Zwar brachte Bethesda Softworks in den vergangenen Jahren tolle Spieleerfahrungen hevor, doch wirklich reibungslos lief davon zur Veröffentlichung keines. Über diese Problematik sprach nun Bruce Nesmith, der bei „Skyrim“ als Lead Designer tätig war.
Bugfreie Markteinführungen sind laut ihm nicht möglich: „Spiele sind so groß, so komplex, vor allem Bethesda-Spiele, weil man so viele funktionierende Elemente hat, die versuchen, miteinander zu interagieren. Deshalb ist eine fehlerfreie Veröffentlichung unmöglich. Es gibt kein Spiel auf dem Markt, das frei von Fehlern ist.“
Umfangreiches Gameplay gleicht fehlenden Feinschliff aus
Dennoch meint der Entwickler: „Ich werde der Erste sein, der sagt, dass Bethesda Games einen höheren Grad an Polishing haben könnte.“ Allerdings hatten die letzten Bethesda-Titel „ein so breites und umfangreiches Spektrum an Spielmöglichkeiten“, dass die Spieler den fehlenden Feinschliff verziehen haben.
Ein Beispiel von Nesmith dafür: „Einen NPC eine Weile vor einer Wand herumlaufen zu lassen, wurde akzeptabel, weil man mit diesem NPC 17 Dinge tun konnte, während man in den meisten Spielen nur zwei tun konnte.“
Die meisten Fehler zum Release sind den Bethesda-Entwicklern jedenfalls bekannt. Es tritt nur selten ein Bug auf, wo das Team sich wundert, wie das passieren konnte.
Weiteres Polishing führt zu deutlich späterem Release
Anschließend fragt Nesmith, ob die Leute dazu bereit sind, weitere sechs Monate zu warten, um ein fehlerfreieres Spielerlebnis zu erhalten. Perfektion komme dadurch immer noch nicht zustande. „Es wird nur besser sein“, erklärt der Entwickler.
Deshalb müsse sich ein Entwicklerteam irgendwann für die Veröffentlichung entscheiden – trotz der vorhandenen Bugs.
Dieses Maß an Feinschliff hat auch seinen Preis.
Bruce Nesmith über Nachteil des letzten Feinschliffs
Videogamer hat Nesmith daraufhin die Frage gestellt, ob Fans über die enthaltenen Bugs zur Markteinführung informiert werden sollten. Eine genaue Liste („700 oder so“) liegt dem zuständigen Team grundsätzlich vor.
Seine Antwort lautet: „Es ist ein interessantes Problem, denn wenn man im Marketing tätig ist, versucht man, die Erwartungen zu steuern.“
Die Erwartung der Spieler ist natürlich eine einwandfreie Spielerfahrung. Weil dies nicht erreichbar ist, muss sich das Marketingteam von Bethesda also fragen, wie sie dieser Erwartung so nahe wie möglich kommen können.
Wie können wir es schaffen, dass diese Leute uns nicht für das Falsche hassen und für das Richtige lieben?
Mit dieser Frage muss sich das Marketingteam vor einer Veröffentlichung auseinandersetzen
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Kommentare
OzeanSunny
16. Oktober 2024 um 15:06 UhrBethesda Games kann man nicht zum Launch kaufen.
Es sind ja nicht nur die kleinen Bugs sondern auch die gravierenden die das Spiel zerstören.
Wie Missionen nicht weiter verfolgt werden können (Skyrim lässt grüßen) oder Bugs die das Spiel nicht mehr weiterspielen lassen.
Bethesda ruht sich hier zu sehr auf die Modding Szene aus.
Die werden es schon richten.
Deswegen interessieren mich Bethesda Games zum Launch schon gar nicht mehr.
Nörd
16. Oktober 2024 um 15:08 UhrJedes Spiel hat Bugs. Aber die Spiele von Bethesda sind schon lächerlich.
Van_Ray
16. Oktober 2024 um 15:14 UhrBethesdas Problem sind gar nicht mal die Bugs, ihr Problem ist, dass sie sich komplett auf den Mods ausruhen und sich deswegen von Anfang an wenig Mühe bei bestimmten Aspekten des Spiels geben.
Mr_Aufziehvogel
16. Oktober 2024 um 15:18 UhrBereits in der Entwicklungsphase von Starfield soll die Engine für so viele Probleme gesorgt haben, dass es intern immer wieder zu Spannungen kam und die Entwickler an ihre Belastungsgrenzen arbeiten mussten, um das Spiel irgendwie zum Laufen zu bringen.
Dass die Engine von Bethesda komplett aus der Zeit gefallen ist, merkt man halt daran, dass der Entwicklungsprozess total ineffizient ist, dass zum Launch die immer gleichen Bugs und Performance-Probleme auftreten, wie man sie schon vor 16 Jahren in Fallout 3 gesehen hat und dass man keine zusammenhängende Spielwelt ohne Ladezeiten darstellen kann.
Egal wie gut The Elder Scrolls 6 auch werden wird, ich prophezeie schon jetzt, dass das Spiel den hohen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Auch deshalb nicht, weil Bethesda sich vehement weigert, sich zu modernisieren.
Gegenüber modernen Open World Spielen wirkt ein Skyrim heute schon ziemlich angestaubt. Auch wenn die Lore der Spielwelt auch heute noch klasse ist, aber das Spiel könnte man heute nicht mehr so veröffentlichen, ohne dafür einen Shitstorm zu kassieren. Die Zeiten ändern sich halt.
AlgeraZF
16. Oktober 2024 um 15:24 UhrIst mir ein Rätsel warum sie nicht auf die UE5 wechseln. Hat CD Projekt auch gemacht um ihre Spiele schneller und Bug freier entwickeln zu können.
naughtydog
16. Oktober 2024 um 15:24 Uhr@Van_Ray
Wenn sie die Fixes der Modder wenigstens in die Engine übernehmen würden… Man hat aber das Gefühl, dass jedem Release wieder der gleichen Mist anhaftet.
Red Realm Rabbit
16. Oktober 2024 um 15:25 UhrAlles „alles“ kann man wirklich nicht bis zum release herausfinden (fixen schon!),
aber man kann ohne Probleme 90%+ der zum release vorhanden Dinge bereits vor der Veröffentlichung beheben, sie wollen es nur nicht. (Weil Zeitpläne, und fcuk die Spieler usw.)
Zischrot
16. Oktober 2024 um 15:32 UhrWieder mal nur blabla, um den Einsatz der Creation-Engine in TES6 zu rechtfertigen. Und ganz ehrlich, warum haben einige Spiele zum Release gefühlt so wenig Bugs, dass manche nicht einen davon sehen, in ihrem Spieldurchlauf?
Soniel
16. Oktober 2024 um 15:32 UhrZum Release ist gut, Skyrim ist immer noch nicht bugfrei. Und ich bezweifle, dass Bethesda-programmierte Spiele jemals bugfrei sein werden, also in ihrer ganzen Existenz. Höchstens durch die Community Patches, aber selbst da kann man nicht alles beräumen.
Naja, hauptsache es ist zu 98,99% bugfrei, dann ist auch ok.
Mauga
16. Oktober 2024 um 15:35 UhrFür mich waren die Bugs noch nie das Problem bei Bethesda Spielen. Klar nicht toll aber ich konnte damit leben. Viel mehr stört mich bei Starfield das grausame Charakter Art Design und das schlechte Writing.
Red Realm Rabbit
16. Oktober 2024 um 15:53 Uhr@Mauga
Damit sollte man aber nicht leben, denn Unternehmen sehen solche Aussagen als Freifahrtsschein mit allem durch zu kommen. Du würdest doch auch keinen Neuwagen kaufen, bei dem sporadisch die Klimaanlage ausfällt, oder wo die Gurte nicht immer halten bzw. in manchen Fällen das Rad plötzlich abfällt (z.b. wenn man gerade mit 160km/h auf der Autobahn fährt)
f42425
16. Oktober 2024 um 16:48 UhrAlgeraZF
16. Oktober 2024 um 15:24 Uhr
Ist mir ein Rätsel warum sie nicht auf die UE5 wechseln. Hat CD Projekt auch gemacht um ihre Spiele schneller und Bug freier entwickeln zu können.
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Dann ist es nicht mehr so einfach Skyrim auf jeder Plattform zu verkaufen. So oft wie Skyrim verkauft wurde, hätte Bethesda sich schon auf eine neue Engine einarbeiten können.
Evermore
16. Oktober 2024 um 17:01 UhrSo langsam wird mir der laden immer unsympathischer.
So sehr ich the Elders Scrolls und Fallout mag aber zum Launch waren die alle ziemlich schlimm und auf PC durften immer die Fans mit Modifikationen das beheben was eigentlich Bethesda selbst hätte machen müssen.
Wie bekommen das denn andere Studios hin bei so riesigen RPGs und Action Adventures? Ich sag nur Zelda TotK oder Elden Ring. Ja auch FF7 Rebirth war abseits der Bildqualität im Performance Modus inhaltlich so ziemlich fehlerfrei. Zumindest ist mir 220 Stunden lang nichts schlimmes zu Gesicht gekommen. Bei Bethesda bekommt man Spiele die zu 85% fertig sind und noch ein paar Monate Polishing gebraucht hätten.
f42425
16. Oktober 2024 um 17:12 UhrIch denke, Bethesda ist der nächste, der die Rechnung b ekommt.
Der DLC für Starfield läuft nicht so gut. Nur 29% positive Reviews.
Ich bin dafür, dass wir Gamer mal Haltung beziehen und nicht jeden Schrott vorbestellen.
Die Gamingindustrie steuert gerade auf eine Krise zu und die ist nicht mehr aufzuhalten. Ich hoffe, es knallt richtig.
Samson86
16. Oktober 2024 um 19:13 Uhr@AlgeraZF
Weil die ue5 n den physics schlecht ist.
Samson86
16. Oktober 2024 um 19:14 UhrNaja Starfield war für ein Bethesda Spiel schon sehr gut gepolisht, da gab’s diesmal keinen Questbug, wie bei der Konkurrenz.
JohnPlayer
16. Oktober 2024 um 20:37 UhrWer Bethesda Spiele kauft ist selbst schuld …
SEEWOLF
16. Oktober 2024 um 21:35 UhrFür mich hat sich Bethesda Game Studio quasi schon seit Bekanntgabe von Fallout 76 und dem damaligen neuen Zauberwort „Service-Game“ verabschiedet. Dem bis dahin gültigen Ruf und Anspruch des Studios, faszinierende Welten zu erschaffen (wenn auch technisch damals schon relativ veraltet), ist seitdem verloren gegangen. Das Studio fällt nur noch zurück und signalisiert durch das Festhalten an der Creation Engine nur dessen immer größere Inkompetenz und auch fehlende Motivation für eine realistische Zukunft. Bethesda Game Studio scheint einem möglichen Absturz gelassen entgegen zu sehen, doch vermutlich ist es denen auch völlig egal. So kommt es mir jedenfalls vor. 🙁
kraftw33rk
17. Oktober 2024 um 08:41 UhrIch frage mich, warum das bei Bethesda so schwierig ist? Wenn ich mir so ein Nintendo-Game vom Kaliber „Tears of the Kingdom“ anschaue, kommt das doch auch sehr sehr ausgereift auf den Markt. Naja, ich kaufe Games meist eh erst viele Monate nach Release. Schon alleine daher, dass ich Preise wie siebzig, achtzig Euro nicht akzeptiere. Da sind einige Patches meist schon „drübergerutscht“ 🙂