Im vergangenen März sprach Swen Vincke, Gründer und Chef der belgischen Larian Studios, über den großen Erfolg von „Baldur’s Gate 3“. Dabei gab er auch an, dass sein Team weder an einer Erweiterung, noch an einer Fortsetzung arbeiten wolle. Lieber konzentrieren sich die Entwickler auf zwei neue Projekte, von denen eines den Codenamen „Excalibur“ trägt.
Wie Vincke im Vorfeld des ersten Geburtstags von „Baldur’s Gate 3“ kürzlich verriet, dachte das Studio jedoch nicht immer so. So wurden nicht nur die Arbeiten an einer Erweiterung für das beliebte Rollenspiel begonnen. Larian hatte auch handfestes und spielbares Material zu einem verworfenen „Baldur’s Gate 4“.
Spieler hätten ihr „Baldur’s Gate 4“ gemocht, so Vincke
„Wenn etwas sehr erfolgreich ist, fragt natürlich jeder: Wann kommt das nächste?“, gab Swen Vincke kürzlich in einem Interview an. „Und wenn du als Entwickler aus dieser kleinen, elenden Höhle kommst, in der du viele, viele Stunden gesessen hast, während du dein Ding fertiggestellt hast, bist du verletzlich.“
In diesem verletzlichen Zustand dachten die Entwickler zuerst an eine Erweiterung für „Baldur’s Gate 3“ und dann gar an ein weiteres Spiel. „Man neigt dazu, das Offensichtliche zu tun, nämlich ein Add-on oder ein Standalone-Add-on zu machen oder an einem Nachfolger zu arbeiten, weil das der einfachste Weg ist“, so Vincke weiter.
Also begann das Studio zuerst mit der Arbeit an einer Erweiterung. Der Fortschritt kam schnell. Nach der Veröffentlichung von „Baldur’s Gate 3“ wusste das Team aber, dass bei der Entwicklung nicht alles reibungslos ablaufen würde. Wolle man dies wirklich noch einmal drei Jahre machen? Für eine Erweiterung schien sich die Arbeit nicht zu lohnen.
Studio hatte bereits spielbares Material
Anders sähe dies jedoch bei einem ganz neuen Spiel aus. „Oh ja, das klingt nach einer wirklich guten Idee. Lasst uns BG4 machen“, so der Chef von Larian. „Alles, was wir für dieses Ding gemacht haben, können wir da reinpacken, die Leute werden es lieben.“
Dies hätte jedoch bedeutet, dass die Entwickler noch länger daran gesessen hätten „dasselbe zu tun“. Dies sei weder für Vincke noch für seine Entwickler besonders reizvoll gewesen.
„Wir sollten uns überlegen, wie wir etwas machen können, das uns begeistert“, so Swen Vincke. Zusammen mit dem Team wurde entschieden, „Baldur’s Gate“ und „Dungeons & Dragons“ hinter sich zu lassen. „Das Blatt wendete sich sehr schnell und ich glaube nicht, dass wir uns als Entwickler jemals besser gefühlt haben, seit wir diese Entscheidung getroffen haben. Ehrlich gesagt, man kann es nicht erklären oder ausdrücken, wie befreit wir sind.“
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Kommentare
Afgncaap
05. August 2024 um 17:44 UhrBG3 war ein gutes Spiel (mit Abstrichen), aber mir wäre es echt lieber gewesen, wenn Larian irgendwas „eigenes“ gemacht hätte und man den Mammut „Baldur’s Gate“ begraben lassen hätte.
Die Verbindungen mit den Vorgängern fand ich dürftig (vor allem wenn man nicht mit Dunkles Verlangen spielt), der Fanservice der alten Charaktere überflüssig (wobei Larian nichts dafür kann, dass man Minsc eingefroren hat) und den Genrewechsel vermeidbar (obwohl ich Rundenkampf mehr mochte als Echtzeit). Außerdem, möppel, möppel, keine deutsche Sprachausgabe. Das schieb ich aber mehr auf WotC / Hasbro, weniger auf Larian.
Wie dem auch sei, bin trotzdem gespannt, was Larian jetzt machen wird. Da ich das aktuelle D&D-Regelwerk nicht so pralle finde, ist’s mir eigentlich recht, dass sie nichts mehr damit zu tun haben wollen.
Allerdings fürchte ich mich jetzt davor, was Hasbro mit der Marke anstellt.
AmigaPSX
05. August 2024 um 18:37 UhrMir fehlt einfach die deutsche Sprachausgabe. Ich bin enttäuscht. Der erste und zweite Teil waren komplett deutsch.
GeaR
05. August 2024 um 22:14 Uhr@AmigaPSX
Ich sag nur „Jetzt gibt’s gleisch mäschtg eins ufd Rübe!“ 😀
Natürlich aus Baldurs Gate 1 unter der Charaktererstellung „Mann 3“ 😀
Afgncaap
06. August 2024 um 09:35 UhrGut, die Sprachausgabe von BG1 will niemand zurück – auch wenn man jetzt darüber lachen kann
naughtydog
06. August 2024 um 11:09 Uhr@GeaR
😀
@AmigaPSX
Lieber eine exzellente englische als eine schrottige deutsche Sprachausgabe.
Die Originalvertonung ist Teil der eigentlichen Produktion. Lokalisierungen werden i.d.R. von externen Synchronstudios als zugekaufte Leistung erbracht und können daher nie dem Original das Wasser reichen.