Update: Spiders hat sich mittlerweile offiziell zur Streikandrohung und zu den Aussagen der Mitarbeiter zu Wort gemeldet. Die Vorwürfe werden vom Unternehmen als „falsch und sogar diffamierend“ bezeichnet und sollen „in keiner Weise die Realität des Arbeitsalltags der Mitarbeiter des Unternehmens widerspiegeln“.
Das Management von Spiders verpflichtet jedoch zu einem „offenen und konstruktiven sozialen Dialog“. Nach erfolglosen Versuchen in den letzten Tagen, sich mit einer Delegation von Mitarbeitern zu treffen, wurde ein erneutes Treffen bis Ende der Woche vorgeschlagen.
Die Mitarbeiter von Spiders seien „das Herz des Studios“ und man sei entschlossen, ein „integratives und anregendes Arbeitsumfeld aufrechtzuerhalten“.
Meldung vom 28. August 2024: Das Pariser Studio Spiders, bekannt für Spiele wie „Steelrising“ und „The Technomancer“, steht kurz vor der Quasi-Veröffentlichung von „Greedfall 2“. Doch wenige Wochen vor dem geplanten Early-Access-Start des Spiels auf dem PC haben 44 von 95 Mitarbeitern einen Streik angekündigt.
In einem offenen Brief, adressiert an das Management und CEO Anne Devouassoux, beklagen die Beteiligten jahrelange Missstände, die sich im vergangenen Jahr deutlich verschärft hätten. Unter anderem wird von Instabilität, mangelhafter Transparenz und Problemen bei der Gleichstellung berichtet.
Arbeitsbedingungen in der Kritik
Besondere Sorge bereitet den Entwicklern die schwierige Produktionsphase von „Greedfall 2“. Der offene Brief beschreibt eine weit verbreitete Angst und einen Verlust an Motivation unter den Angestellten, die auch durch den erheblichen Arbeitsdruck verschärft wurden.
Ebenfalls bemängelt werden: „Instabilität, Widerstand gegen die Antizipierung von Problemen und die Sicherung der Arbeitsbedingungen, globales Missmanagement, Fluktuations- und Einstellungsprobleme, inakzeptable Verzögerungen bei der Verwirklichung der Gleichstellung und Parität von Frauen und Männern, erheblicher Mangel an Transparenz, Verleugnung von Problemen, Weigerung, die Arbeitnehmervertretung anzuerkennen und blockierte Verhandlungen“.
Im offenen Brief wird behauptet, dass das Budget für „Greedfall 2“ mehrfach überarbeitet und der Early-Access-Start wiederholt verschoben wurde. Die Angestellten fühlen sich von der Unternehmensführung schlecht informiert und äußern in drastischen Worten, dass Spiders wie ein Schiff ohne Steuermann agiere.
„Das Management erweckt den Eindruck, uns wie Galeerensklaven im Laderaum eines Schiffes zu behandeln, die immer weiter rudern, ohne jemals die Route oder das Ziel ihrer Reise zu kennen“, beklagen sich die Initiatoren. „Spiders fühlt sich an wie ein Schiff, das ohne jemanden am Steuer segelt.“
Streik soll am 2. September beginnen
Aufgrund der weiterhin „ungelösten Probleme“ und der „Verweigerung des Managements“, ernsthafte Gespräche zu führen, planen die Mitarbeiter, in der Woche ab dem 2. September 2024 in den Streik zu treten.
Die geplanten Streikmaßnahmen umfassen sowohl Aktionen vor den Unternehmensbüros als auch virtuelle Proteste auf einem eigens dafür eingerichteten „Minecraft“-Server. Die Entwickler rufen Kollegen, Unterstützer und die Öffentlichkeit zur Teilnahme an diesen Aktionen auf.
„GreedFall 2: The Dying World“ ist der Nachfolger des Überraschungserfolgs „GreedFall“ aus dem Jahr 2019. Der Early-Access-Start des Titels ist für den 24. September 2024 auf dem PC vorgesehen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt jedoch unklar, ob dieser Termin eingehalten werden kann.
Trotz der nahenden Veröffentlichung äußern die Mitarbeiter Zweifel, ob der endgültige Release von „Greedfall 2“ weniger als ein Jahr nach dem Early-Access-Start realistisch ist, da noch erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich sei.
Die Entwickler bitten um Unterstützung bei ihrem Streik und weisen auf einen speziellen Spendenfonds hin, der für diesen Zweck eingerichtet wurde. Eine offizielle Stellungnahme der Studioleitung steht aus.
„GreedFall 2: The Dying World“ wird nach aktuellem Stand für PC, PS5 und Xbox Series X/S erscheinen. Neben dem Titel entsteht bei Spiders ein weiteres, noch unangekündigtes Spiel.
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Kommentare
Stefan-SRB
28. August 2024 um 15:36 Uhr„… inakzeptable Verzögerungen bei der Verwirklichung der Gleichstellung und Parität von Frauen und Männern…“
LOL sowas hört man nur in europäischen und amerikanischen Studios
naughtydog
28. August 2024 um 15:49 UhrEin Bestehen auf Parität von Frauen und Männern kann durchaus Einstellungsprobleme verursachen, wenn der Pool an Fachkräften nicht wirklich riesig ist.
AndromedaAnthem
28. August 2024 um 15:54 UhrKostengünstiges Marketing für Greedfall 2 ~ clever! 😉
ARKLAY
28. August 2024 um 16:01 Uhr@Stefan-SRB
„LOL sowas hört man nur in europäischen und amerikanischen Studios“
LOL sowas ließt man nur in Kommentarspalten. Und was sagt uns das???
Was soll deine Anmerkung überhaupt aussagen?
Das gerade dieser Teil, der einer von vielen ist, „besondere“ Aufmerksamkeit hier bekommt, is ja wieder typisch.
Die Bedingungen im Studio selbst kennt hier keiner. Wohl aber die Anforderungen, die oft in Studios an die MAs gestellt werden. DAS sollte eure Aufmerksamkeit bekommen. Aber darüber kann man nicht so schön Empört sein, richtig?! Nicht betroffen ein, aber eine Meinung haben xD
„Das Management erweckt den Eindruck, uns wie Galeerensklaven im Laderaum eines Schiffes zu behandeln, die immer weiter rudern, ohne jemals die Route oder das Ziel ihrer Reise zu kennen“, beklagen sich die Initiatoren. „Spiders fühlt sich an wie ein Schiff, das ohne jemanden am Steuer segelt.“
DAS ist der ausschlaggebende Punkt. Es geht ja ganz klar um bereits eingestellte Mitarbeiter, die nun in Streik gehen und nicht um Einstellungsprobleme…..
Technikeinsiedler
28. August 2024 um 16:05 UhrDer Streik wird auch in Minecraft abgehalten? Ok…
longlegend
28. August 2024 um 16:12 Uhr44 von 95 Mitarbeiter.
Wieso nicht alle 95? Dann kann’s ja dort so schlimm gar nicht sein…
torched83
28. August 2024 um 16:17 Uhr@longlegend
Weil wsl nicht alle 95 Mitarbeiter an der Entwicklung beteiligt sind. Der Buchhaltung und HR (um nur zwei Beispiele zu nennen) ist wsl egal was die Entwickler leisten müssen.
ARKLAY
28. August 2024 um 16:17 Uhr@longlegend
xD
Wieso nicht alle 95…
nach eigenem Erfahrungswert haben die übrigen 51 keinen Bock oder fürchten um ihre Stelle. Das darf ganz individuell gewertet werden. Aber Individualität ist halt schlecht, wenn man nur Zahlen kennt.
Wir können aber auch weiter wilde Vermutungen anstellen ….
XiscoBerlin
28. August 2024 um 16:19 UhrArbeite selbst mit meiner Firma im IT Konzerngeschäft – es sind halt nun mal mehr Männer als Frauen in dem Business, so what. Ohne jetzt mal in die Mitarbeiterlisten zu schauen würde ich aus dem Bauch raus auf 80-20 tippen.
Als nächste beschwert sich dann mein Friseursalon, da sieht es nämlich mit 90-10 für die Frauen genau andersrum aus.
Klar wenn man sich ausgebeutet vorkommt oder der Führungsstil zu wenig Transparenz beinhaltet, das ist was anderes und rechtfertigt ggf. auch sich aufzulehnen. Der Banker im Manager sagt halt ihr müsst alle 3 Monate das Personal um 10% reduzieren und dabei erhöht sich die Workload der gesamten Operation durch neue Werke um 10%. Kann nicht auf Dauer funktionieren sowas. Die guten Leute gehen dann nämlich irgendwann von selbst.
ARKLAY
28. August 2024 um 16:26 Uhr@XiscoBerlin
Quoten-Vorgaben sind generell schlecht für Einstellungskriterien. Da bin ich auch kein Fan von. Erzwungene Quoten stehen halt immer Gegensatz zur Eignung der Bewerberauswahl.
DENNOCH, und da ist das Problem, für das sensibilisiert werden muss, ist es nun mal traurige Gewissheit, dass wenn auf die selbe Stelle zwei geeignete kommen, sich in den meisten Fällen nach Geschlecht entschieden wird. Von Unterschieden im Gehalt fangen wir erst gar nicht an.
Daher ist meine Meinung, dass Quoten gemeinhin zielführend sind, aber nicht um jeden Preis durchgedrückt werden KÖNNEN. Jede Firma sollte einfach darauf achten wer eigentlich Entscheidungsträger bei Neueinstellungen ist. Denn da sitzen gerne die Sexisten und Ego-Schweinchen die bei einen Anflug von Macht gleich übel durchdrehen.
SEGA-Fanatic
28. August 2024 um 16:35 UhrAlso kommen in Greedfall 2 bestimmt Galeeren vor.
Feuchtmacher
28. August 2024 um 16:57 UhrGratis Promotion, ick hör dir trapsen…
Afgncaap
28. August 2024 um 17:03 UhrAlso Geschlechterparität ist Quark, aber an diesem einen Punkt sollte man sich nicht aufhängen.
Die Frage ist eher, ob diese Problemchen schon immer existierten, oder erst bei Greedfall 2, bzw. nach Übernahme durch Nacon. Nacon scheint ja auch nicht gerade sinnvoll ihr Schiffchen zu steuern. (Zur Erinnerung: Sie haben Daedalic und Gollum gekauft)
bastardo
28. August 2024 um 17:08 UhrWie die Clowns sich hier nur auf die Quote stürzen während da noch mehr Missstände angegeben sind die offenbar jahrelang ein Thema waren.
Und wenn dem so ist dann muss gestreikt werden! Der AG kommt offensichtlich seinen Pflichten nicht nach
Das_Krokodil
28. August 2024 um 17:17 Uhr@bastardo:
Ja, manchen ist halt echt nicht mehr zu helfen
El_Chefè
28. August 2024 um 17:38 UhrWas? Da muss es doch auch 6uelle Belästigung gegeben haben!? Ich bin schockiert! /s Themen die es nur im Westen gibt.
Technikeinsiedler
28. August 2024 um 17:50 Uhr@bastardo
Und wenn der AG seine Pflichten nicht nachkommt? Wird sein Minecraft Haus angezündet?
Pr4y
28. August 2024 um 18:50 Uhrhammer… bei spiders gibts anscheinend probleme die wir als aussenstehende nicht nachvollziehen können… anstatt es zu ignorieren oder sich sorgen um das studio und die spiele zu machen wird hier wieder dumm rumdiskutiert und die leute p*ssen sich gegenseitig ans bein. schöne kultur heutzutage… danke internet
bastardo
28. August 2024 um 20:42 Uhr@technik
Und was möchtest du mir jetzt damit sagen?
Das sie sich dankbar nach vorn bücken und akzeptieren sollen?
Nein, für alle gilt bei Missständen dagegen anzugehen!
Demnach sind Streiks richtig und wichtig. Damit auch die ohne rückrad bessere Bedingungen erfahren.
DerKanzler
29. August 2024 um 06:10 Uhr@Stefan-SRB
Gut?
Frostbeast
29. August 2024 um 10:16 UhrDer Fluch aller kleinen Firmen, die wachsen. Techland, CDRP, selbst Bioware, als sie von EA übernommen wurden.
Zockerfreak
29. August 2024 um 10:57 UhrNaja so wie es aussieht dauert es ja eh noch lange eh das Spiel erscheint,also wird der Streik wohl auch nicht so ins Gewicht fallen
longlegend
29. August 2024 um 12:15 Uhr„Nach erfolglosen Versuchen in den letzten Tagen, sich mit einer Delegation von Mitarbeitern zu treffen“
Die Streikenden sind anscheinend auch erstmal auf Schaden aus, statt auf eine konstruktive Lösung.
bastardo
29. August 2024 um 13:04 UhrErstmal zappeln lassen damit man nen hebel aufbauen kann und dann an einen Tisch setzten.
Sorry das Unternehmen muss auch merken was für Auswirkungen dies hat. Und sind wir doch mal ehrlich diese
„Ist doch alles halb so schlimm, hier gibt es nichts zu sehen“ hort man immer als erstes denn shareholder müssen beruhigt werden.
War doch bei v
Blizzard nicht anders
proevoirer
29. August 2024 um 18:15 UhrRichtig so, nicht alles hinnehmen