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Review

NBA 2K25 im Test: Verbessertes Spiel und alte Probleme

Der Basketball-König gewährt seine alljährliche Audienz, bittet aber weiterhin mit Mikrotransaktionen zur Kasse: Wieso "NBA 2K25" ein ausgezeichnetes Sportspiel ist, aber erneut den User schröpft.

play3 Review: NBA 2K25 im Test: Verbessertes Spiel und alte Probleme

8.0

Es ist das siebte Spiel der NBA-Finals 2025. Verlängerung. Das Publikum ist heiß, die Atmosphäre kocht. Jetzt kommt es auf einen Spieler an: MP, den Rookie der Los Angeles Lakers. Denn auch wenn neben ihm etablierte Stars wie Lebron James oder Anthony Davis stehen, so soll der junge Star die Verantwortung übernehmen. Mit diesen packenden Szenen startet “NBA 2K25”.

Eins können wir schon einmal attestieren: Die Basketball-Simulation fährt erneut schwere Lizenzgeschütze auf und trumpft mit massivem Wiedererkennungswert auf. Doch diese Tugenden sind altbekannt. Viel wichtiger sind Gameplay-Anpassungen und eine insgesamt hohe Qualität, die allerdings nicht über das „Problem Mikrotransaktionen“ hinwegtäuschen können.

Zur Kasse, Schätzchen!

Bereits in den vergangenen Jahren heimste die “NBA 2K”-Serie schwere Kritik für die dreiste Integration von Ingame-Kaufoptionen ein. Diese sind auch in diesem Jahr wieder mit an Bord. Und so wundert es auch nicht, dass wir gleich zum Spielstart aufgefordert werden, in einen Season-Pass zu investieren.

Richtig frustrierend fällt der MeineKarriere-Modus aus. Dieser wurde grundsätzlich sinnvoll ergänzt: Die virtuelle Stadt wurde neu aufgebaut und durch zusätzliche Multiplayer- und Streetball-Courts ergänzt. Die Wege sind dadurch kürzer und insgesamt kommt ein wesentlich besserer Spielfluss auf.



Die Progression des eigenen Rookies auf Basis von VC bleibt allerdings trotz Nebenquests und anderen Aufgaben zäh und erfordert jede Menge Grinding. Flotter geht’s dagegen mit Echtgeldeinsatz, was wiederum den natürlichen Spielfortschritt aushebelt und im Online-Spiel auch noch massiven Pay-To-Win-Charakter mitbringt.

Wie schon in den vergangenen Jahren sorgt das für Punktabzüge – obwohl der Modus an sich besser und überschaubarer ausfällt als noch im Vorjahr.

Gleiches gilt für den Spielkartenmodus MeinTeam. Ähnlich wie bei Ultimate Team von “EA Sports FC” könnt ihr hier Kartenpacks dazukaufen, um eurem Glück auf die Sprünge zu helfen. Der Modus wurde im Vergleich zum Vorjahr um weitere Spielarten erweitert und ist so umfangreich wie nie.

Auch hier heißt es: Ist besser als in “NBA 2K24”, aber Mikrotransaktionen stören. Andere Spielmodi wie etwa MyGM sind davon nicht betroffen. Dieser besitzt einen soliden RPG-Einschlag, krankt dafür aber an den steifen Verhandlungen und Gesprächen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält viel Tiefe für sein Geld. Gleiches gilt für die Fantasy-Basketball-Optionen, in denen ihr eure eigene NBA zusammenstellt.

Vergangenheit trifft Gegenwart

Dass „NBA 2K25“ die Bezahloptionen derart penetrant unter die Nase reibt, ist eine Schande. Denn das Flair und die Stimmung suchen ihresgleichen. Das angesprochene Intro gibt die Marschroute vor. Und auch wenn etwa die Krönung des NBA-Champions im MyGM-Modus am Ende etwas gestreckt wirkt, so gibt man sich dennoch Mühe möglichst viele Details aus dem Basketball-Zirkus zu integrieren: Das beginnt bei den Halbzeit-Shows mit Shaquille O’Neil und endet bei den Cheerleadern oder auch dem ausgesprochen guten Kommentar und den kurzen Interviews nach den Spielen.

„NBA 2K25“ wartet mit einer ausgezeichneten Präsentation auf. Die Animationen haben wir bereits gelobt, aber auch die Darstellung der Spielerinnen und Spieler kann sich sehen lassen. Gerade in den Nahaufnahmen erkennt man förmlich jede Pore und jeden Schweißtropfen auf der Haut.

Dieser Wiedererkennungswert zieht sich durch die aktuellen Teams, gilt aber auch für die klassischen Mannschaften im Ären-System. Es sorgt schon für ein wenig Bauchkribbeln, noch einmal mit den Chicago Bulls mit Michael Jordan und Scotty Pippen gegen die Utah Jazz um Stock-Malone (also John Stockton und Karl Malone) anzutreten.

Verbesserungen auf dem Platz

Auf dem Court betreibt Visual Concepts Detailarbeit, die sich aber sehr positiv auf die Spielbarkeit auswirkt. Die bereits im Vorgänger etablierten ProPlay-Animationen wurden um weitere Aktionen erweitert. Star-Spieler besitzen Signature-Aktionen, die sie von anderen unterscheiden. Insgesamt ist das Geschehen runder und natürlicher. Diese Erweiterungen wirken sich auch auf die Individualisierung eures Spielers aus.

Die Veränderungen auf das Spielgeschehen selbst erscheinen zunächst marginal, jedoch fühlt sich “NBA 2K25” deutlich anders an. Damit man sich besser zurechtfindet, bietet das Spiel sechs Schwierigkeitsgrade, Detailanpassungen und ein erweitertes Tutorial.

Die größte Umstellung für Veteranen liegt sicherlich in der Schussmechanik. Diese ist verstärkt abhängig von der Position und dem vorherigen Passspiel und wird nun mithilfe eines herauf fahrenden Pfeils und der Quadrat-Taste ausgeführt. Auf der einen Seite müsst ihr also den Spieler gut in Szene setzen, auf der anderen Seite aber auch das korrekte Timing treffen.

Nach anfänglicher Probleme haben wir uns fix eingegroovt und waren sehr zufrieden mit dieser Neuerung. Ebenfalls klasse: Über den rechten Stick führen wir Täuschungen und Skill-Moves durch. Auch hier ist mehr Vielfalt geboten als zuvor.



In der Defense nimmt man ebenfalls Anpassungen vor. Mithilfe des rechten Analog-Sticks könnt ihr schnelle Sidesteps durchführen oder sogar nach Pässen angeln. Das wiederum bringt mehr Flexibilität in die Verteidigung. Das Mann-gegen-Mann funktioniert besser, ist allerdings noch nicht perfekt. Zu oft gleiten wir förmlich an Gegenspielern ab oder prallen etwas unbeholfen gegen sie.

Zugleich aber wirkt der Spielaufbau besser und so zwingt einen „NBA 2K“ förmlich dazu Taktiken wie Pick & Role zu verwenden. Denn leichte Körbe gibt es nur selten und die Brechstange führt auch kaum zum Erfolg.

Positiv fällt dabei das Verhalten der KI-Mitspieler auf. Diese sind aktiver und fangen auch immer wieder Pässe ab. Die neuen Animationen machen sich auch in Zweikämpfen bemerkbar. Häufiger als zuvor kommt es nun zu kleinerem Gerangel oder auch unorthodox abprallenden Bällen. Das macht das Geschehen insgesamt dynamischer.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Gewaltiger Spielumfang
  • Starke Präsentation
  • Spürbar verbessertes Spiel und Offense und Defense
CONTRA
  • Mikrotransaktionen und Pay-To-Win in MeineKarriere und MeinTeam
  • MyGM fällt technisch spürbar ab
  • Kleinere Balancing-Probleme auf dem Court

NBA 2K25 im Test: Verbessertes Spiel und alte Probleme

Wir können jeden verstehen, der “NBA 2K” aufgrund der Mikrotransaktionen boykottiert. Denn diese beeinflussen den Spielspaß und auch das Erlebnis negativ. Würden Visual Concepts und 2K Games in diesem Bereich mehr Zurückhaltung walten lassen, würde hier auch eine deutlich höhere Wertung stehen.

“NBA 2K25” ist nämlich im Kern ein erstklassiges Sportspiel mit ausgezeichnetem Gameplay und starker Präsentation. Die integrierten Verbesserungen zünden und sorgen insgesamt für eine bessere Spielerfahrung.

In Sachen Umfang lässt man sich nicht lumpen. Auch wenn man hier viel Bekanntes dabei ist und ein paar Schwächen weiterhin vorhanden sind, ist die Vielfalt bemerkenswert. “NBA 2K25” wäre eine klare Kaufempfehlung wert, würden sich Visual Concepts und 2K Games nicht erneut selbst ein Bein stellen.

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