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Review

Flintlock The Siege of Dawn im Test: Sagt den Göttern den Kampf an!

Im Action-Rollenspiel "Flintlock: The Siege of Dawn" müssen wir einmal mehr den bekannten Kampf zwischen Menschen und Göttern aufnehmen. Was sich die Macher des Soulslikes hierfür überlegt haben, erfahrt ihr in unserem Test!

play3 Review: Flintlock The Siege of Dawn im Test: Sagt den Göttern den Kampf an!

7.5

"Flintlock: The Siege of Dawn" erscheint am 18. Juli 2024" unter anderem für die PlayStation 5.

Nachdem das Team von A44 Games bereits mit „Ashen“ einen kleinen Geheimtipp abliefern konnte, melden sie sich nun mit ihrem Action-RPG „Flintlock: The Siege of Dawn“ zurück. Ihr neuestes Projekt fällt noch ambitionierter aus: Wir reisen durch eine große offene Spielwelt, müssen uns Soldaten, Monstern und Göttern entgegenstellen und diese in allerlei herausfordernden Kämpfen im Soulslike-Stil in die Knie zwingen.

Wir durften uns bereits vor dem Release auf der PlayStation 5 ins Getümmel stürzen und versuchen, den drohenden Weltuntergang zu verhindern. Was wir während dieser Zeit alles erlebt haben und welche eigenen Ideen das Action-Rollenspiel in die mittlerweile bewährte Soulslike-Formel einbringt, verraten wir euch in unserem Test.

Entfesselte Götter verheißen das Ende der Welt

In „Flintlock: The Siege of Dawn“ schlüpfen wir in die Rolle der Kriegerin Nor Vanik. Sie ist ein Elitemitglied der Koalitionsarmee, eine sogenannte Pionierin, und steht somit direkt an vorderster Front im Kampf gegen die entfesselten Götter, welche die Welt zu vernichten drohen. Nach einer vernichtenden Niederlage, die Nor beinahe das Leben gekostet hätte, trifft sie auf das fuchsähnliche Wesen Enki, das ihr seine Hilfe in diesem ungleichen Krieg anbietet.

Wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, hat Enki jedoch ganz eigene Beweggründe, sich am Kampf gegen die Götter zu beteiligen. Mit seinen eigenen übernatürlichen Kräften unterstützt er Nor wo er nur kann, doch im Laufe ihres Abenteuers werden ihre Fähigkeiten und ihr Vertrauen ineinander auf eine harte Probe gestellt. Ob sie mit vereinten Kräften den drohenden Weltuntergang doch noch irgendwie verhindern können werden?

Die Story von „Flintlock: The Siege of Dawn“ ist insgesamt ordentlich, kommt über dieses Prädikat allerdings auch nicht hinaus. Das liegt nicht nur an der über weite Strecken ziemlich vorhersehbaren Handlung, sondern auch an der eher mäßigen Inszenierung. Richtige Zwischensequenzen, die die Geschichte vorantreiben, sind rar gesät und auch so kurz, dass sie kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch Hauptfigur Nor konnte uns erst recht spät überzeugen.

Nors Charakter ist zunächst nicht unbedingt sympathisch, sondern ziemlich verbissen und unterkühlt. Rache an den Göttern, die ihre Welt in Schutt und Asche gelegt haben, treibt sie an. Erst wenn ihre Verbindung sowie Loyalität zu Enki nach und nach auf die Probe gestellt wird, kommen spannendere Facetten ihres Wesens zum Vorschein. Enki selbst ist dabei für uns die spannendste Figur des Spiels, über die wir gerne noch etwas mehr erfahren hätten.

Die Toten wandeln auf Erden

Doch wie macht sich das drohende Ende der Welt in „Flintlock: The Siege of Dawn“ eigentlich bemerkbar? Nun, vor allem durch Horden von Toten, die nun wieder im Diesseits unterwegs sind und dort für allerlei Chaos sorgen. Im Laufe der rund zehn bis zwölf Stunden langen Hauptgeschichte müsst ihr die verfaulten Leiber also wieder zurück unter die Erde befördern. Zum Glück hat Nor alle Werkzeuge dabei, die sie für diese Mission benötigt.

Unsere knallharte Protagonistin zieht standardmäßig mit einer Nahkampfwaffe in ihrer rechten Hand und einer Schusswaffe in ihrer linken Hand in die Schlacht. Mit ihrer Axt oder auch ihrem Hammer verarbeitet Nor die Monster zu Kleinholz. Die Pistole dient indes dazu, den Angriffsfluss des Gegners zu unterbrechen. Wenn ein besonders mächtiger Angriff droht, wird dieser mit einem roten Punkt auf dem Gegner angezeigt. Nun hat Nor ein kurzes Zeitfenster, um die Attacke zu unterbrechen. Alternativ muss sie den Angriffen geschickt ausweichen, denn blocken kann sie diese speziellen Attacken nicht.

Außerdem kann Nor auch noch durchschlagskräftigere Schusswaffen mit sich führen. Genauer ein Gewehr und einen Mörser, den ihr allerdings erst etwas später findet. Beide Waffen müssen erst geladen werden, weshalb ihr ihren Einsatz klug timen müsst, um währenddessen nicht von einem Gegner überrumpelt zu werden. Diese tauchen übrigens in allerlei verschiedenen Größen und Formen auf, was für Abwechslung in den fordernden Kämpfen sorgt.

Um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, können Nor und Enki im Laufe ihrer beschwerlichen Reise allerlei nützliche neue Fähigkeiten lernen. Enki kann mit seiner Macht zum Beispiel Gegner schwächen, sie mit speziellen Ausrüstungsgegenständen vergiften oder sie von Nor ablenken. Außerdem kann er Nor dabei helfen, die Umgebung schneller zu durchqueren, was ziemlich cool aussieht und sich angenehm unkompliziert spielt.

Zwingt die Götter in die Knie

Für geglückte Aktionen, etwa das Auslöschen von Gegnerhorden, der Befreiung von kleinen Dörfern oder auch erfolgreichen Angriffen im Kampf erhalten wir übrigens Ruf, das Äquivalent zu Runen. Hierbei handelt es sich um die wichtigste Ressource in „Flintlock: The Siege of Dawn“, denn hiermit kaufen wir sowohl neue Outfits als auch neue Skills.

Um sich von anderen Soulslike-Vertretern abzuheben, haben sich A44 Games übrigens einen schönen Kniff überlegt: Je länger wir perfekt spielen, also je besser wir unsere Aktionen miteinander kombinieren und gegnerischen Attacken ausweichen, desto höher steigt der Bonus, den wir auf unseren Ruf bekommen. Indem wir die linke Steuerkreuztaste kurz gedrückt halten, können wir den Ruf einsacken oder wir spielen auf Risiko, um einen größeren Bonus zu erhalten. Freud und Leid können hier zwar nah beieinander liegen, doch uns hat dieses Risiko immer wieder dazu angespornt, noch besser zu spielen.

Besonders viel Ruf erhalten wir natürlich, wenn wir einen Bossgegner erfolgreich ausschalten können. Hiervon gibt es tatsächlich eine ganze Menge im Action-RPG, doch bei einigen von ihnen handelt es sich strenggenommen nur um stärkere Standardgegner, weshalb diese Konfrontationen auch nicht allzu lange in Erinnerung bleiben. Anders sieht es da schon bei den Duellen mit den Göttern der „Flintlock“-Welt aus, denn diese sind echte Highlights!

Die Götter, mit denen wir uns messen müssen, sind rein optisch bereits hervorragend designt und haben darüber hinaus einige tolle Angriffsmuster auf Lager, die uns einiges abverlangen. Hier dürfen sich Soulslike-Fans auf einige knackige Herausforderungen freuen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Genrevertretern bietet euch „Flintlock: The Siege of Dawn“ übrigens die Wahl aus drei Schwierigkeitsgraden. Die normale Standardschwierigkeit empfanden wir dabei, von zwei oder drei Stellen abgesehen, stets als fair und gut ausbalanciert. Zum niedrigsten Schwierigkeitsgrad eine kleine Warnung für alle Trophäenjäger: Wenn ihr euch hierfür entscheidet, erhaltet ihr keine Trophäen für euren Spieldurchlauf!

Suche Fass und sprenge Bresche…

Die Action, die sich toll anfühlenden Moves während der Kämpfe, das motivierende Ruf-System und die toll designten Story-Boss konnten uns während unserer Zeit mit dem Action-Rollenspiel immer wieder in ihren Bann ziehen und an den DualSense-Controller fesseln. Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die uns etwas sauer aufgestoßen sind. Hierzu zählen beispielsweise die „Rätsel“, denn immer mal wieder müssen wir eine Felswand durchbrechen, um weiterzukommen.

Hierfür müssen wir ein Fass suchen, dass sich in der Regel irgendwo im selben Areal befindet. Haben wir es aufgespürt und eingesackt, müssen wir es nur noch an der dafür vorgesehenen Stelle platzieren, ein Stück zurückgehen und mit R2 einen Schuss abfeuern: Schwupps, schon haben wir eine Bresche geschlagen. Da dies leider so ziemlich die einzige Art „Rätsel“ auf dem Story-Pfad war, hat es sich sehr schnell abgenutzt und gegen Ende auch etwas genervt.

Abseits des Hauptpfads können wir uns in „Flintlock: The Siege of Dawn“ natürlich auch umsehen. Das hat sich in den meisten Fällen für uns während des Tests auch ausgezahlt, denn hier haben wir neue Rüstungsteile, neue Waffen oder auch Upgrades für Nors Lebensenergie gefunden. Des Weiteren könnt ihr so auch über einige (generische) optionale Quests der Marke „Zerstöre X“ oder „Besiege Y“ stolpern. Es lohnt sich also, sich ein bisschen in der Spielwelt umzuschauen. Über deren Geschichte hätten wir übrigens gerne noch etwas mehr erfahren, denn diese blieb für uns etwas zu oberflächlich.

Ehe wir zum Fazit kommen, noch ein paar abschließende Worte zur audiovisuellen Qualität des Action-RPGs: Das Spiel sieht wirklich schick aus und überzeugt mit tollen Panoramen und hübschen Spiegelungen. Auch Nors und Enkis Charaktermodelle sowie die der Götter sind gut gelungen und strotzen mit kleinen Details.

Leider lief das Spiel nicht ganz rund, denn es kam immer wieder zu teils starken Framerate-Einbrüchen. Dafür konnte uns der stimmungsvolle Soundtrack immer wieder in seinen Bann ziehen und auch die englischen Sprecher machen einen wirklich guten Job.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Spaßige und fordernde Action
  • Motivierendes Ruf-System
  • Erkundung lohnt sich
  • Ordentliche Gegnervielfalt
  • Abwechslungsreich gestaltete Spielwelt
CONTRA
  • Story eher mäßig spannend
  • Potential der Spielwelt wird nicht genutzt
  • Qualität der Bossgegner schwankend
  • Technisch nicht ganz rund

Flintlock The Siege of Dawn im Test: Sagt den Göttern den Kampf an!

Seit ich mir vor zwei Jahren auf der gamescom eine Demo-Version von „Flintlock: The Siege of Dawn“ anschauen durfte, wollte ich unbedingt mehr über das Spiel erfahren und es vor allem selbst spielen. Die Vollversion hat mich glücklicherweise nicht enttäuscht, denn insbesondere die Action hat großen Spaß gemacht – vor allem, nachdem Nor und Enki ein paar neue Tricks gelernt hatten, um variantenreicher zuschlagen zu können.

Die angenehm taktischen Kämpfe sind auch die größte Stärke des Action-RPGs, das insbesondere in den Bosskämpfen gegen die imposant designten Götter zur Höchstform aufläuft. An die Qualität einiger großer Vorbilder kommt das Spiel letztendlich, trotz schöner eigener Ideen wie des Ruf-Systems, leider nicht ganz ran. Dafür sind Story und Charaktere lange zu langweilig, die Nebenmissionen zu generisch und die „Rätsel“ zu einfallslos.

Hier erwartet euch also eine Spielerfahrung mit einigen Ecken und Kanten, die allerdings auch den Charme des Games ausmachen. Trotz einiger Schwächen, die uns immer wieder etwa sauer aufgestoßen sind, hat uns das Spiel immer wieder zurück an den Controller gefesselt. Wir wollten unsere Kampffertigkeiten immer weiter verbessern. Es ist ein mehr als gelungenes Souslike, dem ihr guten Gewissens eine Chance geben könnt.

Kommentare

StoneyWoney

StoneyWoney

17. Juli 2024 um 14:28 Uhr
Affenknutscher

Affenknutscher

17. Juli 2024 um 14:31 Uhr
OzeanSunny

OzeanSunny

17. Juli 2024 um 14:55 Uhr
Systemsüffisanz

Systemsüffisanz

17. Juli 2024 um 15:19 Uhr
Nero-Exodus88

Nero-Exodus88

17. Juli 2024 um 15:42 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

18. Juli 2024 um 08:33 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

18. Juli 2024 um 08:51 Uhr
StoneyWoney

StoneyWoney

18. Juli 2024 um 08:55 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

18. Juli 2024 um 09:06 Uhr