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Venom The Last Dance: Ist der Abschied des Marvel-Antihelden geglückt? - Filmkritik

Noch ein letztes Mal wollen es Eddie Brock (Tom Hardy) und sein ungleicher Alien-Kumpel in "Venom: The Last Dance" wissen. In unserer Filmkritik verraten wir euch, ob es sich lohnt, ihre letzte Reise im Kino zu schauen.

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7.0

"Venom: The Last Dance" startet am 24. Oktober 2024 in den deutschen Kinos.

Vor sechs Jahren schlüpfte Hollywood-Star Tom Hardy erstmals in die Rolle des beliebten Marvel-Antihelden Venom, dessen Geschichte nun in ihrem großen Finale gipfelt. In „Venom: The Last Dance“ müssen sich Eddie Brock und sein Alien-Kumpel Venom ihrer bisher größten Herausforderung stellen. Doch glückt den Machern ein würdiger Abschluss der Geschichte des Fanlieblings? In unserer Filmkritik zu Sonys neuestem Marvel-Actionfilm erfahrt ihr es.

Eine kleine Info noch vorneweg, ehe wir richtig in den Artikel einsteigen: Wir haben uns den dritten sowie finalen „Venom“-Kinofilm im englischen Originalton angesehen. Zur deutschen Synchronisation des neuen „Spidey“-Spin-offs können wir euch somit leider nichts sagen.

Der Schöpfer der Symbionten ist erwacht

Nachdem es unser ungleiches Protagonisten-Duo in den beiden Vorgängern noch mit anderen Symbionten zu tun bekommen hat, hat sie nun ein weitaus mächtigeres Wesen ins Visier genommen. Hierbei handelt es sich um Knull, den Schöpfer der Symbionten. Der „König in Schwarz“ ist ein uraltes, gottgleiches Wesen. Knull ist älter als das Universum selbst und zog einst gegen andere Götter in den Krieg, die Licht und Leben in sein finsteres Reich gebracht haben.

Nun hat es Knull auf Venom und andere Symbionten abgesehen, die Zuflucht auf der Erde gesucht haben. Da er selbst allerdings auf dem Planeten Klyntar, der Heimat seiner Schöpfungen, gefangen ist, schickt er seine Jagdhunde, die Xenophagen, auf den blauen Planeten. Eddie und Venom müssen sich somit in „The Last Dance“ nicht nur ihrer bisher größten Herausforderung, sondern auch ihrem bisher mächtigsten Gegner stellen. Ob sie diesen Kampf überstehen können?

Wie der finale „Venom“-Kinofilm letztendlich ausgeht, verraten wir euch selbstverständlich nicht. Wir hatten auf der Reise dorthin auf jeden Fall eine ziemlich gute Zeit und definitiv unseren Spaß. Zugegeben, angesichts der einen oder anderen Entwicklung mussten wir etwas die Stirn runzeln und auch mal ein Auge zudrücken, doch dem Unterhaltungswert hat das kaum einen Abbruch getan. Es ist auf jeden Fall ein Fortschritt gegenüber dem Vorgänger „Let there be Carnage“.

Ein Herz und eine Seele – manchmal

Zu verdanken ist dies einmal mehr der Dynamik zwischen Eddie und Venom, die seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine merkliche Entwicklung durchlaufen haben. So ganz einer Meinung sind sie zwar immer noch nicht, zumindest nicht in jeder Situation, doch sie sind mittlerweile ein deutlich besser eingespieltes Team. Besonders gut gefallen haben uns hier die kleinen Momente, zum Beispiel eine Autofahrt mit einigen Hippies. Diese wollen Eddie unterwegs vergebens zum Mitsingen von „Major Tom“ animieren. Dieser lehnt zwar ab, kann jedoch nicht verhindern, dass Venom den Song fröhlich in seinem Kopf mitträllert.

Auch eine kleine Tanzszene mit Mrs. Chen, die Fans bereits aus den ersten beiden „Venom“-Filmen kennen, ist eine herrlich abgedrehte Sequenz in „The Last Dance“. Es sind aberwitzige Bilder, die Regisseurin Kelly Marcel („Cruella“) hier umgesetzt hat. Allerdings konnten für uns auch nicht alle diese Augenblicke gleichermaßen zünden. Einige Szenen waren doch etwas zu drüber, auch was das Schauspiel von Hauptdarsteller Tom Hardy angeht.

Er ist in jeder Szene mit Leib und Seele dabei und diese Energie überträgt sich auch auf den Zuschauer. Allerdings hat es auf uns zwischendurch auch so gewirkt, als wäre es manchmal etwas zu viel des Guten. Ein Problem, das wir so bereits in den beiden Vorgängern hatten. Nichtsdestotrotz vermag es Hardys Performance, sowohl die emotionalen als auch die humoristischen Augenblicke gekonnt zu tragen und er ist definitiv ein Highlight des Actionfilms.

Austauschbare Nebenfiguren und ein explosives Finale

Der übrige Cast von „Venom: The Last Dance“ konnte uns indes nicht ähnlich überzeugen. Das lag jedoch nicht am Können der Schauspieler und Schauspielerinnen, sondern in erster Linie am Drehbuch des Films, denn dieses gab vielen von ihnen nicht sonderlich viel, mit dem sie hätten arbeiten können. Angesichts einiger durchaus hochkarätiger Namen im Cast, etwa Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“) oder Alanna Ubach („Bombshell“) ist dies definitiv schade.

Eijofor spielt zum Beispiel einen General, der geradezu besessen auf die Jagd nach Symbionten ist und während des Films Eddie und Venom gnadenlos verfolgt. Leider ist das auch der einzige nennenswerte Wesenszug des Charakters, der somit eher den klischeehaften Soldaten verkörpert. Auch viele der übrigen Darsteller bleiben sehr blass und bekommen quasi keine Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Rhys Ifans („House of the Dragon“) als schrulliger Hippie sticht hier noch am ehesten heraus und hat sichtlich Spaß in der Rolle.

Besser gefallen hat uns dafür wiederum die Action des jüngsten Marvel-Films aus dem Hause Sony. Diese ist herrlich überzogen und wird im Finale, in dem Venom vor einem Xenophagen nicht mehr davonlaufen kann, schön explosiv. Die Actionszenen sind herrlich überdreht und dürfen diesmal sogar etwas blutiger daherkommen als noch in den beiden Vorgängern. Dieser Umstand dürfte einige Fans des beliebten Antihelden sicherlich freuen.

Ein würdiges Finale?

Insgesamt ist „Venom: The Last Dance“ ein Film, der definitiv seine Schwächen, seine Ecken und Kanten hat. Er ist weder der beste Marvel-Film noch der beste Sony-Marvel-Films bisher. Doch er ist definitiv eine Verbesserung im Gegensatz zu den jüngsten Auskopplungen von Sonys Spider-Man Universe. Zugegeben, er ist immer noch etwas trashig, auch wegen der etwas schwankenden CGI-Qualität, doch das waren die ersten zwei „Venom“-Filme auch schon und mit diesen konnten Zuschauer bereits ordentlich Spaß haben.

Dafür ist der Film ein gelungener Abschluss für die bisherige Geschichte rund um Tom Hardys Eddie Brock und seinen Alien-Kumpel Venom. Die Einsätze waren nie höher, die Action selten so gut inszeniert und die Abenteuer des ungleichen Duos selten so unterhaltsam. Wenn ihr also bisher Spaß mit der Filmreihe hattet, werdet ihr bestimmt auch hier auf eure Kosten kommen. Und wie so oft bei einem Marvel-Film gilt: Unbedingt bis zum Ende sitzen bleiben!

„Venom: The Last Dance“ startet am 24. Oktober 2024 in den deutschen Kinos.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Tom Hardy zeigt eine enthusiastische Performance
  • Eddie und Venom sind ein tolles Duo
  • Unterhaltsamer Mix aus Action, Comedy und kleinen emotionalen Momenten
CONTRA
  • Nebencharaktere bleiben blass
  • CGI-Qualität schwankend
  • Ein paar Szenen sind zu drüber

Venom The Last Dance: Ist der Abschied des Marvel-Antihelden geglückt? – Filmkritik

Nach sechs Jahren kommt Eddie Brocks und Venoms gemeinsame Reise zu einem Ende, das einen würdigen Abschluss ihrer Geschichte bildet. Dabei gelingt es Regisseurin Kelly Marcel, das Wesen und somit die Essenz dessen, was die beiden Vorgänger so erfolgreich gemacht hat, gekonnt einzufangen. „Venom: The Last Dance“ macht mit seinen mitunter überraschend emotionalen kleinen Momenten und den teils irrwitzigen großen Actionszenen jede Menge Spaß und fliegt dank seiner kurzen Laufzeit ohne große Längen an euch vorbei.

Perfekt ist der Film dennoch nicht, denn weder die Story noch die übrigen Charaktere wissen ähnlich zu überzeugen wie das sympathische Protagonisten-Duo. Wie schwer all diese Dinge letztendlich ins Gewicht fallen, dürfte vor allem darauf ankommen, wie viel Spaß ihr mit den Vorgängern hattet. Sollten diese euren Geschmack nicht getroffen haben, wird euch „The Last Dance“ kaum zu einem „Venom“-Fan machen. Wenn ihr jedoch bisher euren Spaß mit der Reihe gehabt haben, solltet ihr euch einen Kumpel schnappen und einen spaßigen Kinoabend verbringen.

Kommentare

CirasdeNarm

CirasdeNarm

24. Oktober 2024 um 12:34 Uhr