Sony bringt in wenigen Wochen die PS5 Pro auf den Markt. Sie kommt mit einem ordentlichen GPU-Boost daher und stellt zugleich Sonys Einstieg in einen Bereich dar, in dem Nvidia mit DLSS (Deep Learning Super Sampling) einige Schritte voraus ist. PSSR gilt als eine Art Game-Changer, nachdem signifikante Leistungssteigerungen nur noch mit erheblichen Investitionen in die Hardware möglich sind.
Doch schon bei den kalkulierten 799,99 Euro kam reichlich Kritik auf. Während Fachleute auf die gestiegenen Produktionskosten verweisen, wollen viele Spieler nicht allzu tief in die Tasche greifen. In die laufenden Social-Media-Diskussionen mischte sich nun auch ein Cloud-Gaming-Anbieter ein, der die Debatte werbewirksam nutzen wollte. Die Gegenreaktion blieb allerdings nicht aus.
Clever? Für die PS5 Pro gibt es vier Jahre Cloud-Mitgliedschaft
Unter dem Slogan “PS5 Pro vs. Boosteroid: Welche Wahl ist klüger?“ stellt der Anbieter die Konsole und den eigenen Dienst in mehreren Grafiken gegenüber. Dazu gehört auch der Preis, der für die neue Sony-Konsole zu zahlen ist.
Während Boosteroid mit 14,89 Euro pro Monat zu Buche schlägt, seien es bei der PS5 Pro mindestens 699 Euro. Damit könnten Spieler 47 Monate Boosteroid abonnieren. Tatsächlich kostet die Konsole zumindest bei uns knapp 800 Euro, womit sich die Rechnung verschiebt.
Ebenfalls wird in den Grafiken die Spielebibliothek hervorgehoben. So schreibt der Anbieter:
- Boosteroid: Eine ständig aktualisierte Spielbibliothek aus mehreren Stores.
- PS5 Pro: Weniger neue Exklusivtitel und teure Titel aus dem PlayStation Store.
Eine vierte Grafik soll die Features gegenüberstellen, allerdings ist auch dort nur der Vergleich der Spielbibliotheken zu sehen.
Was meinen die Spieler?
Während es sich beim Vergleich mit der PS5 Pro natürlich nur um eine Promoaktion handelt, um auf Boosteroid aufmerksam zu machen, scheint es, dass die Idee ziemlich nach hinten losging. Denn unter dem Tweet gab es reichlich Gegenwind.
So schrieb ein User: “Weniger exklusive Spiele? Wie? Ihr habt KEINE exklusiven Spiele.“ Ein anderer: “Großartig… noch ein Sub-Service, bei dem man nichts besitzt. Genau das, was Gamer wollen/brauchen. Nicht.”
Ebenfalls hob ein Spieler die Vorteile der PS5 Pro hervor: „Wie wäre es mit der Möglichkeit, offline zu spielen? Innovative VR und Controller, die Möglichkeit, physische Spiele zu kaufen und zu spielen? Zugriff auf Sony First-Party-Spiele vom ersten Tag an? Spezifikationen, die bei der PS5 Pro besser sind als bei Boosteroid? Und außerdem gehört einem die PS5 Pro. Man kann sie also verkaufen und das ausgegebene Geld zurückbekommen.“
Dass bei einem Verkauf der PS5 Pro das gesamte Geld wieder auf das Konto fließt, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings ist der gesamte Vergleich eher unpassend, da eine Hardware mit einem Service verglichen wird. Auch Cloud-Dienste funktionieren nicht ohne Hardware.
Ohnehin gilt, dass der thematisierte Game-Gaming-Dienst laut der Produktbeschreibung zwar dazu in der Lage ist, bis zu 4K und 120 FPS zu erreichen. Es sind zwei Features, mit denen auch die PS5 Pro beworben wird. Allerdings heißt es im Kleingedruckten: “Die Leistung kann von Gerätetyp, Einstellungen, Netzwerkqualität und anderen Faktoren abhängen.” Bei der PS5 Pro sind diese Faktoren deutlich eingeschränkter.
Vorbestellungen der PS5 Pro sind ab heute auch im regulären Handel möglich:
Auch wenn dieser Vergleich sicherlich nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollte, da es eine Marketingaktion ist, die darauf abzielt, ins Gespräch zu kommen: Wäre ein Cloud-Dienst bei den steigenden Konsolenpreisen für euch eine Alternative?
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Kommentare
Matthi1992
10. Oktober 2024 um 10:33 UhrDrehen sich ganze Artikel jetzt schon um Twitter Kommentare. Sorry, X Kommentare.
RegM1
10. Oktober 2024 um 10:36 UhrDie Diskussion hatten wir schon zu Stadia-Zeiten ad nauseam.
Cloudgaming ist einfach in vielen Punkten unterlegen:
– Bildqualität ist geringer/je nach Verbindung können Artefakte auftreten
– Onlineverbindung muss extrem stabil sein, sonst drohen Abbrüche etc.
– Man besitzt nichts, die PS5 Pro / jegliche Hardware hat Restwert
– limitierte Eingabegeräte
– noch weniger Freiheit zu modden/Einstellungen vorzunehmen
– Latenz ist IMMER höher, dies lässt sich auch nicht umgehen
Mit anderen Worten:
Es ist eine Promoaktion für einen Service, den die meisten Gamer nicht wollen.
Drakeline6
10. Oktober 2024 um 10:40 UhrWer braucht schon ne Konsole, wenn er Boosteroid hat oder wie?
Die machen sich ja selber lächerlich 😀
Arantheal
10. Oktober 2024 um 10:40 UhrAlso da muss ich den zitierten Kommentaren in dem Artikel und dem Kommentar von RegM1 zustimmen.
Konsole ist immer noch besser und bietet deutlich mehr Vorteile.
Kyell
10. Oktober 2024 um 10:48 UhrIch habe damals die Humankind-Beta auf der Stadia gespielt. Selbst so ein langsames Spiel war zur Prime-Time unspielbar.
Cloud wird einem lokalen PC oder einer lokalen Konsole immer unterlegen sein. Jedenfalls aus der Sicht des Nutzers – komplette Abhängigkeit ist für manche Anbieter natürlich interessant. Spannenderweise sind das vor allem Personen, die nie etwas selbst entwickelt haben, sondern deren Lebensziel es ist, so viel Geld wie möglich zu horten.
Khadgar1
10. Oktober 2024 um 10:48 UhrCloud-Gaming oder meinen die Clown-Gaming?
Horst
10. Oktober 2024 um 10:52 UhrWenn man als Firma bereits ein Logo hat, das einfach zu 100% die Enterprise darstellt, zeugt das von wenig Seriösität!
BK493
10. Oktober 2024 um 10:52 UhrDie kennt man auch erst seit dem Deal mit Microsoft bzgl. ABK oder?
Was für ein außerordentlich sinnbefreiter Vergleich
Teardropzz
10. Oktober 2024 um 10:54 UhrBin seit paar Monaten auf GFN umgestiegen. Nach aktuellem Stand würde ich keine Konsole mehr kaufen.
themandalorian
10. Oktober 2024 um 10:56 UhrIch weiß ja nicht ob das so schlau war, grad mal geguckt was die denn an Spielen haben und da ist ja Starfield dabei, bestimmt würden viele Playstationnutzer das Abo abschließen dafür, wenn es die App geben würde, aber für Konsolen noch gar nicht verfügbar.
An wem das nun liegt weiß man aber natürlich nicht, viell wollen das Sony und MS auch einfach nicht
Teardropzz
10. Oktober 2024 um 10:59 Uhr@themandalorian
Du brauchst zum spielen keine App. Browser ist ausreichend (nicht für 4k60).
OzeanSunny
10. Oktober 2024 um 11:07 UhrIch habe lieber eine Hardware in Form einer Konsole zuhause stehen.
Dieses Cloud Gedöhns von einem Anbieter den keiner kennt und der auch nur Aufmerksamkeit erhaschen möchte ist einfach nichts für mich.
Vor allem da ich hier einen Gegenwert stehen habe mit aktuellen Sony Games und der es definitiv nicht hat
NiKE2002
10. Oktober 2024 um 11:23 UhrAlleine schon die Eingabelizenz ist für mich das absolute und endgültige Ausschlusskriterium. Streaming kann „echte“ Hardware, egal ob PC oder Konsole, für mich persönlich nicht ersetzen.
NiKE2002
10. Oktober 2024 um 11:25 UhrKorrektur: sollte natürlich *Eingabelatenz* heißen.. Wäre schon schön, Kommentare auch editieren zu können..
Horst
10. Oktober 2024 um 11:25 Uhr@Nike: Du meinst wohl Latenz, nehme ich an?! 😀
Hendl
10. Oktober 2024 um 11:43 UhrMilchmädchenrechnung, da nach 4 Jahren Cloud alles weg ist, außer man verlängert…
XiscoBerlin
10. Oktober 2024 um 11:47 UhrRegM hat es auf den Punkt gebracht. Für mich ist es auch keine Alternative. Ich nehme dann doch lieber die Pro. 🙂
Noir64Bit
10. Oktober 2024 um 12:04 UhrRegM1 hat natürlich die wichtigsten Probleme aufgelistet.
Letztlich hat Cloud Gaming im Sinne von alles wird gestreamt und nichts heruntergeladen, keine Zukunft.
Zumindest nicht unter den aktuellen Rahmenbedingungen. Und das ist nun Mal das Thema der Provider Verbindungen.
Für 4K mit 120Hz werden die wenigsten eine ausstreichend performante Verbindung haben. Da der Downstream alleine hier über 32MBit/s liegen dürfte. Vermutlich so um die 70MBit/s.
Ok, ich höre schon die Leute mit mehr als 100Mbit an der Leitung sagen, das geht bei mir noch. Ja und nein. Denn der zweite entscheidende Faktor ist die Latenz.
Und da knicken die meisten ein.
Vor allem wenn parallel noch andere Daten über die eigene Leitung laufen.
Mir fallen noch x andere Sachen ein die da rein spielen können. Von daher sind solche Cloud Anbieter in der Zeitrechnung der IT eher Eintagsfliegen die kommen und gehen.
GeaR
10. Oktober 2024 um 13:14 UhrDas ist so ne dumme Werbung. Letztens habe ich auf YouTube Werbung für eine Pfanne angezeigt bekommen. Da meint der eiskalt, dass bei anderen Pfannen alles anbrennt aber bei der beworbenen nicht… Gut das man bei der vermeintlich schlechten Pfanne kein Öl genutzt hat xD wirklich, das ist Betrug. Das man so dumme Werbung machen darf, gehört verboten. Man kann vergleichen ja aber so zu lügen ist schon keine Werbung.
FoxMulder
10. Oktober 2024 um 13:27 UhrWegwerfgaming..
The boy who lifted 2
10. Oktober 2024 um 13:38 UhrHatte mit meinem alten VDSL 100 Tarif bei der Telekom einen 14ms Ping und konnte zu jederzeit problemlos Cloud Gaming nutzen und hatte viel Freude dran.
Mit meinem neuen Tarif bei 1&1 ist mein Ping doppelt so hoch und cloud Gaming auf allen Endgeräten praktisch unbenutzbar.. Ich denke das braucht bei uns noch ein Weilchen, bis überall Glasfaser liegt
naughtydog
10. Oktober 2024 um 14:26 UhrDieser Kommentar wurde ausgeblendet. Bitte die Regeln für Kommentare und Forenbeiträge beachten.
naughtydog
10. Oktober 2024 um 14:28 Uhr@Noir64Bit
Für mich ist der entscheidende Faktor (neben der Latenz), dass ich keine Spiele mieten will.
Evermore
10. Oktober 2024 um 15:32 Uhr@ RegM1
Das fasst es super zusammen.
Das Problem mit der Bildqualität würde sich lösen lassen wenn man mit einer so hohen Bitrate streamen würde wie das was eine PS5 von seinen HDMI Port zum TV ausgibt.
Nur hat wohl nicht mal 0,1% der Menschen eine Internetleitung dafür, die Latenz erhöht sich bei solch anspruchsvollen Übertragungen und die Serverkosten für solch eine Datenmenge die da durchgeblasen wird dürften selbst in mehreren Jahrzehnten nicht bezahlbar sein.
Ja und die grundsätzliche Latenz ist schon von der Physik her unmöglich so niedrig zu bekommen wie bei einem Gerät was direkt bei einem im Raum steht. Selbst wenn der Server nur einen Kilometer weit weg ist ist die Verarbeitung vom Tastendruck zum Server hin und wieder zurück erheblich höher.
Ich hatte nur mal das Bedürfnis das ganze mal ausführlicher zu erklären.
Cloud Gaming wird immer eine Nische bleiben für Leute ohne große Ansprüche.
naughtydog
10. Oktober 2024 um 16:33 Uhr@Evermore
Mit 5G könnte die Latenz angeblich auf 5ms und weniger gesenkt werden. Allerdings nur, wenn das BSI nicht weiterhin auf seinen sperrigen „lawful interception“-Ansatz besteht, der die Latenz (laut CT) wieder auf 15ms ansteigen lassen würde.
Radium
10. Oktober 2024 um 19:28 UhrCloudgaming ist eine Einbahnstraße, maximal was für Casualgamer und stupfe Träumerei von Microsoft, weil sie in Sachen Hardware nix drauf haben. Um alle Welt auch nur theoretisch versorgen zu können, müssten deutlich mehr Rechenzentren aus den Boden gestampft werden. Die Kosten sind enorm, und Extra Performance auch deutlich teurer sein, hier nämlich 4k@120fps für 18f im Monat. Wenn FullHD@60fps schon mindestens 15MBits, wäre man bei 4k@120fps bei mindestens 120MBits durchgehend stabiler Internetgeschwindigkeit. Das klappt bei Videos durch die Buffer zweifellos, aber ungepufferte Ausgabe von 4k@120fps bei 15ms Latenz…. Lachhaft. Aber nur dann, könnte man von einem echten Vergleich von Streaming zu Hardware sprechen.
Das Angebot von Boosteroid bezieht sich aber lediglich auf die normale PS5 und damit ist die 47monatige Amortisierung unzulässig.
Was auch verschwiegen wird sind Ausfallzeiten, Wartezeiten beim Login und die Tatsächliche Qualität. Das man selbst 1GBits Internet hat, bedeutet nicht, das Boosteroid auch 15MBits oder gar 120MBits tatsächlich liefert. Und das schlimmste für einem Gamer sind Lags im Spiel!, insbesondere wenn man eine Offline Game spielt. Es gibt Gründe warum es keine großen Sprünge bei Cloudgaming gibt und insbesondere Google das Handtuch geworfen haben obwohl die genug Kohle aus anderen Bereichen dazu nutzen konn,den Service auszubauen und Aufrecht erhalten zu könen.
Ich höre von Boosteroid heute das erste Mal und finde entsprechend Merkwürdig, dass der Nvidia Streamkng Dienst kaum noch erwähnt wird… gibt’s den überhaupt noch? Ich habe anfangs mal den PS Stream probiert, ist aber ehrlich gesagt zu klobig. Während ich beim Konsolenspiel schon längst gezockt habe, musste ich beim Stream noch warten. Es lief zwar stabil, aber wenn ich einen langsamen Spielstart haben will, kann ich auch zum PC greifen. Sorry, aber PS5 starten und das Spiel direkt starten ist tausendmal schneller an der Konsole, als am PC oder bei Streamingdienst.