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Assassin's Creed Shadows: Ubisoft wehrt sich gegen „von Intoleranz getriebene Angriffe“

Die Entwickler von “Assassin's Creed Shadows" sehen sich im Netz heftigen Reaktionen ausgesetzt. Insbesondere die Integration vielfältiger Charaktere sorgte für eine teils aggressiv geführte Kontroverse. Der Produzent fand in dieser Woche deutliche Worte.

Assassin’s Creed Shadows: Ubisoft wehrt sich gegen „von Intoleranz getriebene Angriffe“

“Assassin’s Creed Shadows” erscheint nach einer Verschiebung erst im kommenden Jahr. Zunächst möchte sich Ubisoft historischen und kulturellen Bedenken widmen, die einem Bericht zufolge mitunter schon vor der Enthüllung aufkamen.

Berechtigte Kritik gibt es durchaus. Beispielsweise verwendete Ubisoft unerlaubt die Flagge einer Reenactment-Gruppe, die mit der Entschuldigung später nicht zufrieden war. Die teils heftigen Reaktionen haben aber einen anderen Kern: Einer der Hauptcharaktere stammt aus Afrika. Und auch die weibliche Besetzung blieb nicht verschont.

Spiele nicht von modernen Agenden getrieben

Marc-Alexis Côté, ausführender Produzent der “Assassin’s Creed”-Serie, äußerte sich in dieser Woche zu den Herausforderungen, denen sich das Kreativteam rund um “Assassin’s Creed Shadows” in sozialen Medien ausgesetzt sieht. Dabei hob er hervor, dass historische Authentizität und Inklusivität feste Bestandteile der “Assassin’s Creed”-Reihe sind und nichts mit einer “Agenda” zu tun haben.

Bei einem BAFTA-Vortrag sprach Côté ausführlich über die Reaktionen auf den schwarzen Samurai Yasuke. Dabei kritisierte er die „von Intoleranz getriebenen Angriffe“ und stellte klar, dass die Spiele nicht „von modernen Agenden getrieben“ seien.

“Der Geschichte treu zu bleiben bedeutet, den Reichtum menschlicher Perspektiven kompromisslos zu akzeptieren”, betonte der Produzent. Der Einbezug von Yasuke und Naoe solle die Vielfalt und den kulturellen Austausch der Menschheitsgeschichte widerspiegeln, die die Erzählung von “Assassin’s Creed” ausmache.

“In Assassin’s Creed Shadows heben wir beispielsweise sowohl fiktive Figuren hervor, wie Naoe, eine japanische Kriegerin, als auch historische, wie Yasuke, der in Afrika geborene Samurai”, erklärte er weiter. Während die Aufnahme eines schwarzen Samurai im feudalen Japan Kontroversen aufgeworfen hat, wurde Naoe als fiktiver Charakter wegen ihres Geschlechts hinterfragt.

„Aber genauso wie Yasukes Präsenz in der japanischen Geschichte eine Tatsache ist, sind es auch die Geschichten von Frauen, die sich gesellschaftlichen Erwartungen widersetzten und in Konfliktzeiten zu den Waffen griffen“, fuhr Coté fort.

Und weiter: “Obwohl es sich bei den Geschichten von Naoe und Yasuke um historische Fiktion handelt, spiegeln sie das Aufeinanderprallen verschiedener Welten, Kulturen und Rollen wider. Und ihre Einbeziehung ist genau die Art von Geschichte, die Assassin’s Creed erzählen will, eine, die die Komplexität und Verflechtung unserer gemeinsamen Geschichte widerspiegelt.”



Ähnlich äußerte sich zuvor der Firmenchef Yves Guillemot: Ubisoft sei „ein Unternehmen, das Unterhaltung in den Vordergrund stellt und Spiele für ein möglichst breites Publikum entwickelt, Unser Ziel ist es nicht, eine bestimmte Agenda durchzusetzen.“

Assassin’s Creed stand schon immer für die Vielfalt menschlicher Geschichten

Laut Côté hat die „veränderte Kulturlandschaft“ die Reaktionen auf Spiele wie “Assassin’s Creed Shadows” deutlich beeinflusst. Themen wie Repräsentation und Inklusivität seien auch in der Gaming-Community ein Thema.

Er hob hervor, dass “Assassin’s Creed” schon immer die Vielfalt menschlicher Geschichten präsentiert und das gesamte Spektrum der Menschheitsgeschichte erkundet habe. Das Franchise zeichne sich von Altair bis hin zu Ratonhnhaké:ton durch unterschiedliche ethnische und kulturelle Hintergründe aus.

Dennoch wurde das “Shadows”-Team in den sozialen Medien mit Angriffen und Fehlinformationen konfrontiert. „Das aktuelle Klima ist hart für unsere Kreativteams“, räumte Côté ein. „Sie sind online mit Lügen, Halbwahrheiten und persönlichen Angriffen konfrontiert. Wenn die Arbeit, in die sie ihr ganzes Herzblut stecken, zu einem Symbol der Spaltung verdreht wird, ist das nicht nur entmutigend, es kann verheerend sein.“

Gleichzeitig versicherte er, dass das Team entschlossen sei, den eigenen Grundwerten treu zu bleiben und Geschichten zu erzählen, die historisch verankert und inklusiv sind.

Intoleranz ist kein konstruktives Feedback

Kritisiert werden darf “Assassin’s Creed Shadows” durchaus, wie auch Côté anmerkte. Allerdings gebe es einen Unterschied zwischen Meinungen, die konstruktiv seien, und Angriffen, die von Intoleranz getrieben würden. Doch auch auf die zuletzt genannten Reaktionen habe man eine Antwort.

„Neben den tief verwurzelten Franchise-Werten besteht unsere Verpflichtung, berechtigte Kritik als wesentlichen Teil des kreativen Prozesses anzuerkennen und anzuhören“, erklärte Coté. “Unsere Community hilft uns, zu wachsen und bessere Spiele zu liefern. Die Antwort auf Hass liegt darin, weiterhin Erfahrungen zu schaffen, die den Reichtum unserer Welt feiern und die Magie unserer kollektiven Vorstellungskraft einfangen.”

Als Entwickler stehe das Team laut Côté vor der Herausforderung, sowohl die kreative Freiheit zu bewahren, als auch der Spaltung entgegenzuwirken, die durch unberechtigte Kritik entstehen könne: „Wenn wir zulassen, dass Angst unsere Stimme erstickt, geben wir unsere Macht Stück für Stück ab, bis Freiheit und Kreativität gleichermaßen verkümmern.“

Côté rief dazu auf, dass Kreative den Mut haben sollten, sich gegen diese Art von Bedrohungen zu stellen und Geschichten zu erzählen, die inspirieren und verbinden.

Heute stehe mehr auf dem Spiel, erklärte er weiter: „Die Geschichten, die wir erzählen, die Charaktere, die wir erschaffen, und die Spielwelten, die wir bauen, werden von jenen instrumentalisiert, die die Kreativität zum Schweigen bringen, Angst und Hass schüren wollen. Ich glaube, wir stehen vor dem, was [Autor] Fareed Zakaria ein Zeitalter der Revolution nennt, eine Zeit, in der der wahre Konflikt nicht zwischen links und rechts stattfindet, sondern zwischen Gesellschaften, die sich abschotten, und solchen, die sich der Welt öffnen.“



Community ist eine zentrale Motivation für das Team

An die Spieler wandte sich Côté mit einer Botschaft der Dankbarkeit und Wertschätzung: „Ihr seid das Herzstück unserer Reise. Wir erschaffen für euch.“ Die Leidenschaft und das Feedback der Community seien eine zentrale Motivation für das Team, auch weiterhin Geschichten zu entwickeln, die unabhängig von Herkunft und Hintergrund eine universelle Bedeutung hätten.

Der Produzent weiter: “Ich bin ein Optimist und ein Träumer. Ich glaube, dass die Antwort auf Hass darin besteht, weiterhin Erfahrungen zu schaffen, die den Reichtum unserer Welt feiern und die Magie unserer kollektiven Vorstellungskraft einfangen, denn letztendlich ist Kreativität stärker als Angst. Und gemeinsam erschaffen wir die Zukunft der Unterhaltung.“

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Welche Anpassungen und Überarbeitungen letztlich in “Assassin’s Creed Shadows” einfließen werden, erfahren wir voraussichtlich am 14. Februar 2025. Eines steht aber schon jetzt fest: Die Hauptfiguren bleiben im Spiel.

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