Geschlagene 17 (!) Jahre mussten wir auf „Dragon Ball: Sparking! Zero“ warten, denn hiermit setzt Bandai Namco seine beliebte „Budokai Tenkaichi“-Reihe endlich fort. Eine lange Zeit, in der das einstmals von Akira Toriyama geschaffene Mega-Franchise aus seinem Winterschlaf erwacht ist und nicht zuletzt mit „Dragon Ball Super“ eine waschechte Renaissance erlebt hat. Doch gelingt der beliebten 3D-Arena-Prügelspielreihe nun ein ähnliches Kunststück?
Die Zeichen hierfür scheinen nicht allzu schlecht zu stehen: Fans dürfen sich auf ein gewaltiges Kämpferaufgebot von mehr als 180 Charakteren, ein um neue Möglichkeiten erweitertes Kampfsystem sowie den einen oder anderen frischen Spielmodus freuen. Ob all das ausreicht, um den wartenden Fans die womöglich ultimative „Budokai Tenkaichi“-Spielerfahrung zu schenken, das verraten wir euch nachfolgend in unserem großen Test der PS5-Version.
Was wäre, wenn…?
Herzstück von „Dragon Ball: Sparking! Zero“ ist der Episoden-Kampf, der einen klassischen Story-Modus ersetzt. Hierin erleben wir, aus der Perspektive verschiedener Charaktere wie Vegeta, Piccolo oder auch Bösewicht Freezer, diverse Highlights der bekannten Geschichte der Anime-Vorlage. Wir stürzen uns mit Son-Goku in den Kampf gegen die perfekte Lebensform Cell oder versuchen mit Schurke Goku Black, dessen Zero-Mortals-Plan umzusetzen.
Insgesamt halten sich die verantwortlichen Entwicklerstudios von Spike („Dragon Ball: Raging Blast“) und Spike Chunsoft („One Piece: Burning Blood“) sehr eng an das Ausgangsmaterial. Zumindest in den Teilen der Vorlage, die adaptiert werden. Abhängig von eurem gewählten Charakter werden leider große Teile der „DBZ“- und „DBS“-Story ausgelassen. An einigen Stellen der Story-Episoden dürfen wir dafür Entscheidungen treffen, die zu einigen interessanten „Was wäre, wenn…?“-Szenarien führen. Bei diesen „Sparking!-Episoden“ handelt es sich um alternative Handlungsverläufe, von denen einige wirklich großartig sind!
Die Story von „Sparking! Zero“ dürfte euch ungefähr zehn Stunden beschäftigen, abhängig von eurem gewählten Schwierigkeitsgrad sowie eurer Motivation, alle „What if…?“-Pfade abzuklappern. So spannend einige dieser abweichenden Geschichten sind, so langweilig ist über weite Strecken die Präsentation der Kampagnen. Vieles wird über Standbilder oder sparsam animierte Mini-Cutscenes erzählt. Das wirkt nicht nur altbacken, sondern wird auch der brachialen Inszenierung der Anime-Vorlage nicht gerecht. „Dragon Ball Z: Kakarot“ oder auch „Dragon Ball Xenoverse 2“ bieten bei den Zwischensequenzen deutlich mehr.
Ein Saiyajin hat keine Limits!
Überhaupt nicht langweilig ist dafür die Action an sich, denn hier kann das jüngste „Dragon Ball“-Fighting-Game, das übrigens am selben Tag erscheint wie die neue Anime-Serie „Dragon Ball Daima“, regelrecht strahlen. Solltet ihr einen der drei „Budokai Tenkaichi“-Vorgänger gespielt haben, dürftet ihr euch schnell zurechtfinden. Mit eurem Charakter stürzt ihr euch in die mitunter herrlich chaotische Action, sowohl im direkten Nahkampf als auch auf Distanz mit Ki-Angriffen.
In den ersten Runden mag „Sparking! Zero“ noch wie ein simpler Button Masher anmuten, doch tatsächlich hat das Fighting-Game deutlich mehr zu bieten. Mit jeder eurer Figuren habt ihr vielfältige Offensiv- und Defensivoptionen, die ihr nutzen könnt. Es gibt Nahkampf-Kombos, mächtige Schlagserien, Griffe, Konter, krachende Spezialangriffe wie Son-Gokus Kamehame-Ha oder brachial inszenierte Ultimate Moves wie Vegetas Final Flash.
Das Problem hierbei sind die leider eher suboptimalen Lektionen im Trainingsmodus, der euch in kleinen Tutorials verschiedene nützliche Kniffe des Kampfsystems beibringt. Weil diese Übungen allerdings in einigen Bereichen nur an der Oberfläche kratzen, müsst ihr euch vieles selbst zusammenreimen. Somit hat „Dragon Ball: Sparking! Zero“ eine ziemlich steile Lernkurve, insbesondere für Neueinsteiger. Um ausgiebige Trainingsessions kommt ihr also nicht herum.
Wenn ihr euch hier durchbeißt und es erst einmal „Klick“ macht, ist es jedoch ein regelrecht erhabenes Gefühl! Kein anderes Spiel zum inzwischen 40 Jahre alten Franchise hat bisher das enorme Tempo, die Macht der Planeten erschütternden Spezialangriffe sowie die enorme Wucht der Schläge und Tritte so perfekt eingefangen wie dieses. Hier werden Fan-Träume definitiv wahr und allein hierfür lohnt es sich, diese bildgewaltige Action selbst zu erleben.
Wer braucht schon Balance?
Doch wie ist es um die Balance innerhalb des gigantischen Rosters bestellt? Nun, im Gegensatz zu anderen Fighting-Games wie „Street Fighter 6“, „Granblue Fantasy Versus: Rising“ oder auch „Dragon Ball FighterZ“ gibt es in „Sparking! Zero“ kein richtiges Gleichgewicht. Kräfteunterschiede, die ihr aus den Anime-Serien kennt, sind so auch im Spiel vorhanden. Charaktere wie Broly oder Gogeta sind also deutlich stärker als Yamchu oder Videl.
Das bedeutet nun jedoch nicht, dass die schwächeren Spielfiguren nutzlos wären. Ihr könnt auch mit schwächeren Charakteren die übermächtig erscheinenden Schwergewichte in die Knie zwingen. Wenn ihr das erfolgreich schaffen möchtet, müsst ihr allerdings kreativ sein und genau wissen, wir ihr die speziellen Techniken der einzelnen Figuren sinnvoll einsetzt. Besonders in den Online-Matches ist dies von entscheidender Bedeutung.
Für Ranglistenkämpfe im Online-Modus haben sich die Macher eine besondere Mechanik ausgedacht, die für eine gewisse Chancengleichheit in den Matches sorgt. Jeder Charakter kostet euch sogenannte Destruction Points. Je mächtiger ein Charakter ist desto mehr DP müsst ihr für diesen ausgeben. Engel Whis kostet euch beispielsweise satte zehn DP, während euch Caulifla als Zweifacher Super-Saiyajin lediglich sieben DP kostet. Kuririn gibt es gar für drei DP!
Auf diese Weise werdet ihr also dazu angehalten, euer bis zu fünfköpfiges Team möglichst ausgewogen aufzubauen. Ein ziemlich smartes System.
Werdet kreativ
Doch nicht nur bei der Zusammenstellung eures Teams dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen, sondern auch in den brandneuen Benutzerdefinierten Kämpfen. Hier könnt ihr euch gewissermaßen eure ganz eigene Story-Episode zusammenbasteln und das wahlweise sogar ziemlich detailverliebt. Ihr könnt allerlei Parameter einstellen, um so einen bestimmten Spannungsbogen aufzubauen oder einen Twist vorzubereiten. Zumindest, wenn ihr das möchtet.
Falls ihr nicht die Muße haben solltet, euch durch einige unübersichtliche Untermenüs zu kämpfen, könnt ihr auch mit weniger Einstellungen einen Kampf zusammenbasteln. Oder aber ihr überlasst diese Arbeit anderen Leuten aus der „Dragon Ball: Sparking! Zero“-Community, die so freundlich sind und ihre Eigenkreationen online teilen. Es lohnt sich, hier einmal etwas Zeit zu investieren und sich durch diese kleine Schatzgrube zu wühlen.
Darüber hinaus hat das 3D-Arena-Prügelspiel noch weitere Spielmodi zu bieten. Ihr könnt euch in verschiedenen Turnieren mit anderen mächtigen Kämpfern messen oder im lokalen Splitscreen-Modus gegen einen Freund antreten. Letzteres funktioniert leider nur auf einer Karte (Raum von Geist und Zeit). Generell hätten wir uns noch mehr Karten gewünscht, etwa Beerus‘ Planet oder auch eine Gletscher-Umgebung. Vielleicht folgen diese später noch als DLC?
Ansonsten könnt ihr verschiedene Herausforderungen angehen, für deren erfolgreichen Abschluss ihr Belohnungen erhaltet. Zudem könnt ihr ganze drei Dragon Ball-Sets sammeln (Erde, Namek & Super Dragon Balls), mit denen ihr neue Charaktere, alternative Outfits und mehr freischalten könnt. Es gibt also viel zu tun und bis ihr wirklich alles freigeschaltet habt, was „Sparking! Zero“ zu bieten hat, werden sicherlich Dutzende Stunden ins Land ziehen.
Der Anime erwacht zum Leben
Das Anime-Fighting-Game ist schlichtweg ein wahrgewordener Traum für „Dragon Ball“-Fans, die hier das Spiel erhalten dürften, auf das sie seit fast zwei Jahrzehnten warten. Generell trieft die Liebe für die legendäre Vorlage geradezu aus jeder Animation, jeder Attacke und jedem noch so unbedeutend wirkenden Satz. Vermutlich hat noch kein Videospiel dieser Art den Stil und die Energie seiner Vorlage so perfekt eingefangen wie es „Sparking! Zero“ vermag.
Technisch mag das Spiel streng genommen nicht in der obersten Liga mitspielen, doch der Look der Anime-Serien wird derart gekonnt umgesetzt, dass das für uns überhaupt nicht ins Gewicht gefallen ist. Die Charaktermodelle und teils zerstörbaren Areale sehen schlichtweg fantastisch aus. Ärgerlicher sind da schon vereinzelte kleine Schnitzer wie Clipping-Fehler oder seltene Slowdowns inmitten des bildschirmfüllenden Effektgewitters.
Ebenfalls unschön sind verschiedene kleine Übersetzungsfehler, zum Beispiel bei einigen Namen (etwa Bills statt Beerus, Goku Schwarz statt Goku Black oder Turles statt Tales). Hier sollte Bandai Namco noch mit einem Patch nachbessern. Apropos nachbessern: Etwas Arbeit könnten auch die mitunter suboptimale Kamera sowie die schwankende Gegner-KI vertragen. In einigen Kämpfen stellen sich die Feinde enorm dämlich an, in anderen lassen sie uns kaum eine Atempause.
Kommentare
Flex_deine_Ex
12. Oktober 2024 um 16:54 UhrAuf Gamepro hat das Spiel gerade mal 67% bekommen und hier 90%..ja was denn nun -:)))Für mich ist dieses Anime geprügele niiichtss
Piasek89
12. Oktober 2024 um 17:07 UhrIch Stimme dem test zu für dragonball Fans ein Muss und ja der Story Modus ist etwas schwach aber es sind halt Episoden Kämpfe
Index
12. Oktober 2024 um 17:07 Uhr@Flex:
Das sind nur subjektive Meinungen.
Ich achte auch auf Tests.
PC Games & Eurogamer sind mir da die liebsten.
Dann laaaange nix, dann Gamestar.
Selbst wenn alle nur 65% geben, wenn du Fan der Serie bist , kannst es spielen und für die wirds 90% sein.
Silent Hill Remake hat überall Top Wertungen , glaub metacritic 86. Für is es eine glatte 10/10.
Für andere ne 8/10.
Für die Fans vom Original eine 5/10.
Is halt alles subjektiv.
Es gibt Leute die müssen alles schlecht reden und wollen überall was negatives sehen und eben Menschen die das Gute sehen und schätzen. Mit welchen Menschen man lieber abhängt muss jeder für sich selbst entscheiden 😉
Strohhut Yago
12. Oktober 2024 um 17:10 UhrWar zum Anfang auch etwas enttäuscht vom Story Modus, weil es nur Episoden Kämpfe sind und leider doch die GT Story nicht dabei ist…
Aber jetzt macht es einfach Bock ❤️. Mit Goku bin ich schon durch und jetzt bin ich mit Vegeta gestartet.
Strohhut Yago
12. Oktober 2024 um 17:11 Uhr@Index
Gut geschrieben 🙂
Piasek89
12. Oktober 2024 um 17:14 UhrStrohhut Yago
Stimm ich dir nur zu undCharakter Designs sing auch top
Strohhut Yago
12. Oktober 2024 um 19:04 Uhr@Piasek89
Design ist wirklich Klasse aber allgemein die Grafik ist der Hammer.
FURZTROCKEN
12. Oktober 2024 um 19:07 UhrHab heute einen Test dazu gesehen und ich glaube als Fan wird man seine Freude daran finden weil Serie und Spiel punkto Aufmachung sehr nahe beinander sind.
Alfonthun
12. Oktober 2024 um 19:40 UhrMeiner Meinung nach ist FighterZ bisher das beste DB Prügelspiel. Denke, ich werde hiermit nicht warm.
Kennt jemand noch Ultimate Battle 22? 🙂
bastardo
12. Oktober 2024 um 20:07 Uhr@ index
Erst sagst du zu recht das alles Subjektive Einschätzungen sind nur um es am Ende „hater“ und „normale“ zu unterteilen.
Selten so ein sich selbst wiedersprechenden mist gelesen
Reunion
12. Oktober 2024 um 20:09 Uhr@Alfonthun
Danke für den Nostalgie Trip! Habe das Spiel total vergessen. Habe es damals auf der PS1 mit Kumpels Tag und Nacht gezockt. War damals auf jeden Fall ein Top Game!
Tsukuyomi
12. Oktober 2024 um 23:24 UhrWer ein großer Fan von Dragonball ist, wird dieses Spiel sehr wahrscheinlich lieben. Für Leute, die mit dem Anime nichts am Hut haben, ist es meiner Meinung nach nichts. Es gibt keine richtige Story, sondern eher eine grobe Zusammenfassung des Animes.
Index
12. Oktober 2024 um 23:44 UhrDieser Kommentar wurde ausgeblendet. Bitte die Regeln für Kommentare und Forenbeiträge beachten.
Strohhut Yago
13. Oktober 2024 um 07:40 Uhr@Tsukuyomi
Für nicht Fans, würde ich eher kakarot empfehlen.
Durch die Episoden Kämpfe bei Sparking Zero und denn Zwischenszenen ist es für nicht Fans wahrscheinlich schwieriger einen richtigen Zusammenhang zu finden.
Alfonthun
13. Oktober 2024 um 09:44 Uhr@Sterohut Yago
Welcher „Nicht-Fan“ kauft sich ein DB Spiel?
Würde auch nie auf die Idee kommen, mir ein Spiel von nem Anime zu kaufen, den ich ne geschaut habe (Yugioh, One Piece etc.)
Strohhut Yago
13. Oktober 2024 um 12:12 Uhr@Alfonthun
Naja, man muss doch nicht immer Fan von was sein, um was gut zu finden.
Du würdest nie auf die Idee kommen aber wahrscheinlich gibt es andere, die lieber Sachen spielen, als zu schauen.
Pitbull Monster
13. Oktober 2024 um 16:41 UhrBis die KI gepatched wird, lege ich das Spiel erstmal zur Seite. Die ist schon auf Normal übertrieben stark und spamt andauernd die selben Attacken.
Yeezus123
13. Oktober 2024 um 23:26 UhrBin echt sauer. Ca 20 Stunden schon gespielt, dann hatte ich einen crash und mein komplettes save Game ist ainfcah weg. Alles komplett auf 0.. Eigentlich echt gut das Game aber echt keine Lust drauf den gesamten Story Fortschritt wieder von vorne an zu fangen und alle charaktere etc nochmal frei zu Spielen.. Das Wars jetzt erstmal für mich mit sparking zero..
Riza
22. Oktober 2024 um 13:52 UhrGamepro hat einfach keine ahnung wie man Spiele bewertet
Und dass das Spiel unbalanced ist, ist ja in Ordnung und soll auch so bitte bleiben. Denn da sist ja wohl selbstverständlich, dass so ein Gogeta weitaus stärker ist als ein Yamchu. Wo würden denn dann bitte landen, wenn man das balancing hier ernst nehmen würde.