielt (z.B. mit gezogener Waffe vom Berg stürzen, um keinen Schaden zu erleiden).
Gothic 3 war zum Release natürlich total verbugged, aber ich war damals noch Jung und hab‘ gespielt, was Mama auf den Tisch gestellt hat. So hatte ich damals dennoch Spaß damit. Ich werde nie vergessen, dass damals das CD Cover vergessen wurde. Man musste sich dieses als PDF herunterladen und selbst ausdrucken und ausschneiden. Also Bastelspaß inbegriffen 😉 Aber dass hatte JowooD verbockt, nicht PB.
Risen 1 war ebenfalls sehr gut, weil es anders als (nach G3) erwartet, nahezu fehlerfrei lief. Dennoch ließ ich es irgendwann liegen, weil es ab den letzten 60 % bis 70 % im Fluss stark abbaute.
Risen 2 habe ich nur angespielt, es fesselte mich nicht. Unter anderem gefiel mir der Wechsel zum Piratensetting gar nicht.
Risen 3 habe ich nie gespielt.
Elex fand ich soweit super, aber ich kam irgendwann nicht mehr bei den Kämpfen weiter, weil ich mich wohl der falschen Fraktion angeschlossen habe.
Elex 2 habe ich noch eingeschweißt liegen (ist, glaub‘ ich auch bei PS Plus mit drin).
Allgemeine Entwicklung aus meiner Sicht:
– PB war anfangs technisch auf Höhe der Zeit oder zumindest nicht weit dahinter und konnte Spielwelten zum Leben erwecken, wie kein zweiter.
– Man nahm sich mehr vor, als man am Ende schaffen konnte, so dass jedes Spiel irgendwann abflacht oder die anfangs suggerierte Wahlfreiheit tatsächlich gar keine ist.
– Irgendwann hing man technisch zu stark hinterher und schaffte es nicht, dies mit Smartness auszugleichen.
– Es gab wohl eine Spaltung innerhalb von PB, ob man die Gothic Marke wieder nutzen sollte oder nicht. Ich kann mir vorstellen, dass das für ein schwieriges Klima im Studio gesorgt hat.
Sie haben großes geleistet? Ja, das haben sie, es ist jedoch lange her.
Vergleicht man PB mit FromSoftware, so möchte ich behaupten, dass die PB Spiele einem KingsField oder Armored Core bei weitem überlegen waren.
Nur hat FromSoftware mit Demon’s Souls einen Hit gelandet, konnte viel Geld verdienen und hat das in die Verbesserung seiner Marke gesteckt.
Vielleicht wäre nach Gothic 2 mit einem vernünftigen Publisher ein ähnlicher Erfolg möglich geworden.
Es tut mir um PB leid, allerdings nicht erst sein Ende letzten Jahres, sondern bereits nach Risen 1, wo man bereits merkte, dass der Zenith mehr als überschritten war. Aber dennoch habe ich PB immer wieder ein Comeback gewünscht.
Als das Gothic Remake angekündigt wurde und nicht mehr von PB kommen sollte, war für mich klar: PB ist am Ar***.
Aber die Embracers waren mit eigenen Problemen beschäftigt, sonst hätten sie vielleicht ein Studio, was technisch uptodate aber phantasielos ist mit PB zusammen gebracht und einen Kracher heraus gebracht.
Tja, hätte – wäre – wenn…
Zawa_Furuka
08. Juli 2024 um 23:02 Uhr@Afgncaap: …“Elex 2 direkt nach Horizon und Elden Ring zu releasen, war einfach Dämlichkeit“
Da hast Du vollkommen recht, aber ob das noch viel raus gerissen hätte.
Mein Gedankenspiel dazu wäre: „Horizon und Elden Ring direkt mit Elex 2 zu releasen, war einfach Dämlichkeit“ 😉 Aber so war es ja leider nicht.
Ifosil der Zweite
09. Juli 2024 um 01:20 UhrWichtig ist, dass die ganz klein denken müssen. Keine Kolossalprojekte mehr, die so ein kleines Studio überhaupt nicht stemmen kann. Die internationale Konkurrenz ist so dermaßen Lichtjahre voraus, dass dieses Studio erst einmal kleine Brötchen backen muss.
Afgncaap
09. Juli 2024 um 06:18 Uhr@Zawa_Furuka
Warum Elex 2 gescheitert ist, ist natürlich eine Frage für sich. Ähnlich wie bei Pillars of Eternity 2 von Obsidian: Erstling der sich gut verkauft hat und ein fades Lüftchen bei Teil 2.
IMO war’s bei Elex 2 eine Kombination aus:
Schwacher erster Teil, d.h. ein Großteil der Käufer hatte kein Interesse an einem zweiten Teil.
Ebenso schwacher zweiter Teil, was noch mehr Käufer wegreißt.
Große Releases direkt davor von *wirklich* guten Spielen, was potenzielle Käufer anderweitig bindet.
Und wenn du bedenkst, dass die Käufer-Basis aufgrund des Erstlings eh schon relativ schmal war, dann kannst du dir ausrechnen, was am Ende noch übrig bleibt.
chris-ti-an
09. Juli 2024 um 09:21 UhrNach Schwierigkeiten am Anfang von Elex bin Ich am Ende doch gut zurecht gekommen und hatte meinen Spaß