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Ex-PlayStation-Manager Layden: Fokus auf Triple-A-Blockbuster gleicht einem Todesurteil

Auf der Gamescom Asia sprach der ehemalige PlayStation-Manager Shawn Layden ausführlich über die Entwicklung der Gamesbranche. Vor allem der Fokus auf teure Triple-A-Blockbuster habe laut Layden dazu geführt, dass kreative Konzepte heutzutage quasi Mangelware seien.

Ex-PlayStation-Manager Layden: Fokus auf Triple-A-Blockbuster gleicht einem Todesurteil

In den letzten Monaten ließ uns Shawn Layden, der ehemalige Manager der PlayStation-Sparte, immer wieder an seinen Gedanken zur Entwicklung der Videospielindustrie teilhaben.

Beispielsweise wies Layden in der Vergangenheit darauf hin, dass sich Abo-Dienste wie PlayStation Plus und der Xbox Game Pass nicht für kostspielige Tripe-A-Blockbuster eignen. Zudem machte er sich in Zeiten der förmlich explodierenden Entwicklungsbudgets für kürze und günstiger zu produzierende Spiele stark.

Ähnlich äußerte sich Layden in einem Gespräch auf der Gamescom Asia, in dem der Ex-PlayStation-Manager der Gamesbranche attestierte, dass diese aufgrund des Fokus auf kostspielige Triple-A-Blockbuster „kurz vor dem kreativen Zusammenbruch stehe“.

AA-Produktionen sind laut Layden quasi verschwunden

Im weiteren Verlauf des Gesprächs wies Layden darauf hin, dass er in dem Fokus auf Triple-A-Blockbuster nicht weniger als ein Todesurteil für Entwickler und Publisher sieht. Schließlich können große Produktionen mittlerweile Budgets in dreistelliger Millionenhöhe verschlingen.

Erschwerend kommt laut Layden hinzu, dass AA-Titel, die sich günstiger produzieren lassen, heutzutage fast komplett verschwunden sind. „Heute liegen die Einstiegskosten für die Entwicklung eines AAA-Spiels im dreistelligen Millionenbereich“, so Layden. „Dadurch sinkt meiner Meinung nach natürlich die Risikobereitschaft.“



Dies wiederum führe dazu, dass sich der Großteil der Entwickler und Publisher auf vermeintlich sichere Konzepte wie Nachfolger oder Kopien erfolgreicher Titel konzentriert. In der Rückkehr zu günstiger zu produzierenden Titeln, mit denen die Studios auch kreative Risiken eingehen können, sieht Layden eine mögliche Lösung für eine kriselnde Branche.

Layden: „Wenn wir jetzt nur noch ein bisschen mehr Interesse, Begeisterung und Aufmerksamkeit für diese niedrig budgetierten, aber super kreativen und außergewöhnlichen Spiele bekommen könnten. Davon würde ich gerne mehr sehen. Denn wenn wir uns nur auf die Blockbuster verlassen, um weiterzukommen, denke ich, dass das ein Todesurteil ist.“

Kreativität wichtiger als die Monetarisierung

Ein weiteres Problem, das Layden laut eigenen Angaben ausgemacht hat, ist der Fokus auf die Monetarisierung von Spielen, die Entwicklern und Publishern oftmals wichtiger sei als die kreative Ausrichtung eines Spiels. „Wenn du mir dein AA-Spiel vorstellst und auf den ersten zwei Seiten deines Pitch Decks geht es um Monetarisierung, Einnahmen oder ein Abo-Modell, bin ich raus“, ergänzte Layden.

„Auf der ersten Seite muss stehen: ‚Dieses Spiel muss gemacht werden und hier ist der Grund.‘ Ich möchte dieses Feuer sehen, ich möchte keine Sachen sehen wie: ‚Hier ist der Chef-Buchhalter im Team, der dir die Monetarisierung des Spiels erklärt.'“



Im aktuellen Hype um die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz sieht Layden übrigens keinen Heilsbringer für die fehlende Kreativität der Branche. „Künstliche Intelligenz gibt es im Gaming fast schon seit den allerersten Spielen“, meint Layden abschließend. „Deshalb finde ich den ganzen Hype um generative KI irgendwie amüsant.“

„Ich sehe ihre Anwendungsmöglichkeiten in bestimmten Bereichen für bestimmte Dinge. Aber es ist nur ein Werkzeug, kein Heilsbringer. Es ist ein Werkzeug, so wie Excel ein Werkzeug ist. Es hilft dir einfach, deine Aufgaben schneller zu erledigen.“

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Kommentare

KlausImHausAusDieMaus

KlausImHausAusDieMaus

17. Oktober 2024 um 15:56 Uhr
AllesSpieler

AllesSpieler

17. Oktober 2024 um 16:11 Uhr