Der Bundesverband Game hat eine weitere Statistik zum deutschen Spielemarkt veröffentlicht. Sie widmet sich dem Verhältnis zwischen digitalen und physischen Verkäufen.
Demnach wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 60 Prozent der Spiele als Download abgesetzt. Dem stehen 40 Prozent Datenträger-Verkäufe gegenüber. Heruntergebrochen auf Konsolen und PC ergeben sich deutliche Unterschiede.
Digital-Anteil auf Konsolen steigt auf 40 Prozent
Laut Game wurden im vergangenen Jahr vier von zehn Konsolenspielen als Download verkauft. Damit haben Disks oder Cartridges noch immer einen Anteil von 60 Prozent. Im Vorjahr waren es 63 Prozent. Vor zehn Jahren sogar 92 Prozent.
Bei den PC-Spielen sieht die Situation gänzlich anders aus. Hier dominieren Downloads mit 98 Prozent. Der Verkauf über physische Datenträger spielt demnach keine nennenswerte Rolle mehr.
Einen Vergleich mit den Vorjahren liefert die folgende Grafik:
Downloads bei einer Altersgruppe besonders beliebt
Vor allem Spieler in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen können sich mit Downloads arrangieren. Der Digital-Anteil liegt hier Konsolen- und PC-übergreifend bei 71 Prozent. In der Gruppe der über 60-Jährigen dominieren physische Datenträger mit 53 Prozent.
Die anderen Altersbereiche liegen mit einem Digital-Anteil von knapp unter 60 Prozent etwa im Mittelwert. Das gilt auch für die ganz jungen Spieler. Hier wirkt sich offenbar noch das Kaufverhalten der Eltern und Großeltern aus, während die etwas älteren Spieler quasi mir dem Digitaldurchmarsch groß geworden sind.
Nachfolgend die gesamte Altersstatistik:
„Wir sehen eine klare Tendenz: Der Download-Kauf hat sich bei der Mehrheit der Spielenden etabliert und sein Anteil steigt kontinuierlich weiter, wenn auch nicht mehr so sprunghaft wie in den Pandemie-Jahren“, kommentiert Felix Falk, Geschäftsführer des Game, das Ergebnis. Er verweist auf die Vorteile von Downloads, die einen schnelleren Zugriff ermöglichen, und eine zunehmende Exklusivveröffentlichung über digitale Plattformen. „Alan Wake 2“ und „Baldurs Gate 3“ etwa erschienen zunächst nur als Download.
Die Daten basieren auf den Erhebungen des Consumer Panel Services GfK. Inbegriffen sind eine laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel.
Downloads dominieren auf PlayStation-Konsolen
Auffallend ist, dass die Daten von Game deutlich von anderen Erhebungen abweichen. Sony meldete im vergangenen Mai für das vorherige Quartal einen Digitalanteil bei Vollversionen von 77 Prozent.
Einer Erhebung von Ampere Analysis zufolge zogen die Verkäufe von digitalen Vollversionen schon 2020 an ihren physischen Pendants vorbei. Der Disk-Anteil sank seitdem weiter.
Während auf den Xbox-Konsolen ebenfalls ein signifikanter Teil der Spiele digital bezogen wird, können die Abweichungen nicht mit Nintendo in Verbindung gebracht werden. Denn auch hier liegt der Digital-Anteil mittlerweile bei 50 Prozent.
Passend zum Thema:
Letztlich scheint es große regionale Unterschiede zu geben, sofern die Angaben von Game wirklich für den gesamten deutschen Markt repräsentativ und die Methodiken bei allen Statistiken identisch sind.
Doch auch eine Umfrage von PLAY3.DE legt nahe, dass deutsche Spieler beherzt zur Disk greifen:
Weitere Meldungen zu Nintendo Switch, PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S.
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Kommentare
Red Realm Rabbit
02. August 2024 um 13:47 Uhr@Valayar2k
Stimmt, ein Retailkäufer nimmt einem Digitalkäufer tatsächlich nichts weg.
Umgekehrt allerdings schon, wenn auch indirekt, aber dennoch aktiv.
Spieler entscheidet sich für digital -> Mehr digitale Käufe -> Signalwirkung an Entwickler/Publisher -> Spiele werden u.U. nicht mehr physisch -> Käufer physischer Spiele können diese Spiele nicht mehr kaufen.