Ubisofts „Prince of Persia: The Lost Crown“ wurde von den Spielern positiv bewertet, erreichte jedoch nicht den erwarteten finanziellen Erfolg. Doch woran scheiterte es? Larian Studios Publishing-Direktor Michael Douse hat eine Antwort und kritisiert in einem Tweet Ubisofts Veröffentlichungsstrategie. Sie sei ein zentraler Grund für das Ausbleiben des kommerziellen Erfolgs.
Ubisoft hat sich selbst ins Bein geschossen
Douse führte in einem Social-Media-Beitrag aus, dass die Entscheidung, „Prince of Persia: The Lost Crown“ zuerst exklusiv im Epic Games Store und im Ubisoft Store zu veröffentlichen und erst sieben Monate später auf Steam zugänglich zu machen, erheblich zum Misserfolg beigetragen habe.
„Das letzte nennenswerte Spiel auf ihrer Plattform war wohl Far Cry 6 im Jahr 2021″, so Douse. „The Crew, Mirage und Avatar kamen 2023 und waren keine echten Erfolge. Daher kann man davon ausgehen, dass die Abonnements bei der Veröffentlichung von PoP im Jahr 2024 auf einem Tiefpunkt lagen. Das bedeutet, dass die Leute ihren Store nicht allzu oft öffnen würden.“
Douse argumentierte weiter, dass „Prince of Persia: The Lost Crown“ bei einer gleichzeitigen Steam-Veröffentlichung wahrscheinlich ein Markterfolg geworden wäre. Er glaubt, dass eine Steam-Premiere dem Spiel nicht nur zu einem größeren Publikum verholfen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung erhöht hätte.
Letztlich sei nicht das Spiel ansich das Problem gewesen, sondern die Veröffentlichungsstrategie: „Das Schwierigste ist, ein 85+-Spiel zu machen – es ist viel, viel einfacher, eines zu veröffentlichen. Es sollte einfach nicht so gemacht werden, wie es gemacht wurde“, heißt es weiter.
Entwickler sollten sich daran gewöhnen, keine Jobs zu haben
Douse legte noch eine Schippe obendrauf: Wenn die Aussage „Spieler sollten sich daran gewöhnen, ihre Spiele nicht zu besitzen“ aufgrund einer bestimmten Veröffentlichungsstrategie wahr ist, dann sei auch die Aussage „Entwickler müssen sich daran gewöhnen, keine Jobs zu haben, wenn sie ein von der Kritik gefeiertes Spiel machen“ wahr. „Und das ist einfach nicht vernünftig – selbst aus geschäftlicher Sicht“, lautet das Fazit.
Nachdem „Prince of Persia: The Lost Crown“ nicht zum erhofften Erfolg wurde, entschied sich Ubisoft dazu, das Entwicklerteam aufzulösen und die Mitglieder auf andere Projekte zu verteilen. Wir berichteten:
Ubisoft kommentiert Berichte und verspricht mehr Prince of Persia
„Prince of Persia: The Lost Crown“ ist mittlerweile auf Steam erhältlich und auch Ubisoft meldete sich zwischenzeitlich zu Wort.
„Ich bin sehr stolz auf die Arbeit und die Leidenschaft unseres Teams bei Ubisoft Montpellier, ein Spiel zu entwickeln, das bei Spielern und Kritikern gleichermaßen gut ankommt. Und ich bin zuversichtlich, dass es langfristig erfolgreich sein wird. Prince of Persia: The Lost Crown befindet sich nun am Ende der Post-Launch-Roadmap mit drei kostenlosen Inhaltsupdates und einem DLC, die im September erschienen sind“, so Abdelhak Elguess, Senior Producer von „Prince of Persia: The Lost Crown“.
Ubisoft konzentriert sich weiterhin darauf, das Spiel mehr Spielern zugänglich zu machen. Im Winter folgt in diesem Zusammenhang die Mac-Version.
Außerdem bestätigte der Senior Producer noch einmal vorangegangene Berichte: „Die meisten der Teammitglieder, die an Prince of Persia: The Lost Crown gearbeitet haben, haben sich anderen Projekten zugewandt, die von ihrem Fachwissen profitieren werden.“
Aber auch „Prince of Persia“ sei nicht gänzlich vom Tisch: Ubisoft wisse, dass die „Spieler diese Marke lieben“ und freue sich darauf, in „Zukunft weitere Prince of Persia-Erlebnisse anzubieten“.
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Kommentare
NyanCat
25. Oktober 2024 um 12:06 UhrEinfach ein gutes Spiel zur falschen Zeit veröffentlicht. Jeder hat auf ein richtiges Price of Persian gehofft und gewartet, besonders als das Remake so schlecht ankam, dass man es komplett neu entwickelte.
Wer auch immer für den ganzen Release und für das Marketing verantwortlich ist, sollte gefeuert werden. Der macht keinen guten Job. Die Entwickler sind nun wirklich nicht dafür schuldig.
Arantheal
25. Oktober 2024 um 12:08 UhrFrage mich auch warum Ubisoft (entschuldigt meine Wortwahl) so dum.m war und eine Veröffentlichung auf Steam ausgeschlossen hat. Bei Star Wars Outlaws hat man ja das gleiche gemacht. Aber im nachhinein dann rumheulen, dass sich das Spiel nicht so gut verkauft hat und dann noch die Spieler die schuld geben. ^^;
OzeanSunny
25. Oktober 2024 um 12:30 UhrSich selbst zu beschneiden in dem man woanders zuerst launcht ist bestimmt nicht förderlich für den Erfolg.
Den Schuh muss sich Ubisoft tatsächlich selbst anziehen.
xXBloodyRootXx
25. Oktober 2024 um 12:36 UhrDa ich hauptsächlich auf Konsole spiele habe ich von deren Veröffentlichungsstrategie gar nichts mitbekommen. Schade, The Lost Crown ist echt ein ziemlich gutes Spiel, das einen größeren Erfolg verdient gehabt hätte.
Horst
25. Oktober 2024 um 12:37 UhrBei Ubisoft von „Management“ und „Strategie“ zu reden, ist schon ein Witz an sich! Viel zu viele Fehlentscheidungen und Patzer in letzter zeit! Sehr ärgerlich, weil sie könn(t)en auch anders!
StoneyWoney
25. Oktober 2024 um 12:38 Uhr„Ubisoft hat sich selbst ins Bein geschossen“ Wie so oft in letzter Zeit.
Zeitexklusivität ist immer ein großer Faktor, der die Verkaufszahlen der späteren Veröffentlichung hemmt. Hängt teils damit zusammen, dass beim zweiten Mal eine wesentlich kleinere Werbekampagne gefahren wird. Teils, weil die Hypephase abgeflaut ist. Teils, weil viele sich doch bereits zur exklusiven Fassung haben hinreißen lassen, selbst wenn es nicht auf ihrer Lieblingsplattform war.
Wer mit Zeitexklusivität vorgeht, sollte sich also nicht über geringe Verlaufszahlen wundern. So wie Sony am PC. Das scheint ja nach Plan zu laufen und den Port-Produktionskosten zu entsprechen, was sie an Umsatz machen. (Nur manch Sony Fan gibt sich jedes Mal irritiert, wenn ein 1-3 Jahre altes Spiel keine Millionen Verkäufe macht 😉 )
Heimi
25. Oktober 2024 um 12:56 UhrFür mich ist der Release auf Steam egal. Wenn ich einen Titel wirklich spielen will kauf ich den woanders.
Die Tests von diesem Titel waren alle positiv also die Presse war auf der Seite von Ubi.
Ich glaube was Ubi komplett vergessen hat ist: Macht eine Kosten / Absatz Analyse vor Produktion!!!!!
Die geben viel zu viel aus für AA Games ohne Markt.
Wer gibt für ein nicht Mario / Astrobot Jump and Run 50€ aus??? (Ich glaube das war der Preis)
Das hätte ein 20€ Indyspiel sein müssen dann hätten Sie Erfolg gehabt.
Ich habe jetzt noch einmal Black Flag angefangen oh man die konnten mal gute Spiele machen ohne 70h Spielzeit. Und das Spiel ist auf einer DVD ohne Onlinepflicht…
newG84
25. Oktober 2024 um 13:05 UhrDie Fans wollten von jeher entweder ein komplettes remake oder einen neuen, würdigen Teil. Ich glaube, der wenigste Teil in der community wollte ein 2,5D Hipster dungeon Crawler. Von daher hat mit der Entscheidung nur der schuld, der auch den Käse bezahlt hat.
longlegend
25. Oktober 2024 um 13:21 UhrSogar andere Entwickler kritisieren Ubisoft.
Aber klar, sind ja schließlich alles bloß hasserfüllte Hater 😉
RegM1
25. Oktober 2024 um 14:40 Uhr„Entwickler müssen sich daran gewöhnen, keine Jobs zu haben, wenn sie ein von der Kritik gefeiertes Spiel machen“
ROFL, endlich mal jemand der es ausspricht ^^
Was im Gamingbereich abgeht ist absurd, wir haben keinerlei digitalen Besitz, bzw. fehlen in nahezu jedem Land echte Regelungen dazu.
Alles läuft über einseitig entziehbare Lizenzen (Ausnahmen wie GoG ohne DRM sind selten) und das bei Produkten für teilweise 120+€….
RegM1
25. Oktober 2024 um 14:41 UhrUnd Firmen wie Ubisoft haben das bereits mit The Crew 1 demonstriert, kann also jeden verstehen, der das Unternehmen nicht unterstützt.
Zockerfreak
25. Oktober 2024 um 15:18 UhrIch hab das Spiel mal bei Amazon um die 20 Euro bekommen,mehr ist es auch nicht Wert.Zum Glück verschont man uns mit einem 2. Teil