In den letzten Monaten sprachen mehrere Branchenveteranen über die Entwicklung der Videospielindustrie und forderten vor allem im Bereich der Triple-A-Titel ein Umdenken.
Vor allem in den immer größer werdenden Spielwelten und wachsenden Spielzeiten vieler Triple-A-Blockbuster sehen Experten wie Spieler auf lange Sicht eine kreative Sackgasse. Schließlich werden die Spieler im Durchschnitt immer älter und haben oftmals nicht mehr die Zeit, mehr als 100 Stunden in ein Videospiel zu investieren. Eine Entwicklung, auf die Toshihiro Nagoshi im Interview mit der japanischen Famitsu einging.
Wie der kreative Kopf hinter der „Yakuza“-Reihe ausführte, geht die Ära der riesigen Spiele seiner Meinung nach zu Ende, da der Umfang beziehungsweise die Spielzeit eines Titels nicht mehr im Mittelpunkt stehen sollten. Stattdessen komme es laut Nagoshi vor allem auf den Spielspaß an, der bei aktuellen Triple-A-Produktionen mitunter ein wenig auf der Strecke bleibt.
Großer Umfang kein Faktor für die Kaufentscheidung?
Hinzukommt laut Nagoshi, dass es heutzutage so viele Spiele gibt, dass der Umfang oder die Spielzeit seiner Meinung nach immer weniger Einfluss auf die Kaufentscheidungen nehmen. „Ich möchte ein Spiel machen, das Spaß macht, aber nicht zu viel Aufwand bedeutet“, sagte Nagoshi. „Auch wenn es heutzutage nicht viele vollkommen originelle Spiele gibt, gibt es so viele Titel, insbesondere auch im Ausland, dass es unmöglich ist, sie alle zu spielen.“
„Wenn man sich die Situation ansieht, denke ich, dass die Anzahl der Konsolenspiele im Leben gewöhnlicher Spielefans übermäßig hoch ausfallen könnte. Es werden immer noch viele Titel veröffentlicht. Aber ich habe das Gefühl, dass die Ära der Spiele, bei denen das Volumen das Verkaufsargument ist, zu Ende geht.“
Eine Entwicklung, auf die Nagoshi bei den Arbeiten an seinem neuen Projekt reagierte, indem er über eine Verkleinerung der ursprünglich geplanten Karte nachdachte. „Wir sollten bald in die Massenproduktionsphase für die Assets eintreten. Daher ist es an der Zeit, das endgültige Volumen zu schätzen. Aber ich überlege immer noch, ob das wirklich gut genug ist“, erklärte er. „Natürlich haben wir die Karte. Die aktuelle Version ist jedoch so groß, dass sie fast zu groß ist.“
Hinzukommt Nagoshi, dass es schlichtweg nicht mehr zeitgemäß sei, eine Karte einfach nur mit beliebigen oder gar prozedural generierten Inhalten zu füllen, um ein Gefühl der Dichte zu erzeugen. Stattdessen sollten unterhaltsame Inhalte im Fokus stehen, die die Zeit der Spieler respektieren.
Nagoshi auf der Suche nach dem richtigen Umfang
„Ich denke, um die Größe der Karte richtig mit dem Spielspaß zu verbinden, ist es wichtig, die Weltanschauung zu gestalten und zu erklären, was der Spieler als Protagonist in dieser Welt macht“, so Nagoshi abschließend.
„Die Rolle des Dramas ist es, das zu unterstützen. Ich habe das Gefühl, dass bald der Zeitpunkt kommt, die richtige Größe zu finden, um alles ins Gleichgewicht zu bringen.“
Seit mehreren Jahren arbeitet Nagoshi mit seinem neuen Studio an einem nicht näher konkretisierten Projekt. Als Publisher des Titels wird das chinesische Unternehmen NetEase fungieren.
Mit konkreten Details zu seinem nächsten großen Titel hielt sich der „Yakuza“-Erfinder bislang zurück und versprach lediglich, dass er seinen Wurzeln treu bleiben wird.
Wann wir mit weiteren Infos oder gar der offiziellen Enthüllung rechnen dürfen, ist weiterhin unklar.
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Kommentare
naughtydog
12. November 2024 um 11:00 UhrWünsche mir schon auch noch ab und zu riesige Spiele. Schließlich war das doch immer die Argumentation für die 80€.
Große Karten machen eben absolut Sinn, wenn man sie erkunden MUSS, statt durch Marker doch wieder nur in einen Schlauch gesteckt zu werden. Wenn man nur von A nach B nach C läuft, kann man auch gleich ein Schlauchspiel machen. Dann aber nicht um die Ecke kommen und 80€ aufrufen.
OldGamer
12. November 2024 um 11:09 UhrGebt dem Mann ein Bier . Genau das . Es muss nicht immer eine OW sein . Habe ich geniale 15 bis 20 Stunden gebe ich liebend gerne auch 80 Euro aus . Lieber „semi OW“ , also große Areale aber überschaubar als richtige OW .
Selbst wenn die Welt hervorragend gestaltet ist, bin ich meist nach kurzer Zeit abgelöscht. Klar sieht toll aus und die Freiheit ….. aber manchmal ist Weniger halt doch Mehr 🙂
vangus
12. November 2024 um 11:18 UhrYup, die Zeit der großen Spiele muss zuende gehen… Perfekt war die PS3-Ära. Wir brauchen mehr 10 Stunden Singlerplayer Games.
Keine Open World Games mit 100+ Stunden, sondern maximal 60 Stunden und etwas kleinere Karten, die dafür umso imposanter, lebendiger und detaillierter gestaltet werden können, mit weniger Quests, die dafür aber viel stärker erzählt werden…
Kosten werden gesenkt, Entwicklungszeiten werden gesenkt, und die Spiele können mehr Qualität statt Quantität bieten.
Das Spielerlebnis selbst sollte wieder in den Vordergrund rücken. Der Preis ist Latte…
AlgeraZF
12. November 2024 um 11:24 UhrDürfen gerne kleiner werden. Dann aber auch wieder für 60€ verkaufen. Ansonsten wird nur noch im Angebot gekauft, so wie jetzt schon.
OzeanSunny
12. November 2024 um 11:25 UhrSpiele sollen unterhalten.
Egal ob Open World oder lineare Games.
Wenn sie das erreichen haben Sie die Aufgabe erfüllt.
Da ist der Preis eigentlich fast nebensächlich.
Selbst eine Call of Duty Kampagne mit 6-7 stunden Spielzeit hat eine Berechtigung für 70-80€ , warum?
Sie unterhält meistens und man bekommt in der Regel Nonstop Action.
Aber auch hier entscheidet jeder für sich selbst.
Die Aussage , Die Ära der riesigen Spiele geht zu Ende gibt es schon seit einigen Jahren.
Und immer wieder wird man eines anderen belehrt.
Toxicity
12. November 2024 um 11:32 UhrMultiplayer, zombies und Kampagne.
Du zahlst nicht 70-80 nur für die Kampagne..wenn dich der Rest nicht interessiert dein Problem.
„Die Aussage, die Ära….“
Ähnlich wie die PC Ära geht zu Ende oder xbox geht zu Ende gibt es schon seit einigen Jahren.
Und immer wieder wirst DU eines anderen belehrt.
Arantheal
12. November 2024 um 11:34 Uhr@AlgeraZF
Wie läuft das bei dir eigentlich nochmal? Entscheidest du nun anhand der Spiellänger wie teuer ein Spiel sein sollte oder anhand der Entwicklungskosten? Bei Astro Bot hast du ja damit argumentiert, dass es in der Entwicklung ja weniger gekostet hat, als zum Beispiel ein God of War Ragnaröck und daher auch billiger angeboten werden sollte. Wenn also zum Beispiel ein Spiel in Zukunft eine Spiellänge von 8-10 Spielstunden biete, es aber 200-300 Millionen an Entwicklungskosten gefressen hat, zahlst du dann den Vollpreis oder nicht?
AlgeraZF
12. November 2024 um 11:42 Uhr@Arantheal
Geht mir definitiv nach Entwicklungskosten. Ein AA Spiel zum Vollpreis verkaufen geht gar nicht. Aber die Spielzeit hat ja logischerweise auch Einfluss auf die Entwicklungskosten. Darum schrieb ich, das die Spiele dann wieder 60€ kosten sollten.
Denn ein 8-10 Stunden Spiel wird wohl kaum mehrere 100 Millionen kosten in der Entwicklung?!
Wenn die für Werbung so viel rausgehauen, kann ich nichts dafür.
Und KI kann in Zukunft auch Kosten senken.
ironman1984
12. November 2024 um 11:55 UhrIch bin für die goldene Mitte.
20 bis 30 Stunden Spielzeit würden mir schon reichen. Es gibt so viele gute Spiele so das ich nicht
die Zeit habe 100 Stunden Plus in ein Spiel zu investieren.
RegM1
12. November 2024 um 12:01 UhrFür mich ist die Spielzeit ziemlich irrelevant.
Es muss aber sehr viel Spaß machen und die Gameplayschleife sollte auch bei einem zweiten Durchgang noch richtig Laune machen.
Als Beispiel eignen sich oft levelbasierte Spiele, wie z.B. Mario oder auch so etwas wie Sifu.
Sie bieten dem Spieler Freiheiten bestimmte Abschnitte/Level problemlos erneut zu versuchen, während der Fokus auf dem Gameplay liegt.
Also ich liebe den levelbasierten Ansatz, daher wäre mir eine Abkehr von den großen Open Worlds in einigen Fällen ganz recht, natürlich sollten Spiele wie Cyberpunk 2077 oder Baldur’s Gate 3 trotzdem von Zeit zu Zeit erscheinen.
fahmiyogi
12. November 2024 um 12:02 UhrSpielzeit ist mir egal… Hauptsache das Spiel macht Spaß…ich Spiele gerade bright memory infinite und das Spiel geht nur 2 Stunden…und das was ich erlebt habe toppt so einige AAA Titel.
RegM1
12. November 2024 um 12:06 UhrEin Spiel wie Spider-Man 2 z.B. würde ich nicht erneut durchspielen, da ich auch die langweiligen/schlechten Passagen noch einmal spielen MÜSSTE.
In Astro Bot hingegen kann ich meine Lieblingslevel auch ohne Sammelanreiz (alles gefunden) noch häufiger spielen, während ich die Level, welche ich nicht so toll fand einfach ignoriere.
Elden Ring z.B. ist für mich die perfekte Fusion aus Story und erneuter Spielbarkeit, der zweite Durchgang kann sehr kurz gehalten werden.
Mr. Spock
12. November 2024 um 12:30 UhrIst für mich kein Problem. Die Ära der Vollpreisspiele ist ja auch zu Ende. Dazu hat mich die Industrie erzogen.
Ich warte, bis ein Spiel 30€ kostet. Und dann warte ich auf die 20 Prozent Aktion bei Müller…
naughtydog
12. November 2024 um 13:48 Uhr@OzeanSunny
Bei COD bekommt man für den Kaufpreis aber auch den riesigen Mehrspielerteil dazu. Schwer zu sagen, ob sich die Kampagne allein auch so gut für den Vollpreis verkaufen würde.
naughtydog
12. November 2024 um 13:49 Uhr@fahmiyogi
Fand bei BMI die Steuerung so gruselig und musste daher abbrechen.
_YoungAvenger_
12. November 2024 um 14:04 UhrHat beides seine Berechtigung. Wenn ich Bock auf Story habe, lege ich halt ein kleineres, meist lineares Spiel ein. Möchte ich in der Welt versinken und die Freiheit genießen, überall hinzugehen, wähle ich Open World. Brauche ich was für zwischendurch, wird‘s meist ein Jump n Run oder Rennspiel.
Mauga
12. November 2024 um 14:09 UhrToshihiro Nagoshi ist wirklich einer der wenigen Verantwortlichen für Spiele zu dem ich aufsehe. Er weiß wie man gute Spiele macht. Zum Glück gibt es noch Japan die uns mit guten Spielen versorgen 🙂
Argonar
12. November 2024 um 14:12 UhrEs wird immer einen Platz für große Spiele geben.
Aber der generelle Trend muss davon wieder weg gehen, vor allem von diesem Open World Wahn. Das ist einfach eine riesige Zeitverschwendung.
Außerdem wie wärs mit Replayability fördern?
Die alten God of Wars oder Devil May Cries hab ich z.B unzählige Male durchgespielt, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, mit verschiedenen Kostümen (die Gameplay Einfluss hatten) und anderen Charakteren.
Oder GBA style Fire Emblem, mit den unterschiedlichen Chars, Pfaden und auch dort Schwierigkeitsgraden.
Nur weil die Spiele früher kürzer waren, heißt das nicht, dass wir sie weniger lang gespielt haben.
Samson86
12. November 2024 um 14:49 Uhr@Argonar
Die Größe (Speicherplatz) war oft auch einer der Gründe, weshalb die Spiele alle so n großen Wiederspielwert hatten bzw. die Entwickler diesen haben wollten. Downloads von spielen gab’s da noch nicht oder war wie zur 360/3 Zeit noch in den Kinderschuhen, unnendlich groß dürften die Spiele einfach nicht werden. Heute ist’s ja egal, ob n Spiel 100 oder 150gb groß ist. ^^
Samson86
12. November 2024 um 14:49 Uhr*unendlich
The Man
12. November 2024 um 15:05 UhrLeute wie AlgeraZF sind ebenem der Grund, warum man spiele künstlich aufbläht. Eindach um die Spielzeit endlos zu strecken und somit den Preis am ende zu rechtfertigen.
Grade in der neuen KI zeit steht der Entwickler dann eben vor der Wahl .. mach ich ein Geiles 10 / 20 Stunden Game, oder lass ich die Ki am ende noch ein paar Hub Welten dazu bauen, die mit Lieblosen Sammel Quests gefüllt werden, aber ich kann nachher sagen „das spiel hat ne Spieldauer von mindestens 100 Stunden“.
Leider sind zu viele Gamer heutzutage zu verwöhnt, und sehen nicht mehr, das auch ein Geiles 10h Spiel voll preis wert sein kann.
SasukeTheRipper
12. November 2024 um 15:21 Uhr10 bis 20 Stunden für ein gutes Singleplayer-Game, mehr muss es nicht sein. Dann ab und zu mal ein größeres JRPG wie Final Fantasy oder Xenoblade Chronicles und ein paar kürzere Indies. Mehr brauche ich nicht.
Pr4y
12. November 2024 um 15:23 Uhrlaber rhabarber laber laber
naughtydog
12. November 2024 um 15:41 Uhr@The Man
Naja, wenn ich an Elden Ring denke, wie die Welt da immer noch größer wird und ich nach 200 Stunden noch ein neues Eck entdeckt habe, frage ich mich schon, wo das Problem ist. Groß kann super sein, wenn man nicht die Ubiformel anwendet und alles mit Markern vollknallt um dem Spieler die Erkundungspflicht zu nehmen.
The Man
12. November 2024 um 16:00 Uhr@naughtydog
Das Problem ist nicht die Größe, sondern die Frage ist, was ich mit dem Spiel erzählen will oder was ich mit der Größe anschaue. Schau dir ein No man Sky oder ein Starfield an … man kann problemlos auch 100.000 Planeten generieren lassen, diese mit Randome Sachen füllen usw. Die dann auch eine unendlich lange Spielzeit generieren können… bringt eben nur nichts wenn es nicht wirklich Spaß macht alle dies auch zu erkunden.
Ist wie bei Filmen.. machmal ist es besser, eine Story im 90 Min zu erzählen anstatt ein 5 Stunden Epos daraus zu machen.
Ratchet123
12. November 2024 um 19:58 UhrIch hab lieber Klasse statt Masse. Gerade bei Yskuza haben die es seit teil 7 übertrieben. Da hat mir Man Who Erased his name viel mehr gefallen. Muss aber auch sagen ich mag das Brawler Kampfsystem lieber als Rundenbasiert
Ratchet123
12. November 2024 um 19:59 UhrJa es gibt noch wenige Lange spiele die sich meine Zeit verdienen dürfen. Aber das sind Ausnahmetitel. Marvel Spiderman 2 hab ich in ca 40 stunden auf 100% gebracht. Das war nicht zu lang aber auch nicht zu kurz finde ich
Criore
13. November 2024 um 00:40 UhrSpielzeit hat mich auch noch nie gejuckt.. Hab vll im Leben nach 10 spielen geschaut wie lang der geht.. Wichtig ist das spiel macht spaß gegen Ow hab ich nichts.
Aber das ist ja trotzdem praktisch die können die Spiele ja gerne etwas kleiner anbieten dafür 10€ günstiger wieder 😉
Criore
13. November 2024 um 00:42 Uhr@The Man Was für dich vll ein wert von 100€ hat hat für jemand anderen vll ein wert von 1€..