Concord: So reagiert die Branche auf das Aus des Multiplayer-Shooters

Nach dem überschaubaren Interesse an der Beta war im Prinzip absehbar, dass der von den Firewalk Studios entwickelte Multiplayer-Shooter „Concord“ einen holprigen Launch hinlegen wird.

Das Tempo, mit dem Sony Konsequenzen aus den enttäuschenden Zahlen zog und „Concord“ kurzerhand beerdigte, überraschte allerdings auch Experten. So gaben die PlayStation-Macher am gestrigen Dienstagabend bekannt, dass das Unternehmen „Concord“ am 6. September 2024 vom Netz nehmen und den Spielern den Kaufpreis erstatten wird.

In den Stunden nach der Ankündigung durch Sony meldeten sich verschiedene Stimmen aus der Branche zu Wort, die die Entscheidung des Konzerns mitunter nicht nachvollziehen konnten.

So äußerte sich die Branche zum Aus von Concord

Ihr Unverständnis über Sonys Entscheidung äußerte beispielsweise Liana Ruppert, die in der Vergangenheit unter anderem als Community-Managerin des Multiplayer-Shooters „Destiny 2“ arbeitete. Ruppert verwies auf Titel wie „The Elder Scrolls Online“ oder „No Man’s Sky“, denen trotz eines katastrophalen Starts eine Wende zum Guten gelang.

„No Mans Sky, Elder Scrolls Online, Rainbow Six Siege: Es gibt so viele Spiele, die bewiesen haben, dass dies nicht das Ende bedeutet“, kommentierte Ruppert den Launch von „Cocord“. „Mit den richtigen Schritten/der richtigen Unterstützung könnten wir ein massives Comeback von Concord erleben, das ein Gewinn für Spieler und Entwickler ist. Sie haben meine Unterstützung.“

Auch John Johanas, der Creative Director von Tango Gameworks („Hi-Fi Rush“), bedauert die Entscheidung von Sony und hofft darauf, dass „Concord“ doch noch ein Comeback feiern könnte. „Ich fühle mich schrecklich für alle, die so hart daran gearbeitet haben, das hier herauszubringen“, so Johanas.

„Außerdem war es das erste PvP-Spiel seit langer Zeit, das bei mir Anklang fand und mit dem ich jede Menge Spaß hatte. Daher schmerzt das hier noch mehr. Ich hoffe, es findet einen Weg zurück“ so der Creative Director weiter.

Unterstützung gab es zudem von Cliff Bleszinski, der zu den kreativen Köpfen hinter „Gears of War“ gehört und mit „Lawbreakers“ vor ein paar Jahren ebenfalls einen kommerziellen Misserfolg im PvP-Shooter-Genre ablieferte.

Thomas Puha vom „Alan Wake 2“-Studio Remedy wiederum wandte sich mit den folgenden Worten an die Firewalk Studios: „Alle, die an Concord arbeiten, haltet durch.“

„Es wurden etwa 60 Millionen PS5s verkauft und Concord hat Probleme, sich zu verkaufen. Wie viele andere auch kenne ich die genauen Zahlen nicht“, so Puha weiter. „Heutzutage ist es schon eine Herausforderung, eine halbe Million Einheiten zu verkaufen. Und dann gibt es Megahits wie Elden Ring und niemand ist sich ganz sicher, warum diese so gut liefen.“

Wie oft sich „Concord“ unter dem Strich verkaufte, ist aufgrund fehlender offizieller Zahlen unklar. Unbestätigten Berichten zufolge sollen zum Launch aber gerade einmal 25.000 Kopien verkauft worden sein.

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