Suche Login

Ehemaliger Sony-Manager: Entlassene sollten Uber fahren oder an den Strand gehen

Chris Deering, ehemaliger Präsident von Sony Computer Entertainment Europe, äußerte sich in einem Podcast zu den jüngsten Entlassungen in der Spielebranche und riet den Betroffenen, auf bessere Zeiten zu warten.

Ehemaliger Sony-Manager: Entlassene sollten Uber fahren oder an den Strand gehen

Chris Deering, der von 1995 bis 2005 die Geschicke von Sony Computer Entertainment Europe leitete und später bei Codemasters beschäftigt war, sprach im Podcast „My Perfect Console“ über die aktuellen Massenentlassungen in der Spielebranche.

Er betonte dabei, dass der Stellenabbau nicht als Ergebnis von Unternehmergier betrachtet werden sollte, sondern als Teil der zyklischen Natur der Industrie. Den Betroffenen gab er einen Ratschlag, der später für Diskussionen sorgte.

Fahrt Uber oder geht an den Strand

„Ich glaube nicht, dass es fair ist, die Entlassungen als Folge von Gier zu bezeichnen“, erklärte Deering. Er führte weiter aus, dass sich die Industrie derzeit in einer „deflationären Phase“ befinde, was auf Überbesetzungen während der Pandemie zurückzuführen sei.

Er selbst habe immer versucht, die Geschwindigkeit, mit der Personal eingestellt wurde, zu minimieren. „Weil ich immer wusste, dass es einen Zyklus geben würde. Und ich wollte nicht am Ende dieselben Probleme haben wie Sony im Elektronikbereich“, so der inzwischen 79-jährige.

Als langjähriger Veteran der Branche riet er den Betroffenen der neusten Entlassungswellen, alternative Möglichkeiten zu erkunden, bis sich die Situation verbessert habe. Sie sollten sich für einige Zeit zurückziehen, sich neu orientieren, alternative Verdienstmöglichkeiten ausloten und auf die Erholung der Branche warten.

„Fahrt einen Uber oder was auch immer. Sucht euch eine billige Bleibe und fahrt ein Jahr lang an den Strand“, schlug er vor. Für viele der Betroffenen klingen derartige Ratschläge vermutlich eher weltfremd, da sie mit den realen finanziellen und beruflichen Unsicherheiten konfrontiert sind. Auch für Entlassene mit Familien sind es wohl schwierige Ratschläge.

Während Deering anmerkte, dass die Situation für viele – auch für die Manager – schmerzhaft sei, zeigte er sich überzeugt, dass die Betroffenen nicht dauerhaft unter den Folgen leiden werden.

Gleichzeitig merkte der ehemalige Sony-Manager an: „Wenn man erst einmal ausgestiegen ist, wird es viel schwieriger, wieder Fuß zu fassen.“ Dennoch glaube er, dass Mitarbeiter mit den nötigen Fähigkeiten nicht dauerhaft in Armut oder Einschränkungen leben müssten.

Eine schwierige Situation für die Spielebranche

In den vergangenen Jahren hat die Spieleindustrie einen deutlichen Wandel durchlaufen. Laut aktuellen Schätzungen haben allein im Jahr 2024 schon mehr als 12.000 Menschen in der Branche ihren Job verloren. Erst kürzlich traf es ein weiteres Studio der Embracer Group sowie die Entwickler hinter dem Rebuild von „Until Dawn“:



Und auch die Entlassungen bei Sony sprach der Veteran explizit an: „Natürlich gab es erst kürzlich eine große Entlassungswelle in den Sony-Studios, auch in London. Aber das ganze Studio-Setup wird jetzt seit ein paar Jahren von Amsterdam aus betrieben. Und ich weiß nicht … wenn das Geld für das letzte Spiel von den Konsumenten nicht kommt, wird es schwer zu rechtfertigen sein, das Geld für das nächste Spiel auszugeben.“

Während die Branche weiterhin mit den Folgen von Überbesetzungen und wirtschaftlichen Schwankungen kämpft, bleibt abzuwarten, wie schnell sich der Markt erholen wird und ob die Ratschläge von Deering für die Betroffenen realistisch umsetzbar sind.

Allerdings ist er nicht der einzige Brancheninsider, der einen Aufschwung erwartet. Allein das voraussichtlich im kommenden Jahr erscheinende “GTA 6” soll einen übergreifenden Schub geben. Jüngste Gerüchte über eine Verschiebung wurden mehr oder weniger widerlegt.

Weitere Meldungen zu .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.

Kommentare

StoneyWoney

StoneyWoney

10. September 2024 um 13:51 Uhr
StoneyWoney

StoneyWoney

10. September 2024 um 13:58 Uhr
Christian1_9_7_8

Christian1_9_7_8

10. September 2024 um 14:32 Uhr
StoneyWoney

StoneyWoney

10. September 2024 um 16:51 Uhr