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Concord-Beta angespielt: Overwatch-Killer oder billiger Klon?

Beim Reveal hagelte es für "Concord" noch Kritik. Die Beta allerdings trifft auf positives Feedback und zeigt die Stärken von Sonys Exklusiv-Shooter. Wieso "Concord" überrascht und doch besser werden könnte, als die bisherigen Reaktionen erahnen ließen.

Concord-Beta angespielt: Overwatch-Killer oder billiger Klon?

“Apex Legends”, “Overwatch 2” oder auch “Valorant” – Hero-Shooter erfreuen sich im Jahr 2024 weiterhin großer Beliebtheit. Auch wenn der große Hype früherer Tage abgeebbt scheint, so ist das Spiel mit Helden und ihren Fertigkeiten auch heute noch sehr populär. „Concord“ schlägt genau in diese Kerbe und würzt die Formel mit ein wenig „Marvel’s Guardians of the Galaxy“.

Für die 2018 gegründeten Firewalk Studios ist “Concord” der Debüt-Titel. Als Teil der PlayStation Studios entwickelt das in Bellevue, Washington ansässige Team exklusiv für die Sony-Konsole und Steam. Doch während in der Vergangenheit Ankündigungen neuer Originals meist mit viel Vorfreude honoriert wurden, hagelte es im Falle von “Concord” Kritik. Vielen passionierten PlayStation-Fans mangelte es an Kreativität und Persönlichkeit.

„Concord“ erscheint offiziell am 23. August 2024. Die Beta zeigte das Potenzial, das der Online-Shooter mitbringt. Die Frage ist nur, ob das Actionspiel von der Community auch eine Chance bekommt, dieses Potenzial unter Beweis zu stellen.

Spielerisch top!

Bevor wir uns an dieser Stelle um die nackten Fakten kümmern, knöpfen wir uns zunächst das Gameplay vor: “Concord” ist ein klassischer Fünf-gegen-Fünf Multiplayer-Shooter. Ihr kontrolliert euren zuvor ausgewählten Helden also aus der Ego-Perspektive, erledigt Aufgaben und ballert vor allem Teilnehmer der gegnerischen Truppe über den Haufen. Jeder Charakter besitzt dabei eine Primärwaffe mit unendlich Munition sowie zwei an Cooldown gekoppelte Spezial-Aktionen. Hinzukommen passive Perks, die sich auf die individuellen Fertigkeiten und auch auf die Crew auswirken.

An dieser Stelle sei gesagt: Entgegen allen Unkenrufen spielt sich “Concord” ausgezeichnet. Die Steuerung ist angenehm direkt und die Navigation innerhalb der Karten erweist sich als dynamisch. Mit Doppelsprüngen klettern wir in höher gelegene Räume oder hüpfen kurzerhand auf Hindernisse. Die Helden unterscheiden sich im Spieltempo: Während Elite-Soldat Teo sogar mit einem Doppel-Dodge Kugeln behände ausweicht, ist Schwergewicht Sternenspross langsam unterwegs. Diese Schwäche macht der rotgesichtige Primat allerdings mit Feuerkraft und Lebensenergie wieder wett.

Und so entbrennen die typischen Schlachten, die den eingangs erwähnten Vorzeige-Spielen nur in wenig nachstehen. “Concord” ist ein handlicher und gleichermaßen intuitiv spielbarer Shooter, in den man problemlos hineinfindet und mit dem man sofort Spaß haben kann.

Die Stärke sind die Helden

Grundlage für das Spielvergnügen sind 16 Helden – Freerunner genannt. Diese sind in sogenannte „Tiers“ aufgeteilt, wobei es sich um traditionelle Klassen wie Tanks, Heiler oder Support handelt. Dass in der Beta noch einige Balancing-Probleme vorlagen, ist vollkommen logisch. Alles in allem jedoch passten die Eigenschaften der Recken bereits jetzt sehr gut zusammen und erlaubten auch die Zusammenarbeit mit fremden Online-Kameraden – ganz ohne Absprachen via Voice-Chat.

Wer in „Concord“ zunächst hineinfinden möchte, wird sich vermutlich an Teo ausprobieren. Er ist der 08/15-Soldat und mit Sturmgewehr, Rauch- und Splittergranaten bewaffnet. Mit ihm ähnelt „Concord“ stark Titeln wie „Call of Duty“ oder „XDefiant“.

Sternenspross (auf Englisch: Star Child) stach bereits in den ersten Videos heraus: Der Gorilla mit dem roten Gesicht könnte glatt ein Cousin von Winston aus „Overwatch“ sein. Mit ihm müssen wir unsere Taktik umstellen und den Infight suchen: Seine schwere Schrotflinte verliert auf längere Distanz an Wirkung und seine Ansturm- und Schlag-Specials müssen wir gut timen, um nicht schutzlos ins Nichts zu rennen.

Bei den Support-Charakteren stachen für uns Lark und Daw heraus. Letzterer wirft ein „Healing Pad“ aus, welches Lebensenergie Stück für Stück wiederherstellt oder den „Safety Dome“ aktiviert – eine Art Schutzschirm. Beide Talente waren in der Beta extrem nützlich und halfen gerade in No-Respawn-Modi massiv weiter.

Lark ist aktuell noch ein Außenseiter-Tipp. Das Alien pflanzt Sporen, die wiederum ihn als auch die Team-Kameraden buffen. Überhaupt lohnt sich in „Concord“ aber auch das Wechseln der Charaktere innerhalb einer Partie. Denn so aktiviert ihr Crew-Boni, wie beispielsweise weniger Rückschlag oder kürzere Nachladezeiten.

Doch nur Standard?

Enttäuschend fällt dagegen die bislang präsentierte Auswahl der Spielmodi aus. In der Beta waren drei der insgesamt sechs Optionen vertreten. Und leider mangelte es an dieser Stelle an Innovationen und Ideen. Stattdessen geht Firewalk Studios den Weg des geringsten Widerstandes und pickt sich einige Klassiker aus dem Shooter-Genre heraus.

In „Trophäenjagd“ müssen wir gegnerische Spieler abschießen und anschließend ihre Belohnungskarte einsammeln. Nur dann erhalten wir einen Punkt. Ziel dieses Modus ist es, 30 Punkte zu ergattern. Diese Spielart funktioniert also sehr ähnlich wie „Abschuss bestätigt“ aus der „Call of Duty“-Reihe.

Hinzu kommt „Frachtauftrag“. Hier müssen wir ein Paket erobern und es anschließend in einen Zielbereich transportieren – ganz ähnlich wie in „Capture the Flag“. Und in „Konflikt“ gilt es, ein Areal einzunehmen und danach zu halten. Hier kommen etwa Erinnerungen an den „Herrschaft“-Modus aus „Call of Duty“ hoch. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass die letzten beiden Spielarten No-Respawn-Modi sind.

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Unterfüttert wird das Geschehen durch ein klassisches Erfahrungssystem, mit dessen Hilfe wir Individualisierungsobjekte für unsere Helden freischalten. Nach jeder Runde erhalten wir somit einen Überblick über die Leistungen der gespielten Recken und leveln obendrein im übergeordneten Spielerprofil auf.

Auch wenn die in der Beta enthaltenen Spielarten zweifellos Spaß machten und gut mit den Eigenschaften der Helden harmonierten, so mangelt es „Concord“ hier doch an handfesten Alleinstellungsmerkmalen.

Einschätzung: gut

Vorweg sei gesagt, dass uns „Concord“ in der Beta wirklich eine Menge Freude bereitet hat. Es präsentierte sich nämlich als leichtgängiger Helden-Shooter, in den man problemlos hineinfinden und flotten Spaß mit seinen Online-Freunden haben konnte. Gerade das Gameplay als auch das Handling überzeugen und so spielt „Concord“ bereits im aktuellen Zustand auf einem Niveau mit „Overwatch 2“.

Denn auch wenn „Concord“ ein neues Spiel ist, fühlen sich Spielbarkeit und Helden gleichermaßen vertraut an. Und genau hier sehen wir das größte Problem von Firewalk Studios Mehrspieler-Ballerei: Es mangelt dem Spiel an Identität und Persönlichkeit. Vielmehr wirkt es wie ein Best-of aus bereits veröffentlichten Spielen – und das wiederum wird für viele als Anreiz zum Kauf nicht genügen.

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