Suche Login

Hela angeschaut: Die pure Koop-Niedlichkeit der Unravel-Macher

Vier Mäuschen sollen eine gute Hexe retten: "Hela" ist Koop-Action der putzigsten Sorte. Wieso die kreativen Köpfe hinter "Unravel" mit "Hela" ungewöhnliche Wege gehen, erfahrt ihr im Vorschaubericht.

Hela angeschaut: Die pure Koop-Niedlichkeit der Unravel-Macher

Im Vorfeld großer Veranstaltungen gibt es für Pressevertreter immer wieder kleine Wundertüten. Um Leaks zu verhindern, geben Entwickler und Publisher oft nur das Genre oder das Team dahinter an. „Hela“ wurde uns mit „Neues Spiel der Unravel-Macher“ verkauft. Das zog natürlich! Denn „Unravel“ gehörte zu den ganz großen Indie-Spielen der vergangenen zehn Jahre und hat 2015 unsere Herzen wie im Sturm erobert.

Das neue Projekt von Windup Games ist etwas ganz anderes, punktet aber in der Präsentation mit seinem hohen Niedlichkeitsfaktor und ganz viel Mäuse-Liebe.

Hexe in Not

Die Geschichte von „Hela“ liest sich wie eine Fabel. Wir übernehmen in dem Sandbox-Spiel nämlich Mäuse, die einer guten Hexe helfen wollen. Die alte Frau setzte sich über viele Jahre für die Bewohner des Dorfes ein, ist jetzt jedoch selbst erkrankt. Sie schickt die Mäuse aus, um glitzernde Energie einzusammeln. Mit dieser kann sich die Hexe (hoffentlich) heilen.

„Hela“ breitet ein nordisches Dorf als Spielwiese vor euch aus. Zwischen Holzhütten, Wiesen, Wäldern und Hügeln rennt, klettern, springt, hangelt und fliegt ihr herum und geht dabei auf die Suche nach den funkelnden Objekten. Wer sich an dieser Stelle fragt, wieso Mäuse „fliegen“ und „hangeln“ können, dem sei gesagt: Es sind verzauberte Mäuse.

Die Hexe hat ihnen nämlich einen kleinen Rucksack mitgegeben. Dieser dient zum einen als Inventar. Auf Tastendruck fährt eine riesige Zunge aus, die Gegenstände schnappt oder auch als Kletter- und Schwingseil dient. Die Entwickler deuteten im Rahmen der Präsentation Upgrades an, wie diese aussehen werden und wie man sie freischaltet, ist bislang noch unklar.

Der Clou an „Hela“ ist allerdings die Mehrspieler-Ausrichtung. Hier geht es im Online-Modus mit bis zu vier Teilnehmern zur Sache. Alternativ dürfen auch zwei Mitspieler in den Couch-Koop via Splitscreen einsteigen. Und selbst Solisten nimmt man sich an. Sie können nämlich eine Art Mäuse-Doppelgänger hinterlassen, der die aktive Tätigkeit – also etwa das Halten des Seils oder eines Gegenstands – fortsetzt. Auch auf diese Weise lassen sich die Umgebungsrätsel lösen.

Friedlich und wunderschön

So ganz ohne Geschichte kommt „Hela“ dann aber trotzdem nicht aus. Wie die Entwickler von Windup Games während der Präsentation verraten, wird es über das Erforschen der Spielwelt trotzdem immer wieder kleine Story-Elemente geben. Beispielsweise erfährt man so von einem Mann und einer Frau, die über viele Jahre miteinander befreundet waren, sich aber ihre heimliche Liebe zueinander nie gestanden haben.

Auch wenn es offiziell heißt, dass es keine wirklichen Feinde in der Welt von „Hela“ gibt, so lauern hier doch einige Bedrohungen. In der Demo beispielsweise wurden wir von einem Raben angegriffen. Auch betonten die Entwickler, dass allein aufgrund der Größe der Mäuschen Tiere wie etwa ein Fuchs gefährlich und gewaltig wie Bosse aus „Elden Ring“ aussehen könnten.

Nichtsdestotrotz wird es so etwas wie Kämpfe in der Welt von „Hela“ nicht geben. Falls also doch einmal Gefahren auftauchen, so kann man sich entweder verstecken oder es gibt einen Trick, um diese zu umgehen.

Zugleich gibt es aber auch immer wieder friedfertige Momente, in denen wir mit der Natur interagieren. Beispielsweise schenken die Mäuse einem Kaninchen eine Blume, die es genüsslich weg mümmelt. In der Demo erkennen wir auch, wie sich die Mäuse an das rennende Kaninchen hängen und so durch das Dorf fliegen.



Aus Freude am Spiel

Und was soll das Ganze jetzt? Entwickler Windup Games weicht spürbar von der linearen „Unravel“-Formel ab, auch wenn die Stilistik der Spielwelt durchaus ähnlich ist. Allerdings präsentiert sich „Hela“ als nahezu reines Sandbox-Spiel, welches vor allem durch die Interaktion mit anderen Spielern motivieren soll. Laut dem Team dahinter geht es in erster Linie darum, die Welt zu erforschen und deren Möglichkeiten auszutesten.

Das zeigt sich auch in der Demo. Denn während wir die Windup-Crew mit Fragen löchern, spielen diese munter im Koop weiter. Wir beobachten beispielsweise, wie die Mäuse von Bäumen springen und über die Wiesen fliegen. Eine Sekunde später bemerken wir aber, dass zwei Mäuse eine Art Hochseil gebaut haben und daran mithilfe ihres Rucksacks entlang schwingen.

Wie schon in „Unravel“ ist die Physik-Technik hinter „Hela“ enorm aufwendig. Dadurch reagieren Objekte so, wie man es sich von ihnen erwartet. Ziehen wir also beispielsweise an einem Korb mit Äpfeln, fällt dieser um und das Obst kullert heraus.

Genauso gut können wir gemeinsam Objekte mithilfe der Schnüre befestigen oder so in Position halten. Die Möglichkeiten gestalten sich enorm vielschichtig und dürften einen Großteil der Motivation hinter „Hela“ ausmachen.

Einschätzung: gut

Zugegeben, ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, wie „Hela“ auf lange Sicht funktionieren wird. Natürlich ist es fein, Schabernack mit gleich vier magischen Mäusen zu treiben, aber ein Spiel benötigt schon ein wenig mehr Fleisch auf den Knochen.  Werden die versteckten Geschichten überzeugen und wird die Suche nach dem Heilmittel für die alte, gute Hexe wirklich motivieren? Das sind die für die Langzeitmotivation wichtigsten Punkte.

Für den Augenblick aber ist „Hela“ ein wahrlich bezauberndes Spiel, das einen von der ersten Sekunde an gefangen nimmt. Zu ungewöhnlich ist das Konzept und zu gelungen ist die Technik. „Hela“ war zurecht eines der Gesprächsthemen der Gamescom 2024, ob es aber auch ein großer Erfolg wird, das muss sich noch zeigen.

Weitere Meldungen zu , , , .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.

Kommentare

SEGA-Fanatic

SEGA-Fanatic

07. September 2024 um 08:54 Uhr
SigSauer516

SigSauer516

07. September 2024 um 11:20 Uhr